Hallo Rene,
will mal versuchen, meinen Senf auch noch dazuzugeben (wobei Willi schon wesentliches angesprochen hat)
Wie lange muss man durchschnittlich rechnen um morgens nach dem Aufstehen vom CG "weg zu kommen"? Da sind ja doch wohl ein paar Sachen mehr zu verstauen, zu sichern, usw. als beim gewohnten Mietwagen.
Kommt man mit 1,5 Stunden (incl. Frühstück) hin?
Da kommt doch sehr auf die persönlichen Gewohnheiten an. Ausgiebiges Duschen oder Katzenwäsche, zum Frühstück nur eine schnelle Tasse Kaffee oder die volle Dröhnung mit Speck und Eiern, ordentlich das Bett machen oder die Decke nur lässig zurückschlagen etc. etc.
Und es spielt eine Rolle wieviel Personen abfahrfertig zu sein haben und wie deren Arbeitsteilung ist.
Ich muß ehrlich gestehen, daß ich bisher noch nie auf die Uhr geschaut habe, eben weil wir Urlaub machen und nicht auf der Flucht sind. Außerdem hängt es davon ab, was wir am jeweiligen Tag vorhaben. Wenn ein langer Fahrtag geplant ist, geht es morgens ruck zuck. Bei weniger Programm kann es - besonders auf schön gelegenen Campingplätzen - wiederum sein, daß wir am Frühstückstisch kleben bleiben und die Zeit vertrödeln.
Grundsätzlich: Wenn man es denn so haben will, kommt man mit 1,5 Stunden bestimmt hin.
Wann sollte man dann auf dem nächsten CG sein? Ich meine die Procedure von morgens läuft dann ja wieder andersherum: Anschlüsse herstellen, Stühle raus, Grill anheizen...
Hierfür gilt ähnliches wie für das Frühstück. Es ist abhängig von den jeweiligen Personen. Stühle raus und Grill anheizen ist wirklich keine Affäre. Das sind ein paar Handgriffe, die man außerdem in Arbeitsteilung erledigen kann. Und bei den Anschlüssen müssen es ja nicht jeden Tag alle Anschlüsse sein. Oft schließt man nur Strom und Wasser an. Also Stecker in die Steckdose und den Wasserschlauch angeschlossen. Auch das ist in Windeseile erledigt. Zeitlich schlagen diese Verrichtungen eigentlich kaum zu Buche. Daher halte ich das auch nicht für relevant bezüglich der Frage wann man auf dem Campingplatz ankommen soll.
Da spielen bezüglich der Ankunftzeit eher andere Faktoren eine Rolle. Z. B., ob es sich um einen first-come-first-serve-Campingplatz handelt, wo die Stellplätze früh weg sein können. Oder z. B. um einen landschaftlich besonders schönen Platz, vielleicht an einem See, den man bewußt und gerne schon am frühen Nachmittag genießen möchte. Andererseits macht es manchmal Sinn, einen längeren Fahrtag einzulegen, so daß man spät abends auf dem Campingplatz ankommt. Versteht sich von selbst, daß dann keine Zeit mehr bleibt für ein ausgedehntes Grillvergnügen. Wenn wir mal einen solchen Fahrtag mit später Ankunft haben, verzichten wir sogar manchmal auf die Anschlüsse und leben von der bordeigenen Versorgung (Frischwassertank und Batterie). Dann werden vielleicht gerade noch die Klappstühle rausgestellt, ein Fläschchen Bier und das war es.
Letzlich verbleibt also die Frage mit welcher durchschnittlichen Meilenzahl sollte man realistisch planen? Sind 200 Meilen als Tagespensum zuviel?
Dazu kommt: Wir sind im Urlaub und nicht auf der Flucht und wollen ja nicht die ganze Zeit im Womo verbringen.
Die berühmte Grätsche zwischen viel sehen wollen und wenig Zeit im Fahrzeug verbringen. Dieses Problem kennen wir alle.
Nach unseren Mammut-Touren der Anfangsjahre haben wir die Etappenlängen mittlerweile heruntergefahren. Meist bewegen wir uns in einem Bereich von ca. 135 bis 180 Meilen pro Strecke. Wobei es zwischendurch immer mal sein kann, daß eine größere Strecke zu überwinden ist. Allerdings planen wir meist so, daß solche Strecken möglichst nicht vorkommen bzw. die absolute Ausnahme bleiben. Wenn es sich nicht vermeiden läßt, wechseln wir uns mit dem Fahren ab und können so durchaus auch mal auf 400 Meilen kommen.
Als Tagespensum, wenn also zwischendurch immer mal fahrfreie Tage liegen, finde ich 200 Meilen durchaus noch vertretbar. Wenn Ihr es als Tagesschnitt (d. h. 200 Meilen jeden Tag) nehmt, würde ich es schon als etwas grenzwertig sehen. Aber das ist mein persönliches Empfinden. Ich kenne genug Leute, denen das auch als Tagesschnitt nichts ausmacht.
Gruß
BeaAnni