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Autor Thema: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt  (Gelesen 21177 mal)

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usa-rookie

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17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« am: 17.09.2006, 14:15 Uhr »
Hallo Ihr Lieben,
noch ein bisschen Jetlag-geplagt mache ich mich jetzt also mal an den Reisebericht zu unserer ersten USA-Reise. Vorab möchte ich mich bei allen Experten bzw. Usern dieses Forums bedanken, ohne die diese Tour sicher nicht so toll und erlebnisreich verlaufen wäre!

1. Tag
29.08.2006
Frankfurt - Flughafen um 9 Uhr. Wir sind viel zu früh… Der Flug soll um 13:05 Uhr gehen. Egal - besser zu früh, als zu spät  :) Also zuerst zum Condor-Schalter zum Einchecken. Dort ist zuerst mal Handgepäck-Check angesagt, weil durch die jüngsten Ereignisse in London (vereitelte Terroranschläge) keine Flüssigkeiten, Cremes, Gele oder Lotionen mit ins Handgepäck dürfen. Patrick hat zum Glück das Rezept für sein Asthmaspray dabei, weil auch Medikamente nur noch mit gültigem Rezept im Handgepäck mitgeführt werden dürfen.
10 Uhr - noch zwei Stunden bis zum Boarding. Mir ist ein bisschen übel… sicher von der Aufregung. Wir machen uns auf Richtung Gate. An der Handgepäck-Durchleuchtung heißt es erstmal Schuhe ausziehen. Dann muss Patrick Abschied von seinem Feuerzeug nehmen. Hatte ich ihm schon vorher prophezeit, aber er wollte ja nicht auf mich hören… Männer  :roll: . Mir ergeht es aber noch schlimmer. Da auch keine Sprühflakons erlaubt sind, muss ich mein Parfum abgeben. Außerdem noch mein Haarwachs und ein Döschen mit Lippenbalsam. Zum Glück fliegen wir ins Land der 24-Stunden-geöffnet-Läden.. Dann um 12:30 Uhr endlich Boarding-Time. In der 767 beschwert sich der Hase natürlich sofort über das fehlende, persönliche Entertainment-Programm und die zu engen Sitzreihen. Für’s Essen gibt’s dagegen ein fettes Plus. Das Flugzeug-Futter ist ja normalerweise wirklich nicht erwähnenswert; hier (Condor) gab es Rindergeschnetzeltes mit Gemüse + Bandnudeln, leckeren Kartoffelsalat und als Dessert ‘ne feine Käse-Sahne. Auch das Musikprogramm, das ich mir über die gekauften Kopfhörer anhöre, ist durchaus o.k. Bei Red Hot Chilli Peppers, Orson, Madonna und Black Eyed Peas träume ich den kommenden Wochen entgegen. Die Flugroute überrascht mich etwas.  Führt  sie uns doch über Großbritannien, Island und Grönland, um dann von Norden über Hudson Bay schließlich Las Vegas anzufliegen. Ich dachte, wir starten in Frankfurt und fliegen “quer” rüber. Aber egal, nach 11 Stunden und 8700 km landen wir in Las Vegas. Und über diese Landung bin ich so froh, wie selten zuvor. Beim Sinkflug erzählt der Pilot etwas über Turbulenzen durch die heiße Luft und dann fängt es auch schon an zu wackeln. Ich kaue hektisch auf meinem Reisekaugummi und falte schon mal die Kotztüte auseinander. Mein Schatzi dagegen macht ungerührt Bilder vom Lake Mead und meint nur, dass er mit mir niemals mehr irgendwohin fliegt  :shock:  Schweißgebadet und dankbar höre ich die Reifen auf dem Rollfeld aufsetzen. Erster Blick auf die Skyline von Vegas. Nachts macht sie sicher mehr her, als jetzt am hellen Nachmittag (15:45Uhr). Aber auch so ist die Pyramide vom Luxor neben dem riesigen MGM und dem goldglänzenden Mandalay Bay ein interessanter Anblick.
Dann stehen wir an der Immigration an und nun wird Patrick nervös. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hat er Panik davor. Aber natürlich ist es gar nicht so wild. Jetzt hat die CIA also unsere Fingerabdrücke und die passenden Bilder dazu  8)
Nach dem Koffer-Abholen geht’s mit dem Hertz-Shuttle-Bus zum Abholen des Mietwagens. Für 10 $ mehr am Tag entscheiden wir uns zu einem Upgrade auf einen SUV (Ford Escape). Dann zum ersten Mal nach Vegas reingefahren. Boah.. “Disneyland für Große” schiesst mir bei der Fahrt über den Strip durch den Kopf. Freiheitsstatue, Eiffelturm und hoppla da sind wir auch schon am Barbary Coast vorbeigefahren. Na ja wirklich verfahren kann man sich hier nicht. Nach dem Einchecken spazieren wir über den Strip. Mir fallen einige Bettler und viele, viele Mexikaner auf, die Karten mit “einschlägigen” Telefonnummern verteilen. Je dunkler es wird, desto mehr dreht die Stadt auf. Überall glitzert, blinkt und klingelt es. Langsam meldet sich auch der Hunger. Wir entschließen uns zu einem schnellen Stück Pizza. Preis-Leistungs-Verhältnis sind in New York Pizza (ein kleiner Food Court neben McDonalds) unschlagbar. Für zwei Stück Pizza und zwei Wasser zahle ich 3,98 $. Schätze aber mal, dass sich der Kassierer hier verrechnet hat bzw. die Wasser nicht mit auf der Rechnung hatte. Anyway - gegen 21 Uhr verziehen wir uns in unser Zimmer im Barbary Coast (unbedingt Bellagio-View buchen) und schlafen tief und fest.

