usa-reise.de Forum

Autor Thema: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Juni  (Gelesen 20519 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Mick71

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 66
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #60 am: 20.06.2006, 04:13 Uhr »
19.Juni:

alle Bilder zum Tagesbericht auf www.reif.22o.de

Sicherlich fragt Ihr Euch, wie wir uns bezüglich der Coyote Buttes South entschieden haben....dazu komme ich später. Erstmal gings wieder in die Paria Contact Station zur Verlosung der Wave-Permits. Entgegen der Aussage des Rangers gestern, waren 15 Personen anwesend. Mit bangen Blick beobachtet man jedes neu ankommende Fahrzeug. Um 9.00 Uhr Utah-Zeit ( in Page ist es dann noch 8.00 Uhr !) führte unserer Lieblingsranger Toni endlich die Verlosung durch. Toni hatte uns bereits 2004 Glück gebracht, denn wir bekamen damals bereits beim 1. Versuch das heißbegehrte Permit für die Wave. So waren wir auch diesmal ziemlich guten Mutes.

Heute bekam jeder eine Nummer zugewiesen. Kugeln mit der entsprechenden Nummer wurden dann in eine Bingo-Trommel geworfen und die Trommel gedreht....wir bekamen die Nr. 1. Spannung...Bingo!! ...wir wurden als erstes gezogen....Sandra machte einen Freudensprung und jubelte. Ein weiteres deutsches Paar hatte weniger Glück und erhaschte kein Permit. Jetzt war meine Chance gekommen. Wir hatten uns ursprünglich (aufgrund der eindringlichen Warnungen gestern) gegen einen Besuch der CBS entschieden und wollten eigentlich zum Lower Antelope Canyon fahren.

Ich sprach das deutsche Paar (Heike und Joachim aus Kiel) an und fragte, ob Sie nicht Lust hätten, mit in den Südbereich zu kommen. Die Beiden waren sofort Feuer und Flamme. Das nicht zu unterschätzende Risiko eines Besuches der CBS wird durch 4 Personen minimiert (da können 3 Mann mal beim Anschieben aus tiefem Sand helfen). Heike war außerdem noch Ärztin, so dass unser Vorhaben auch von medizinischer Seite abgesichert war :-).

Nach einem Umpacken der Wasservorräte gings auf der BLM 1065 los. Wir fuhren 14 Meilen bis zur Winterroad, dann ging es nach 2 Meilen zum Abzweig Lone Tree. Ungefähr 3,1 Meilen fuhren wir auf der immer schlechter werdenden Straße (BLM 1017) - hier unbedingt auf die sehr kleinen Schilder am Straßenrand achten, da man sich sonst sehr schnell verfahren kann. Heike und Joachim wurde nun immer mehr klar, auf was sie sich da mit uns eingelassen hatten, aber die beiden waren gut drauf und freuten sich über die offroad-Fahrt. Nach 3,1 Meilen geht es links auf die BLM 1066 (Achtung auf dem Schild BLM 1066 ist die 10 überklebt, so dass man nur die 66 lesen kann !) Diese fährt man nun ca. 5,3 Meilen bis zu einer verlassenen Farm (mit Windrad). Diese umgeht man links und folgt der Straße weiter. Nach 0,6 Meilen ist ein Tor (evtl. geschlossen). Ab hier beginnt die Fee-Area, darauf weist auch ein Schild hin. Von nun ab wird es für 2 Meilen sehr sandig, teilweise hatte unser Jeep ziemlich zu kämpfen. Nach diesen 2 Meilen stellt man sein Fahrzeug auf der rechten Seite (GPS: 36°57' 24'' N 111°58'48''W ) ab und geht linke Hand direkt auf die bizarren Felsen zu. Bitte unbedingt Standort des Fahrzeuges merken (GPS von Vorteil).Der Zustand der "Straßen" war wider Erwarten besser, als bei unserem letzten Besuch 2004- vielleicht haben wir aufgrund der lustigen Unterhaltung einfach die schlechten "Straßen"verhältnisse nicht bemerkt.

