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Autor Thema: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005  (Gelesen 38386 mal)

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mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #45 am: 05.08.2005, 19:49 Uhr »
Hallo,
es geht weiter:

14. Tag: 18.05.2005 Farmington - Chaco Culture NHP - Durango

Wieder einmal haben wir bestens geschlafen und nehmen ein ziemlich feudales Frühstück im Motel zu uns – nur die Eier waren allerdings künstlich. Außerdem stellen wir beim Frühstück fest, daß das Motel überwiegend in der Hand deutscher Gäste ist, was wir an dieser Ecke der Welt eigentlich nicht erwartet hätten.

In Farmington finden wir keinen Supermarkt an der Strecke, so daß wir einfach weiterfahren. Die Strecke bis Bloomfield ist ziemlich stark befahren, eigentlich fast Innenstadtverkehr. Dafür ist dann die 550 nach Süden 4-spurig und mit 70 mph zugelassen, so daß wir zügig vorankommen und nur von einigen wildgewordenen Muldenkippern überholt werden. Die Abzweigung zu Chaco Culture kommt viel eher als aufgrund des Kartenstudiums gedacht, ist aber gut ausgeschildert. Nach 5 mi Asphalt kommen 8 mi ordentliche Erdstraße in zügig befahrbarem Zustand (feucht sollte das allerdings nicht sein) und schließlich 8 mi z.T. übles Waschbrett.

Im Visitor Center haben wir einen Permit für den Pueblo Alto Trail besorgt und im Museum fantastische Töpfereien besichtigt. Dann sind wir losgefahren und haben zunächst Station gemacht an einem kurzen Trail am ersten Pueblo (Hungo Pavi), wo man schon einen ganz ordentlichen Eindruck bekommt, wie fein und exakt die Mauern ausgeführt waren.
Anschließend kommt mit Pueblo Bonito der Höhepunkt – eine riesige Anlage mit hunderten von Räumen bzw. Kivas, super exakt und fein gemauert. Der Trailguide gibt gute Informationen über die unterschiedlichen Funktionen der Räume, aber auch der Fensterstellungen und der Verbindungstüren zwischen den Räumen.




Danach fuhren wir weiter zum Parkplatz am Pueblo Arroyo und haben mangels Einkäufen in Farmington im Auto Reste gepicknickt.

Vom Parkplatz geht es zu Fuß zu Kin Kletso, einem Pueblo mit wesentlich gröberen Mauern. Dort beginnt der Trail zum Pueblo Bonito Overlook bzw. Pueblo Alto: zunächst überwindet man einen kurzen ziemlich garstigen Aufstieg bis zu einer Felsspalte (rauf ist sowas ja kein wirkliches Problem – aber wenn ich an den Abstieg denke…). In der Felsspalte ist der Weg absturzsicher und daher wieder gut begehbar. Anschließend geht es an der Klippe entlang bis zum Overlook – ungemein beeindruckend, wenn man den ganzen Pueblo Bonito sozusagen aus der Vogelperspektive bewundern kann.
Danach sind wir noch ca. 1 km weiter bis zum Pueblo Alto mit fantastischer Aussicht auf die Hochebenen.
Auf dem Rückweg entdecken wir bei Blüten, die ich fotografieren will, ein Pärchen großer bunter Eidechsen, die natürlich auch aufgenommen werden müssen.




Da man denselben Weg zurück muß (auch wenn wir den ganzen Loop gegangen wären, wäre das letzte Teilstück identisch gewesen), bin ich das allerletzte Wegstück mehr auf dem Hosenboden als kletternd abgestiegen.

Das erste Stück der Rückfahrt beschert uns z.T. wieder eine ekelhafte Rüttelei. Irgendwie habe ich zwar keine Schwierigkeiten, das richtige Tempo für „normales“ Wellblech zu finden – zwischen 20 und 30 mph geht das gut und einigermaßen ruhig -, wenn aber größere Löcher kommen, fällt die Kiste brutal rein und abbremsen (auch ohne Bremse) bzw. wieder beschleunigen führt zu grauenhaftem hochfrequenten Aufschaukeln. Ausgerechnet auf dem besten Stück der Erdstraße war ein Grader voll im Einsatz, um das ganze zu verschlimmbessern.

Dann geht es wieder auf die 550 nach Norden, an einigen Badlands vorbei nach Bloomfield und durch Aztec, wo uns das Navi wieder einen unverständlichen Umweg für „shortest time“ empfiehlt. Dafür sehen wir ein bißchen was von dem ganz hübschen Ort. Für die Ruins ist es wieder einmal viel zu spät. Die Weiterfahrt in Colorado führt ganz plötzlich in eine putzige Bilderbuchlandschaft wie in einem Heidi-Film und bis Durango.
Dort suchen und finden wir das BW Durango Inn. Nach dem Einchecken fahren wir noch ins Zentrum und gehen – nachdem wir die tutende und hin- und herfahrende Eisenbahn ausgiebig bewundert hatten - dort in der Hauptstraße mit hübschen Westernhäusern spazieren. Marianne packt die Einkaufswut; sie ersteht in einem hübschen Geschäft einen schönen Metallgürtel, wie sie ihn schon lange sucht, und außerdem eine große quadratische naturfarbene Baumwolldecke mit eingewebten indianischen Motiven, die als Quiltersatz dienen kann. Vom Kauf einer dicken flauschigen Babydecke für ihre Schwester kann ich sie gerade noch abhalten.
Zum Abendessen suchen wir das Mahogany im Strater Hotel auf. Ein Mädchen bietet Klaviermusik live, nicht ansoruchsvoll, aber ganz angenehm. Es gibt einen neon-blauen Willkommensaperitiv auf Kosten des Hauses und schließlich Ente mit Honig und Ziegenkäse, karamellisierten Karotten und Couscous - ganz hervorragend, aber nicht billig.
Marianne will noch über die Main Street spazieren, was wir nicht allzu lange durchhalten. Um 21.30 sind wir zurück im Hotel.

