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Autor Thema: Atlanta - Washington - Atlanta 06.05.2007 - 28.05.2007 Facts and Hints  (Gelesen 13544 mal)

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mrh400

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Hallo,

wir sind wieder auf Tour. Auch diesmal möchte ich in einer mehr oder weniger live-Berichterstattung (das hängt vom Internetzugang in den Unterkünften ab, wo ich diesmal ziemlich viele B&B gebucht habe), kurze Kommentare und Hinweise loswerden, die dann später in einen umfangrecheren Reisebericht nebst Bildern einfließen sollen. Hier also nur stark verkürzte Schilderungen erwarten.

1. Tag Sonntag 06.05.2007

Die Schlange bei Delta in München ist gegen 07.40 (der Flug geht um 10.05) schon ziemlich lange, selbst bei Business sind wir nicht so ganz alleine. Schon bevor man zum eigentlichen Schalter kommt, wird festgestellt, ob man zu den registrierten Passagieren zählt, wieviel und von wem gepacktes Gepäck man aufgeben will, ob man den Paß dabei hat etc.

Am Schalter selbst das ganze noch einmal. Unsere ausgefüllten Adreßformulare für den ersten Aufenthalt in den USA wird erfreut entgegengenommen. Die Paßkontrolle ist schnell erledigt, der Sicherheitscheck dauert etwas länger: Kontrolle der Kamera und des Teles sowie nochmals einzelnes Durchlaufen der dicht gepackten Etuis mit Ladegeräten, Kabeln usw. Die Schuhe bleiben ungeprüft, auch Köperkontrolle wie vergangenes Jahr in Frankfurt gibt es nicht. Auf Nachfrage erfahre ich, daß es im T 1 auch für USA-Flüge nur eine Sicherheitskontrolle gibt und keine zweite wie z.B. in Frankfurt oder auch im T 2.

Pünktlich um 09.20 beginnt das Boarden. Der Platz in Business Elite ist unendlich groß. Das Kabinenpersonal bestätigt die Vorurteile über das fortgeschrittene Alter der Delta-Crews, was aber der Freundlichkeit keinen Abbruch tut - im Gegenteil, Katherine war mit ihren 55 - 60 eine der angenehmsten Purserinnen, die wir je hatten. Vor dem Andocken nach der Landung verabschiedet sie sich noch persönlich per Handschlag von jedem einzelnen

Das Wetter war über Deutschland weitgehend sehr schön mit guter Sicht. Über Holland wurden die Wolken allmählich dichter, so daß wir bis über weite Teile von England in milchiger Suppe flogen. Erst über Schottland konnte man wieder etwas sehen; an der Küstenlinie und an den Inseln schien ziemlicher Seegang zu herrschen. Später gab es dann vorübergehend etliche Eisschollen oder -berge im Meer zu sehen. Die Flugroute geht so weit südlich an Island und Grönland vorbei, daß man auch nichts gesehen hätte, wenn es wolkenlos gewesen wäre.

Die Landung in Atlanta war weit vor der Zeit, dafür geht die Immigration ziemlich lange - jedenfalls wenn man wir wir an einen äußerst leutseligen Officer gerät, der mit jedem ein längeres Schwätzchen über Reisepläne und -ziele, über frühere Reisen und Über Sehenswürdigkeiten hält( kurz nach uns wurden die nachkommenden Passagiere wegen Überfüllung in eine neue Warteschleuse gelotst, wo sie aber bei Null anfangen konnten, wo wir noch bei 98 waren). So kurven unsere Koffer dann ziemlich einsam auf dem Band.

Der Zoll war desinteressiert; danach muß man durch einen Security-Check wie vor dem Abflug. Die Koffer sind vorher abzugeben und werden zum Hauptterminal transportiert, wohin man selbst mit der U-Bahn fährt. Bis die Koffer dann endlich auftauchen, kann man getrost irgendwo eine Kaffeepause einlegen, wir hatten sie schon verloren geglaubt, so lange hat das gedauert (nach Aussage eines befragten Mitarbeiters sind 15 - 45 Minuten "normal").

Bei Hertz gibt es diesmal wieder einen Trailblazer, allerdings die Kurzfassung und in Leichenwagenfarbe. Mit 9478 Meilen auf dem Tacho nicht mehr ganz frisch, aber besser erhalten als die bisherigen.

Der Verkehr auf der I85/75 nordwärts ist am Sonntagnachmittag zwar dicht und bei größeren Einmündungen mit kürzeren Staus, aber insgesamt erträglich flüssig.

