Hallo zusammen,
also um direkt mit einem oft angebrachten Vorurteil aufzuräumen - WoMo-Urlaub hat mit unserem europäischen, auch als Zelteln bekannten Camping, wenig zu tun - allerdings scheint das Campingplatz-Feeling (Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit, Kameradschaft) überall auf der Welt ähnlich zu sein.
Nach der ersten Nacht im vorgebuchten Hotel-/Motelzimmer holt uns der Vermieter ab und wir übernehmen unser ebenfalls vorgebuchtes Appartement auf Rädern - das WoMo.
Natürlich gibt es verschiedene Ausführungen und deshalb ist es wichtig, dass die Route in den Eckpunkten vorher feststeht, denn auch danach richtet sich die Auswahl des "richtigen WoMos". Für eine Tour in wärmere Gefilde, bietet sich ein C25 (ca.7,50m lang) oder grösser an, denn erst ab dieser Kategorie gibt es generell (bei El Monte schon ab 22ft) den für uns so wichtigen Generator, den wir auf den herrlich gelegenen Einfach-Campgrounds bei Bedarf anwerfen (Achtung: Generator-hours einhalten). Zusätzlich mieten wir an der Übernahmestation noch Campingstühle, Toaster und Axt (optional gibt es auch noch Bikes u. TV-Geräte).
Die WoMos dieser Kategorie sind mit einem feststehenden Doppelbett im Heck, einem ausklappbaren Doppelbett im Alkoven und einer Sitzgruppe, die zusätzlich noch in 2 Schlafplätze umgebaut werden könnte, ausgestattet. Ausserdem gibt es ein WC mit Wasserspülung, Dusche, Waschbecken, Warmwasserboiler (25 l), Microwave, Gasherd mit Backofen, Kühlschrank mit Gefrierfach, Spüle mit Mischbatterie, jede Menge Stauraum u. Kleiderschrank, Klimaanlage, Heizung mit Thermostat, Frischwassertank mit Pumpe, zwei Abwassertanks u. ein Gas-Tank.
In grösseren Städten sind wir zwar in unserer Beweglichkeit ein wenig eingeschränkt, dafür müssen wir aber nicht permanent unsere Taschen bzw. Koffer auspacken und haben immer das Gefühl, unser Haus (das eigene Klo - oho) überall dabei zu haben (in den N.P.s, am Strand, auf dem Parkplatz der Mall, usw ) - egal, wo wir sind.
In der Peripherie grösserer Städten gibt es zumeist Campgrounds mit Shuttledienst (z.B. in San F., Vancouver, Las V., New Orleans, Orlando, etc.) oder günstiger Nahverkehrsanbindung - denn alle unsere Besitztümer sind im WoMo u. das wissen auch die "Anderen".
Bei grösseren Aktivitäten, z.B. in L.A., haben wir uns auch schon mal einen PKW gemietet, also wir entscheiden das von Fall zu Fall spontan.
Wenn das WoMo auf einem bewachten Campground steht, ist es mindestens so sicher wie ein Motel-/Hotelzimmer, denn die Nachbarn passen mit auf.
Das Fahren in Grossstädten stellt an und für sich kein Problem dar, natürlich ist Spiegelfahren angesagt.
Das Einkaufen in den Supermärkten, ist sowieso ein Erlebnis für sich und es macht ungeheueren Spass am Übernahmetag die Grundaustattung aus den Regalen "herauszusuchen".
Der besondere Vorteil eines WoMos liegt in der Vielfalt der Möglichkeiten die sich einem eröffnen und zwar in allen Bereichen. Man kann selbst kochen, muss aber nicht - auch auf einem Dennys-Parkplatz kann man das WoMo parken u. dort essen gehen.
Private Campgrounds (z.B. KOA) haben standardmässig einen beheizten Pool, immer öfter TV-Kabelanschluss oder Festnetz-Telefon, von Strom- und Wasseranschluss sowie Abwasserentsorgung ganz zu schweigen.
Auf der anderen Seite haben wir auch schon im Fontainebleau-Hilton in Miami Beach genächtigt und unser WoMo dort auf den Parkplatz gestellt.
Der grösste Vorteil ist allerdings die Nähe zur Natur (Flora, Fauna) und zu den Mitmenschen.
Abends am Lagerfeuer sitzen, ein saftiges Steak auf'm Teller, zwei WoMos weiter packen sie Gitarre u. Keyboard aus (live erlebt in den canadischen Rockies), Dein Mädel bringt Dir 'ne eiskalte Dose Bud aus'm Kühlschrank mit, dann weisst Du auch warum WoMos auch RV (Recriation Vehicle) heissen, das ist für uns Erholung (fast) ohne Zwänge - FREIHEIT.