Fahrtstrecke 194 mi
Gruß
mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #46 am: 05.08.2005, 20:52 Uhr »
15. Tag: 19.05.2005 Durango - Silverton - Arches NP - Moab

Wieder einmal haben wir so gut geschlafen, daß wir zu spät aufstehen und nur noch ein mickriges Frühstück im Motel vorfinden. Dann versuchen wir aufgrund der Erfahrungen in den Vortagen für Moab ein Zimmer vorbuchen zu lassen. Die etwas umständliche Tante will nicht an den PC, sondern versucht am Telefon das einzige verbliebene Zimmer zu fixieren, bis ich merke, daß die gar nicht in Moab beim Greenwell Inn anfrägt, sondern in Green River! Beide BW in Moab stellen sich dann (an einem normalen Donnerstag!) als ausgebucht heraus. Immerhin ist sie so freundlich, aufgrund der Empfehlungen der Kollegen in Moab beim dortigen Holiday Inn Express anzurufen und mir den Hörer in die Hand zu drücken, so daß ich dort mit einigem Radebrechen ein Zimmer organisieren kann.

Bevor wir in die Berge fahren – diese Routenänderung, nämlich Silverton statt Mesa Verde, hatte ich aufgrund des Reiseberichts von Westernlady schon länger eingeplant, falls das Wetter mitspielen sollte. Nach Chaco Culture schien mir auch Mesa Verde trotz seiner anderen Struktur nicht mehr so zwingend, zumal ich vor ewigen Zeiten schon mal dort war – bummeln wir nochmals durch Durango. Marianne klebt an dem schon gestern entdeckten T-Shirt-Geschäft fest, das aber noch nicht offen hat und entgegen dem Türschild auch um 10.00 nicht öffnet – auch um 10.15 nicht. Bevor wir endgültig wegfahren, fahren wir nochmals daran vorbei – und es hat tatsächlich doch noch aufgemacht, so daß wir anhalten und günstige T-Shirts erstehen. Anschließend kaufen wir noch Lebensmittel und Benzin, so daß wir letztlich erst gegen 11.00 wegkommen.

Die 550 nach Norden ist eine wunderschöne hochalpine Strecke, zwar ohne Randsicherung, aber amerikanisch breit – also mindestens doppelt so breit wie viele italienische oder französische Alpenstraßen abseits der Hauptrouten - und extrem geschwindigkeitsbegrenzt.
Der erste Paß hat eine kleine Infrastruktur; es sind Langläufer unterwegs. In Silverton, einem putzigen Westernstädtchen halten wir nochmals für einen Bummel und Einkauf (Ohrringe und Steinaxt). Dann geht die Strecke an rostfarbenen Bergen vorbei über den zweiten Paß in einem früherem Minengebiet - leider aussichtsmäßig wenig erschlossen (keine vernünftige Parkmöglichkeiten).


Picknick gibt es in einem Park in Ouray, einem weiteren ganz netten Örtchen mit Thermalquelle.
Unsere Strecke geht zunächst an einem netten Friedhof vorbei und schließlich über die Dallas Divide, die sich fahrtechnisch kaum bemerkbar macht. Dann sieht es zunächst aus wie in Schwarzwaldtälern. Es folgen Hochebenen und rote Cliffs. In Naturita gibt das Navi wieder völligen Unsinn von sich und will uns auf irgendeinen Feldweg am Bach entlang locken. Später in Utah kommen wir nochmals durch eine schöne Hochebene bei den La Sal Mountains. Schließlich kommen vor Moab die roten Steine.

Das Motel erweist sich als sehr schön. Gleich nach dem Check-in (18.00) fahren wir noch in den Arches NP. Den Ranger am Eingang bitten wir um Tips für den Abend: Windows und Sunset-Point beim Balanced Rock. Also fahren wir zu den Windows und gehen dort den Loop, genießen die Abendsonne am Torret Arch, bewundern Fotografen mit wunderschöner antiker Plattenkamera und fahren anschließend zum Balanced Rock. Dort gibt es gegenüber dem Parkplatz eine Dirtroad, die zu einem kleinen Parkplatz führt. Dann hat man noch 50 Meter zu gehen, um einen schönen Abendblick zu haben. Die Anfahrt ist allerdings ekelhaft, weil die Sonne so tief steht, daß man überhaupt nichts mehr sieht. Der Sonnenuntergang dort ist dafür um so beeindruckender (es muß nicht immer Delicate Arch sein…). Mein Fazit: Selbst 2 Stunden für Arches lohnen sich!






In der Dämmerung fahren wir zurück nach Moab und zum gemäß Tourbook ausgesuchten Sunset Grill oberhalb der Stadt, wo wir gegen 20.30 eintreffen. Das Navi hatte wieder einmal eine Glanzstunde: Sunset Grill ist im System als Ziel gelistet und mitten auf der Hauptstraße behauptet das Gerät dann plötzlich “Ziel erreicht“ – immerhin waren wir wenigstens in der Nähe der Abzweigung, von wo man auf einem kleinen Serpentinensträßchen zu dem Lokal kommt.
Der Blick ist besser als das Essen. Die Ente konnte mit den Flugobjekten der vergangenen Tage nicht mithalten und war auch nicht billig. Aber die Aussicht will halt bezahlt sein – und schlecht war das Essen wirklich nicht, aber wir waren halt schon verwöhnt.

Bis wir ins Motel zurückkommen ist es immerhin ca 23.00.

Fahrtstrecke 262 mi
Gruß
mrh400

Utah

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #47 am: 06.08.2005, 00:33 Uhr »
Hi mrh400!

