usa-reise.de Forum

Autor Thema: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon  (Gelesen 1514 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

luli

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2
Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« am: 26.08.2004, 18:46 Uhr »
Hallo,

wir sind noch ziemlich unerfahren in Sachen Grand Canyon und möchten Mitte September vom South Rim gerne in den Canyon wandern.
Wir haben alles versucht um eine Übernachtung im Canyon zu bekommen, aber es ist alles ausgebucht.

Kann mir vielleicht jemand sagen wie groß die Chance für ein Tagespermit ist, um auf dem Bright Angel Campground zu übernachten und um wieviel Uhr man sich am besten schon anstellt ? Gilt dieses Tagespermit dann für den gleichen oder für den nächsten Tag ? Holt man Tagespermits im Visistor Center ab?

Für die Übernachtung auf der Phantom Ranch gibt es auch eine Warteliste, in die man sich einen Tag vorher eintragen kann. Sind die Chancen groß durch diese Warteliste eine Übernachtung zu bekommen. Und liegt diese Warteliste in der Bright Angel Lodge aus ?

Es wäre schön, wenn uns jemand weiterhelfen könnte, da wir soo gerne im Grand Canyon übernachten würden.

Grüße
Ulrike

gebse

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 99
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #1 am: 28.08.2004, 11:12 Uhr »
Hallo Ulrike,
wir stehen vor demselben Problem. Der September zählt wohl zu den beliebtesten Monaten am GC  :roll:

Es gab hier im Forum schon mal einen thread zu dem Permit-Verfahren. Habe ihn gerade vergeblich gesucht. Wenn ich mich recht entsinne, gilt das Permit (so man denn eines bekommt) für den darauf folgenden Tag. Die Verlosung der zur Verfügung stehenden Permits findet morgens (bis 8 oder 9 Uhr?) in der Ranger Station statt.

Wie gross die Chance auf einen frei werdenden Platz in der Phantom Ranch ist, kann ich nicht beurteilen. Würde sie nicht allzu gross einschätzen, aber fragen kosten bekanntermassen ja nichts.

Wir werden (wenn nicht anders möglich) wohl einen Tagestrip zum Colorado runter und wieder rauf machen.

Gruss
gebse

Matze

  • Schiri
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 5.893
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #2 am: 28.08.2004, 13:17 Uhr »
Zitat von: gebse
Wir werden (wenn nicht anders möglich) wohl einen Tagestrip zum Colorado runter und wieder rauf machen.

Gruss
gebse


Hi!

Davon möchte ich Euch eigentlich abraten!  :dagegen:      Die Ranger sind auch strikt dagegen! Wir haben mal einen gefragt, ob das überhaupt zu schaffen sei. Seine Antwort:"Diese Frage stellen ihm immer nur entweder  Engländer oder Deutsche!" Diese kleine Episode nur am Rande!!
Meine Frau und ich haben 2000 die Wanderung hinunter gemacht und eine Nacht auf dem Zeltplatz verbracht. Am anderen Tag Aufstieg, trotz der Pause war es immer noch ziemlich anstrengend, meine Frau hatte zwischendurch eine Phase de Erschöpfung, so daß ich auch noch ihren Rucksack schleppen mußte, bis zur Hütte! Ich halte mich auch für ziemlich sportlich (Fußball/Schiedsrichter- Wanderungen in Alpen usw.) und es war für mich auch fast an der Grenze! Gut, es war, weil unsere Reise anläßlich unserer Silberhochzeit im Hochsommer! Aber trotzdem!
In einem Reiseführer steht noch ein anderer Grund, es nicht an einem Tag zu machen: "Auf Grund der Strapazen bleibt das Naturerlebnis auf der Strecke"!  
Die Großartigkeit des GC erfährt man nur, wenn man sich auch dafür etwas Zeit nimmt!! :applaus:
Es hat auch schon Opfer gegeben!!

Gruß Matze
Gruß Matze




San Francisco!!