Das Shellmont Inn, unser B&B in Atlanta Midtown macht einen schönen gepflegten Eindruck. Ein spätviktorianisches Haus mit entsprechender Fassade und Einrichtung. Wir machen nur noch einen Erholungsspaziergang im nicht allzu weiten Piedmont Park und bekommen bei Einsteins in der Juniper Street ein sehr ordentliches Abendessen.

Die Besitzerin unseres Inn erzählt uns übrigens, daß z:zt. im Okefenokee Swamp größere Feuer wüten und deshalb zur Zeit alles gesperrt ist - man solle die Gegend also meiden. Wir werden sehen, was wir machen, ich kann in Waycross ja noch bis 25.05. stornieren.
Gruß
mrh400

IkeaRegal

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Ich freu mich auf den Bericht. Schiebst du zwischendurch evtl. (*bettel*) ein paar Bilder in den Bericht?

Muss man zwingend seinen Koffer aufgeben wenn man das Terminal wechselt? Kann man es nicht einfach mit in die U-Bahn nehmen?

americanhero

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Hallo Gerhard,
da bin doch natürlich mit von der Partie. Zumal es ja auch nach Washington DC geht. Ich bin ja auch ungefähr zur gleichen Zeit in der Gegend von DC unterwegs wie du.  :lol:
Ich freu mich schon auf die Weiterfahrt


Greetz,

Yvonne

Elmo

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Auf diesen Südstaaten-Bericht freue ich mich auch schon. Ist mal wieder was anderes als immer die ganzen Südwest-Berichte.

mrh400

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Hallo,
Ich freu mich auf den Bericht. Schiebst du zwischendurch evtl. (*bettel*) ein paar Bilder in den Bericht?
das möchte ich mir eigentlich für den "großen" Bericht aufheben, weil ich unterwegs einfach nicht die Muße habe, die Bilder zu sichten oder gar nachzubearbeiten (mindestens DxO lasse ich eigentlich immer drüberlaufen). Das hier sollen ja wirklich eher Hinweise für bald nachfolgende Reisende sein.

Muss man zwingend seinen Koffer aufgeben wenn man das Terminal wechselt? Kann man es nicht einfach mit in die U-Bahn nehmen?
Wenn man aus dem Zoll kommt, geht es nach rechts zu den Anschlußflügen und nach links zur "final destination" Atlanta; dort fangen einen ein paar Flughafenmitarbeiter ab und werfen das Gepäck auf eines der drei (?) Bänder dort und sagen einem, auf welchem Karussell man seine Sachen wieder bekommt. Ich weiß nicht, wie die reagieren, wenn man sich wehrt. Außerdem kommt anschließend der Einreise-Security-Check. Ich kann mir vorstellen, daß die einen mit großem Gepäck wieder zurückschicken. Unser großer Koffer wäre möglicherweise gar nicht auf das Band gegangen.
Gruß
mrh400

mrh400

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Hallo,

2. Tag Montag 07.05.2007, Atlanta

Morgens besuchen wir zu Fuß das Fox Theater, das offenbar als Tempel der Shriner (dazu liest man am besten bei Wikipedia nach) seinen Anfang genommen hat und erst danach zu einem der führenden Kinos und Musikaltheater der USA geworden ist, bis es in den 60ern seinen Niedergang gefunden hat und erst in jüngerer Vergangenheit wieder restauriert wurde. Die Führung ist nicht uninteressant, aber mit 1 1/2 Stunden dann doch etwas zu lang(atmig).

Downtown Atlanta hat imho durchaus interessante Architektur zu bieten, sowohl was die Zeit um 1900 - 1920 angeht als auch die vielen Portman-Bauten ab Ende der 60er.

Wirklich sehenswert, wenn man dafür ein Faible hat (wie Marianne), sind die vieken Wohngebiete mit großen Villen auf noch größeren Gartengrundstücken wie z.B. in Buckhead. Um dort hin zu kommen, muß man ein Stück auf der I 75 nach Norden fahren, wo der Verkehr offenbar zu jeder Tageszeit außerordentlich dicht ist. Rechtzeitige Spurwechsel vor den Ausfahrten sind nicht immer ganz einfach. Hier bewährt sich ein Navi im übrigen schon sehr gut.

