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Autor Thema: USA mit kleinem Kind ?  (Gelesen 1360 mal)

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Edslavius

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USA mit kleinem Kind ?
« am: 24.03.2009, 11:29 Uhr »
Hallo euch allen. Ich hab mal eine Frage zu Reisen in den USA mit einem Kind. Viele von euch werden ja sicher auch mal die Situation durchgemacht haben, dass irgendwann Nachwuchs vor der Tür stand ;-) Unser Sohn ist jetzt 7 Monate alt, 2010 oder spätestens 2011 wollten wir eigentlich unseren nächsten USA-Urlaub angehen (oh Gott ist das noch lange hin ...), nun stellt sich mir die Frage, wie verändert sich die Art, in den USA Urlaub zu machen mit einem Kind (dann 2 bzw. 3 Jahre alt) ? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ? Ist ein Urlaub in den USA dann trotzdem noch ratsam und zu empfehlen ? Oder sollte man lieber erstmal wieder in Europa nach Reisezielen suchen ?

Seit dem letzten Urlaub hat es uns das reisen im Wohnmobil angetan. Ziel wird definitiv wieder der Westen sein, Las Vegas muss auf jeden Fall in die Route mit rein, im Idealfall wieder als Start- und/oder Zielort. Bin gespannt auf eure Meinungen.

Gruß
Ed

postbothe

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #1 am: 24.03.2009, 12:34 Uhr »
Hallo,

da niemand auf Deine Fragen geantwortet hat und ich mich eben erst regestriert habe, nun mein erster Eintrag in dieses Forum:

Wir (meine Frau und ich) haben auch bereits früher die USA und auch Kanada bereist, aber immer mit der Kombination Auto und Motel/Hotel. Unser Sohn wurde im Oktober 1999 geboren, und da hatten wir die gleichen Fragen wie Du auch.
Nach einigem Überlegen haben wir im Sommer 2004 eine vier-wöchige Reise durch den Südwesten von Kanada im Camper unternommen. Alles kein Problem, wenn der Flug non-stop ist, die Fahrtstrecken nicht zu lang sind und auch mal an einem Spielplatz angehalten wird. Wir hatten einen 5th-wheeler, das hat die Sache zusätzlich noch erleichtert. Hier konnte unser "kleiner" zwischen uns beiden Erwachsenen auf der vorderen Sitzbank liegend während der Fahrt schlafen und war dann am Ziel hell wach, wenn es ums Feuermachen, Tiere beobachten oder schwimmen ging. Jetzt ist Euer Nachwuchs in 2010 noch nicht so alt wie userer bei der ersten großen Fahrt, aber auch da sollten keine nicht zu lösenden Probleme auftauchen.
In 2007 waren wir wieder drüben, auch 4 Wochen, ebenfalls keinerlei Probleme.
Für 2010 planen wir zur Zeit eine Fahrt von Calgary zum Yellowstone Park und dann über Seattle und Jasper wieder zurück.

Viele Grüße

Andreas

BudFox

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #2 am: 24.03.2009, 12:35 Uhr »
Hallo Ed,

erstmal Glückwunsch, Kinder sind doch was Schönes!

Wir waren das erste mal in den USA als sie 3+7 Jahre alt waren. Man muss natürlich mehr Rücksicht nehmen. Gewalttouren beim Wandern oder auch in der Tagesplanung haben wir vermieden. Wir waren auch 3 Tage in Las Vegas und hatten alle einen Riesenspaß. Die Abende sind natürlich etwas ruhiger, da man Kinder nicht alleine lassen sollte und auch nicht darf. Und ein "fremder" Babysitter kam für uns nicht in Frage.

Wir würden es wieder so machen, auch wenn uns vorher alle davon abgeraten hatten.

Aber es ist ja nicht nur der USA Urlaub der sich mit Kind verändert, das zieht sich ja quer durch alle Bereiche. Daher gewöhnt man sich daran immer etwas mehr Rücksicht zu nehmen ohne dabei seine eigenen Interessen ganz zu vergessen.