Wiley_E._Coyote

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.041
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #3 am: 28.08.2004, 13:27 Uhr »
Moin,

zum Tagestrip schaut euch mal Greywolfs Bericht an:

http://www.greywolfsreisen.de/usa54.HTM

Hier ist ein Thread zum Permit

http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=7730&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=grand+permit

@gebse
Das mit der Verlosung verwechselst Du wohl mit den Wave-Permits.  :!:  :?:

Rainer
Groucho Marx: "Those are my principles. If you don't like them I have others."

gebse

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 99
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #4 am: 28.08.2004, 13:45 Uhr »
@ Matze, Rainer,
mir ist sehr wohl bewusst, dass von dem Tagestrip abgeraten wird. Wir werden auch auf jeden Fall versuchen, vor Ort noch ein permit zu bekommen. Und eben diese übrig gebliebenen permits (von Leuten die gecancelt haben) werden meines Wissens in der Ranger Station verlost. Oder gibt es hier sogar "first come, first serve"?

Greywolfs Bericht hatte ich vor Wochen schon einmal gelesen. Aus seinen Fehlern kann man natürlich bestens lernen. Der einzige Vorteil einer Tagestour besteht auf jeden Fall darin, dass man im Prinzip nur ausreichend Wasser und Nahrung mit sich schleppen muss und zusätzlicher Ballast (Schlafsack, Matten, Zelt) erspart bleibt. Auch kann man sich für den Aufstieg doch genügend Zeit lassen (Taschenlampe kommt natürlich auch mit), man ist ja schliesslich nicht gezwungen zu einer bestimmten Zeit wieder oben zu sein.

Gruss
gebse

gebse

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 99
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #5 am: 28.08.2004, 13:49 Uhr »
kleiner Zusatz: es gibt auch anderslautende Erfahrungsberichte von Leuten, die diese Tour als durchaus machbar einstufen. An diesen orientiert man sich natürlich lieber.  :lol:

Winnie Puh

  • Gast
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #6 am: 28.08.2004, 17:36 Uhr »
Hallo,

Ist jemand schon einmal die Tour
Bright Angel Trail bis Indian Garden - Querspange Tonto Trail nach Osten- und dann bei der Wegkreuzung den South Kaibab Trail wieder nach oben gelaufen (oder entsprechend in umgekehrter Richtung) ? Ist das in einem Tag zu schaffen? Ist es weniger anstrengend als die ganze Tour nach unten bis zum Fluss und wieder nach oben zurück innerhalb eines Tages?

Wir suchen eine ausgedehnte Tagestour, müssen aber wieder abends zurück nbach oben, da wir auf dem Mather campground campen.

Welcher Trail ist weniger steil und somit für den Weg hinauf eher zu empfehlen? War zwar schon am Grand Canyon, kannmich aber nicht mehr genau erinnern.

Wie sieht es mit den genannten Shuttlebusen aus von den Campingplätzen zu den Trailheads? Wo findet man  einen Fahrplan?
Gibt es wowohl vom Trailhead South Kaibab Trail und Bright Angel trail abends Shuttlebuse zurück  zum Campground?

Gruss,

Markus

AZcowboy

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.068
    • Günther und Melanies Reisen - Nah und Fern
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #7 am: 28.08.2004, 18:24 Uhr »
Zitat von: Winnie Puh
Hallo,

Ist jemand schon einmal die Tour
Bright Angel Trail bis Indian Garden - Querspange Tonto Trail nach Osten- und dann bei der Wegkreuzung den South Kaibab Trail wieder nach oben gelaufen (oder entsprechend in umgekehrter Richtung) ? Ist das in einem Tag zu schaffen? Ist es weniger anstrengend als die ganze Tour nach unten bis zum Fluss und wieder nach oben zurück innerhalb eines Tages?

Wir suchen eine ausgedehnte Tagestour, müssen aber wieder abends zurück nbach oben, da wir auf dem Mather campground campen.

Welcher Trail ist weniger steil und somit für den Weg hinauf eher zu empfehlen? War zwar schon am Grand Canyon, kannmich aber nicht mehr genau erinnern.

Wie sieht es mit den genannten Shuttlebusen aus von den Campingplätzen zu den Trailheads? Wo findet man  einen Fahrplan?
Gibt es wowohl vom Trailhead South Kaibab Trail und Bright Angel trail abends Shuttlebuse zurück  zum Campground?

