So, jetzt ist der letzte Tag angesagt:
24. Tag: 28.05.2005 San Francisco - München (29.05.2005)Dank des Zehs habe ich alles andere als gut geschlafen. Der Zeh ist blau und der Fuß vorne am Ballen auch. Allzu früh sind wir trotzdem nicht dran.
Meine Bitte am Hotelempfang, bei Alamo unsere Verspätung anzukündigen, damit das Auto nicht vergeben wird, wird mit dem (guten!) Rat beantwortet, lieber sofort hinzugehen, selbst wenn es noch vor der gebuchten Zeit ist, weil sonst mit einer größeren Schlange zu rechnen sei. Als ich eintreffe (flach laufen geht einigermaßen und es sind nur ca. 150 Meter), sind vier Leute vor mir. Hinter dem Schalter in einem kleinen Kabuff sind zwei Angestellte mit starkem hispanischem Akzent, wovon einer im Computersystem die Buchung einer Kundin nicht finden kann (war dem Mithören nach eine Vermittlung von Holiday Auto), was zu endlos langen Telefonaten offenbar um die halbe Welt führte. Anderen Kunden wird erklärt, daß man keine Tankstelle habe, so daß der Tank leider nicht voll sei – man solle sich das bei der Abgabe gutschreiben lassen und halt ein bißchen zusätzliche Zeit mitbringen. Nachdem ich nach einer guten halben Stunde abgefertigt bin (Buchung war da, Tank sei auch voll), stehen etwa 20 Leute an.
Die Garage, aus der man das Auto abholen muß, ist eng und einschließlich der Durchfahrt ziemlich zugeparkt. Ich bewundere eine Philipina, die einen dicken SUV millimeterscharf an einem in der Durchfahrt stehenden anderen SUV vorbeizirkelt, und bin daher zuversichtlich, daß mein Intermediate (das übliche: Pontiac GrandAm) da auch durchpassen wird.
Dementsprechend komme ich spät zum Frühstück, das wieder sehr gut ist. Das Auto wird vollgepackt (zu meiner Überraschung paßt alles in den Kofferraum). Zunächst fahren wir stückweise den 49-mi-Drive (die Beschilderung hat sich gegenüber 1979 nicht verbessert): nochmals Chinatown, Russian Hill, Fishermans Wharf. Irgendwo parken wir für einen kurzen Spaziergang. Beim Öffnen des Kofferraums fällt der Deckel wieder mit Schwung zurück auf meine Nase. Irgendwie habe ich kein Glück am Urlaubsende. Laufen an Steigungen ist unangenehm, so daß wir bald wieder zum Auto zurückkehren und über den Marina-Bereich mit kurzem Halt am Palace of Fine Arts fahren und anschließend weiter zum Presidio und zur Battery.
Natürlich fahren wir über Golden Gate und halten am Vista Point auf der anderen Seite. Zunächst in einer ziemlichen Kolonne fahren wir weiter und bei dann etwas weniger Verkehr bis zum Mt Tamalpais mit toller Aussicht auf San Francisco im Dunst. (Der Verzicht auf den Aufstieg wegen lädiertem Zeh spart die Parkplatz-Fee). Hier sind die Straßen nun wirklich eng und ungesichert.
Anschließend kurven wir runter nach Stinson Beach und fahren den Hwy 1 weiter bis Muir Beach. Dort fällt uns das putzige Pelican Inn ins Auge, wo wir gleich zum Mittagessen halt machen. In einem schattigen Patio gibt es Shrimp Salad bzw. Halibut Salad und eine große Silberkanne guten Kaffee.
Die Fahrt nach Muir Woods wird mit Umkehr beendet, weil alle Parkplätze überfüllt sind und auch der ganze Straßenrand zugeparkt ist. Daher geht es zum Golden Gate Recreation Park (wo auch jede Menge Staus auf der Straße und an den Parkplätzen sind, so daß wir nicht ganz rauffahren) mit tollem Blick auf Brücke und Stadt.
Nach der Rückfahrt über Golden Gate suchen wir die Twin Peaks, die wir erst nach etlichen Schlenkern durch das Gewirr enger Sträßchen erreichen. Die erneut tolle Aussicht rechtfertigt die Kurbelei.
Auf dem Runterweg fahren wir mehr oder weniger freiwillig ein Stück zurück in die Stadt und finden dennoch überraschenderweise die 101 Richtung Süden. In Gegenrichtung sehen wir einen dicken Stau, aber für uns geht es zügig zum Flughafen. Allerdings sind wir schon fast auf der falschen Ausfahrt und ich ziehe wieder über die durchgezogene Linie zurück (das hatte ich doch in Flughafennähe schon einmal zu Beginn der ganzen Tour?!). Die Mietwagenrückgabe dauert gerade mal 2 Minuten.
Mit dem Airtrain geht es zum Terminal, wo wir 45 min vor dem Einchecken (18.00) am Schalter eintreffen. Bedeutungsvoll tritt eine Stewardess vor die Schlange und verkündet, daß der Flug überbucht sei. Wer bereit ist, morgen zu fliegen, erhält nicht nur die Übernachtung, sondern auch einen Gutschein über 700 USD (das wäre immerhin fast der ganze Flugpreis!) – Rentner sollte man sein und nicht übermorgen ins Büro müssen. Ein kleiner Pferdefuß wäre allerdings auch dabei gewesen: Der Alternativflug würde über London gehen.
Das Einchecken geht schnell und problemlos, die Sicherheitskontrolle ist chaotisch und m.E. wenig effizient.
Im Terminal gibt es fast keine Gastronomie, so daß wir nur Wasser und ein Sandwich vertilgen.
Der Rückflug verläuft ereignis- und weitgehend schlaflos. Die Warterei auf das Gepäck dauert ziemlich lange. Wir gehen noch ins MAC, um ein paar Lebensmitteleinkäufe zu tätigen. Danach fahren wir heim und München hat uns wieder.
Fahrtstrecke 125 mi