Wenn ich die Qualität deiner Bilder betrachte muß ich den Hut ziehen.  :daumen:
Ich beschäftige mich z.Zt. mit dem Gedanken die EOS 350D Richtung Weihnachten/Frühjahr zuzulegen, ich glaub ich werde schwach.  :wink:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #48 am: 06.08.2005, 12:52 Uhr »
Hi Utah,
danke für die Blumen. Allerdings muß ich einräumen, daß die meisten Aufnahmen leicht nachbearbeitet sind (Tonwert- und z.T. Farbkorrektur). Aber das ist ja das schöne am digitalen Fotografieren, daß man den Farbstich oder den Belichtungsfehler, den man beim Film für ewig hat, korrigieren kann. Ich meine, Du soltest schwach werden.
PS: wie soll ich mit den in Aussicht gestellten Restaurantadressen verfahren? Dir als Tabelle schicken oder selbst in die HDB einstellen?
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #49 am: 06.08.2005, 13:03 Uhr »
16. Tag: 20.05.2005 Moab - Goblin Valley - Torrey

Wieder einmal haben wir sehr gut geschlafen, sind aber ausnahmesweise früh aufgestanden. Frühstück gab es mit viel süßem Zeug in einem leicht überfüllten Raum. Ein amerikanisches Ehepaar (er MS-Patient im Spezialrollstuhl) bat, sich bei uns dazusetzen zu dürfen, was wir selbstverständlich erlaubten. Wir unterhalten uns über die Reisemöglichkeiten für Rollstuhlfahrer und geben Tips für Needles Overlook (mit dem Hinweis, daß ich aus der Erinnerung nicht sagen kann, ob man mit dem Rollstuhl weit genug vor kommt).

Nach einigem Rumkurven können wir in Moab noch einkaufen und tanken. Anschließend fahren Richtung Dead Horse State Park. Kurz nach der Abzweigung erwartet uns eine Baustelle mit Einbahnverkehr und entsprechend langer Schlange. Einige ungeduldige kehren schon um, es ist ganz lustig zuzugucken, wie ein Sattelschlepper-Motorhome halb im Straßengraben rangiert wird. Wenn die noch weitere fünf Minuten gewartet hätten, hätten sie mit uns hinter dem Pilot Car weiterfahren können. Die Fahrt geht zunächst über die gleiche Hochebene wie zum Canyonlands NP. Beim Visitor Center machen wir den kurzen Rundeweg am "Amphitheater" mit schönen Ausblicken auf den Colorado. Die Weiterfahrt geht nicht ohne  kurzen Fotostop bei "Necks", wo es links und rechts mit schönen Tiefblicken runtergeht. Nicht weniger beeindruckend ist die Aussicht auf Fluß und Tiefebene am Endpunkt der Straße. Beim Rückweg halten wir an den "Necks" und gehen den kurzen Trail bis zum Meander Viewpoint. Auf der Rückfahrt ist der Betrieb an der Baustelle weitgehend eingestellt.






Wir entscheiden uns, vor dem anstehenden Picknick erst noch ein ganzes Stück zu fahren und fahren daher auf einer zunehmend öder werdenden Strecke zur I 70 und weiter über Green River (wie gut, daß wir dort nicht übernachten mußten) bis zur Abzweigung nach Hanksville. Der Weg bis zur Abzweigung nach Goblin Valley ist dann doch noch weiter als gedacht, so daß allmählich Hunger aufkommt. Nichtsdestoweniger geht es nach der Abzweigung zunächst über eine Hochebene, dann an markanten Felsformationen vorbei bis schließlich kurz nach dem Parkeintritt die "Goblins" auftauchen. Das Picknick (Salat von der Salatbar aus dem Supermarkt) findet an überdachten Tischen vor dem Trail bei extremem Wind statt, der erst die Salatsauce über Mariannes T-Shirt und dann das Limo über Tisch und Hose ergießt. Dann suche in allen Koffern wenigstens dreimal nach dem Buff für Mariannes Kopf, weil hier kein Hut halten würde, bis ich ihn endlich gefunden habe. Der ca. einstündige Spaziergang durch die Goblins mit immer neuen Figuren entschädigt für all die zuvor erlittenen Unbilden. Alle paar Meter entdecken wir neue Fantasiegestalten. An dem grünen Hügel, über den wir aufgrund der Ratschläge in den verschiedenen Homepages hinausgehen, kraxeln ein paar Leute herum, was uns aber nicht zur Nachahmung animiert – uns wird schon unten warm genug (trotz des Windes).






Nach der Rückkehr auf die UT 24 kommen wir an einigen größeren Sanddünen vorbei sowie an einem Parkplatz mit „Aussichtsröhrchen“, wo man durch ca. 20 cm lange Metallrohre bestimmte Felsformationen anpeilen kann – ganz lustig gemacht. Nach Hanksville komman dann wieder die abraumhaldenartigen Hügel, die uns vor 5 Jahren schon nicht gefallen haben. Capitol Reef mit seinen schönen Felsformationen erreichen wir im beginnenden Abendlicht.


Das Navi erzählt in Torrey wieder einmal Unsinn (als wir beim Motel sind, sagt es noch zwei Meilen an). Das Zimmer im BW Capitol Reef Restort ist ordentlich groß, aber ohne vernünftige Internetverbindung.

Zum Abendessen orientieren wir uns am Tourbook und fahren ins Wonderland Inn Restaurant. Da hätten wir allerdings auch im Motel bleiben können: mäßiger Salat, Trout offensichtlich aus der Tiefkühle. Die Mädchen, die das Essen bringen, sind offenbar minderjährig: sie dürfen zwar die Bestellung von Bier entgegennehmen; gebracht wird der Alkohol aber von einem „erwachsenen“ Mitarbeiter, der im übrigen hinter der Theke steht und den Rest der Arbeit den Mädels überläßt.

