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Autor Thema: Strafzettel in den USA  (Gelesen 39830 mal)

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Sven

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Strafzettel in den USA
« am: 31.08.2001, 21:01 Uhr »
Wer hat Erfahrungen bei Verkehrsverstößen in den USA? Konntet Ihr gleich vor Ort zahlen? Wurde eine Caution erhoben oder mußtet Ihr auf einer Bank überweisen?

  • Gast
Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #1 am: 31.08.2001, 22:03 Uhr »
Hi,

ich musste noch keinen Strafzettel bezahlen, aber hier eine wichtige Information vom Auswärtigen-Amt:

http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?land_id=188&type_id=7


Ich weiss nur von Bekannten, dass die bis nach Deutschland eine "Mahnung" erhalten haben mit ganz schön saftigen Gebühren und dann schnell bezahlt haben, um evtl. Problemen bei einer erneuten Einreise in die USA aus dem Wege zu gehen.
Gruß
Glenda
(Diese Nachricht wurde am 31.08.01 um 22:03 von Glenda geändert.)

Willi & Bea

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #2 am: 31.08.2001, 23:26 Uhr »
Hallo Sven,

als Tourist solltest Du Deine Tickets immer gleich vor Ort bezahlen, z.B. Gemeinde, Rathaus, je nach dem, welche Stelle an dem jeweiligen Ort dafuer zustaendig ist. Versaeumst Du das, kannst Du u.U. bei Deinem Abflug nach Deutschland grosse Schwierigkeiten bekommen und sogar festgenommen werden. Kein besonders schoener Urlaubsausklang. Deshalb am besten sofort zahlen! Fuer groessere Vergehen (z.B. Trunkenheit am Steuer mit Verkehrsgefaehrdung) kannst Du wie jeder andere hier auch hinter Gitter landen. Dann wird es echt problematisch, da man ja (zu Recht!) annimmt, Du koenntest Dich nach Deutschland absetzen und Dich Deiner Strafe entziehen. Hier auf jeden Fall einen Anwalt und die Botschaft einschalten.

Gruesse aus Florida und unfallfreies Fahren,
Willi & Bea

E-Mail: sunshinestate@gmx.de
URL: http://www.welcome.to/sunshinestate


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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #3 am: 01.09.2001, 04:49 Uhr »
Ja, man sollte wirklich lieber den 'Bleifuss' in Deutschland lassen und es ruhig angehen lassen. Die 'Amis' lassen die Strafzettel nicht unter den Tisch fallen, sondern die bleiben im Computer. Faellt vielleicht nicht unbedingt bei Einreise auf, aber wer weiss ...:-)

Ansonsten - im entsprechenden Ort die Behoerden aufsuchen und zahlen. Wie das geht weiss ich leider nicht - habe hier noch keinen Strafzettel bekommen. ;-)

Gruss aus Colorado!

Christoph

Sven

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #4 am: 01.09.2001, 10:00 Uhr »
Danke für die Ausführungen, auch der Link zum Auswärtigen Amt war informativ! Fliege demnächst zum dritten Mal in die USA und habe bisher auch noch nie ein Ticket bekommen, aber man weiß ja nie.

FrankD

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #5 am: 01.09.2001, 14:00 Uhr »
Hi Sven,
hier noch meine "2 cents": Kann man vor Ort bezahlen? Niemals! Die Polizei hier kassiert nicht sofort ab und es kann zu peinlichen (und strafbaren) Missverstaendnissen fuehren, wenn man vor dem Polizisten sein Portemonaie zueckt...
Wie man sich beim "pull over" verhalten sollte, wird in Glenda's Link gut beschrieben.
Kautionen werden bei "normalen" Verstoessen nicht erhoben und das Ticket, das Du (hoffentlich nicht) bekommst, wird die Oertlichkeiten samt Addressen auflisten, an denen Du (mit Kreditkarte oder cash) bezahlen kannst.
Tickets fuer etwas ueberhoehte Geschwindigkeit etc. gehen meist recht glimpflich von der Buehne (wenngleich auch teuer). Aber - es wurde schon gesagt - lass Dich niemals dabei erwischen unter Alkoholeinfluss am Steuer zu sitzen!! Dann spielst Du naemlich Monopoly: "Gehen Sie in das Gefaengnis, gehen Sie direkt dort hin, gehen Sie nicht ueber Los...."
Ich selbst hatte dieses "Vergnuegen" noch nicht aber ich kann auch ohne...
Gruss,
Frank