Kosten: Hotel Barbary Coast 65 $ incl. Tax
      Pizza 3,98 $

Fazit Romani: Flug war bis auf die Landung o.k. Las Vegas ist eine überwältigende Glitzerstadt. Heiß und beeindruckend

Fazit Patrick: Einfach nur geil. Ich bin sehr gespannt, was die nächsten Tage uns bringen.


2. Tag
30.08.2006
Um 6 Uhr kann ich nicht mehr schlafen und beschließe aufzustehen. Meine Augen sehen zwar aus, als hätte ich mit einem Frosch geknobelt und die Augen gewonnen, ich fühle mich aber fit. Von Jetlag keine Spur. Nach einer Dusche machen wir uns auf den Weg zur “Main Street Station”, wo wir frühstücken wollen. Das Buffet ist ganz nach meinem Geschmack. Heißer Zimtschnecken-Kuchen mit Vanillesauce, Muffins, Pancakes, Waffeln und allerlei andere Kuchen und Süßigkeiten (mjam). Aber wir lassen uns auch die Rühreier mit Speck nicht entgehen. Die Bedienung ist supernett und aufmerksam. Dem zollen wir mit einem entsprechenden Tip natürlich Tribut. Nach mehreren Refill-Tassen Kaffee, O-Saft und Eiswasser erreichen wir kugelnd unseren Ford und machen uns auf den Weg Richtung Zion N.P. Die I-15 führt uns zunächst durch ziemlich öde Wüstenlandschaft. Ab Mesquite verändert sich aber die Gegend und die bis dahin nur im Dunst liegenden Berge sind auf einmal ganz nah. Als wir sie erreichen und durchfahren ist das ziemlich überwältigend. Ich bin nur noch am fotografieren und die Canon läuft heiss (an dieser Stelle Sorry für die fehlenden Bilder, aber ich muss zuerst mal sehen, wie ich die Teile kleiner bekomme, weil mit 2 MB passen sie hier natürlich nicht wirklich rein). Am Zion N.P. angekommen besorgen wir erstmal den Nationalpark-Pass für 50 $ und stellen unsere Uhren auf Utah-Zeit um. Dann ab zum Visitor-Center um einiges über den Park, die Tiere und Wanderwege zu erfahren. Natürlich muss ich mir gleich ein süßes, kleines Stoff-Eichhörnchen kaufen (sitzt jetzt in meinem Smart ;-)) Mit dem Shuttle-Bus zuckeln wir los. Am Patriarches Court steigen wir aus und spazieren ein Stück. Die Berge beeindrucken uns total. Eine richtige Märchenlandschaft. Wir fahren weiter die View-Points ab und steigen schließlich am Temple of Sinawava Point aus, um den Riverside Walk entlangzugehen. Ständig hat man hier neue überwältigende Eindrücke. Wir fahren mit dem Shuttle zurück und beschließen in Springdale im Desert Pearl Inn zu übernachten. Eine gute Wahl, denn hier gibt es einen schönen Pool, den wir vorm Abendessen noch nutzen können. Die Zimmer erinnern mich an ein Design Hotel. Holzfussboden und ein Betthaupt mit Alu verkleidet. Die Dame an der Rezeption empfiehlt uns fürs Essen das Bit & Spur eine Meile weiter. Das Essen ist super und die Portionen riesengroß. Ich entscheide mich für einen Tomaten-Brot-Salat (den ich nicht ganz schaffe) und Patrick nimmt natürlich ein Ribeye-Steak. Im Motel sitzen wir noch ein bißchen auf der kleinen Terasse und genießen die warme Sommernacht.