Ein Besuch im Martin Luther King Memorial  ist ebenfalls lohnend. Die Geschichtsdarstellung im Visitor Center ist außerordentlich anschaulich (im übrigen haben wir beim Frühstück von einer ebenfalls im Shellmont Inn logierenden Highschool Schülerin erfahren, daß nicht wenige dunkelhäutige Mitschüler die Bezeichnung "Afro-American" ablehnen, weil sie für sich überhaupt keine Bezug mehr zu Afrika sehen. Sie sehen sich als "Blacks". Soviel zur political correctness). Wenn man das Glück hat, an einer Führung im Geburtshausteilnehmen zu können, sollte man das unbedingt tun - ein durchaus gutbürgerliches Wohnhaus der gehobenen Kategorie, mit Sicherheit weit über dem Durchschnitt der seinerzeitigen schwarzen Bevölkerung.

Das Restaurant Mitra in der Juniper Street in Midtown bietet ein hervorragendes Essen zu nicht gerade bescheidenen Preisen. Das Shellmont Inn steht übrigens zum Verkauf. Die Innkeeper wollen noch einmal etwas neues anfangen. Ob das Shellmont Inn danach noch fortbesteht und mit welcher Qalität, bleibt abzuwarten.
Gruß
mrh400

Palo

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Hallo mrh,

Ich bin natürlich auch wieder bei deiner Reise dabei. Werdet ihr auch das Margaret Mitchell Haus besuchen?

Gruß

Palo

America_Crazy

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Hallo,

Ich habe erst gerade Deinen Bericht entdeckt. Natürlich sage ich da nicht Nein und bis auch dabei. Weiterhin eine gute Reise.

Grüße
America_Crazy



Heiner

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Hi!

Werde mich anschließen, und freue mich schon auf den alten Süden.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

Doreen & Andreas

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Oh hallo,

ein Bericht von einer Gegend, die wir noch nicht selbst besucht haben. Da fahre ich doch gerne mit, auch wenn es noch keine Bilder dazu gibt...
Viele Grüße,
Andreas
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Andrea_K.

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Hallo,

super, ein Live-Reisebericht durch den Südosten der USA!! Und mit gleichzeitiger Ankündigung für eine spätere ausführliche Schilderung der Reise mit Bildern!! :applaus:

Die Gegend interessiert mich auch, noch dazu wo sich wahrscheinlich einige Gebiete etwas mit unserer Reise im Herbst überschneiden.
Bin daher auch sehr gespannt auf die nächsten Tage...

Viel Spaß weiterhin
Andrea

Utah

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Hallo Gerhard!

Schön das du wieder unterwegs bist, vorallem teilweise in Ecken, die ich kenne :-)
Gute Fahrt!
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

mrh400

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3. Tag Dienstag 08.05.2007 Atlanta - Helen

In Midtown Atlanta gibt es einen in einer Broschüre beschriebenen Fußweg, den wir noch am Morgen absolvieren. Da gibt es sehr schöne Villen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. zu besichtigen und entsprechende architekturhistorische Erklärungen dazu. Am Margret Mitchell House fahren wir nur vorbei, ohne dort nochmals einen Aufenthalt einzulegen.

In Atlanta (und wohl nicht nur dort) gibt es eine Supermarktkette mit dem Namen Whole Food, die offenbar in ökologischen und organic Produkten macht - mit entsprechender Auswahl von Wasser aus Italien, Neuseeland oder den Fiji-Inseln mit den entsprechenden Preisen - auch Appolinaris hätte es gegeben. Auch sehr schönes Obst gibt es, günstige Mangos und Bananen, horrend teure Äpfel und Beeren.

Im Historic Center von Atlanta erfahren wir, daß wir man mit Führung in die Häuser darf - und das für 15 USD + Tax pro Person, so daß wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichten. Dafür gibt es in der anliegenden Straße (West Paces Ferry Rd) das Governor Mansion, den Cherokee Town and Country Club und andere herrschaftliche Villen von außen zu betrachten.

In Dawsonville gibt es ein riesiges Outlet, der große Renner an Schnäppchen ist es aber trotz des riesigen Angebots eher nicht.

Auf dem Weg zum Amicalola State Park, der 3 USD Eintritt kostet, haben sich die Gurkenscheiben bei dem Salat aus Whole Food wohl aufgrund der Hitze (eine Kühlbox war dort nämlich nicht zu erhalten) in eine schleimige Masse verwandelt; der übrige Salat ist auch nicht so der Renner, so daß das meiste in den Müll wandert. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich dann, daß der Salat das Verfallsdatum schon überschritten hatte - wenn auch nur um einen Tag (soviel zu ökologischen Nahrungsmitteln).

Der Weg zum unteren Outlook überwindet 176 Treppenstufen, durchaus beeindruckend (der Outlook, nicht die Stufen). Beim Top of the Fallsbeeindruckt der Blick in die Landschaft mehr als der auf die Wasserfälle.