Gruss,

Markus


Hi Markus

Der Tonto Trail ist keiner der Hauptwanderwege, nicht 'ausgebaut wie Bright Angel Trail udgl und wird von den Rangern auch nicht kontrolliert.
Ich bin mal ein kleines Stück davon gegangen und mußte feststellen, daß er teilweise schlecht zu erkennen ist - d.h. man muß den Weg tw suchen. Für Unerfahrene eher nicht anzuraten.
Ja, er ist leichter zu schaffen, als ganz runter zu gehen, weil die Gesamtstrecke ja auch kürzer ist.

Für eine Tages-Tour, wenn man wieder die selbe Strecke zurückgeht, würde ich den Bright Angel Trail gehen. Erstens hat er an vielen Stellen Wasser (von oben bis Indian Garden) und vom Indian Garden zum Plateau Point (toller Blick auf den Colorado). Sollte man sich unterwegs anders entsinnen (zu lange,...) kann man getrost wieder umkehren - man verliert keine Meilen Umweg und ist immer auf einer gutbewanderten Strecke.

Der South Kaibab ist weniger lang und steiler und eignet sich so eher für's Hinuntergehen zum Colorado River. Der Bright Angel ist weniger steil, länger, aber mit einigen Trinkwasserstellen. Der beschwerlichere Aufstieg ist dort leichter, weil man nicht so viel (Wasser) tragen muß.

Bei der Einfahrt zum GC NP bekommst Du eine Art Zeitung in der alle aktuellen Infos drinnen sind, auch die Pläne und Fahrtzeiten der Shuttles.

Wnke aus AZ  :wink:
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


Toran

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 434
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #8 am: 28.08.2004, 18:44 Uhr »
Zitat von: Winnie Puh

Ist jemand schon einmal die Tour
Bright Angel Trail bis Indian Garden - Querspange Tonto Trail nach Osten- und dann bei der Wegkreuzung den South Kaibab Trail wieder nach oben gelaufen (oder entsprechend in umgekehrter Richtung) ?


Hier gibts ausführlichste Infos zu allen Trails inklusive dieser Kombination (auch Erfahrungsberichte und Topomaps etc). Ich überlege, ob ich diese Tour bei meiner geplanten Reise nächstes Jahr wandere. Angeblich kann der Trail nicht allzuschwer zu finden sein, ich hab da aber keine eigenen Erfahrungen und beziehe mich da hauptsächlich auf oben genannte Seite!

Empfohlen wird er im übrigen andersrum (South Kaibab runter, Bright Angel hoch).

tschüs,

Uli

EasyAmerica

  • Coast to Coastler
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 12.571
  • Der Weg ist mein Ziel
    • EasyAmerica Reiseshop
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #9 am: 28.08.2004, 19:22 Uhr »
Zitat von: gebse
kleiner Zusatz: es gibt auch anderslautende Erfahrungsberichte von Leuten, die diese Tour als durchaus machbar einstufen. An diesen orientiert man sich natürlich lieber.  :lol:

Vor 10 Jahren habe ich die Wanderung in den Canyon und wieder hinauf an einem Tag gemacht. Wir waren eine Gruppe von ca. 30 Leuten, die aber nicht zusammenblieben. Jeder ist "seinen" Schritt gegangen, was ich bei dieser Tour für sehr wichtig halte. Trotzdem gab einem die Gruppe das Gefühl der Sicherheit, wenn man nicht gerade der Letzte war.  :wink:

Meine persönlichen Daten und Fakten
Jahreszeit:
Anfang Mai

Abwärts:
South Kaibab Trail;
Start 8:00 Uhr
Dauer 2 Std.,
Temperatur: 14 C
keine Pause

Aufenthalt Phantom Ranch 1 Std.
Temperatur 34 C

Aufstieg:
Bright Angel Trail
Dauer 4:30 Stunden
Pause 15 Min.

Beim Aufstieg waren im oberen Teil das Unangenehmste die Mulis. Die treiben einen entweder vor sich her oder man kommt nicht an ihnen vorbei, wenn sie mal wieder anhalten. Überholen darf man sie nicht. Ich bekam also nicht mehr meinen normalen Rhytmus, bis ich endlich eine Stelle zum Überholen gefunden hatte.

