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Autor Thema: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories  (Gelesen 3346 mal)

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heer1

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Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« am: 02.09.2002, 14:20 Uhr »
Wer hat Erfahrung mit Wohnmobilreisen im Yukon und den Northwest-Territories und dem Wood-Buffalo-National-Park?
Kann es Probleme mit den Reifen geben (Schotterstraßen o.ö.) ?

Danke für eine schnelle Antwort.

Mona

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #1 am: 02.09.2002, 19:02 Uhr »
Hallo,

die Straßen im kanadischen Norden werden - bedingt durch den Permafrost und die damit verbundenen Probleme beim Bauen menschlicher Einrichtungen (Straßen, Häuser, Pipelines, etc.) - genauso wie Autos, Häuser, Stromleitungen, Wasserleitungen und andere Dinge stärker in Anspruch genommen als in "zivilisierten" Bereichen des Landes.

Im Normalfall gibt es sicher keine Schwierigkeiten mit dem Fahren auf den Straßen des Nordens. Man sollte einfach mehr Umsicht und Vorsicht walten lassen als auf Teerstraßen, dann gibt es keine Probleme beim Fahren auf den Schotterstraßen. Besonders spitzen Steinen sollte man möglichst ausweichen und langsam durch Schlaglöcher fahren, deren Tiefe nicht abzuschätzen ist. Dann sollte nichts schief gehen.

Diese Straßen gehören mit zum Erlebnis des kanadischen Nordens und sind Teil des Ganzen. Im Winter werden - bedingt durch die Umweltbedingungen - sogar spezielle Eisstraßen angelegt, die Ortschaften, die während des Sommers unzugänglich sind, erst erschließen. Es ist einfach eine andere Form des Lebens, mit der man dort konfrontiert wird - die aber etwas ganz Besonderes ist.

Gruss,
Mona

Reinhold

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #2 am: 02.09.2002, 22:04 Uhr »
Hallo,

wir waren zwar noch nicht in den Northwest Territories, haben aber 1999 eine Rundreise durch Alaska und Yukon mit dem Wohnmobil gemacht. Ich kann mich Mona's Ausführungen nur anschließen. Bei umsichtiger Fahrweise und vorausgesetzt, die Reifen am Wohnmobil sind in einwandfreiem Zustand, ist das Fahren auf Schotterstraßen kein Problem. Unsere Frage nach einem zweiten Ersatzreifen, wie in einigen Reiseführern für Alaska empfohlen, wurde vom Wohnmobilvermieter mit einem verständnislosen Blick quittiert. Seine Antwort: Die Reifen sind so gut wie neu und es hat noch nie Probleme gegeben.
Reinhold

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Mona

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #3 am: 02.09.2002, 23:06 Uhr »
Hallo Reinhold,

ich habe mich mal auf Deiner Homepage umgesehen. Du hast ja einige der unbefestigten Straßen im Yukon und Alaska befahren ;-).

Besonders gut finde ich Deine Seite über die Dinge, "die Dir aufgefallen sind". Da sind einige Tipps drin für Leute, die noch nie im Norden Kanadas und der USA unterwegs waren, die sehr nützlich sind. Tolle Seiten, die Du da erstellt hast.

Wie hat Dir der Norden denn gefallen?

Gruss,
Mona

Reinhold

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #4 am: 03.09.2002, 20:02 Uhr »
Hallo Mona,

danke für das Lob!

Der Norden hat uns schon sehr gut gefallen. Die Landschaft ist natürlich grandios (und wir haben ja nur einen kleinen Teil davon gesehen in 3 Wochen), das Land ist sehr dünn besiedelt und trotzdem gibt es immer wieder kleine urige Orte oder Ghosttowns oder alte stillgelegte Minen etc. Noch mehr als in den anderen Bundesstaaten oder kanadischen Provincen gilt für Alaska "der Weg ist das Ziel". Beim befahren der Schotterpisten (z.B. McCarthy Road oder Petersville Road) kommt noch so richtig Abenteuer-Feeling auf, jedenfalls war es bei uns so. Auch die vielen urigen Roadhouses an den Highways haben uns sehr gut gefallen. Ein weiterer Pluspunkt waren die vielen schön angelegten Campgrounds.

Es gibt natürlich auch ein paar Einschränkungen gegenüber den anderen Bundesstaaten. Das Land ist kaum erschlossen und das gilt auch für die National Parks. Es gibt nur wenige angelegte Wanderwege, so daß die Aktivitäten für den Normal-Touristen, der kein erfahrener Querfeldein-Wanderer ist, schon eingeschränkt sind.

Ideal ist der Norden natürlich für Leute, die irgendwelchen Outdoor-Aktivitäten nachgehen, z.B. Angler.

