Hallo zusammen,
ab heute findet ihr hier jeweils einen Teil (Tag) meines Reiseberichtes Hawaii 2004. Dieses Tagebuch habe ich - wie ihr lesen werdet - noch auf Hawaii geschrieben. Eigentlich war das Tagebuch nur für uns privat gedacht und das ist auch der Grund, weshalb ich sehr detailliert geschrieben habe - für manche von euch vielleicht zu detailliert. Wir möchten aber auch in 5 oder 10 Jahren manche Details nachlesen können und wie einige von euch wissen, verblassen Erinnerungen mit der Zeit.
Übrigens: Ab Tag 2 gibt's dann auch Fotos.
Viel Spaß beim Lesen und
viele Grüße,
Angie
Freitag, 28. 5. 2004:
Uihh, war das eine kurze Nacht. Wir sind erst kurz vor Mitternacht ins Bett gekommen, es gab immer wieder eine Kleinigkeit zu tun. Eigentlich zahlte sich der kurze Schlaf gar nicht mehr aus, aber besser, die wenigen Stunden als keine.
Um 3:00 am hat der Wecker geläutet. Da wir in der Lufthansa auf das quietschende Brötchen verzichten wollten, habe ich für uns Toast und Kaffee bzw. Tee gerichtet und gemütlich haben wir gefrühstückt. Dann galt es noch, die restlichen Kleinigkeiten in den Rucksack zu verfrachten und überpünktlich um 4:25 am stand das Taxi vor der Tür - und Michael war noch im Bad! Aber nicht mehr lange
Nach kurzer Fahrt hatten wir den Airport erreicht, der Lufthansa-Schalter war schon besetzt, aber noch keine weiteren Fluggäste vorhanden. Anscheinend schliefen die noch alle.
Wie von der Dame der Deutschen Lufthansa empfohlen, haben wir gleich beim Check-in nachgefragt, ob wir wohl Plätze in der Business Class nebeneinander haben könnten. War überhaupt kein Problem. Erstaunlicherweise bekamen wir diesmal gleich alle Bordkarten, also auch jene von San Francisco nach Honolulu. Auch nicht übel.
Nun hatten wir fast massenhaft Zeit, denn unser Flieger sollte erst um 6:15 am starten. Also gingen wir ins Airrest und genehmigten uns eine Cola. Draußen regnete es wie aus Eimern, Zeit, dass wir wegkamen!
Pünktlich gings ans Boarden und kaum saßen alle Passagiere artig angeschnallt, hieß es plötzlich, der Start werde um ca. 15 Minuten verschoben. Na super, das fängt ja gut an. Alle anderen Maschinen, denen wir zuvor beim Starten zusahen, waren pünktlich weggekommen, nur wir wieder mal nicht. Typisch!
Aber nach diesen versprochenen 15 Minuten war es dann doch soweit und eine Stunde später erreichten wir den Frankfurter Airport bei strahlendem Sonnenschein.
Als Erstes gingen wir in die Business Lounge, muss man nützen, wenn wir BC fliegen
Michi holte Kaffee und ein paar Nüsse für uns und nach einiger Zeit machten wir uns auf den Weg. Wir wollten noch ein paar Zeitschriften kaufen. Das scheiterte aber daran, dass wir nichts Passendes fanden. Also gingen wir leer aus, machte mir aber nichts, denn ich hatte ja meine Reiseführer.
Wenige Minuten nach 10:00 am hob unsere Maschine, eine Boeing 747/400, nahezu pünktlich ab. 10 Uhr wäre der eigentliche Termin gewesen, aber was sind ein paar Minuten?
Hier in der Business Class belegen wir im Moment die Sitze 12E und 12 G, F wurde eingespart.
So viel Beinfreiheit muss man erst mal gesehen haben, wir kommen uns gerade vor wie in einer Reitschule
Als Erstes bekamen wir Getränke gereicht, wir konnten zwischen Orangensaft (frisch gepresst), Mineralwasser und Weißwein wählen. Wir orderten Orangensaft, dazu gab es ein paar Nüsse.