Nach dem Erreichen das Parkplatzes ging es ab ins Wunderland, wo wir 2,5 Stunden wanderten und staunten. Die Coyote Buttes South gehören definitiv zu den schönsten und aufregendsten Gegenden des Südwestens. Hier findet man sehr intensive rot, gelb und violette Felsen, die zudem sehr bizarr geformt sind.

Der bekannteste Verteter ist wohl der "Weird-Rock" (GPS: 36°57'48'' N 111°59'22'' W). Man muss in dieser Gegend jedoch bei jedem Schritt höllisch aufpassen, dass man diese fragilen Strukturen nicht zerstört. Aus diesem Grund ist es auch gut, dass der Zugang auf 10 Personen pro Tag limitiert ist und die Anfahrt so manchen abschreckt.

Auch auf dem Rückweg, den wir gegen 15.00 Uhr antraten, gab es keine besonderen Vorkommnisse. Ab und zu ist es jedoch notwendig, dass der Beifahrer den Fahrer über kritische Felsplatten navigiert (zumindest für offroad-Unerfahrene wie wir). Sandra machte dies perfekt. Die Fahrt (oneway) dauert etwa 2,5 Stunden (mit Fotostops), diese vergingen wie im Fluge, da wir vier viel zu erzählen hatten. Gegen 17.15 Uhr trafen wir erschöpft aber glücklich und euphorisch wieder an der BLM-Station ein.

Jetzt haben wir uns mit Heike und Joachim auf ein schönes Steak verabredet und werden den Tag gemütlich ausklingen lassen-das haben wir uns heute aber verdient !

Empfehlungen:

Coyote Buttes South: eines der absoluten Highlights des Südwestens, das man sich jedoch sehr hart erarbeiten muss

gefahrene Meilen: 130, davon ca. 60 offroad
"Southwestmania 2006" - Reiseberichte und Bilder auf http://reif.22o.de

Mick71

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 66
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #61 am: 21.06.2006, 03:56 Uhr »
20. Juni

Bilder zum Bericht auf www.reif.22o.de

Gestern wollten wir zusammen mit Heike und Joachim den Abend in einem typisch-amerikanischen Steak-House ausklingen lassen. Unsere Wahl fiel auf das "Glen Canyon Steak House" in der Mainstreet von Page. Die Steaks mit baked Potatos, die Salat-Bar ( mit verschiedenen Salaten, Suppe, Brot etc.) und auch das Bier waren hervorragend! Es war ein lustiger Abend, bis zu dem Moment als es an die Bezahlung ging. In diesem Restaurant ist es üblich, dass man seine Rechnung an der Kasse begleicht. Dort schlug die Kassiererin - ohne uns zu fragen !!! - einfach 20 % Tip ( Trinkgeld) auf den zu zahlenden Betrag auf. Sie wurde frech, als wir dies reklamierten..."wir wären doch schließlich damit einverstanden gewesen.." - was natürlich nicht stimmte, schließlich sind hier zwischen 10-15 % Trinkgeld üblich. Nach einigem Hin und  Her berichtigte sie die Rechnung widerwillig, jedoch nicht ohne uns nochmals frech zu kommen. Wir waren völlig perplex, denn die Amerikaner sind eigentlich sehr freundliche und höfliche Menschen. Naja, das berühmte schwarze Schaf gibt es wohl überall. Also, falls hier mal einer von Euch hinkommt..Trinkgeld einfach auf den Tisch legen und die Rechnung 1:1 bezahlen.