Bobele

  • Gast
Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #6 am: 03.09.2001, 03:45 Uhr »
Also, ich will ja nicht mit schlechtem Beispiel vorangehen, aber vor zwei Jahren habe ich in Los Angelos mal ein Parkticket über $30 bekommen. Wir hatten damals einen Mietwagen von Alamo. Der Parkzettel klebt jetzt als nette Erinnerung in meinem Fotoalbum - aber bezahlt habe ich ihn nie. Zuerst dachte ich auch, daß ich bestimmt etwas hören werde wenn ich zurück in Deutschland bin, doch es kam garnichts. Ich habe mal gehört, daß die Mietwagen-Firmen dann für die Strafzettel aufkommen müssen; aber auch von Alamo habe ich nichts mehr gehört. Und als ich dieses Jahr wieder in Amerika war, gab es keinerlei Probleme bei der Einreise. Und auch bei Alamo (habe dort wieder ein Auto gemietet) hat keiner was gesagt. Allerdings sind $30 auch nicht so viel. Bei höheren Tickets ist das wohl anders. Mein Vater hat irgendwann in den 70gern in Amiland vor einem Hydranten geparkt. Ich glaube er hätte damals $300 zahlen müssen - hat er aber nicht. Danach hat er 7(!) Jahre lang Post aus USA bekommen! Aber bezahlt hat er bis heute nicht. Und bei vielen weiteren Reisen in die USA hat er nie Ärger bekommen.
Aber das soll nicht heissen, daß ihr auch so gut dabei wegkommt

Gruß, Bobele

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #7 am: 03.09.2001, 04:43 Uhr »
Es kann Dir halt passieren, dass Du z.B. bei einer Geschwindigkeitsueberschreitung angehalten wirst und dass Deine Daten ueberprueft werden. Da tauchen dann solche Dinge wieder auf. Die Staedte verfolgen Parktickets nicht so sehr, weil zu teuer - aber im Computersystem der Polizei kann es durchaus noch drin sein.

Generell ist die 'Verfolgung' solcher Faelle zu teuer und man kommt wohl haeufiger ungeschoren davon. Eine Garantie bekommt man natuerlich nicht. :-) Bang! You're busted! - Just kidding!

Gruss aus Colorado!

Christoph

Charly

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #8 am: 03.09.2001, 20:13 Uhr »
Also Strafzettel habe ich zur Genüge in jeder Form schon bekommen, vor allem in der Chicagoer Gegend. Man kann sich dagegen vor Gericht wehren, falls man die Zeit hat, wobei die Erfolgsrate bei mir bei ca. 50% lag, aber man braucht dazu Zeit und die hat man normalerweise als Tourist nicht.
Bei Parking tickets, die meist in Form eines Umschlages kommen, bezahle ich mit einem Scheck, den ich in den Umschlag stecke. Briefmarke drauf und schicke es ein (Bargeld würde ich nicht anraten). Man kann sich vielleicht einen Scheck (mit Kopie) bei einer Bank dafür ausstellen lassen, für Leute die hier kein Konto haben. Bei diesen Tickets bekommt man praktisch nie Freispruch vor dem Gericht.
Bei Speeding tickets niemals versuchen dem Polisten das Geld dafür zu bezahlen, denn es könnte als Bestechungsversuch angesehen werden. Meist kann man den Polisten fragen, wo man dafür bezahlen kann, zumal man es als Tourist selten anfechten wird. Trunkenheit am Steuer habe ich allerdings selber noch nicht erlebt, aber das kann je nach Staat sehr teuer werden und sogar zu Gefängnisstrafen führen. Wie schon oben erwähnt dann unbedingt das nächste deutsche Konsulat informieren.
Alles Gute aus Arkansas
Karl-Heinz