Viel Spaß!
Bud
USA: 2000-2005-2007-2009-2011-2014

freddykr

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Viele Grüße,
Danilo


SusanW

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #4 am: 24.03.2009, 13:27 Uhr »
Hallo Ed,

was uns seinerzeit abgeschreckt hat, ist der Langstreckenflug. Plus/minus 9 h Sitzen ohne
große Bewegungsfreiheit ist schon hart für so ein Kind. Beim Autofahren kann man wenigstens
alle zwei/drei Stunden eine Tobe-/Krabbelpause machen -und Strecke schaffen beim Mittagsschläfchen :wink:

Die Zeitverschiebung ist auch nicht ohne, auch wenn die größeren Probleme erst nach der Rückreise
auftreten.

Ansonsten ist Wohnmobil sicher eine gute Wahl, da man eine gewohnte Umgebung dabei hat und
Campingplätze eher was für Kinder sind als Motelräume. Damit dürfte dann herumreisen in den USA auch
kein Problem sein.

Wie wäre es mit einer praktischen Übung ?  :wink: Leiht euch hier ein Wohnmobil und macht eine gemütliche Rundreise
durch Portugal oder Italien oder Spanien. Dort gibt es auch einiges zu sehen, entfernungsmäßig kommt es den
USA-Reisen nahe und ihr könnt sehen, wie es funktioniert mit eurem Sohn.

Übrigens, unser Sohn war 5, als wir mal wieder in die USA geflogen sind und hatte "Tourenerfahrungen" in Portugal,
Andalusien, Peleponnes und Toskana-Sardinien ( mit eigenem WoMo von Niedersachsen aus). Er hatte dann seinen Spass
schon mal in Canyons herumzukraxeln, kannte die Pueblos aus der Winnetoons-Zeichentrick-Serie und die Aussicht
auf einen Poolbesuch (-und der Handgepäck-Trolley voll Spielsachen) half auch mal längere Wegstrecken zu
überstehen.  8)

Aus unseren Europa-Erfahrungen heraus ein ein klein wenig "ketzerischer" Gedanke:  Es könnte -vom Jetleg mal abgesehen-
vielleicht einfacher sein, dieses Jahr mit dem Kleinen in die USA zu fliegen, als mit Zwei oder Drei. :roll:
Liebe Grüße 
Susan

JoeTheFreezer

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #5 am: 25.03.2009, 22:07 Uhr »
Also wir sind nun schon 6 mal mit unserer gerade 3 Jahre alt gewordenen Tochter in die USA geflogen. Viel davon waren Verwandschaftsbesuche. Zuerst mit 8 und 12 Monaten und dann so ca halbjährig Frühjahr und Herbst. Zuerst muss ich mal sagen, dass uns die zwei ersten 'muss' Flüge soviel Mut gemacht haben, das wir dann auch wieder einen reinen Urlaubsflug gemacht haben. Mit 1 1/2 waren wir in Boston und von dort in Nova Scotia.

Aus dieser Erfahrung wuerde ich sagen 'es kommt auf das Kind an'. Unsere Tochter hat sich an das Fliegen gewöhnt und ist fast wild darauf. Das heisst natürlich nicht das es einfach ist, aber es ist erträglich. Direktflüge sind natürlich vorzuziehen, aber wenn ein Anschlussflug notwendig ist (bei unseren 'muss' Besuchen immer) dann ist das timing meistens so, dass sie im zweiten Flieger schläft. Ein Alter in dem es besser oder schlechter läuft kann ich in den ersten 3 Jahren eigentlich nicht nennen, vieleicht ist jünger sogar einfacher.