 

Geschlafen haben wir nach der aufregenden Tour in die Coyote Buttes South wie die Murmeltiere. Heute morgen klingelte der Wecker bereits um 6.00 Uhr, schließlich wollten wir recht früh zur Wave aufbrechen...die Temperaturen steigen hier stündlich. Vorher stärkten wir uns noch am Frühstücksbüffet vom SuperMotel 8 und fuhren dann die 30 Meilen zur BLM Station. Dort wollten wir sehen, ob Heike und Joachim heute mehr Glück bei der Verlosung der Wave-Permits haben würden. Da sie gestern nicht ausgelost wurden, bekamen sie heute 2 Lose ( # 9 und # 10) zugeteilt..die Chancen stiegen. Das war jedoch auch notwendig, denn auch heute waren wieder 15 Personen anwesend. Das gleiche Prozedere wie gestern...Toni rief ständig Losnummern auf, jedoch nicht die 9 und 10. Im letzten Versuch wurde die Losnummer gewählt, zu der eine Gruppe von 5 Personen gehörte. Es bestand jedoch nur noch die Möglichkeit für 2 Personen zu Wave zu gehen. Die Gruppe wollte aber unbedingt zusammen zur Wave, so dass sie heute auf die Permits verzichteten und morgen - mit doppelter Chance - ihr Glück neu versuchen wollen. Toni drehte seine Lostrommel deshalb nochmals und endlich: die # 9 wurde aufgerufen.. Hurra...Heike und Joachim gehen morgen zur Wave..wir sahen in 2 glückliche Gesicher...

 

So, nun wollten wir aber endlich los. Im Gegensatz zum gestrigen Tag, war die Anfahrt heute reinstes Zuckerschlecken. Auf der Houserock-Road geht es ca. 10 Meilen bis zum Parkplatz..kein Problem. Von der Ranger-Station wurden wir mit sehr gutem Info-Material bestückt, so dass eigentlich jeder den Weg zur Wave ohne Probleme finden dürfte.... das war nicht immer so. Noch vor 2 Jahren wurden einem in der Ranger-Station uralte, verblichenen Fotos mit markanten Landmerkmalen gezeigt..nicht jeder hat damals die Wave trotz Permit gefunden. Zusätzlich zur guten Beschreibung hatten wir unser GPS-Gerät eingepackt und die Koordinaten des Weges gespeichert.. ist wirklich hilfreich, vorallem auf dem Rückweg, wo man schnell die Orientierung verlieren kann.

 

 

Bestückt mit über 4 Litern Wasser ging es für 1,15 Std. querfeldein. Um 11.00 Uhr kamen wir am Eingang der Wave an. Bei fast 40 ° und teilweise recht steilen sandigen Passagen ein ganz schön anstrengendes Vergnügen.. aber der Anblick der Wave entschädigt für alles. Für mich ist es eines der schönsten Naturwunder der Welt. Ich bin jedenmal von den perfekten Formen und Farben begeistert. Von leuchtend gelb, über orange und tiefes rot sind hier die unglaublichsten Farbkompositionen zu sehen.

 

Wir setzten uns erstmal etwas oberhalb der Wave und genossen den wunderschönen Anblick - atemberaubend. Wir konnten uns wieder mal nicht satt sehen und schossen unzählige Fotos...Motive wohin das Auge blickt..Die beste Zeit zum Fotografieren dürfte zwischen 11.00 Uhr ud 12.00 Uhr liegen, wenn die umliegenden Hügel keine störenden Schatten werfen. Zu Beginn waren noch etwa 8 Personenan der Wave, doch kurze Zeit später waren wir hier ganz alleine...herrlich...Ruhe..Ruhe..Ruhe..und um Dich herum ein herrliches Fleckchen Erde.

Wenig später liefen wir noch zur Second Wave, zum Brain Rock und zum Hamburger Rock und machten am Eingang der Wave im Schatten ein ausgedehntes Mittagspäuschen. Im Gegensatz zu unserem letzten Besuch war der Eingangbereich vollständig ausgetrocknet, im September 2004 hatte sich hier eine Wasserstelle gebildet, welche in ihrem tiefen Blau einen wunderschönen Kontrast zu den gelb-roten Farben der Wave bildete.