Nach dem Abendessen genehmigen wir uns auf dem Balkon des Motels noch zwei Bier.

Fahrtstrecke 235 mi
Gruß
mrh400

born2fly

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #50 am: 06.08.2005, 13:11 Uhr »
Super Bericht und tolle Fotos.

Da kommt gleich noch mehr Vorfreude auf nächstes Jahr auf.

Freue mich auf jede Fortsetzung.
Viele Grüße
Klaus

mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #51 am: 06.08.2005, 15:30 Uhr »
17. Tag: 21.05.2005 Torrey - Burr Trail - Devils Garden - Escalante

Diesmal haben wir nicht ganz so gut geschlafen. Der Versuch, im Zimmer zu frühstücken, scheitert an unserer Unfähigkeit zur Bedienung der Kaffeemaschine. Also gehen wir doch ins Restaurant des Motels, wo von Wochenend-Motorbikern ein ziemliches Chaos verursacht wird, dem die Mannschaft nicht Herr wird. Wir meiden das Buffet und bestellen am Platz French Toast bzw. Pancakes, na ja.

Wir tanken in Torrey und schauen, ob es an einer der beiden Tankstellen im Shop etwas Vernünftiges an Lebensmitteln gibt – vergeblich, also fahren wir unversorgt durch den Dixie National Forest. Die verschiedenen Vegetationsstufen sind ganz lustig anzusehen: im unteren Teil sind die Birken schon heftig am Austreiben, weiter oben sind sie noch ganz kahl. Auf den Wiesen und zwischen den Bäumen liegt noch ziemlich viel Schnee.
In Boulder zweigen wir ab auf den Burr Trail, der zunächst an hellen, später roten Felsen entlangführt, die ähnlich gestreift sind wie Checkerboard Mesa. Nach einiger Zeit öffnet sich ein tiefer Blick in einen roten Canyon: das dunkle Band unten ist kein Bach, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, sondern die Straße. Nach dem Abstieg kommt eine spektakuläre Fahrt durch den Canyon (Long Canyon), die an einem Abbruch mit tollem Blick nach unten auf farbige Erosionen endet. Diese ersten ca. 15 mi bis hierher zählen zu den spektakulärsten Strecken überhaupt, die wir je gefahren sind. Da man offenbar davon ausgeht, daß die Leute nur auf die Felsen und nicht auf die Straße gucken, ist ein Speedlimit von 20 mph angeordnet, das wir nur um 50%, die wenigen anderen Autos, denen wir begegnen, aber mindestens um 100% überschreiten.




Es folgen ca. 10 mi eher gleichförmige Fahrt durch eine Art Garrigues-Landschaft bis zur Grenze am Capitol Reef NP. Dort geht die Straße über in eine außerordentlich gute Erdstraße (die beste unpaved road, die wir insgesamt hatten) mit zunehmend abwechslungsreicher Landschaft über. Wir hören an einem Picknickplatz auf, kurz bevor die Straße nach unten geht, und haben dort einen grandiosen Blick in das Tal vom Capitol Reef.
Leider müssen wir das Ganze wieder auf derselben Strecke zurück (die Alternative wäre gewesen, in den Capitol Reef hinunter zu fahren und über die Notom Road wieder zum Visitor Center und nach Torrey, was ein unendlich langer Umweg gewesen wäre). In Boulder halten wir am einzigen Laden (mit ordentlichem WC) und fahren über die UT 12 mit den hellen Steinformationen zunächst bis zur Escalante Recreation Area, wo wir endlich zu unserer Picknickpause kommen. Zu den Falls zu laufen ist uns allerdings zu weit, wir sind auch nicht in Marschierlaune. Statt dessen inspizieren wir kurz den Bach, Marianne steckt die Füße hinein und wir beobachten mittelkleine Fische, die gegen die Strömung anschwimmen.

Nach dieser entspannenden Erholungspause fahren wir weiter bis Escalante und schauen, ob wir uns in unserem bestellten B&B einchecken können. Dies gelingt uns auch bei der etwas frustriert wirkenden Besitzerin, die uns nach längerer Suche in ihrem Kalender tatsächlich als heutige Gäste identifiziert (bei immerhin 4 oder 5 Zimmern!) und uns anschließend ausführlich erklärt, was wir alles nicht tun dürfen. Zur Abschreckung gegen offene Fenster weist sie noch auf das Vorkommen von black widows hin.

Wir genießen einen Kaffee auf der Terrasse, wo wir eine gute Stunde Pause einlegen und die irrwitzige Hausordnung studieren, die auch ein perfektionistischer deutscher Hausmeister nicht toppen hätte können: z.B. muß man sich für eine feste Frühstückszeit im 30-Minuten-Rhythmus anmelden; wer 10 Minuten zu spät kommt, zahlt Strafe , wer 20 Minuten zu spät kommt, die doppelte Strafe, danach gibt es gar nichts mehr. Für unerlaubtes Rauchen auch auf der Terrasse (!) zahlt man eine Strafe, die eine Komplettrenovierung des Anwesens erlaubt hätte.

Gegen 17.00 (!) gehen wir auf ein frühes Abendessen in Georgies Place, das sich als ganz ordentlich entpuppte: Burrito und Garlic Chicken Salad mit Wasser bzw. Sun Tea (mit Zimt!). Danach fahren wir zum Devils Garden über die HITTR; anfangs ist die Strecke ziemlich schüttelig, später etwas besser (immerhin je 12 mi – da der Schotter hier vorwiegend aus Rundkieseln und nicht aus spitzen Steinen besteht, braucht man nicht so viel Angst um die Reifen zu haben wie auf vergleichbaren Straßen). In Devils Garden sind wir eine knappe Stunde zwischen den Figuren im Abendlicht herummarschiert  und freuen uns an den kuriosen Formen.