Etwa zwei Stunden später wurde das Mittagessen geliefert, sehr passend zur eigentlichen Tageszeit.
Als Vorspeise nahmen wir Forellenfilet mit Dillaufstrich, Brötchen, Butter und Salat. Für die Hauptmahlzeit wählten wir Putenfilet mit grünem Spargel und etwas Ähnliches wie Bandnudeln, nur enorm gelb und schmäler sowie kürzer als die bekannten Bandnudeln. Das Ganze befand sich in einer Gorgonzola Sauce und war echt lecker. Nur Michi war von der Sauce nicht sonderlich begeistert. Im Anschluss daran konnten wir zwischen Käse mit Brötchen und Butter oder Obstsalat wählen. Michi nahm nichts, ich nahm den Obstsalat. Eigentlich dachten wir, das war es jetzt, aber das stellte sich als Irrtum heraus. Es wurde noch Kaffee bzw. Tee mit zwei Pralinen sowie ein Buttermilch-Mousse mit Kiwisauce angeboten. Michi nahm alles, ich nur den Kaffee.
Nun ist es 13:57 GMT, noch etliche Stunden Flug liegen vor uns. Mein Nachbar zur Linken (wir sitzen in der 3-er Reihe in der Mitte) hat von Anfang an seinen Laptop inklusive Handy eingeschaltet und probiert einiges herum. Ein wenig störend ist, dass er einen enormen Schnupfen und nur ein einziges Taschentuch hat. Die Folge davon - er zieht die triefende Nase immer hoch, was nicht gerade appetitlich ist.
Michi plagt sich im Moment mit den grünen Einreiseformularen. Ein Segen, dass ich unsere Flugnummer sowie die Hoteladresse auswendig weiß, sonst hätte ich zum x-ten Mal in meinem Rucksack kramen müssen.
Gerade zeigen sie am Monitor die Anzeige: Wir befinden uns schon über Grönland, fliegen mit 920 km/h, sind noch 6,75 Std. von San Francisco entfernt und draußen hat es -55° C. Brrrr....., da ist es mir herinnen schon lieber.
Wir haben schon festgestellt: An das Leben in der Business Class kann man sich gewöhnen!
Ach, ich könnte mich schieflachen! Michi hat gerade meine grüne Einreisekarte ausgefüllt und dabei die Daten von seiner Karte abgeschrieben! Nun gibt es also zwei Einreisekarten mit ein- und denselben Daten!
Das wird uns kaum durchgehen und Michi pilgert nun daher um ein neues Formular. Es gibt Sachen, die lernen wir nie, denn mir geht es auch nicht besser, wenn ich meine Karte selbst ausfülle. Meist schreibe ich die Einsen oder Siebener falsch. Aber was soll's, es gibt Schlimmeres.
Nach einiger Zeit hat uns der Schlaf übermannt, zwar nicht für sehr lange, aber immerhin. Ein wenig Füße vertreten war auch drinnen, vor allem - es schadet nicht bei solch einem langen Flug.
Als ich dann in meinem Reiseführer weiterlesen wollte, kam ich nicht weit, die Augen fielen mir wieder zu. Zu dumm auch, ich wollte eigentlich nicht schlafen!
Der 14 Monate alte Bub drei Reihen vor uns hat immer wieder geschrien, deshalb wurden wir immer wieder munter.