Für mich war die Tour die anstregendste, die ich je gemacht habe. Zwei Leute aus unserer Gruppe hätten den Aufstieg ohne fremde Hilfe nicht alleine geschafft. Und für eine Frau aus unserer Gruppe mussten wir einen Suchtrupp losschicken. Der fand sie dann völlig erschöpft in einem Gebüsch am Indian Garden.

Meine Meinung:
Wer Wandererfahrung aus den Alpen hat und dort gerne wirklich harte Touren von bis zu 10 Stunden macht, für den dürfte bei den noch hinnehmbaren Temperaturen, wie ich sie damals angetroffen habe, der Ab- und Aufstieg an einem Tag gehen.

Wer "nur" sportlich ist, aber z. B. nicht bei anstrengenden Wanderungen gelernt hat, Schritt, Atmung und Herzschlag zu einem gemeinsamen Rhytmus zu verbinden, der sollte es lassen, und zwar egal, ob in einem oder in zwei Tagen. Der Aufstieg ist das Problem, und für den hat man schließlich nur einen Tag, auch wenn man unten übernachtet hat.
Viele Grüße
Heinz

GreyWolf

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.531
    • http://www.greywolfsreisen.de
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #10 am: 29.08.2004, 12:44 Uhr »
Ihr habt schon ja auf meinen Reisebericht hingewiesen.

Und schön fand ich auch die Bemerkung, dass man ja aus meinen Fehlern lernen könne....
Das ist schon richtig. Wir haben da schon Fehler gemacht.

Was man aber eben - auch ohne diese Fehler - nicht unterschätzen darf, ist die erhebliche Anstrengung, die es einen kostet, 1500 Meter hochzulaufen, zudem im unteren Bereich viel in der Sonne.
Das ist mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gewandert bin. Ich würde die Tour als wirklich sehr anstrengend einschätzen. Eben weil es erst dauernd nach unten und dann dauernd nach oben. Da jaulen die jeweils betroffenen Muskeln.

Klar kann man sich immer sagen: MIR passiert das ja nicht, ich bin ja gut trainiert. Aber das denken alle, das dachte ich auch. Und trotzdem erwischt es immer wieder welche.
Sehr zu denken gibt mir auch der Bericht von Heinz: 3 von 30 hatten Schwierigkeiten, also 10 Prozent. Das war Anfang Mai bei recht moderaten Temperaturen.

Ich erinnere mich auch an eine Tour, die ich vor 15 Jahren in einer Gruppe gemacht hatte. Damals ging es mir recht gut. Aber in der Gruppe gab es mehrere, die auch erhebliche Schwierigkeiten hatten.

Der Hinweis, man kann sich ja Zeit lassen, ist meiner Ansicht nach nur wenig hilfreich.
Klar kann man sich viel Zeit lassen, häufig Pausen machen. Aber hilft das wirklich? Nach meinen Erfahrungen würde ich daran zweifeln. Wir haben auch regelmäßig bei unserem Aufstieg Pausen gemacht und es war danach nicht unbedingt leichter. Gerade der letzte Anstieg hoch zum Village ist sehr steil und anstrengend, selbst wenn keine Sonne mehr da ist.

Soweit dazu.

Ich habe mir auch schon überlegt, ob die Querverbindung über den Tonto Trail was bringt.
Rein konditionsmäßig sicher. Es ist halt nur etwa die halbe Höhenmeterzahl. Aber lohnt sich das?
Die wirklich schönen Ausblicke hat man wegen der Stufenstruktur des GC erst ganz zum Ende, wenn man wirklich den Colorado komplett sieht. Bis dahin ist es ganz nett, richtig lohnend finde ich es aber nicht. Der Witz ist ja letztlich, bis zum Colorado runterzukommen und mal die Füße reinzuhalten.

Wenn dann noch der Tonto-Trail schwer zu finden ist, würde ich davon abraten. Es kann nichts Schlimmeres passieren, als sich hier als Amateur zu verlaufen und dann plötzlich an irgendwelchen Abgründen zu stehen. Das geht ganz schnell.