Kosten:
Frühstück Main Street Station   12,91 $ plus Tip
Hotel Desert Pearl Inn      153 $ incl. Tax
Abendessen Bit & Spur   58,71 $ plus Tip

Fazit Romani: Nach Vegas jetzt die große Portion Natur. Nie hätte ich mir eine solch beeindruckende Landschaft vorgestellt. Fast schon unwirklich. Beim Riverside Walk erwarte ich hinter jedem Stein und hinter jedem Busch einen Troll mit spitzen Ohren oder mindestens eine kleine Elfe. Aber dann war es doch nur wieder ein Eichhörnchen ;-)

Fazit Patrick: Diese Steine müssten erzählen können, was hier schon alles passiert ist. Die Geschichten wären sicher so atemberaubend wie die Natur.

Ich hoffe, daß ich morgen dazu komme weiter zu schreiben u. vielleicht auch mal die Bilder zu bearbeiten. Jetzt muss ich aber auf die Couch...
Liebe Grüsse und einen schönen Rest-Sonntag aus dem trüben Saarland
Romani

Kiki68

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #1 am: 17.09.2006, 15:21 Uhr »
Hallo Romani,

schöner Reisebricht  :D . Wann geht es weiter ?

Sonnige Grüsse aus dem Münsterland von einem Ex-Saarländer

Kiki

Kauschthaus

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #2 am: 17.09.2006, 17:53 Uhr »
Hallo Romani,

das ist ja lustig geschrieben.  :lol:

Der Zion ist wirklich ein imposanter Park, man kommt sich selbst ganz winzig vor.

Falls es Dich interessiert, hier  eine Begründung für den "Umweg" über Grönland und Kanada.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Schneewie

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #3 am: 18.09.2006, 12:43 Uhr »
Wann soll man denn noch arbeiten, wenn man all die Reisebericht hier lesen möchte.  :cry:
Gruß Gabriele

usa-rookie

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #4 am: 18.09.2006, 22:51 Uhr »
'Naaabend an Alle,

hier bin ich wieder .. allerdings nur mit der traurigen Erkenntnis, daß ich die Sache mit den Bilder nicht hinkriege...  :cry: Zumindest erscheinen sie nicht direkt im Bericht. Also bin ich wohl doch zu blond..

@Kiki: Ein "unn wie gehds?" an Dich. Ich denke mal Du bist Jahrgang '68 wenn Ich Deinen Nickname richtig deute? Genau wie ich  :wink:
@Petra: Danke für den Link. Da hatte der Hase wirklich recht mit seinem Erklärungsversuch von wegen Erdkrümmung und so..