Gegen 12.30 Uhr traten wir den Rückweg an - die Hitze wurde unerträglich und es lag noch über 1 Stunde Weg vor uns. Unterwegs entdeckten wir Tierknochen und Fellreste einer Kuh...die hatte wohl nicht genügend Wasser bei sich :-). Unsere Trinkvorräte schmolzen nur so dahin, im Hochsommer sollte man immer genügend Wasser mitnehmen. Kurz vor Erreichen des Parkplatzes trafen wir noch auf eine junge deutsche Familie mit 2 kleinen Kindern. Sie fragten uns, wieweit es noch sei..wir konnten es einfach nicht glauben..sie hatten weder Permit, noch eine Wegbeschreibung dabei und wollten allen Ernstes mit 2 Kindern (wovon eines noch nicht laufen konnte und vom Vater auf dem Rücken getragen wurde !) in der größten Mittagshitze zur Wave. Wir rieten ihnen dringend ab: zum einen wegen der Kinder, zum anderen kostet es wohl 400 Dollar, wenn man ohne Permit angetroffen wird.

Glücklich und ganz schön kaputt kamen wir am Parkplatz an. Wir wollten nur noch eines: eine große, saftige Wassermelone, welche wir umgehend im Basha`s besorgten und sofort "vertilgten"... einfach lecker. Heute abend treffen wir uns nochmals mit Heike und Joachim zum Abendessen.

Empfehlungen:

 
Glen Canyon Steak House: super-leckere Steaks, jedoch beim Trinkgeld aufpassen!

 

Coyotte Buttes North ( The Wave):   unbedingt ansehen


gefahrene Meilen: ca. 85

 

Grüße des Tages gehen heute an alle, die uns bei unserer Reise via Internet begleitet haben.Vielen Dank für Eure lieben Grüße im Gästebuch bzw. im USA-Reise-Forum....es hat großen Spaß gemacht mit Euch durch die USA zu touren - auch wenn der Benzinverbrauch durch die vielen Mitfahrer etwas gestiegen ist ;-)

 

 Besondere Grüße gehen auch an das Team des Sanatoriums Dr. Schenk in Schruns (Österreich www.dr-schenk.at), das Micha nach seinem Skiunfall wieder so gut "zusammengeflickt" hat, so dass sein Knie den Urlaub problemlos überstand.
 

Die Berichte über die letzten 2 Tage werden wir von Deutschland aus schreiben, da wir in Las Vegas wahrscheinlich kein Internetzugang haben werden.Morgen früh wollen wir noch den Antelope Canyon (das haben wir bei unseren letzten 2 Besuchen in Page immer verpasst) besuchen. Die geplante Wanderung zu den Wahweap Hoodos verschieben wir auf das nächsten Mal, man braucht ja schließlich noch lohnende Ziele ;-).In Vegas werden wir im Orleans übernachten, wo wir uns einfach noch 2 schöne Tage machen wollen.
"Southwestmania 2006" - Reiseberichte und Bilder auf http://reif.22o.de

lana

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 74
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #62 am: 21.06.2006, 11:26 Uhr »
Hi,

dann werde ich den Rest erst in LA lesen können :cry:

ich wünsche euch noch viel spass in Vegas und einen schönen Rückflug.
lg

lana

US - Alex

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 7
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #63 am: 21.06.2006, 12:10 Uhr »
Hey,

es war super schön Euch während des Urlaubes zu begleiten. Jede Mittagspause war für Euren Bericht reserviert  :sun:

Allerdings habe ich jetzt Fernweh ohne Ende :wink:

Wir werden wahrscheinlich nächstes Jahr eine ähnlich Route fahren und ich freue mich jetzt schon auf  :rv:

Viel Spaß noch in Vegas und guten Rückflug!!!
Mai 2002 - 8 Tage NYC
September 2004 - 20 Tage Eastcoast USA + Canada ab/bis YYZ (WoMo)
Juli 2005 - 20 Tage Westcoast USA ab/bis LAX (WoMo)
März 2006 - 5 Tage NYC
November 2006 - 23 Tage Southwest USA ab/bis PHX (WoMo)

lana

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 74
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #64 am: 29.06.2006, 08:14 Uhr »
Hi,

ich warte schon ganz gespannt auf das Ende der Reise :P
lg

lana

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #65 am: 30.06.2006, 02:34 Uhr »
Super Reisebericht!!!