Seltsamerweise verging die Zeit dieses Fluges doch relativ rasch. Zwei Stunden vor der Landung bekamen wir nochmal etwas zu essen. Wir hatten die Wahl zwischen Fleisch und Fisch und da wir mittags Fleisch hatten, nahmen wir diesmal Fisch. Das war keine gute Idee, aber bis jetzt leben wir noch
Pünktlich um 12:00 landete die Maschine in San Francisco. Es dauerte wie üblich einige Zeit, bis wir den Flieger verlassen durften. Michi verstand zunächst nicht, weshalb ich dann in einer enormen Geschwindigkeit in Richtung Zollkontrolle eilte. Nun, ich wollte dann nicht hinter 3500 anderen Leuten mich in die Reihe stellen, sondern lieber bei den Ersten sein. Das leuchtete ihm ein und ich sollte Recht behalten - wir waren bei den Ersten. Anschließend gingen wir zum Baggage Claim No. 6 und innerhalb kürzester Zeit hatte ich unsere vier Reisetaschen vom Band geholt. Michi musste einige Male die Einreisekarte vorzeigen, wir warfen die Reisetaschen auf's Re-Check-in-Band und schlenderten ein wenig durch den Airport bzw. die Hallen.
Als Erstes zogen wir uns um. Ich hatte schon in Linz entsprechendes Gewand in unsere Rucksäcke verpackt, die Wanderschuhe tauschten wir gegen Sandalen aus.
Dann fiel mir ein Internet-Access auf, von dem man Fotos von sich selbst an Ort und Stelle anfertigen und an eine x-beliebige Email-Adresse schicken konnte. Das habe ich genützt und mein Foto an meine eigene Adresse geschickt. Dann schrieb ich noch Manfred und Erika, Sabine sowie Tina und Andreas eine kurze Mail. Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, aber hinter mir warteten schon ein paar Leute, die auch das kostenlose Internet nutzen wollten. Daher habe ich Platz gemacht. Achja, ins USA-Forum schrieb ich auch noch zwei Zeilen.
Mittlerweile haben wir herausgefunden, dass unser Gate jenes mit der Nummer 80 sein wird, Abflug um 4:30 pm Ortszeit. Auch haben wir ein Putensandwich verdrückt, Michi dazu noch einen Apfel-Zimt-Kuchen, so ein rundes Ding, das wie eine Semmel aussah. Hat ihm aber offenbar ganz gut geschmeckt, der dazu bestellte doppelte Espresso ebenso.
Ich hocke nun hier bei Gate 80, es ist 3:08 pm und Michi verbrachte einige Zeit damit, in einem Geschäft einem fliegenden Schwein (mit Flügeln!) zuzusehen. Vorhin konnte ich ihn noch wegzerren, denn er hatte richtig leuchtende Augen, fast so, als sei Weihnachten
Draußen scheint die Sonne, nur wenige Wolken sind zu sehen. Mein Blick geht auf niedrige Berge, die nur wenig bewachsen sind, Wo liegt eigentlich San Francisco? Wir haben vorhin bei unserem Airport-Rundgang in fast alle Richtungen blicken können, aber von San Francisco weit und breit keine Spur.
Um 4.30 pm sollte unser Weiterflug nach Honolulu gehen, wir hatten nur 15 Minuten Verspätung. Unser Fluggerät war diesmal eine Boeing 767/300. Ach, war das eng!!! Das, was meine Füße in 10,5 Stunden in der Business Class nicht geschafft hatten, schafften sie nun nach nur einer Stunde - sie schwollen an bis auf Teufel komm' raus!! Diese Beobachtung - in der Business Class gibt es keine geschwollenen Beine, in der Economy Class schon - habe ich schon auf dem Flug 2002 von Frankfurt nach Singapore gemacht bzw. beim Weiterflug nach Darwin. Das war genau dasselbe Spielchen.
Kaum im Flieger drinnen, überfiel mich eine enorme Müdigkeit. Mit Müh und Not bekam ich den Startvorgang mit und das hatte auch etwas Gutes: Wir sahen jetzt endlich auf San Francisco, wenngleich nicht besonders gut, aber die enorme Dimension war zu erkennen.
Viel mehr weiß ich vom Flug nach Honolulu nicht, denn ich habe die meiste Zeit geschlafen, obwohl ich eigentlich nicht wollte. Ich war hundemüde und dass ich nicht mal mitbekam, wann das Essen serviert wurde, spricht wohl alle Bände. Michi hat aber der Airhostess gesagt, ich würde sicherlich Hähnchen essen und sie schob daraufhin mein Hähnchen in den Ofen und hielt es warm. Als ich dann zwischendurch kurz munter wurde, bekam ich es geliefert
Allerdings aß ich nur das kleine Stück Hähnchen, den Reis und das Gemüse aß Michi. Bald darauf war ich wieder eingeschlafen. Wenigstens den Landeanflug auf Honolulu versäumte ich nicht. Übrigens landeten wir pünktlich nach 4,5 Stunden Flug.