Zurück in Escalante suchen wir nach einem Internetanschluß. Auf der Terrasse bekomme ich zwar ein Netz angezeigt, das aber nach Auskunft der Wirtin nicht zu den Zimmern gehört. Nur in den Zimmern in dem neuen direkt daneben stehenden Gebäude hätte es Wireless Internet, aber da wohnen wir ja nicht – das verstehe, wer will. Jedenfalls schickt sie uns 50 Meter weiter ins Escalante Outfitters, wo wir zu einem Bier ins Internet kommen könnten. Der Genuß von Alkohol erfordert jedoch einen Verzehr („it’s the law“), aber es genügt immerhin, daß wir ein – sogar recht schmackhaftes - Stückchen Pizza für beide bestellen. Ins Internet zu kommen benötigt einige Anläufe, aber dann können wir doch für Page vorreservieren. Allerdings hat erst das zweite BW ein Zimmer frei, nämlich das BW at Lake Powell.

Danach gönnen wir uns nochmals ein Bier auf unserer Terrasse – die Vorräte müssen ja allmählich aufgebraucht werden. Anschließend ist ein erstes Probepacken für den Flug angesagt, bei dem der große Koffer schonmal so gefüllt wird, daß wir ihn bis München nicht mehr anrühren müssen.

Fahrtstrecke 172 mi

Gruß
mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #52 am: 06.08.2005, 16:43 Uhr »
18. Tag: 22.05.2005 Escalante - Kodachrome Basin SP - Cottonwood Canyon Road - Toadstool Hoodoo - Page

Unser Schlaf war dem schönen Zimmer leider nicht ganz angemessen. Zum Frühstück gibt es frische Quiche, Obst und eine Art Muffin. Das B&B in Ajo hatte da besseres zu bieten.

Wir kommen relativ bald weg (schließlich mußten wir ja unsere Frühstückszeit einhalten). Tanken können wir in Escalante, einkaufen allerdings nicht, weil kein Shop offen hat. Wir erkundigen uns noch im nagelneuen BLM-Office nach dem Straßenzustand der Cottonwood Canyon Road und erhalten die Auskunft „etwas washboarded, aber mit regular vehicle gut machbar“ – also alles bestens für unseren Trailblazer. Frohgemut fahren wir Richtung Westen mit noch einem kurzen Fotostop, wo die UT 12 wieder einmal einen Grat überquert.

Daß auch in Henrieville kein offener Laden zu finden ist, stimmt uns weniger zuversichtlich. Schließlich gibt es auch in Cannonville noch einen Laden bei einem Motel mit Tankstelle. Aber alles ist verrammelt. Ein verzweifelter Motelgast steht vor der verschlossenen Tür und will auschecken. Er wirkt ziemlich resigniert und meint, daß wohl alle in der Kirche sind („it’s church time“). Da er meint, daß aber der Laden am Sonntag ohnehin nicht geöffnet würde, warten wir nicht ab, sondern fahren gleich weiter Richtung Kodachrome Basin State Park.

Auch dort finden wir den Laden beim Visitor Center gut verschlossen – irgendwie ist das alles genauso kleinkariert wie bei uns zuhause. Aber es gibt wenigstens bei einem Parkplatz einen funktionierenden Getränkeautomaten, wo wir uns mit dem dringend notwendigen Wasser versorgen können.

Wir suchen nach Trails, die nicht allzu viel Zeit beanspruchen und gehen den Angels Trail bis zu einem Überblick über das Tal und, weil keine Loop möglich, wieder zurück. Anschließend gehen wir noch den Panoramic Trail, der in der ersten Hälfte eine ganze Reihe schöner Punkte aufweist: Steinsäulen, Teepees und einen Minislot namens Secret Passage. Die zweite Hälfte gestaltet sich demgegenüber recht langatmig, auch wenn viele Blüten am Wegesrand stehen. Ein älteres Ehepaar läßt sich von seinem Hund von Schattenplatz zu Schattenplatz ziehen – dem armen Tier dürfte es unter seinem dichten Fell noch ein bißchen heißer zumute sein als uns. Hier wäre es sinnvoller gewesen, nicht die Loop sondern das erste Teilstück wieder zurückzugehen.




Anschließend fahren wir erwartungsvoll auf die Cottonwood Canyon Road Richtung Grosvenor Arch, den wir nach kurzer Fahrt auf wechselndem Fahrbahnzustand erreichen. Vor dem Arch weiden Kühe mit ihren Kälbern, so daß wir ein bißchen Respektabstand halten. Das Picknick mit unseren Resten findet wieder einmal im Auto statt, weil die zwar vorhandenen Tische ohne jeden Schatten sind, was wir bei der doch zunehmend penetranten Hitze nicht aushalten würden.
Die nächsten 30 mi bis zur US 89 führen im ersten Drittel landschaftlich durch sehr abwechslungsreiche Steinformationen. Dann wird es etwas weniger spannend, wenn sich die Hochebenen aneinanderreihen. Die vielen Blumen auf den Weiden bieten dem Auge aber doch genügend zum Gucken, so daß es nicht zu langweilig wird. Unterwegs sind nicht nur andere Autos, sondern auch Hiker. Der Straßenzustand wechselt zwischen sehr gut highwayartig und besch… mit tiefen Auswaschungen zwischen den Fahrspuren, die für normale PKW sicher kein Vergnügen, aber offensichtlich immer noch bewältigbar waren.