Trotz meiner Schwierigkeiten ein paar Impressionen aus dem Zion (allerdings nur als Link):
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/USA2006_6_1GB_2%20153_1_1.jpg

http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/USA2006_6_1GB_2%20164_1_1.jpg
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/USA2006_6_1GB_2%20169_1_1.jpg
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/USA2006_6_1GB_2%20180_1_1.jpg
http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/13389/USA2006_6_1GB_2%20182_1_1.jpg

Vielleicht kann mir ja jemand nen Tipp geben, was ich falsch mache mit den Fotos  :oops:
Werd' auf jeden Fall morgen mit dem Reisebericht weitermachen.
Gute Nacht
Romani

Mig

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #5 am: 18.09.2006, 23:18 Uhr »
ich bin mal so frei und füge die Fotos direkt ein :wink:

Du musst die links einfach zwischen setzen










usa-rookie

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #6 am: 19.09.2006, 21:58 Uhr »
Hallöle,
vielen Dank mig. Wusste doch, daß es nur an einem kleinen blöden Fehler meinerseits liegt.
Also jetzt geht es weiter und zwar mit Bildern !! :lol:

3. Tag
31.08.2006

Um 9 Uhr starten wir nach zwei großen Cappuccino incl. Brownies und Muffins (gibt’s direkt am Motel im Coffeeshop) Richtung Mount Carmel Junction. Es geht noch ein Stück durch den Zion N.P. Im hellen Morgenlicht sehen die Berge noch mal anders aus und wir halten wieder an, um noch mehr Bilder zu schießen. Ich fürchte, wir werden hier noch eine größere Speicherkarte kaufen müssen :shock:

Nachdem wir den Zion verlassen haben, wird die Landschaft weit und irgendwie erinnert mich die Gegend an “Unsere kleine Farm”. Dann fahren wir weiter auf dem Highway 89 Richtung Panguitch. Zuerst erreichen wir den Red Canyon, der seinem Namen alle Ehre macht. Ich hab hier im Forum ja schon viele Bilder von den roten Steinen gesehen, aber das die wirklich SO rot sind… In Wirklichkeit und mit eigenen Augen gesehen ist eben alles noch mal ganz anders ;-)

Nach ein paar Fotostopps halten wir in Panguitch zum Tanken und Wasservorräte auffüllen. Sprit ist hier jedenfalls teurer als in Nevada (3,39 $ pro Gallone). Aber so ein SUV will eben auch gefüttert werden. Jetzt aber rein in den Bryce Canyon und zuerst im Visitor Center die Infos abgegriffen. Daneben auch die ersten Postkarten für die Lieben daheim gekauft. Als wir rauskommen, kriegen wir einen ziemlichen “Schrecken”. Nach den über 30 Grad und Sonnenschein hat sich der Himmel innerhalb einer Viertelstunde verdunkelt und es regnet. Aber zum Glück nicht lange. Als wir im Shuttle-Bus sitzen klart es schon wieder auf. Ich bin total ungeduldig und während der Fahrer uns durch dichten Kiefernwald (oder waren es doch Douglasien?) kutschiert, denke ich die ganze Zeit “wo ist denn nun der Canyon?” Als wir am Rainbow-Point ankommen und wir dem Bus entsteigen, haut es mich fast um. Vor uns liegt das Amphitheater des Bryce… Atemberaubend! Man möchte nur dastehen, gucken und die Eindrücke in sich aufsaugen.





Wir klettern ein bißchen tiefer und Patrick meint, dass ihm der Canyon ein bißchen Angst macht. Von wegen keine Geländer und wenn einer runterfällt.. Tse tse, sonst ist er doch nicht so ängstlich ;-) Je weiter man vom View-Point wegkommt, desto stiller wird es. Ein unglaublicher Anblick. So langsam kommen auch wieder dunkle Wolken auf und Donnergrollen nähert sich. Jetzt wird es mir auch ein bißchen mulmig, zumal der Busfahrer vorhin was von 11 Blitzeinschlägen diesen Sommer mit anschließendem Feuer erzählt hat.