Also entweder in zwei Tagen oder gar nicht.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

EasyAmerica

  • Coast to Coastler
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 12.571
  • Der Weg ist mein Ziel
    • EasyAmerica Reiseshop
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #11 am: 29.08.2004, 13:12 Uhr »
Zitat von: GreyWolf
Sehr zu denken gibt mir auch der Bericht von Heinz: 3 von 30 hatten Schwierigkeiten, also 10 Prozent. Das war Anfang Mai bei recht moderaten Temperaturen.

Hallo GreyWolf,
ich muss etwas präziser werden: Von den etwa 30 Leuten hätten es drei ohne fremde Hilfe nicht geschafft und waren in großer Gefahr. Eine davon war bereits in Lebensgefahr, nicht mehr zurechnungsfähig und bereits dehydriert, als sie Nachts von unserem Suchtrupp gefunden wurde. Sie wurde von einigen Freiwilligen, die vorher nicht im Canyon waren, nach oben geschleppt. Kleine Anmerkung: Die Ranger waren nicht bereit zu helfen. Man geht auf eigene Gefahr. Jedenfalls war das damals so.

Etwa die Hälfte der Leute hatte erhebliche Schwierigkeiten und würde die Tour nie mehr machen. Auch nicht in zwei Tagen. Die andere Hälfte war sich einig, eine verdammt harte Erfahrung gemacht zu haben.

So richtig genossen, hat die Tour wohl niemand. Bergab hat man schöne Ausblicke, die ich aber nicht genießen konnte, weil ich sehr schnell war und auf die Tritte achten musste. Und bergauf blickt man naturgemäß nicht ins Tal sondern gegen den Berg oder in Muli-Ärsche, wenn man den Kopf überhaupt mal heben will.

Ich sehe in der Tour, so wie wir sie gemacht haben, mehr eine persönliche Herausforderung, seine körperlichen Grenzen zu finden, als ein tolles Naturerlebnis zu haben.
Viele Grüße
Heinz

Toran

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 434
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #12 am: 29.08.2004, 13:16 Uhr »
Zitat von: GreyWolf

Ich habe mir auch schon überlegt, ob die Querverbindung über den Tonto Trail was bringt.
Rein konditionsmäßig sicher. Es ist halt nur etwa die halbe Höhenmeterzahl. Aber lohnt sich das?
Die wirklich schönen Ausblicke hat man wegen der Stufenstruktur des GC erst ganz zum Ende, wenn man wirklich den Colorado komplett sieht.


Meinst Du wirklich es ist so "schlimm"?

Man läuft auf South Kaibab von 2233m bis auf 1219m (Phantom Range ist auf 756), mithin mehr als 2/3 runter und gerade auf dem South Kaibab Trail sollen doch die Ausblicke von Anfang an phantastisch sein, da man auf einem Grat und nicht in einem Tal runterläuft?
Denkst Du wirklich, es lohnt praktisch nicht ("ganz oder gar nicht...")?