Auf dem letzten Drittel beeindruckt uns der korallenrosafarbige Paria River, ein eigenartiges Bild wie mit Fehlfarben.
Nach Erreichen der US 89 fahren wir auf gut Glück zur Paria Ranger Station, wo natürlich keine Permits mehr für morgen übrig sind. Die Rangerin erklärt mir, daß zwischen 25 und 42 Leuten in den letzten Tagen an den Verlosungen teilgenommen haben, wir sollten es doch einfach morgen gegen 8.30 bis 9.00 Uhr versuchen. Außerdem erzählt sie eine abenteuerliche Geschichte, warum die Internetseite des BLM geschlossen ist: Indian tribal hackers seien in die Seiten eingedrungen (was vor dem Hintergrund, daß die Seiten auch über Wasserrechte und eine Art Grundbuch Auskunft geben, schon ein ernstes Problem sein dürfte). Das zuständige Gericht habe daraufhin verfügt, daß die Seite geschlossen bleiben muß, bis das Problem der Sicherheit gelöst ist. Ich verstehe zwar nicht alle Details, aber die wesentlichen Grundzüge, die sie mehrfach wiederholt, habe ich wohl schon begriffen.

Wir fahren Richtung Page und suchen schonmal vorsorglich, aber vergeblich nach dem Trailhead zum Toadstool Hoodoo (bei Durchsicht unserer Reiseunterlagen im Motel stellen wir fest, daß wir zu spät, nämlich erst nach der Einmündung der Cottonwood Canyon Road zum Schauen angefangen haben).

Das Motel wird vom Navi wieder einmal als noch weit weg angegeben als wir schon auf dem Parkplatz stehen. Wir checken bei einer tumben Native ein, die nicht willens oder in der Lage ist, Auskunft zum GoldCrown System zu geben (wir wollten nur wissen, wieviele Punkte man bräuchte, um hier frei zu übernachten). Wir entspannen uns kurz auf  dem Zimmer, wo der Versuch, den wireless Internetzugang zu aktivieren, nicht gelingt. Daher frage ich vor unserer Abfahrt Richtung Toadstool nach den genauen Modalitäten, wie ich mit meinem Notebook ins Internet komme. Dieselbe Native wie zuvor bleibt zunächst ungerührt in ihrem Sessel an der Rückwand hinter dem Tresen ausgebreitet und gibt irgendetwas von sich, daß sie keinen PC für Gäste hätten. Nach weiterem Nachfragen mault sie, daß das nur mit einem eigenen Notebook gehe (wovon rede ich eigentlich die ganze Zeit?). Als ich ihr zum xtenmal erkläre, daß ich über ein solches verfüge, bequemt sie sich dann endlich zur Herausgabe eines Passworts (später stelle ich fest, daß es auch ohne das Passwort geht, die Zugänge waren offenbar einfach überlastet).

Auf dem Weg zu Toadstool Hoodoo machen wir zunächst einen kurzen Halt am Glen Canyon Dam sowie einen weiteren Stop an dem Aussichtspunkt, zu dem kurz nach dem Dam eine ziemlich rüttelige kurze Straße führt (auf dem Rückweg sehen wir durch die Schatten die tiefen Löcher, die am Hinweg die Sonne überdeckt hatte – kein Wunder, daß das Auto fast von der Straße hüpfen wollte).
Am Parkplatz zum Toadstool Hoodoo steht ein einziges Auto. Wir marschieren los und freuen uns, daß um diese Zeit schon einiger Schatten auf den Weg fällt (auf der Rückfahrt hat es um 19.00 Uhr noch 91° Fahrenheit).

Der Weg zum Toadstool Hoodoo ist schon aufgrund der vielen Fußspuren nicht zu verfehlen; stellenweise sind sogar kleine Cairns aufgeschichtet. Der Toadstool Hoodoo sowie die ganze Umgebung ist im Abendlicht ein Traum. Marianne ist angesichts der Hitze nicht mehr zu größeren Unternehmungen aufgelegt, so daß sie im Schatten beim Toadstool Hoodoo wartet, während ich die Umgebung abklappere und auf Rat von (deutschen) Touristen noch ein Stück Richtung Westen zu den weißen Hoodoos gehe.






Auf der Rückfahrt sind wir vom Tag ziemlich geschafft und fallen in das erste am Weg liegende Restaurant, zumal es auch im Tourbook erwähnt ist: Peppers im Courtyard Motel: Prime Rib und Chicken Fettucini, ganz passabel, aber nichts besonderes. Der Kellner bedauert, daß andere deutsche Gäste nicht mit seinen Fähigkeiten Bier einzuschenken zufrieden waren, worauf wir versuchen, ihm die Kunst des Pilseinschenkens mit amerikanischem Flaschenbier zu erklären – er stellt sich eigentlich ganz gelehrig an, aber wer weiß, wie oft er die Geduld dazu aufbringt.

Um 21.00 Uhr Arizona Time sind wir total fertig im Hotel.

Fahrtstrecke 181 mi
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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #53 am: 07.08.2005, 12:55 Uhr »
Hallo,
allmählich neigt sich unsere Tour dem Ende zu:

19. Tag: 23.05.2005 Page - Lower Antelope Canyon - Zion NP - St George

Da wir noch auf Utah-Time eingestellt sind, wachen wir früh auf. Den "Ausflug" zur Permitverlosung lassen wir bleiben, zum einen weil es uns viel zu heiß ist für eine ausgiebige Wanderung (auch wenn man früh starten würde), zum anderen weil in der Kombination mit der Hitze der nächste Tag zur Hetzerei ausarten würde. Unten im Motel bekommen wir das mickrigste Frühstück der ganzen Reise – lauter abgepackte Miniportionen von wenig verlockenden Sachen. Beim Check-out hat unsere Empfangstante wieder einmal Schwierigkeiten, diesmal mit dem Erstellen des GoldCrown-Belegs.