Schließlich gibt uns auch die Digi-Cam den Hinweis, dass der Akku nicht mehr lange mitmacht und wir beschließen, uns eine Unterkunft zu suchen. Weil wir morgen den Sonnenaufgang anschauen wollen, bleiben wir gleich im Ruby’s Inn vorm Parkeingang. Neben der Lodge direkt im Canyon ist dies wohl die am nächsten gelegene Übernachtungsmöglichkeit. Außerdem habe ich Hunger. Das Frühstück ist immerhin schon 6 Stunden her. Mir ist nach Fast Food. Und so futtern wir im Diner direkt neben dem Ruby’s 2 Cheeseburger mit Pommes. Mhm.. lecker und fettig.. So lieb ich das!
Übrigens haben wir seit Zion N.P. keinen Handyempfang mehr. Aber so können wir die Stille und die Natur auch ungestört genießen.
Gegen 17 Uhr machen wir uns auf zum Sunset Point. Wir laufen ein bißchen den Trail am Rande des Canyons entlang. Immer wieder kann man in der Ferne Blitze erkennen. Dann ein kleiner Regenbogen. Die schon tiefstehende Sonne taucht den Canyon in ein herrliches Licht. Aber je mehr die Sonne hinter den Wolken verschwindet, desto windiger und kühler wird es. Natürlich hab ich nur eine dünne Weste mit und Patrick trägt auch nur ein T-Shirt.







Eben waren es ja noch warme 30 Grad. Wir warten nicht mehr, bis die Sonne ganz hinter den Berg fällt und fahren gegen 19 Uhr fahren zurück ins Motel. Im Generalstore versorgen wir uns erstmal mit frischem Budweiser, Knabberzeug und dicken Pullis für den Sonnenaufgang morgen früh. Hoffentlich schaffen wir es früh aufzustehen..

Gefahrene Meilen 126
Kosten:
Frühstück   13,76 $
Diner      12,50 $
Ruby’s Inn (Special-Rate für AAA-Members)   109,90 $ incl. Tax

Fazit Romani:  Unglaubliche Farben. Ich denke abwechselnd, dass der Marlboro-Mann, der “Mann aus den Bergen” (kennt die Serie überhaupt noch jemand?) oder Indianer gefolgt von der Kavallerie um die Ecke biegen. Mein persönliches Highlight - und jetzt werden sicherlich einige schmunzeln - waren die Rehe, die wir bei unserer Fahrt zum Sunset-Point sahen. Eines wäre beinahe durch ein entgegenkommendes Auto überfahren worden. Ich bin bei der Begegnung mit “wilden” Tieren ja immer total begeistert. Von Spinnen und Schlangen mal abgesehen J



Fazit Patrick: Beeindruckendes Schauspiel während der Fahrt. So wie diese Landschafen mit den meilenweiten Feldern incl. Rindern und einer Farm, so hab ich mir Amerika vorgestellt.

Morgen gehts weiter. Versprochen!
Greetings Romani

Draxus

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #7 am: 19.09.2006, 22:46 Uhr »
ich bitte doch um fortsetzung.

Schöne Bilder.

Ich kriege Heimweh  8)

americanhero

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #8 am: 19.09.2006, 23:57 Uhr »
Die Bilder vom Zion sind echt klasse, da werden gleich wieder Erinnerungen wach. Der Zion gehört für mich nach wie vor zu den schönsten Parks im Südwesten, zumal man dort so tolle Wandermöglichkeiten hat.
Ich bekomme ja beim Anblick der Bilder direkt wieder Fernweh... :roll:


Greetz,


Yvonne

HOH

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #9 am: 20.09.2006, 05:30 Uhr »
Zitat
der “Mann aus den Bergen” (kennt die Serie überhaupt noch jemand?)

Ja aber sicher das, ein Teil meiner Jugend  :lol:

Immer wieder schön wenn man liest wie es jemandem ergeht, der zum ersten mal drüben ist und dann förmlich von den ganzen Eindrücken erschlagen wird  :)

freddykr

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #10 am: 20.09.2006, 08:28 Uhr »
Achja, da kommen Erinnerungen auf...

