Hallo Karin,
Das ist eine gute Frage, wieso wir nicht öfter im Van übernachteten...
Es ist so, dass wir anfangs geplant haben, in etwa jede zweite Nacht im Van zu übernachten, um Geld zu sparen.
Da die Dusche definitiv ungenügend ist, wollten wir uns jede zweite Nacht in einem Motel duschen, wo es genügend Platz und Komfort gibt.
Vor Ort fanden wir, dass für eine Nacht ein Campground etwas mühsames ist; einchecken, Platz suchen, einrichten... und dass man dafür was geboten wird, doch noch ziemlich viel bezahlen muss. Es gab verschiedene Beispiele, wo der Campground teurer war, als das billigste Motel!
Deshalb schliefen wir im Van auf Parkplätzen am Meer (wo es nicht ausdrücklich verboten war), vor Kirchen und Walmarts (was uns empfohlen wurde). Das war dann zwar kostenlos, aber irgendwie auch sehr langweilig. Da wir nur bei Tageslicht fahren wollten, um bei unserem Road-Trip auch die Landschaft sehen zu können, musste man am Abend eine nette Beschäftigung haben. Wir genossen es dann, gut zu essen und etwas TV zu sehen. Im kleinen Van gibt es nicht genug Platz, um sich mit einem Buch bequem irgendwo hin zurück zu ziehen. TV sowieso nicht.
Gut geeignet waren Van-Übernachtungen, wenn man schnell irgendwohin will, nachts lange fährt und/oder morgens früh raus will. Z.B. bei Themenpark-Besuchen...
Nicht unbedeutend ist auch das Thema des Komforts; Die Betten (das Dinette-Bett und das Cabover-Bett (auch Alkoven genannt) sind knapp bemessen mit 1.85 Länge und 1.35 Breite und die ca. 10cm dicken Schaumstoffpolster auf Holz sind auf längere Zeit alles andere als angenehm!
Wir zogen vor, im umzubauenden Dinette-Bett zu schlafen, da die Kraxelei über die Führerkabine zu mühsam war und dort oben mit nur 40cm gut Platzangst entstehen kann.
Alles in allem würde ich sagen, ein Van-Camper ist zum schlafen geeignet, aber eher als Notlösung.
Ich würde aber trotzdem wieder ein solches Fahrzeug nehmen, denn man ist so flexibel wie in einem normalen Auto; man fährt mitten in die Stadt, inklusive U-Turns, Sackgassen, Rückwärtsfahren, seitwärts einparkieren, jeden Parkplatz nutzen zu können...
Es ist sehr komfortabel darin zu kochen, spühlen, zu essen, viel Gepäck gut verstauen zu können, während der Fahrt mal aufstehen und sich strecken; ein Getränk aus dem Kühlschrank; die Toilette immer dabei; keine hektische Suche mehr

Geringer Benzinverbrauch (nur ca. 16 Liter pro 100km), genügend Kraftreserven (250 PS)
Für mich der ideale Reisewagen für Entdeckungsfahrten; Alle mir wichtigen Vorteile eines Wohnmobiles und eines Autos in einem Fahrzeug.
Deshalb nehme ich gerne in Kauf, in Motels zu übernachten. Dies ist je nach Ansprüchen immer noch günstig und mit Sicherheit komfortabler, als manches Wohnmobil.
Hoffe, die Frage gut geklärt zu haben

Viele Grüsse,
Ozzy