Wir waren in diesem Sommer zum dritten Mal mit Cruise America (Canada) auf Tour durch Nordamerika. Zweimal waren wir im Westen, also Alaska, Yukon, Br.-Columbia, diesmal ging es von New York nach Neuschottland und wieder zurück.
Da die Erfahrungen bei den ersten beiden Anmietungen durchweg gut waren, gab es für uns keinen Anlass, den Vermieter zu wechseln.
Scheinbar hat die Wirtschaftskrise aber vor CA nicht Halt gemacht: sowohl unser Freund, der gleichzeitig mit uns und genau wie wir einen 25-Füßer übernahm, als auch wir selber bekamen zwei völlig runtergekommene Fahrzeuge mit mehr als 80.000 Meilen (ca 130.000 km) auf dem Buckel. Normalerweise wäre solch ein Fahrzeug sicherlich in den Verkauf gelangt.
So hatten wir Ärger mit einer unzureichenden Ausstattung der Küche, ständig sich öffnender Schränke und Schubladen, die wir teilweise beim Fahren dann zubinden mussten. Die Dachluken waren nicht zu schließen, weil die entsprechenden Gewinde dullgedreht waren. Die Polster waren völlig verhunzt. Saß man mehr als 10 Minuten auf dem Sessel im Wohnteil, kamen, vermutlich durch die Erwärmung, Gerüche zum Vorschein, die an Erbrochenes erinnerten, und den Sessel unbenutzbar machten. Die amerikanische Art der Klospülung funktionierte nicht, da die Dichtung der Schüssel defekt war. Die Fächer in der Kühlschranktür waren rausgebrochen. Dieser Kühlschrank funktionierte auch nicht, wie wir nach einiger Zeit feststellten. Per „Standleitung“ mit meinem Handy zum höflichen Hotlinemitarbeiter konnte ich das System entlüften, so dass der Schrank dann tadellos kühlte. Geholfen haben wir uns bei den anderen Mängeln mit Zukäufen wie Klobürste oder Löffel für die Küche und dem häufigen Einsatz meines Schweizer Offiziersmessers, da CA grundsätzlich überhaupt keinerlei Werkzeug an Bord hat. Die Kosten für die Ersatzbeschaffungen hat man uns ohne Diskussion ersetzt.
Beim Wagen unseres Freundes funktionierte erst mal kein Rück-, Brems- oder Blinklicht. Das Rohr, in dem üblicherweise der Abwasserentsorgungsschlauch während der Fahrt aufbewahrt wird, existierte nicht mehr. Zum Glück konnten wir mit unserem Schlauch aushelfen, so dass der unseres Freundes jungfräulich im Gepäckabteil des Wagens bleiben konnte. Aber wehe dem Nachmieter!
Man muss CA aber zu Gute halten, dass alles „Technische“ wie Motor, Achsen usw. bis zum Schluss funktioniert und durchgehalten haben.
Unterm Strich waren wir froh, überhaupt noch ein WoMo zu bekommen. CA hätte in diesen Zeiten ja auch pleite gehen können.