Gruss

Palo
Gruß

Palo

Mick71

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 66
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #66 am: 08.07.2006, 23:55 Uhr »
21.Juni 2006

Heute konnten wir den Vormittag völlig ohne Eile beginnen, denn es stand der Besuch des Upper Antelope Canyon an. Diesen besucht man am besten um die Mittagszeit, denn dann scheinen die Sonnenstrahle durch schmale Spalten in den Canyon hinein und werfen Lichtkegel. So gingen wir  gegen 8.30 Uhr zum Frühstück und räumten danach unser Auto etwas auf (es geht ja schließlich schon auf das Ende des Urlaubs zu).

Um 10.30 Uhr fuhren wir zum Antelope Canyon. Einige Veranstalter bieten die organisierten Fahrten zum Canyon bereits ab Page an, dies ist unsere Meinung nach unnötig, bleibt man doch bei eigener Anfahrt flexibler. Der Parkplatz zum Upper Canyon befindet an der US 98, ca. 3 Meilen östlich der Stadt. Man kann den Parkplatz gar nicht verfehlen, schließlich liegt er in der Nähe des äußerst häßlichen Navajo-Kraftwerkes.

Gleich hinter dem "Eintrittshäuschen" (5 Dollar) bucht man die geführte Tour (16 Dollar). Zu jeder vollen Stunde fahren die offenen LKW; je nach Besucheransturm können das mehrere Fahrzeuge sein, zum Upper Canyon. Diese fahren dann ca. 15 Minuten mit hoher Geschwindigkeit (Hüte und Kinder feshalten ;-)  ) über eine Buckelpiste durch nichtssagende Landschaft. Am Ende der "Straße" sieht man bereits den unscheinbaren Eingang der Schlucht.

An diesem Tag standen bereits ca. 10 Fahrzeuge vor dem Canyon. Wenn man bedenkt, dass auf jeden LKW ca. 10-15 Personen passen, konnten wir uns  leicht ausrechnen, welche Besuchermassen sich gerade darin befanden. Unsere sehr nette indianische Führerin war die Tochter des Hirtenmädchens Sue Tsosie, die den Antelope Canyon 1931 beim Schafe hüten entdeckte. Der Name, den die Navajos dem Upper Antelope Canyon gaben - Tse bighanilini - bedeutet übersetzt „der Platz, an dem Wasser durch die Steine rinnt“.

In der Schlucht zeichnen sich in den von der Sonne beleuchteten Wänden die Umrisse unzähliger Motive ab ( Bären, heulender Kojote, Abraham Lincoln etc.). Nicht das wir nicht phantasievoll wären, aber ohne die Hinweise unserer Führerin hätten wir diese Motive sicherlich leicht übersehen. Wir gingen ans Ende der Schlucht, die nur etwas 200 Meter lang ist. Unterwegs zeigte uns unsere Führerin besonders schöne Fotomotive und nahm die Kamera oft selbst in die Hand. Am Umkehrpunkt verweilten einige Gruppenmitglieder, so dass wir die Möglichkeit hatten, mit der Indianerin den halben Weg allein zurück zu gehen. Hier entstanden dann auch die besten Fotos dieses Tages.

Wir hatten ja schon viel vom Antelope Canyon gehört und unzählige Fotos auf  Kalendern etc. gesehen, aber wenn man diese Schlucht tasächlich einmal selbst betritt, ist man einfach sprachlos. Wir waren überwältig von den wunderschönen Schattierungen, die von Gold über Orange, Rot und Rosttöne reichen. Hinzukommen die unglaublichen Formen, die von Wasser und Wind im Laufe von Jahrmillionen in den roten Sandstein geschliffen wurden.