Bevor wir und auf den Weg zum Horseshoe Bend machen, wird in Page noch eingekauft und getankt. Am Horseshoe Bend muß man ein ganzes Stück durch Sand laufen, was angesichts der schon jetzt am (relativ) frühen Morgen aufkommenden Hitze Marianne schon wieder zu schaffen macht. Natürlich komme ich wegen meiner Höhenangst nicht in den Genuß der kompletten Schleife, aber eindrucksvoll ist es trotzdem.
Danach fahren wir zum Lower Antelope Canyon, zum Parkplatz geht es in einer großen Schleife ein kurzes wenig gepflegtes Schotterstück hinunter. Der Eintrittspreis ist gigantisch, der Canyon aber auch. Am Eingang muß man bei der freundlichen Indianerin an der Kasse Adresse und Kontaktperson für den Ernstfall hinterlassen. Aus den Eintragungen vor uns kann man ersehen, daß hier fast ausschließlich deutsch(sprachig)es Publikum unterwegs ist. Der Canyon selbst ist z.T. recht eng, aber ganz gut zu begehen. Die Leitern innen sind nur kurz, nicht allzu steil und gut zu meistern. Auch der Indianer dort ist außerordentlich freundlich – sind wir gar nicht gewohnt. Er ist damit beschäftigt, zusammen mit seinem halbwüchsigen Sohn Metallteile aus dem Canyon herauszuziehen, die in der vergangenen Nacht heruntergeworfen wurden. Das ist nach seiner Erklärung ein „beliebter Sport“ der Dorfjugend. Wir gehen den Canyon bis zum Ende und unten wieder zurück und kommen aus dem Gucken nicht heraus.


Anschließend geht es auf einer eher langweiligen Strecke auf der 89 nach Kanab und bei wieder schöner werdenden Landschaft  weiter über Mt. Carmel Junction in den Zion NP. Am Eingang werden wir wieder einmal nach einem ID zum National Park Pass gefragt. Kurz dahinter finden wir an einer kleinen Stichstraße nach rechts einen ganz hübschen Picknickplatz. Auf der anschließenden Fahrt an der Checkerboard Mesa vorbei sehen wir, wie an einem Aussichtsplatz eine ganze Busladung ins Gelände geschickt wird – ein ganz lustiger Anblick, der uns zugleich verdeutlicht, daß es hier weitaus voller ist als bei unseren bisherigen Stationen. Vor dem Tunnel finden wir den Trailhead zum Canyon Overlook (war auch nicht so schwer, weil ziemlich zugeparkt; wir stellen uns mehr oder weniger unauffällig an den Straßenrand). Der Weg zum Aussichtspunkt benötigt etwa 20 Minuten und ist z.T. etwas ausgesetzt und rutschig, zum größeren Teil aber gut gesichert. Der Ausblick auf den Zion Canyon rechtfertigt den Weg in jedem Fall.


Den Rest des Zion NP absolvieren wir ohne weiteren Halt und fahren bis zu den Zion Factory Stores in Saint George, wo wir uns bei Polo, Izod und Oshkosh so austoben, daß wir keinen weiteren Bedarf mehr haben und schließlich ins Motel fahren.

Zum Abendessen fahren wir ins Rococo's Steakhouse oberhalb der Stadt neben dem Flughafen mit schönem Blick auf die ziemlich geschleckte Stadt. Es gibt Veal Piccata, vorher Salat mit Himbeeressig-Dressing und complementary shrimps.

Gegen 21.00 Utah Time sind wir im Motel und begutachten noch ausgiebig unsere Einkaufstrophäen.

Fahrtstrecke 178 mi
Gruß
mrh400

Easy Going

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #54 am: 07.08.2005, 13:21 Uhr »
Hi Gerhard,

mir ging's am Horshoe Bend ähnlich - hab auch am Rand etwas weiche Knie bekommen - aber zumindest für ein paar Sekunden hat's dann gerade so geklappt.  :roll: Ohne Weitwinkel geht da sowieso nicht viel.

Wieviel kostet den der Lower Antelope mittlerweile  :?:
Gruß Easy


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Anonymous

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #55 am: 07.08.2005, 14:48 Uhr »
Zitat von: mrh400
letzter Tag für heute:
10. Tag: 14.05.2005 Ajo - Tucson Bei der Verabschiedung gibt sich der Innkeeper als dezidierter Bush-Gegner zu erkennen - aber erst nachdem er sich vergewissert hat, daß die anderen Gäste weg sind.


Schön, dass es Dir im Guest House Inn auch so gut gefallen hat. Wir waren letzten November da und fanden es auch sehr schön, besonders auch die feudalen Frühstücke. So gute Aufläufe wie bei Mike habe ich selten gegessen. Tja, und was seine politischen Ansichten angeht, die hat er mir auch mitgeteilt, allerdings wie bei Dir nur unter vier Augen. Von seiner Einstellung her passt er wohl besser nach San Francisco oder New York als nach Ajo :-)

Ciao,
Stefan

mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #56 am: 07.08.2005, 15:27 Uhr »
Zitat von: Easy Going
Ohne Weitwinkel geht da sowieso nicht viel.

so habe ich wenigstens beide Seitenwände noch drauf :angst:
Zitat von: Easy Going
Wieviel kostet den der Lower Antelope mittlerweile

18,50 USD pro Kopf
Gruß
mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #57 am: 07.08.2005, 15:30 Uhr »
Hallo,
Zitat von: Anonymous
Von seiner Einstellung her passt er wohl besser nach San Francisco oder New York als nach Ajo

Den Eindruck hatte ich auch sonst - ohne das allerdings wirklich belegen zu können; jedenfalls war die Einrichtung äußerst geschmackvoll und gepflegt.
Gruß
mrh400

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #58 am: 07.08.2005, 16:24 Uhr »
20. Tag: 24.05.2005 St George - Valley of Fire - Las Vegas

Wir haben sehr mäßig geschlafen und sind früh aufgestanden. Es gibt ein süßes Frühstück im Motel.