tschüs,

Uli

Fredy

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 714
    • womo-abenteuer
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #13 am: 29.08.2004, 16:38 Uhr »
Wir waren 2 x im Grand Canyon unten, jedesmal mit einer Uebernachtung in der Phantom Ranch. Beide Male war es ein grossartiges Erlebnis.
Beim ersten Mal haben wir nach der Landung in SFO die Pahntom-Ranch Res. Tel. Nr. angerufen (303)297-2757 und nach Absagen in den nächsten Tagen gefragt. Wir haben 2 Daten erhalten und unsere Tour darauf um- und eingestellt. Beim 2. Mal haben wir nach Ankunft im Grand Canyon in der Bright-Angel Lodge am Vortag nach einer Absage gefragt und Glück gehabt. Die Rest-Plätze für die Campgrounds "Indian Gardens" und Bright-Angel" werden am Vortag im Backcountry-Office beim Mather-CG vergeben. (fcfs)
Die Phantom-Ranch hat den grossen Vorteil, dass kein schweres Gepäck nach unten und wieder nach oben geschleppt werden muss. Essen muss aber vorbestellt werden.
Beim South Kaibab Trail geniesst man von Anfang an den freien Blick in die Weite des Canyon. Selbstverständlich überblickt man den Colorado erst nach dem Tip Off (Nottelefon) d.h. nach der letzten Stufe. Beim Bright Angel Trail ist es (beim Aufstiegt) schon so, dass man eher in den Berg schaut. Ein Ranger hat uns empfohlen nicht immer an den weit entfernten Rimm zu schauen sondern sich öfters umzudrehen, nach unten zu schauen und sich mental zu freuen, dass man unten war. Ich weiss nicht ob das uns geholfen hat - aber wir waren recht gut unterwegs. Es ist wichtig regelmässig und immer wieder zu trinken und zu essen (Power Bars). Ich stimme Grey Wolf zu, dass öfters Rasten nichts bringt. Wenn man den Schritt und das Tempo gefunden hat, denke ich, ist es besser eine längere Strecke durchzulaufen. Wir haben uns den Aufstiegt jeweils in Unterstrecken eingeteilt. Von der Phantom Ranch über die Bright Angel Suspension Bridge zum River Rest House, von dort bis Indian Gardens, von dort zum Three Mile Resthouse und schliesslich zum Mile-and-a-Halfe Resthouse. Ich bin kein Spitzensportler sondern habe sicher etwas Uebergewicht. Wir treiben aber immer Sport und unternehmen auch in der Schweiz Bergwanderungen.
Die angesprochene Variante South Kaibab - Tonto Trail - Bright Angel Trail würde ich nicht empfehlen. Wie angesprochen ist der Tonto Trail nicht so gut markiert und zweitens ist die Querspange recht lange weil man zwischem dem O`Neill Butte und einem Butte (ich weiss jetzt gerade den Namen nicht) herumlaufen muss d.h. man kann nicht einfach quer sondern muss einen grossen Bogen machen. Es ist auch so, dass der Tonto Trail erst nach mehr als 3/4 des South Kaibab abzweigt und erst unter dem Indian Gardens in den Bright Angel Trail einmündet.
Alles in allem finde ich das Erlebnis Grand Canyon Wanderung mit Phantom Ranch grossartig. Das gemeinsame Essen, das Campfire Programm, das Bangen, die leichte Unsicherheit vor dem Aufstieg am andern Tag und schliesslich die Freude wenn man es geschafft hat - einfach grossartig!
Natürlich braucht es Glück eine Unterkunft in der Phantom Ranch zu erhalten. Die kleinen Häuschen sind ja nur für die Muli-Touristen reserviert. Die Gemeinschafts-Schlafzimmer (total 4) bieten jeweils Platz für 10 also total 2x10 Männer und 2x10 Frauenbetten.
Bei evtl. Fragen - gerne.
Gruss
Herzliche Grüsse

Fredy

http://www.womo-abenteuer.de

GreyWolf

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.531
    • http://www.greywolfsreisen.de
Re: Tagespermits für Übernachtung im Grand Canyon
« Antwort #14 am: 29.08.2004, 17:00 Uhr »
Zitat von: Toran


Meinst Du wirklich es ist so "schlimm"?

Man läuft auf South Kaibab von 2233m bis auf 1219m (Phantom Range ist auf 756), mithin mehr als 2/3 runter und gerade auf dem South Kaibab Trail sollen doch die Ausblicke von Anfang an phantastisch sein, da man auf einem Grat und nicht in einem Tal runterläuft?
Denkst Du wirklich, es lohnt praktisch nicht ("ganz oder gar nicht...")?



Also, soweit ich mich erinnere - und Fredy ist ja wohl auch dieser Meinung - sieht man den Colorado erst richtig im untersten Teil. Auch auf dem South Kaibab gibt es diese "Stufen", die den Blick zum Fluss verbergen.
Klar hat man gewisse Einblicke ins Tal. Und man sieht auch mal den Colorado. Aber - die hat man von oben auch. Wirklich schön und interessant fand ich es eben erst ganz unten am Fluss selbst bzw. knapp darüber. D.h. unterhalb der Abzweigungen zum Tonto Trail.
Bei allem anderen war mehr so der Gedanke: Ganz nett, aber von oben sehe ich das auch....
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte