Hollo,
wir waren in diesem Jahr mal im Juni in Kanada. Leider habe ich keinen längeren Urlaub nehmen können, aber es hat immerhin für eine Reise vom 10.06 bis 23.06 gereicht. Uns war klar, dass aufgrund der knappen Zeit einige längere Fahrstrecken notwendig waren.
Geflogen sind wir mit Condor von Frankfurt nach Vancouver und zurück von Calgary nach Frankfurt. Der Flug nach Kanada hat ohne Probleme geklappt und war sowhl auf dem Hinflug als auch auf dem Rückflug pünktlich.
Nach der Ankunft haben wir in Vancouver direkt im Flughafen (Fairmont Airport Hotel) übernachtet. Das Hotel ist sehr gut, da es direkt im Flughafengebäude integriert ist, so dass man nach der Ankunft alles zu Fuss erledigen kann.
Am nächsten Morgen haben wir um 8:00 Uhr unseren Mietwagen bei National übernommen. Für diesen Tag und den nächsten Tag hatten wir uns zwei lange Fahrstrecken vorgenommen, da wir am 13 Juni mit Barry Tompkins in Fort St.John verabredet waren. Dazu mußten wir eine Strecke von ca. 1500 km fahren (verteilt auf 2 Tage).
Am ersten Tag sind wir bis in den Bowron Lake Provincial Park gefahren, da wir unbedingt in der Beckers Lodge (wegen der tollen Lage) am Bowron Lake übernachten wollten. Da wir nicht sicher waren, ob wir die Strecke an einem Tag schaffen, haben wir keine Reservierung vorgenommen. Tatsächlich haben wir es an einem Tag geschafft und wir sind ca. gegen 20:15 Uhr am Bowron Lake angekommen. Auf dem letzten Teilstück zwischen Wells und dem Bowron Lake haben wir einige tolle Tiere beobachten können (mehrere Elche, einen Schwarzbären und kurz vor der Lodge eine Grizzlybärin mit 3 Jungen, die am Strassenrand ihre Jungen säugte). In der Bowron Lake Lodge waren wir quasi die einzigen Gäste, so dass wir uns eins der schönen Cabins aussuchen konnten. Aufgrund der Nebensaison hatte auch das Restaurant der Lodge noch nicht vollständig geöffnet, aber es hat noch für einen Burger gereicht. Erschreckend war in diesem Jahr wieder, wie weit sich die Borkenkäferplage in British Columbia ausgebreitet hat, große Teile der Baumbestände waren braun und die Bäume abgestorben. Gerade im Gebiet von Quesnel war dies deutlich zu erkennen.
Am nächsten Morgen sind wir wieder um 8:00 Uhr losgefahren, da wir bis nach Fort St.John noch eine ordentliche Strecke zurücklegen mußten. Auf dem ersten Teilstück bis Wells ließ sich noch einmal ein Elch am Strassenrand blicken. In Prince George haben wir erst einmal einen größeren Einkauf im Supermarkt durchgeführt (Mückenschutzmittel, Getränke,...). Die weitere Fahrt von Prince George nach Chetwynd verlief auf auf einer landschaftlich netten Strecke. Ab Chetwynd haben wir den Highway 29 durch das Peace River Valley genommen. Die Strecke ist sehr schön und bietet immer wieder nette Ausblicke auf den Peace River. Gegen 19:00 Uhr sind wir in Fort St.John angekommen. Fort St.John ist eine ziemlich hässliche Stadt, die nur wenig zu bieten hat. Dort waren wir mit Barry Tompkins verabredet, der uns von dort in einem Kleinflugzeug in ein Camp in den nördlichen Rocky Mountains (Muskwa-Kechika) fliegen sollte. Wir waren schon sehr gepannt und Barry hatte uns am Telefon mitgeteilt, dass wir sicherlich nicht enttäuscht sein würden. Barry sollte uns am nächsten Morgen um 9:00 Uhr an unserem Hotel abholen (so war dies mündlich verabredet) und uns anschließend zum Flughafen begleiten, von wo wir in seinem Flugzeug für eine Woche in das Bergcamp geflogen werden sollten. Dort sollte es Möglicheiten zum Reiten, Kanufahren, Wandern und Tierbeobachtungen geben.
Am nächsten Morgen haben wir alle notwendigen Sachen in kleinere Taschen umgepackt, da in dem Kleinflugzeug nicht unbegrenzt Platz vorhanden ist. Kurz vor 9:00 Uhr waren wir mit unseren Vorbereitungen fertig und wir haben schon einmal unsere Hotelrechnung bezahlt. Anschließend haben wir auf Barry gewartet. Leider erschien Barry nicht. Nach 30 Minuten Wartezeit habe ich versucht, Barry in seiner Firma anzurufen, aber das Telefon war nicht besetzt. Erst nach mehr als einer Stunde konnte ich Barry über sein Satellitentelefon erreichen und es stellte sich heraus, dass Barry die Termine verwechelt hatte, denn er hatte erst am nächsten Tag mit unserer Ankunft gerechnet (obwohl ich ihm vorab extra ein Fax mit unseren Daten zur Bestätigung geschickt hatte). Als er dann noch sagte, dass er nichts vorbereitet hatte und er erst einen befreundeten Piloten benachrichtigen mußte, war wir ganz schön enttäuscht, denn dies hätte bedeutet, dass wir an diesem Tag erst am späten Nachmittag ins Camp geflogen werden konnten. Der Pilot erschien auch nach kurzer Zeit im Hotel und er hatte auch mein Fax mit den Daten in der Hand. Da war ich dann doch ein wenig verwundert, wie man die Termine verwechseln kann. Nach einen Diskussion der Lage haben wir uns entschieden, den Exkurs in das Camp komplett abzusagen. Ich habe noch versucht Barry anzurufen, er war aber auch über sein Satellitentelefon nicht erreichbar. Immerhin konnte ich einen Nachricht für ihn hinterlassen.
Gegen 11:30 Uhr haben wir Fort St. John verlassen und wir haben uns dann spontan entschieden in Richtung Jasper Nationalpark aufzubrechen.