Nur weiter so. :D
Viele Grüße,
Danilo


usa-rookie

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #11 am: 20.09.2006, 23:00 Uhr »
Guten Abend,
Bin zwar spät an, aber hier die versprochene Fortsetzung... und übrigens schön daß doch einige mitlesen, wie es uns bei unserer ersten Südwesten-Erkundung ergangen ist. Zumal natürlich einige von Euren persönlichen Tipps in diese Reise eingegangen sind  :D

4. Tag
01.09.2006


Gegen 4:30 Uhr wache ich auf und kann nicht mehr einschlafen. Ich bin einfach zu aufgeregt und will auf keinen Fall den Sunrise verpassen. Um 5 Uhr nerve ich den Hasen solange, bis er genervt aufgibt. Allerdings nur um kurz rauszuschauen und mir zu erklären, dass es noch stockfinster ist und kein einziges Auto auf dem Weg Richtung Bryce ist  :evil:
Na gut, ich warte noch bis 6 Uhr und bin dann nicht mehr aufzuhalten. Am Sunrise Point sind vielleicht 10 Leute und es ist bitterkalt (vielleicht 5 Grad) und wir sind froh über unsere teuer erkauften “Bryce-Canyon-Shirts“ aus dem General Store.
Natürlich lässt sich Frau Sonne bis fast 7 Uhr Zeit zum aufstehen. Dann ist es aber wirklich ein atemberaubender Anblick. Diese Farben sind einfach der Hammer. Ich kann kaum aufhören zu fotografieren. Auch schon vorher hab ich natürlich jede Phase des Sonnenaufgangs festgehalten. Da schauen tatsächlich mittlerweile vielleicht 30 erwachsene Menschen gebannt auf ein Schauspiel, das sich jeden Tag wiederholt. Eigentlich ein bißchen verrückt, aber so schön wie hier hab’ ich noch keinen Sonnenaufgang erlebt.







So viel Sunrise musste jetzt einfach sein (ist natürlich nur ein kleiner Auszug)  :wink:











Ich kann mich kaum losreißen, aber natürlich verlangt der Körper jetzt vehement nach Koffein. Beim Rausfahren sehen wir wieder grasende Rehe *schöhöööön* Jetzt einen heißen Kaffee (leider keinen von Starbuck’s ist aber trinkbar) und ein süsses Frühstück, bestehend aus Butterhörnchen mit Cream Cheese und so was das aussieht wie unsere Apfeltaschen, aber gefüllt ist mit Blaubeeren. Sehr süß und sehr lecker.
Nach einer heißen Dusche will ich noch schnell gegenüber im Old Bryce (sehr schön nachgebautes(?) Westerndorf mit allerlei Souvenirläden) ein paar Ansichtskarten gekauft. Außerdem einen Weihnachts-Elch. Patrick verdreht nur die Augen  :roll:
Dann um 10:30 Uhr wollen wir unsere restlichen Sachen einpacken und los Richtung Page. Leider geht der Zimmerschlüssel schon nicht mehr, obwohl Check-Out erst um 11 Uhr ist. Ich also zur Rezeption um den Schlüssel wieder freischalten zu lassen. Wieder nix *grummel* Jetzt laufe ich aber nicht mehr zur Rezeption, sondern lass mir vom Zimmermädchen wieder aufschließen. Koffer raus in den Ford und ab Richtung Page. Unterwegs sehen wir einen Auto-Friedhof der “besonderen” Art. Lauter US-Dreamcars die hier rostend auf ihr Ende warten. Patrick’s Kfz-Mechaniker-Herz blutet. Am liebsten würde er einige oder doch wenigstens eines mitnehmen. Schade, dass die Wagen hier so verrotten. Das Haus neben dem Grundstück sieht auch aus, als ob es ziemlich plötzlich verlassen wurde. Ich mutmaße, dass der alte Besitzer ohne Erben oder Verwandte gestorben ist und sich deshalb keiner verantwortlich fühlt.