In  Dahlonega ist leider das Goldmuseum ebenso wie die Minen entweder schon geschlossen oder kurz davor. Der Stadtkern ist recht schön wie ein Westernstädtchen im historischen Zustand hergerichtet (hier fand einer der ersten Goldrushes der USA statt; das Blattgold auf dem Capitol von Atlanta stammt von hier), die Läden haben allerdings ein gar schreckliches Angebot.

Von der Weiterfahrt nach Helen gibt es nichts besonderes zu berichten, hügelig und waldig. Das Best Western liegt am Ortsende, so daß wir die lustigen deutsche Gemütlichkeit imitierenden Häuser des Ortes im Vorbeifahren bewundern können.

Im von der Lady an der Reception im BestWestern empfohlenen Nacochee Grill etwas südlich außerhalb der pseudobajuwarischen Ortschaft gibt es zwar kein Bier (weil außerhalb des Ortes gelegen, haben die keine Lizenz), aber ordentlichen Wein und ordentliches Essen.
Gruß
mrh400

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4. Tag Mittwoch 09.05.2007 Helen - Cherokee

Das Frühstück im Best Western von Helen ist typisch amerikanisches Motel, also nichts besonderes.

In Helen kosten alle Parkplätze - obwohl zur Zeit völlig leer - Gebühr, was nicht unbedingt zu einem größeren Spaziergang in diesem Kunstort anregt. Statt dessen fahren wir zum Trailhead des Raven Fall, der eigentlich für gestern vorgesehen war. Der wäre aber erst in 2,4 mi (one way) zu erreichen. Da dort nur ein einziges anderes Auto, dafür aber auch ein offensichtlich neue hingestelltes Schild über Bärenaktivitäten steht, verzichten wir auf den Weg durch ziemlich dichten Wald.

Dafür sind die Anna Ruby Falls nach einer Durchquerung des Unicoi State Park mit dem Auto schon nach einer guten Viertelstunde Fußweg zu erreichen. Am Wegesrand stehen wilde Magnolien und Rhododentren, die leider alle nicht blühen. Dafür stehen an der Straße durch den Unicoi State Park sehr schöne blühende Sträucher, die wir aber nicht einsortieren können.

In Sky Valley suchen wir die Mud Creek Falls. Hier versagt das Navi völlig. Mit Hilfe der Beschreibung aus dem Internet finden wir dann aber doch noch hin - ein hübscher nicht allzu großer Wasserfall.

Auf der Weiterfahrt kommt vor Highlands ein Wegweiser zu den Glen Falls; die Strecke ist eine Meile sehr gute Schotterstrecke. Dort beginnt ein Trail, der nach da. einer Viertelstunde zu der ersten Kaskade führt, die wirklich sehr schön ist mit marmoriertem Gestein unter dem Wasser. Den Weiterweg brechen wir ab, nachdem er ziemlich weit vom Wasser weg führt. Wie wir im Internet später feststellen konnten, hätte es insgesamt drei Kaskaden gegeben.

Die Weiterfahrt führt über den Bridal Veil Fall, der so direkt am Straßenrand liegt, daß wir erst gar nicht glauben können, daß das alles ist. Kurz danach kommt der Parkplatz an den Dry Falls, die auf kurzem Weg zu erreichen sind. Der Name soll daher rühren, daß man trockenen Fußes unter den Fällen durchgehen kann. Der Weg unter die Fälle war allerdings zugesperrt.

Die Weiterfahrt nach Cherokee verläuft weitgehend ereignislos; den Zugang zu den Cullasaja Falls verpassen wir offensichtlich. Dennoch haben wir wohl unser heutiges Soll an Wasserfällen erfüllt. Am lohnendsten sind die Anna Ruby Falls und nach meiner Einschätzung selbst nach nur einem Drittel des Ganzen die Glen Falls. An Bridal Veil und Dry kommt man so direkt vorbei, daß man sie jedenfalls "mitnehmen" sollte.

In Cherokee macht das Hampton Inn einen guten Eindruck, jedenfalls nachdem wir nach Beschwerde ein Zimmer etwas entfernt von der Eismaschine erhalten haben. Im Gegensatz zu Helen, wo alles leer war, ist hier offenbar ziemlich viel los - jedenfalls bei den "besseren" Motels; Unterkünfte von zweifelhafterem Aussehen haben noch genug Vacancies. Ein italienisches Lokal in Bryson namens Pasqualino erforedrt zwar eine Anfaht von ca. 15 Minuten, hat dafür aber nicht nur ordentliches Essen, sondern auch Bier und Wein, was in der Cherokee Reservation nicht erhältlich ist.
Gruß
mrh400

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5. Tag Donnerstag 10.05.2007 Cherokee - Great Smoky Mountains - Cherokee

Das Frühstücksangebot im Hampton Inn in Cherokee ist sehr breit gefächert.

