Diesmal wollten wir auf unserer Tour eigentlich nur ein wenig Natur sehen, deshalb standen u. a. das "Arizona-Sonora Desert Museum" in Tucson und das "Aransas Wildlife Refuge" in der Nähe von Rockport auf dem Programm.
Das Museum hatten wir aus einem Reiseführer. Sicher, Amerikaner neigen ja dazu, Sehenswürdigkeiten ausschließlich in Superlativen zu beschreiben, vieles davon schafft es ja dann in zig Reiseführer, so auch dieses. Aber nach dem Besuch hatte ich vor Wut wirklich richtig schlechte Laune: Ich kann nicht verstehen, wie man in einem Land mit so viel Natur, so viel Platz und so vielen Möglichkeiten Tiere in so kleine Gehege sperren kann! Ich bin grundsätzlich kein Freund von Zoos, aber dieses "Museum" übertrifft im negativen Sinne auch den hinterletzten kleinen Dorfzoo, was die Lebensverhältnisse der Tiere angeht. Darüber können auch noch so gut instandgehaltene Wege, viele Infos als Text und kostenlose Sonnencreme auf den WCs nicht hinwegtäuschen!
Der krasse Gegensatz dazu war das "Aransas Wildlife Refuge". In Reiseführern wird es meist nur nebenbei als nettes Ausflugziel erwähnt, und wird eigentlich nur empfohlen, wenn man sich sehr für Vögel und insbesondere den "Whooping Crane" interessiert. Kann ein Naturpark noch langweiliger klingen? Interessiert irgendwen ein Piepmatz, der "Whooping Crane" heißt??? Also für mich klang das furchtbar langweilig. Aber weil ein Kollege mir den Besuch empfohlen hat, sind wir dann doch hingefahren. Und was soll ich sagen, wir waren absolut überwältigt!!!
An der Park-Information habe ich miich zuerst über den EIntritt gewundert, wir sollten nur 5 $ zahlen. Diese galten aber nicht einmal für jeden, sondern für die gesamte Autoladung! Auf meine Frage, was man denn wo am besten sehen konnte, sagte die Dame, man solle sich einfach irgendwo mal hinstellen und gucken, irgendwas würde man dann immer sehen, Vor allem Vögel gäbe es in unglablichen Mengen und besonders der fast ausgestorbene Whooping Crane... (Wah, laangweilig, dachte ich da noch...) ...aber man sollte schon ein wenig aufpassen wegen den Alligatoren, man solle nicht so nah an die rangehen und gucken wo man hintritt...
Ne, klar.... Was? Alligatoren? Also, für jemandenm der wie ich in einer größeren Stadt lebt, klingt sowas schon recht spektakulär. Die Dame betonte dann nochmal, das man sich einfach irgendwo hinstellen und gucken sollte, das würde sich auf jeden Fall lohnen.
Na gut, wir sind dann mal los. Gleich hinter der Info war dann ein Zaun, der Alligator-Viewpoint, der wohl deutlich machen sollte, dass es auch Alligatoren gibt. Allerdings haben wir keinen einzigen dort gesehen, Enttäuscht war ich nicht, wieso solten sich die freilebenden Viecher auch genau da hinlegen, wo man nach Ihnen sucht. Nächste Station war dann der Alligator-Trail. Huhuuuu, irgendwie klang das wie eine Mischung aus Indiana-Jones und einem Baumlehrpfad. Am Parkplatz dazu begegneten wir Scott, einem coolen Texaner mit Klischeepickup, -cowboyhut und -stiefeln, der mit seinen zwei Jungs unterwegs war. Wir ließen ihm etwas Vorpsrung, damit wir sie nicht störten, wenn sie einen der Lausch-Halte ("Stehenbleiben-Gucken) nicht störten. Als wir dann losgingen, kamen uns die drei recht bald wieder entgegen, von Stiile keine Spur, die Coolness war irgendwie auch weg... Grund dafür war dieser kleine Racker (naja, eigentlich eher deutlich über 2 m groß) hier
der sich ca 3 m neben dem Weg befand.
Nächster Halt war die Aussichtsplattform für den Whooping... jaja... dort sahen wir dann mehrere Wildschweine, dieses hier hatten wir wohl aufgeschreckt, daher nur die Rückansicht:
Ansonsten gab es dann noch diese Klapperschlange beim Sonnenbaden
ein lustiges Gürteltier
und ja, auch Vögel, z. B. diese
und auch endlich diesen Whooping Crane, zumindest vermuten wir das, ganz schick ist er jedenfalls:
Aransas war für mich ein absolutes Highlight, das alles andere in den Schatten gestellt hat! Mir ist ganz extrem klargeworden, dass ich die Natur nur noch dort ansehen will, wo sie hingehört. Selbst ein paar unspektakuläre aber freilebende Squirrels im Zion sind mir lieber, als irgendwelche pädagogisch wertvoll eingesperrten Viecher in einem Zoo.
Wie seht ihr das denn?