Am faszinierendsten empfanden wir, als in der Mittagszeit, vereinzelte Strahlen der Sonne als Lichtsäulen den Boden des Antelope Canyons erreichen. Diese "Beams" werden noch verstärkt, wenn man den auf dem Boden liegen Sand in die Höhe wirft.

Die Umstände des Besuchs selbst gehörten zu den weniger erfreulichen Erlebnissen unseres Urlaubes - massenhaft Touristen, die sich ständig ins Bild oder an einem vorbei drängten, man konnte die Schönheit des Canyons gar nicht auf sich wirken lassen. Schade, dass dieser perfekte Ort so unschön vermarktet wird. Es wäre ein großer Wunsch von uns einmal ganz alleine,  mit aller Zeit dieser Welt hier zu verweilen und den Anblick zu genießen - aber das ist wohl leider nicht möglich. Die Führung dauerte etwa 1:15 h. Nach der Rückkehr zum Parkplatz fuhren wir direkt in Richtung Las Vegas.

Unterwegs wurde es immer heißer. Von der Interstate lächelte uns ein großen Werbeschild der Dairy Queen an, so das wir uns in St. Georg ein schönes großes Eis (Blizzard) genehmigten...lecker.

Um 18.00 Uhr kamen wir erschöpft in Las Vegas an. Doch es stand heute noch ein weitere Punkt auf unserer Tagesordnung, nämlich Shopping. Diesmal fuhren wir zum Las Vegas Premium Outlet-Center in der Nähe des Charlston Boulevards. Hier konnten wir innerhalb der nächsten 3 Stunden doch noch das ein oder andere Schnäppchen machen. Gegen 21.00 Uhr fuhren wir in unser Hotel - "The Orleans". Das Orleans liegt zwar nicht direkt am Strip, gefällt uns persönlich jedoch sehr gut. Wir haben bereits im Jahr 2004 hier übernachtet und können es nur empfehlen.

Nachdem wir unser sehr schönes Zimmer bezogen hatten (49 Dollar mit promo-code), gingen wir noch ein bißchen durchs Hotel und an den Automaten spielen. Sobald man an den Spielautomaten sitzt, kommen ständig junge Damen vorbei, die dich fragen, ob Du eine Cocktail möchtest..natürlich wollten wir! Und so schlürften wir eine Pina Colada nach der anderen...kostet nicht mal was, man gibt lediglich ein Trinkgeld.

Wir schliefen nach diesem Cocktail-Schlager natürlich super.   :wink:
"Southwestmania 2006" - Reiseberichte und Bilder auf http://reif.22o.de

Mick71

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 66
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #67 am: 10.07.2006, 20:23 Uhr »
22.Juni 2006

Am Morgen sind wir gegen 9.30 Uhr in die Apache Rd. zu Ross gefahren, um  noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Unsere Mägen knurrten mitterweile schon recht laut, aber das war auch gut so, den wir wollten zum Brunch ins "French Market Buffet" im Orleans (7,99 Dollar). Hier gibt es alles was das Herz begehrt: eine riesige"Garmeile", an der unzählige Köche mexikanisch, mongolisch, asiatisch, italiensich, typ. amerikanisch ...kochen - alles frisch zubereitet. Dazu gibt es eine Salatbar, eine Patisserie mit leckeren Kuchen, Eis und Desserts, Obstbüffet etc. Die Getränke (außer hochprozentige alkoholische Getränke) sind inklusive. Für uns ist das "French Market Buffet" eines der besten Buffets in Las Vegas.