Weil wir immer noch keinen Handy-Empfang haben, suchen wir jetzt erstmal eine Telefonzelle, in der wir mit der im Ruby’s Inn erstandenen Telefonkarte telefonieren können. Irgendwie hat das Telefon aber bloß einen “Schlitz” für Münzen und ich kann keinen Schacht für Karten erkennen. Im direkt daneben liegenden Souvenir-Laden erklärt mir die freundliche Dame dann die Handhabung der Telefonkarte. Geheimnummer freirubbeln und die angegebene Telefonnummer wählen. Dann den Anweisungen folgen. Oh Mann… wie blöd kann man eigentlich sein? Wer lesen kann, ist halt klar im Vorteil  :oops:
In Kanab decken wir uns im Supermarkt noch mit Wasser und leckeren Sandwiches ein, nach deren Genuß wir noch mal duschen könnten (lecker belegt mit Käse, Schinken, Gurken, Tomaten, Salat, Zwiebeln und jeder Menge Mayo und Senf - mjam). An der Kreuzung der 89 mit der alten 89 entschließen wir uns für den längeren Weg, was aufgrund der vielen Ausflügler (incl. Bootsanhänger) am Labor Day Wochenende durchaus sinnvoll erscheint. Der Weg bis Jakob Lake gibt wieder Blicke frei auf eine unendliche scheinende Landschaft. Keine Häuser, keine Menschen, höchstens mal die berühmten Briefkästen am Wegesrand. Dann fahren wir meilenweit durch dichten Kiefernwald und ich denke schon “also das meint der ADAC mit sehenswerter Landschaft” (war in der Karte so vermerkt). Ich hab es kaum Patrick gegenüber ausgesprochen, da hört der Wald urplötzlich auf und unter uns liegt das Plateau der Vermillion Cliffs. Boah. Unglaublich, als hätte jemand eine Tür geöffnet und uns ins nächste Zimmer gebeten. Hier hat man gar nicht genug Augen für die sich abwechselnden Aussichten.



Unterwegs sehen wir riesige Steine, die wohl vom Berg gekullert sind. In einem war allem Anschein nach sogar mal eine Tankstelle untergebracht, als die Straße noch bedeutsam war. Weiter geht’s über die Navajo-Bridge und wir sehen zum ersten Mal den Colorado River im Marble Canyon. Es ist unser 4. Urlaubstag und wir haben schon sooooo viel gesehen. Ich werde ganz sentimental und könnte fast heulen.







Aber wir müssen weiter. Also über den Antelope-Pass gedüst. Immer wieder großartige Ausblicke über das Plateau. Bei dieser Fahrt stimmte sogar die Musik, wenn es denn überhaupt mal einen ordentlichen Radio-Empfang gab. Vom Bryce Richtung Mount Carmel Jct. Hören wir Country-Musik und warten drauf, dass “der Mann aus den Bergen” (der schon wieder) auftaucht. Unterwegs dann Nickelback und schließlich bei der Anfahrt auf Page Bon Jovi mit Can’t go home. Wir singen laut mit und sind einfach nur froh darüber so ein Glück zu haben, so was herrliches erleben zu dürfen. In Page kommen wir bei der Hotel-Suche zufällig zum Glen Canyon Dam und gehen ins Visitor Center. Dort sind wir beim Eintritt erstmal irritiert, dass es eine Kontrolle wie am Flughafen gibt. Aber die Amis haben eben große Angst vor einem Anschlag auf einen ihrer Dämme. Morgen wollen wir hier eine Führung mitmachen. Nach ein paar Fotos machen wir uns auf dem Weg zu unserem vorgebuchten Hotel.