Marc

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #9 am: 03.09.2001, 21:18 Uhr »
Ich bin gerade aus meinen USA-Ferien zurückgekehrt und mich hat's zweimal erwischt. Mist...
Das erste mal wurde ich in San Francisco geblitzt als ich bei roter Ampel über eine Kreuzung fuhr. Schon ein blödes Gefühl, kann ich euch sagen. Am anderen Morgen ging ich dann, wie es sich als Schwerverbrecher ;) gehört, zur Polizei um zu fragen, wie das jetzt weitergeht. Man hat mir dann gesagt, dass die Mietwagenfirma mir das Ticket in Rechnung stellen würde (Was eigentlich auch logisch ist und beim Durchlesen des Klein- bzw. Auf-der-Rückseite-Gedruckten des Mietvertrags schon vorher klar gewesen wäre). Den Gang zur Polizei hätte ich mir also sparen können. Dummerweise habe ich auch die Gelegenheit nicht genutzt, um zu fragen, wieviel es überhaupt kostet.
Zwei Tage später, ebenfalls in San Francisco,  parkierte ich keine 10 minuten am Strassenrand (vor einer Parkuhr) und habe natürlich nichts bezahlt - prompt klemmt ein Ticket über USD 25.00 an der WIndschutzscheibe.
DIeses Ticket hätte ich bar per Post (Scheine in den beiliegenden Umschlag stecken) bezahlen können, habs dann aber der Mietwagenfirma überlassen, die mir auch gleich zum Überfahren einer roten Ampel gratulierte...;)
Doch der Mann hinterm Schalter brachte es auf den Punkt: That's experience!

BigDADDY

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #10 am: 04.09.2001, 12:19 Uhr »
Wie viel hat des denn nun gekostet?
Bad experience, sorry!
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Marc

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #11 am: 04.09.2001, 15:24 Uhr »
Weiss ich noch nicht. Hab die Abrechnung meiner Kreditkarte noch nicht bekommen.
Auch bei Alamo wusste man nicht, wieviel es sein wird, aber man sagte mir auch, dass es höchstwahrscheinlich mit über $ 100 zu Buche schlagen wird. Au backe ...:(
Ich werd Euch auf dem Laufenden halten!

BigDADDY

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #12 am: 04.09.2001, 15:35 Uhr »
Bitter! - Ist in Deutschland billiger, da ist es ja sogar ein Trost, dass man mir hier "nur" 135,-- DM dafür abgenommen hat. - Als ich 1993 in SF ein Ticket für falsch Parken erhielt, habe ich es einfach ignoriert. Die Mietwagengesellschaft (Alamo) hat es auch niemals auf meine Kreditkarte gesetzt. Obwohl ich danach in SF öfter schon wieder bei Alamo einen Wagen gemietet habe, hatte ich nie Probleme. Bei der roten Ampel sieht es ja etwas schlechter aus.
Gut zu wissen, dass es das in den USA auch gibt. Ich dachte wegen oft fehlender vorderer Nummernschilder gibt es diese Blitzkästen nicht.
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Marc

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #13 am: 04.09.2001, 18:39 Uhr »
Leider doch. Und leider hatte mein Mietwagen auch ein Nummernschild vorne. Ich finde es auch ziemlich sinnlos, Blitzkästen hinzustellen, wenn ein vorderes Nummernschild nicht Pflicht ist, ich meine, blitzen sie die Leute dann, um eine Statistik aufzustellen oder was...? Wie wollen sie die Besitzer herausfinden, die kein Nummernschild haben? Strange...
In Chicago beispielsweise habe ich keinen einzigen dieser Blitzkästen gesehen.
Die Leute bei Alamo dachten zuerst, ich sei in Los Angeles geblitzt worden. Sie waren ziemlich verwundert, als ich ihnen sagte, es sei in San Francisco geschehen. Offenbar gibt es das in SF erst seit kurzem, ich weiss nicht.

Hasi

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Re: Strafzettel in den USA
« Antwort #14 am: 04.09.2001, 18:55 Uhr »
Hi Marc
Kopf hoch und weiter... (und übrigens, in der Schweiz kostet der Spass CHF 250.--, also etwa 320 DEM....)
Betr. Kästen: Ich war Ende 1999 in San Diego und damals erzählte man, dass die Kästen ganz, ganz neu seien. Ich ging dann mal an einem "speziellen" Ort tanken, d.h. eine Kreuzung mit Kasten, und blieb ein paar Minuten dort stehen. Es war eine sternenklare, ruhige Nacht und dennoch hatte ich das Gefühl, es seien Gewitter in der Luft, da es des öfteren blitzte

Ich bin der Meinung, dass in CA das "Tragen" von vorderen Nummernschildern Pflicht ist. Mir sind auf alle Fälle keine anderen mehr aufgefallen. Und die Cops nehmen Dich meist auch von vorne auf.... - In dieser Hinsicht ist CA sicher spezieller...
Schöne Grüsse
Hasi