Alles in allem ist Alaska/der Yukon auf jeden Fall eine (oder mehrere) Reisen wert, die allerdings nicht ganz billig werden.

Ach ja, einen Pluspunkt habe ich noch vergessen: Die Chance, die großen Wildtiere Nordamerikas zu sehen (Grizzly, Elch, Karibu etc.) ist natürlich in Alaska größer als in anderen Regionen.
Reinhold

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Mona

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #5 am: 03.09.2002, 20:25 Uhr »
Hallo Reinhold,

Du sprichst mir aus der Seele  :D.

Ich kenne den Norden der USA und Kanadas seit über zehn Jahren und freue mich jedes Jahr wieder auf meine Reisen dorthin.

Zitat
Es gibt natürlich auch ein paar Einschränkungen gegenüber den anderen Bundesstaaten. Das Land ist kaum erschlossen und das gilt auch für die National Parks.


Das sehe ich eher nicht als "Einschränkung", sondern als einen weiteren Pluspunkt des Nordens, denn dadurch erhält die Region erst den Nimbus des Besonderen, oder was meinst Du?

Allerdings kann es für den, der zum ersten Mal in den Norden fährt, zunächst etwas gewöhnungsbedürftig sein, nicht in jedem Laden, der sich "Lebensmittelladen" nennt, die üppige Auswahl von Nahrungsmitteln zu bekommen, wie sie in den gewaltigen Supermärkten des Südens üblich ist. Es gibt diese auch im Norden - ich glaube sogar, dass diejenigen, die es gibt, sogar noch besser sortiert sind als im Süden. Man muss nur wissen, wo sie zu finden sind ;-).

Mir gefällt diese Kargheit des Lebens im Norden sehr, und sie ist es auch, die die Menschen dort prägt, findest Du nicht? Der Pioniergeist der Bewohner ist noch stark zu spüren.

Vielleicht hast Du ja noch einige Erfahrungen aus dem Norden, die Du hier einbringen kannst?

Gruss,
Mona

Reinhold

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #6 am: 03.09.2002, 20:48 Uhr »
Hallo Mona,

Zitat von: Mona link=board=kanada;num=1030969212;start=0#5 date=09/03/02 um 20:25:23

Das sehe ich eher nicht als "Einschränkung", sondern als einen weiteren Pluspunkt des Nordens, denn dadurch erhält die Region erst den Nimbus des Besonderen, oder was meinst Du?


da hast Du natürlich recht, diese "Einschränkung" macht ja auch den Flair des Nordens aus. Mit Einschränkung meinte ich nur, das man sich als Individualreisender dort nicht immer so bewegen kann, wie man das von anderen Regionen kennt. Z.B. darf der Denali National Park nur auf Bustouren besucht werden und ist für den Individualverkehr gesperrt ist. Aber das finde ich genau richtig. Hier hat mal der Schutz der Natur vorrang bekommen vor der Erschließung für den Tourismus.
Für die Region ist die (überwiegende) Unberührtheit der Natur sicher ein großer Pluspunkt.
Bzgl. der Kargheit des Nordens und des Pioniergeistes der Menschen kann ich Dir auch nur zustimmen. Geprägt werden die Bewohner dort oben natürlich auch durch den langen und strengen Winter. Einen Winter in Alaska oder im Yukon zu erleben stelle ich mir sehr Beeindruckend vor. Ich bin immer fasziniert von Berichten über Menschen, die das Leben im Winter dort meistern und mit Ihren Schlittenhunden durch den Schnee fahren.
Reinhold

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Mona

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Re: Mit Wohnmobil im Yukon und NW-Territories
« Antwort #7 am: 03.09.2002, 20:55 Uhr »
Hallo Reinhold,

genau mein Eindruck. Ich kenne z.B. seit einigen Jahren Frank Turner, der seit 19 Jahren jedes Jahr am Yukon Quest teilnimmt und dieses mehrfach gewonnen hat - unter anderem 1995 mit der schnellsten Zeit, die bisher ungeschlagen ist. Er ist schon eine beeindruckende Persönlichkeit.

Erst letztes Jahr ist er nur mit einem japanischen Freund und zwei Schlittenhundgespannen mehrere Monate über den kanadischen Norden bis nach Grönland gefahren. Für ihn gehört das zum normalen Leben. Und seine Frau denkt genauso. Die beiden sind ein beeindruckendes Paar.

Wenn Dich das Thema interessiert, schau doch mal unter dem folgenden Link: Alaska Dogmushing.

Da gibt es tolle Informationen zu Hundeschlittenfahrten und vielem mehr, das damit zu tun hat.

Gruss,
Mona