Hallo Alex !
Also: Thema Belichtung !
Da muß ich, wie gewöhnlich, wieder etwas ausholen, damit Deine Fragestellung auch richtig
beantwortet werden kann.
Wie aus dem Teil "Körnung" bekannt ist, braucht die fotografische Schicht eine bestimmte Menge
Licht-(energie). Ein "zuviel" bedeutet Überbelichtung, die bei leichtem "Zuviel" als Überstrahlung
wahrgenommen wird.
Da haben wir als erstes die Blende im Objektiv. Diese regelt die Lichtmenge durch Begrenzung
des Durchlasses. Angeordnet ist diese Blende im Unschärfebereich des Objektives, damit ist die
konstruktive Durchbildung unwichtig, ob kreisrund, oder vieleckig.
Selbst bei voll geöffneter Blende tritt eine Schwächung des Lichtes ein, das ist leider
erfindungsgemäß und hängt auch von den verwendeten Glassorten ab.
Die Blendenzahl ist immer ein Verhältnis, nur wird dies nicht so gekennzeichnet. Die Blende
2,8 ist also das Verhältnis 1:2,8, Lichtmenge ohne Objektiv (Blende) : mit Objektiv (Blende).
Die mir bekannte größte Blendenöffnung ist 1:1,2 und die kleinste so um 1:64.
Die größte Zahl gehört zum kleinsten "Loch" und umgekehrt.
Damit sind der Steuerung der Lichtmenge enge Grenzen gesetzt.
Deshalb gehört zur Fotografie unbedingt die Belichtungszeit, oder Verschlußzeit
(richtig: Verschlußöffnungszeit).
Belichtungzeiten können von Stunden bis zu 100-tausendsel Sekunden gehen.
Über den Schwarzschildeffekt sprechen wir hier aber mal noch nicht!
Die richtige Menge an Energie für die Fotoschicht bestimmt die Belichtungsmessung. Diese ist
in allen neueren Consumerkameras eingebaut.
Die eigentlichen Ausführungen, die nun folgen, können nur mit Kameras nachvollzogen werden, die
manuell einstellbar sind in Blende und Belichtungszeit.
Die Belichtungszeit richtet sich im Normalfall nach der Bewegungintensität des Aufnahmeobjektes.
Dieses Objekt darf sich während der Verschlussöffnung nicht bewegen, oder umgekehrt: die Öffnung
des Verschlusses muss so kurz sein, daß das Objekt sich scheinbar nicht bewegt hat. Sollte das
immer noch nicht reichen, so "zieht" der Profi die Kamera in der Bewegungsrichtung des Objektes
mit. Es ist auch möglich, die Aufnahmeposition spitzwinklig zur Bewegungsrichtung einzunehmen.
Durch die Belichtungsmessung wird nun zu dieser Verschlusszeit eine bestimmte Blende notwendig.
Ist diese Blende aber durch das Kameraobjektiv nicht erreichbar, so weicht man auf einen
empfindlicheren Film aus. Die Nachteile sind bereits im vorigen Artikel beschrieben worden.
Hat man nun Objekte, die sich nicht bewegen, so ist die Belichtungszeit nicht vorrangig, damit
kommt die Blende ins "Spiel". Eine große Blendenöffnung bewirkt eine geringe Tiefenschärfe
(auch Schärfentiefe genannt) und das Objekt wird nur dort scharf, wie die Entfernungseinstellung
das manuell vorgibt. Will man aber alles "scharf" haben, von "unendlich" bis "nah" dann geht
das nur mit einem kleinen Blendenloch. Der Mensch kneift auch die Augen zu, wenn er besser
(schärfer) sehen will. "Unendlich" beginnt je nach Objektiv bei realen 30 bis 100 Metern,
also eigentlich sehr endlich.
Für die richtige Belichtung des Films wird nun eine lange Belichtungszeit benötigt. Diese ist
dann oft im Sekunden, bzw. im Minutenbereich. Da müssen also Hilfsmittel her, um die Kamera
wirklich still zu halten, also Stativ oder geeignete Unterlage.
Wer scharfe, gut belichtete Bilder (Dias) haben will, muss eben ganz bewußt
fotografieren und auf eine gute Ausrüstung bedacht sein. Die "künstlerische" Motivwahl ist
dann immer noch jeden selbst überlassen.
1.
Feinkörniger Film wegen der Schärfe (kleines Korn) und dem großen Kontrastumfang, also große
Unterschiede zwischen hell und dunkel, farbig eingeschlossen.
Übrigens kann das die Digitalkamera nicht so gut, dort liegen noch große Schwächen, da das CCD
einfach nicht mithalten kann, ebenso sind die Bildwiedergabegeräte (Röhrenmonitore und TFT-Monitore)
auch im Kontrast sehr beschränkt.
2.
Objektive mit großem Blendenöffnungsbereich 1:1,2, auch 1:1,8 oder 1:2,8 bis 1: 32.
Das können nur "Festfokusobjektive", also keine ZOOM-Objektive, diese beginnen so bei 1:3,5,
je nach ZOOM-Einstellung. Hier spielt der Geldbeutel aber schon eine Rolle!
3.
Kamerabodys mit manueller Bedienung und breitem Belichtungsspielraum (Verschlußzeiten), die
möglichst noch bis in den Minutenbereich Belichtungsmessungen ermöglichen. Das erspart viele
Belichtungsversuche, also Filmmaterial.
Diese Themen sind derart vielseitig, daß ich sichrer einiges zuviel erklärt habe, oder vielleicht manches zu kurz behandelt habe.
also bis zur nächsten Frage!