Frisch gestärkt ging es danach auf den Strip. Mit unserem Auto führen wir ins Parkhaus vom "Venetian". Bisher haben wir unser Auto immer schön brav selbst in das Parkhaus hineinmanövriert (self-parking). Heike und Joachim haben uns jedoch erzählt, dass sie immer "valet-parking" machen...okay, man lernt ja nie aus.. den Spaß schauen wir uns mal an. Wir bogen also diesmal auf die Spur für "valet-parking" ein und nach kurzer Zeit nahm uns auch schon ein "typisch-venizianisch" aussehender Gondolieri in Empfang. Es ist schon etwas komisch, denn man lässt den Autoschlüssel stecken und bekommt lediglich ein kleines Zettelchen mit einer Nummer darauf zurück. Dann geht man - ohne sich weiter um sein Auto zu kümmern - zum Hotel.

Bei uns ist es schon Tradition am letzten Urlaubsabend im Venetian schön Essen zu gehen. Hier gibt es ein kleines Restaurant direkt am künstlich erschaffenen "Canale Grande", auf dem unzählige Gondeln  fahren. Meisten trällern die Gondoliere "oh solo mio" o.ä. und man glaubt fast in Venedig zu sein. Danach bummelten wir noch über den "Markusplatz" und genossen die künstliche Welt um uns herum.

Der letzte Urlaubstag neigte sich langsam den Ende, schließlich mussten wir sehr früh ins Bett..gegen 2.30 Uhr würde schon wieder der Wecker klingeln. Vorher mussten wir uns aber noch unser Auto abholen. Hierzu nimmt man Platz in einer Valet-Parking-Area und gibt sein Zettelchen ab, in der Hoffnung, seinen Wagen zurückzuerhalten. KurzeZeit später bog unser "Outdoor-geplagter" Jeep Liberty wohlbehalten ums Eck...da hat ja Klasse geklappt..machen wir jetzt immer so!  :)
"Southwestmania 2006" - Reiseberichte und Bilder auf http://reif.22o.de

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #68 am: 10.07.2006, 20:34 Uhr »
>>>> KurzeZeit später bog unser "Outdoor-geplagter" Jeep Liberty wohlbehalten ums Eck...da hat ja Klasse geklappt..machen wir jetzt immer so!  <<<<<

Ist ja Klasse!!!


Wieviel Tip habt ihr dem Valet gegeben?

Gruß

Palo
Gruß

Palo

Mick71

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 66
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #69 am: 11.07.2006, 06:21 Uhr »
Trinkgeld war 1Dollar; haben auch andere "Mitparker" beobachtet....das scheint wohl der übliche Obulus zu sein....
"Southwestmania 2006" - Reiseberichte und Bilder auf http://reif.22o.de

freddykr

  • Bastard Operator from Hell
  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 11.390
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #70 am: 11.07.2006, 13:57 Uhr »
Zitat von: Mick71
...KurzeZeit später bog unser "Outdoor-geplagter" Jeep Liberty wohlbehalten ums Eck...da hat ja Klasse geklappt..machen wir jetzt immer so!  :)

Mit Valet-Parking beim Mietwagen wäre ich sehr vorsichtig, da in den Mietbestimmungen drin steht, daß niemand anders das Fahrzeug fahren darf. Und wenn da was passiert...
ich hab letztes Jahr gesehen, wie in L.A. beim Valet parking mit den Autos umgegangen wird und dort hab ich beschlossen: NIE wieder Valet Parking.
Viele Grüße,
Danilo


Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: LIVE-Reiseberich "Southwestmania 2006" ab 5.Ju
« Antwort #71 am: 11.07.2006, 15:05 Uhr »
Ich bin sicher dass die Valet cos. Und die Hotels die sie engagieren Versicherung haben. Auch schließt man ja bei der Mietwagen Gesellschaft für ein paar Dollars pro Tag eine Versicherung ab. Bei vielen Luxushotels kann man sogar nicht selbst parken, was dann?

Ein Unfall in so einer Parkgarage kann einem ja auch selbst passieren wenn da so ein Idiot um die Ecke geflitzt kommt.


Gruß

Palo
Gruß

Palo