Der an der Durchgangsstraße zum Great Smoky Mountains NP gelegene Teil von Cherokee ist bis auf das relativ unauffällige Museum ziemlich nichtssagend. Das Museum hat von 9 - 17 geöffnet und wir wollten es eigentlich am Nachmittag dranhängen - was sich als unmögliche Planung herausstellen wird.

Der Great Smoky Mauntains National Park kostet keinen Eintrritt, auch die Maps gibt es ohne National Park Pass. Gleich zu Beginn der Strecke über die Newfound Gap liegt die Grist Mill, eine alte Wassermühle für Getreide und Mais, ein lohnender kurzer Aufenthalt.

Die Weiterfahrt geht mit wechselnden Ausblicken auf die bewaldeten Berge bis zur Newfound Gap. Auch der weitere Weg zum Clingmans Dome bringt schöne Ausblicke. Am Clingmans Dome sind verbreitete Waldschäden zu verzeichnen, die auf ein Europa eingeschlepptes Insekt zurückzuführen sind. Ein etwa 20 Minuten beanspruchender Weg führt zum Gipfel, wo eine Aussichtsplattform den Blick über die Bäume hinweg auf die umliegenden Berge ermöglicht. Obwohl laut der Beschreibung auf den Tafeln die Sicht wegen der Luftverschmutzung im Sommer um 80% gegenüber dem opotimalen Zustand reduziert ist, lohnt sich der unschwierige Weg in jedem Fall.

Auf der Nordseite der Newfound Gap hat man nur im ersten Drittel noch recht schöne Ausblicke, dann wird es eine ziemlich langweilige kurvige Strecke durch den Wald ohne wirkliche Abwechslung.

Ab Sugarland geht es dann die Little River Road und die Laurel Creek Road Richtung Cades Cove. Diese Strecke ist ebenfalls sehr kurvig und durch Wald, aber an einem Bach entlang, der immer wieder schön in der Sonne glitzert.

Nach einem Picknick auf einem sehr schönen Platz nehmen wir die Cades Cove Loopin Angriff. Gleich zu Beginn gibt es einen der von anderen Parks gewohnten Staus: ein paar Truthähne picken in der Wiese herum. Kurz danach der nächste Stau: Bären! Eine Bärin mit drei Jungen in einem Baum, ziemlich direkt neben der Straße. Der Ranger betrachtet das Treiben der Touristen wesentlich gelassener als vergangenen Herbst seine Kollegen in Yellowstone. Etwas später kommt dann noch ein "Rehstau" - der läßt uns kalt.

Danach kommen drei Kirchen (am lohnendsten die letzte - innen hell mit einem kleinen Chor) mit drei Friedhöfen (am lohnendsten der erste, weil keine Gräber mit Plastikblumen verschandelt sind), eine Reihe von Homesteads (am lohnendsten der Eliah Oliver Place, zu dem man etwa 10 - 15 Minuten Anmarsch hat) und eine Art Freilichtmuseum. Insgesamt eine lohnende und einige Zeit in Anspruch nehmende Veranstaltung. Zum Schluß gibt es nochmal einen Bärenstau - ein einzelner Bär an der Böschung direkt obberhalb der Straße. Am Ende der Loop ist es schon nach 17.00 Uhr, so daß an weitere Veranstaltungen nicht mehr zu denken ist.

Das Holiday Inn direkt neben dem Hampton Inn verfügt über ein Restaurant, dem man wenig wirklich positives oder negatives nachsagen kann, außer daß es wederalkoholfreies Bier (richtiges gibt es hier in der Reservation ohnehin keines) noch Diet-Softdrinks zu bieten hat.

Fazit zu Great Smoky Mountains: Aus dem erwarteten Naturtag wurde in der zweite Hälfte ein ziemlich intensiver Kulturtag; man legt ziemlich weite Strecken zurück, um zu den einzelnen Punkten (Clingmans Dome, Cades Cove) zu kommen, ohne daß dazwischen richtige Blickfänge wären. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Und wer gerne in hügeligen Waldgebieten wandert, wird hier sicher auch auf seine Kosten kommen. In Sachen Natur dürften März/April mit Blütezeit und Herbst mit Fall Foliage mehr zu bieten haben.
Gruß
mrh400