Auf unser Gepäck mussten wir ziemlich lange warten, denn haarscharf zeitgleich war eine Maschine aus Los Angeles mit uns gelandet und das gesamte Gepäck drehte sich malerisch auf zwei Bändern. Beide waren sowohl mit San Francisco als auch mit Los Angeles angeschrieben, also war das Gepäck eine bunte Mischung. Manche Reisenden holten mal vom einen, dann vom anderen Band ihre Koffer, es herrschte reges Treiben.
Erstaunlicherweise sind unsere vier Reisetaschen auf einmal angekommen. Nicht unangenehm, aber damit hätten wir nicht gerechnet.
Fast fluchtartig verließen wir den Airport, denn wir ahnten, dass wir auf den Alamo-Shuttle so wie 2001 gut und gerne eine Stunde würden warten müssen. Doch diesmal weit gefehlt! Kaum waren wir aus dem Airport draußen, fuhr auch schon der Shuttle vor! Glück muss man haben!
Nach kurzer Fahrt waren wir bei Alamo, wo bereits zahlreiche andere Touristen in der Schlange standen. Die Warterei war aber halb so schlimm und letztendlich konnten wir einen Buick übernehmen. Kennzeichen: NBC 502, Meilenstand: 21.524.
In dichtem Verkehr wühlten wir uns bis zum Outrigger Reef on the Beach Hotel durch, das wir wiederum ausgewählt hatten. Ach, da kommen heimatliche Gefühle auf!! Der Autoschlüssel wurde uns wie immer abgenommen, wir checkten ein und bekamen Zimmer Nr. 1163 zugewiesen. Ein relativ kleines Zimmer, bot aber alles, was man im Urlaub so braucht.
Nachdem wir das Gepäck abgeladen hatten, gingen wir ein wenig durch Waikiki und landeten prompt in der Kalakaua Ave. 2155 im "Planet Hollywood". Dort genehmigten wir uns einen Mahi-Mahi-Toast mit Fries, Michi ein Bier und ich einen Blue Hawaii - eh klar
Anschließend gingen wir am Rückweg in den ABC-Shop, um Getränke und Chips zu erwerben.
Als wir im Hotel angekommen waren, unternahm Michi zahlreiche Versuche, die Vertretung von MasterCard zu erreichen. Nichts ging, es hieß immer, seine Kreditkarte sei abgelaufen! Dabei ist sowohl seine als auch meine brandneu und wir wollten sie nur aktivieren lassen. Es war zum Verzweifeln! Als Michi dem Operator die Telefonnummer durchgab, scheiterte auch dieser. Zum Schluss probierte Michi nochmal vom Zimmertelefon aus sein Glück. Ob es Glück war oder nicht, wird sich morgen herausstellen. Dann unternehmen wir den nächsten Versuch, mit unseren neuen Kreditkarten zu bezahlen. Wenn das wieder nicht funktioniert - na dann, gute Nacht!
Mittlerweile ist es 0:40 und wir haben jetzt einige Zeit damit verbracht, die enorm stark kühlende Klimaanlage zu verstellen, genauer gesagt, die Lamellen, denn die Aircondition selbst steht schon auf "low" und trotzdem bläst sie eiskalt haarscharf zu unserem Bett. Auch wird es langsam Zeit, dass ich unter die Dusche komme.
Der Wecker für (heute) morgen steht auf 7:00, wir möchten nach dem Frühstück auf den Diamond Head Crater, denn der Blick von dort oben ist einfach fantastisch!
Slepp well, cu tomorrow!
Meilenstand am Ende des Tages: 21.532
Angie