Wir haben Glück… kaum haben wir eingecheckt und sind auf dem Zimmer regnet es plötzlich wie verrückt. Nachdem es aufgehört hat, machen wir uns gegen 17 Uhr auf den Weg zum Horseshoe Bend. Es ist immer noch trübe, was der Landschaft einen irgendwie irrationalen Touch gibt. Nach einer kurzen Wanderung erreichen wir ein Plateau aus ..na was wohl? Ja richtig.. Aus roten Steinen   :lol:  Als dahinter der Horseshoe Bend auftaucht, bin ich einfach nur für einige Sekunden sprachlos. Diese Aussicht ist einfach unglaublich und durch das schlechte Wetter sind wir auch fast allein hier. In weiter Ferne zieht ein Gewitter vorbei und immer wieder zucken Blitze vom Himmel. Die Atmosphäre ist wirklich ein bißchen unheimlich, aber auch einfach nur grandios. Während ich oben am Rand stehe und der Wind ziemlich heftig weht, denke ich so bei mir “ein falscher Schritt und alles ist vorbei.. Aber wenigstens ne schöne Aussicht” Dann ist der Gedanke auch schon wieder weg.





Auf der Rückfahrt zum Hotel noch schnell zum Walmart. Wir brauchen wirklich eine neue SD-Karte für die Kamera. Na ja 39 $ für die 1GB-Karte geht noch. Danach sind wir hungrig und da mir nach “italienisch” ist, suchen wir nach der im Hotel empfohlenen Pizzeria. Aber im “Stromboli’s” ist alles voll und sieht auch nicht so wirklich einladend aus. Also dann eben Pizza-Hut. Nach gefühlten 3 Stunden Wartezeit und 1 Liter Pepsi verlassen wir leicht genervt den Laden. Im Hotel dann schnell das Bud mit Eis ins Handwaschbecken gelegt und die Pizza verschlungen. Lecker war sie trotzdem  :wink:

Gefahrene Meilen      198
Kosten
Frühstück      9,02 $
Pizza-Hut      27,50 $

Fazit Romani: Von Sonnenaufgang bis zum atemberaubenden Blick auf den Horseshoe-Bend ein Mega-Tag nur getrübt durch die Pleite im Pizza-Hut. In den Vermillion Cliffs wartete ich nur auf den stolzen Indianer-Häuptling “kleiner Drache mit roter Feder” der mit seinemStamm oben auf dem Plateau auftaucht. Apropos Indianer… irgendwie hab ich fast keinen freundlichen oder lächelnden Indianer gesehen. Fehlen denen die Enzyme?

Fazit Patrick: Kann es noch eine Steigerung zu diesem Tag geben? Ich fand einfach alles nur überwältigend.

Jetzt wo ich das mit den Bildern hinkriege, werdet Ihr schier erschlagen  :lol:
Spätestens Freitag gehts weiter.
Gute Nacht
Romani

usa-rookie

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #12 am: 20.09.2006, 23:04 Uhr »
Lieber Moderator,
bitte einen Beitrag (4. Tag) löschen da doppelt... mein PC hat mich rausgeschmissen, aber trotzdem meinen Bericht gespeichert  :oops:
Danke

americanhero

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #13 am: 20.09.2006, 23:10 Uhr »
Ein toller Tag, wäre auch ganz nach meinem Geschmack gewesen.
Und der Sonnenaufgang ist ja wirklich klasse. :daumen:
Hi hih, die Aktion mit der Telefonkarte ist mir vor vielen vielen Jahren mal so ähnlich passiert.
Das hatte damals auch ne Weile gedauert, bis ich wusste, wie das mit dem Code auf der Karte und dem telefonieren funktionierte.

Ich freue mich schon auf eure weiteren Erlebnisse.


Greetz,

Yvonne

Kauschthaus

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Re: 17 Tage Südwesten - Natur pur und Glitzerstadt
« Antwort #14 am: 20.09.2006, 23:50 Uhr »
Zitat von: usa-rookie


Hier hat man gar nicht genug Augen für die sich abwechselnden Aussichten.


Wunderbar ausgedrückt!
Aber es ist einfach wahr, manchmal weiß man nicht, wo man zuerst schauen soll. Und anhalten ist zwar schön zwischendurch, aber alle paar Minuten kann man das halt auch nicht machen, sonst kommt man nie an ...  :lol:

Ich freue mich auf die Fortsetzung, viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!