Für die Mittagspause kaufen wir noch einen Salat und fahren zum Tempel. Nachdem wir einmal herumgegangen sind, bis wir den Eingang in einem Nebengebäude auf der Seite finden, werden wir dort von einem soignierten älteren Herrn in weißem Anzug mit weißer Krawatte belehrt, daß nur "Gläubige" Zutritt in das Innere des Tempels haben, aber im Visitor Center könne man uns alles erklären - wir verzichten.
Statt dessen geht es auf die Interstate mit viel LKW-Verkehr bis zur Abzweigung nach Overton. Von dort geht es zum Valley of Fire, wo wir beim Aussteigen am Eingang von der brütenden Hitze fast erschlagen werden. Die Fee wird in die Sammelbüchse geworfen und wir machen den kurzen Hike zum Elephant Rock.
Die anschließende Fahrt zu den Cabins hätten wir uns sparen können – es handelt sich um Reste des ursprünglichen Visitor Center. Für einen der im Forum dort beschriebenen Hikes war es viel zu heiß. Dafür gibt es im aktuellen Visitor Center eine ganz ansprechende Ausstellung und wegen Wassermangels geschlossene Toiletten. Statt dessen sind die Toiletten am Parkplatz am Trail zum Mouse’s Tank in Betrieb und dem Geruch nach zu schließen nicht nur von den Passagieren der beiden dort stehenden Busse intensivst genutzt worden. Der Weg zu Mouse’s Tank führt durch viel Sand mit Petroglyphen und viel Blumen sowie an den beiden ausgeschwärmten Busgruppen vorbei – wir müssen uns erst wieder an so viele Leute gewöhnen.


Wir fahren die Stichstraße noch weiter bis zum Silicate Rock und den White Domes. Ich kann mich gar nicht erinnern, daß die Straße 1979 schon dagewesen wäre. Am Parkplatz bei den White Domes wird gepicknickt und wir produzieren mit unseren letzten Bieren und Frescas das beste Radler das wir uns vorstellen können. Weil es Marianne zu heiß ist, gehe ich allein ein Stück des White Dome Trail - wieder viel Sand, aber ganz hübsche  Steinfarben. Mit dem Auto geht es noch zum Arch Rock und den Beehieves. Insgesamt haben wir hier viel mehr Zeit verbracht als eingeplant - aber es gibt einfach fast alles, was man sich sonst im Südwesten auf weiten Entfernungen zusammensucht.






Für die Fahrt nach Las Vegas geben wir dem Navi vor „ohne Interstate“ und fahren über Land und irgendwie ziemlich außen herum. In Las Vegas treffen wir auf einen Dauerstau mit vielen Baustellen und eeewig langen Rotphasen an den Ampeln. Allein die letzte Meile auf der Tropicana Ave. bis zu unserem Hotel kostet uns fast ½ Stunde, so daß wir ziemlich genervt dort eintreffen und uns im Parkhaus einen Schattenplatz suchen. Der Weg hunderte von Metern (nur leicht übertrieben) quer durch den Spielsaal mit Gebimmel, Gedudel und Getöse bis zum versteckten Check-In nimmt uns den Rest an positiver Einschätzung von Las Vegas. Das Ausladen von unserem ganzen Krust gestaltet sich ziemlich zeitaufwendig, weil der Weg ziemlich weit ist – entweder durch das Gedudel oder durch einen voll in der Sonne stehenden unattraktiven Innenhof. Dafür ist das Zimmer selbst außerordentlich groß und gut eingerichtet. Allerdings kostet wireless Internet 9,99 USD!

Nach einer kurzen Erholungspause nehmen wir erstmal prompt den falschen Shuttle (die Shuttles fahren nur noch zwischen zwei Casinos hin und her und keinen Roundtrip mehr) und fahren zum Gold Coast  und von dort weiter mit dem nächsten Shuttle zum Barbary Coast am Strip. Dort machen wir einen ausgiebigen Besuch von Cesars Palace, vor allem in der riesigen Shopping Mall. Zum Venetian marschieren wir zu Fuß an vielen aufdringlichen Typen vorbei, die einem in der Umgebung vom Casino Royale alle möglichen Gutscheine aufdrängen wollen. Abgesehen von dem künstlichen Canal Grande mit mehr oder weniger albern wirkenden „Gondoliere“ ist das auch nichts wirklich anderes als Cesars Palace, zu dem wir zurückkehren, um in einem zuvor ausgeguckten Restaurant zu essen. Nachdem wir nicht reserviert hatten, ist dort ist aber inzwischen überfüllt mit ewiger Wartezeit. Daher pilgern wir weiter zum nächsten und besorgen ein Bier an der Bar, um die dort nicht ganz so lange Warterei zu überbrücken. Als wir aufgerufen werden, müssen wir uns wie im Kindergarten an einer ganz bestimten Stelle neben dem Eingang aufbauen – und keine 50 cm daneben – spätestens jetzt habe ich die Schnauze wirklich voll. Dafür ist das Essen mit Huhn (Romana Chicken bzw. Chicken Lemone) ganz ordentlich, der Rotwein sauber und der Liter Pellegrino mit 6,95 auch nicht teurer als in München.

Gegen 22.00 treffen wir schließlich im Hotel ein und packen unsere Koffer flugtauglich.

Fahrtstrecke 195 mi
Gruß
mrh400

Filou

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Re: Südwesten und SFO 05.05.2005 - 28.05.2005
« Antwort #59 am: 07.08.2005, 18:44 Uhr »
Hi hi,

@mrh400   allmählich neigt sich unsere Tour dem Ende zu.

Schaaaade!  :flennen2:    Es könnte ewig weitergehen. Dein Bericht ist super, und die Fotos einfach traumhaft.

Die weißen Hoodoos - wie schön! Bist Du von den Toadstool Hoodoos zu Fuß dorthin gekommen?

Liebe Grüße
Annette