Beim Reisen sind wir den umgekehrten Weg gegangen. Vor unserer Tochter waren wir mal im Wohnmobil unterwegs, mit Ihr in letzter Zeit immer im Mietwagen mit Motel. Uns war einfach die Befestigung des Kindersitzes und der Abstand zu den Fahrersizen bisher nicht so symphatisch. 5th Wheeler ist dafür wohl eine Lösung, fand ich aber immer sehr teuer. (Ich weiss auch nicht ob ich sowas wirklich fahren möchte)

Motel/Hoteltouren fanden wir immer sehr angenehm. Insbesondere, da man im Zimmer immer eine relativ kinderfreundliche Umgebung für den Abend hat. Das einzige negative ist, das man mit dem Kind meistens auch mehr oder weniger früh ins Bett muss. Dann gehts morgens dafür aber auch früh weiter und die Kleine holt im Auto noch Schlaf nach.

Mein Schlüssel zum entspannenden Urlaub ist bei allem dann keine zu festen Pläne zu machen, sondern treiben lassen. So kann man auch am besten auf die Kinderlaune eingehen. Ich plane zwar ein paar Routenideen und schaue auch nach kinderkompatiblen Attraktionen und Unterkünften, aber wir fahren halt in der Off-Season und buchen grossteils spontan. Wenn wir dann viel fahren koennen weil Sie schläft ist das OK und wenn wir den Eindruck haben es geht nicht machen wir einen Tag Pause an einem netten Ort. Wichtig ist zu wissen, inwieweit Autofahren für das Kind grundsätzlich verträglich ist. Wenn das hier schon nicht gut funktioniert, dann wird es vermutlich drüben auch schwierig, denn Autofahren ist halt nicht zu vermeiden.

Also Fazit: Nicht bangemachen lassen und ausprobieren. Bei konkreten Fragen kann ich gerne noch ein paar Tipps beisteuern.

Gruss,

Joe

aef

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #6 am: 11.04.2009, 18:49 Uhr »
Hallo,

erstens möchte ich "JoeTheFreezer" meistens zustimmen.

Es hängt immer vom Kind ab. Wir waren vor 2 Jahren in den USA. Da war unsere Tochter noch keine 2 Jahre (der Flug ist dan günstiger). Start und Ende in New York. Fahrt mit Mietwagen, Übernachtung im Motel. Mit einer "Grundplanung" ohne feste Buchungen unterwegs, weil das alles unter Druck setzt.

Flug möglichst direkt, es ist mit Kind und Gepäck entspannender, auch wenn das Kind friedlich ist.
Wir haben unseren Autokindersitz mitgenommen, weil mir die amerikanischen Modelle nicht sehr vertrauenswürdig sind/waren.

Ein Kinderbuggy ist zu empfehlen. Einer der möglichst klein zusammengefalten werden kann.
Vorteil: er kann bis zum Gate mitgenommen werden. Er wird am Gate abgegeben, und am Ankunftsort wieder bei der Stewardess abgeholt. Der Service ist kostenlos. Weiterer Vorteil ist, fall man lange "Spaziergänge" plant kann das Kind auch mal drin schlafen. War bei uns in New York und anderen Städten der Fall und sollte in Las Vegas auch sehr hilfreich für Euch sein. Auch in Malls war er sehr Hilfreich, vor allem wenn man etwas Platz für die Einkäufe braucht.
Platz braucht ihr auch dann, falls das Kind noch Windeln braucht. Immer Wickelzeug dabei!

Ansonsten sollte man dem Kind auch mal Gelegenheit geben sich auszutoben. Spielplätze gibt es genug. Immer nur im Auto rumsitzen oder spazieren gehen ist nicht ganz "Kindgerecht".

Alles in allem war der Urlaubwirklich entspannend. So sehr dass wir nächstes Jahr schon wieder in die USA fliegen möchten. Dann mit 2 Kinder (2 und 5 Jahre). Deshalb bin ich hier um schon mal grob vorauszuplanen.

Viel Spaß
Viele Grüße
Andi
Lesepflicht für jeden USA-Reisenden: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=39568.0

Wilder Löwe

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Re: USA mit kleinem Kind ?
« Antwort #7 am: 11.04.2009, 23:21 Uhr »
Hallo, zu diesem Thema gibt es schon sehr viele Beiträge, vielleichst versuchst Du es noch einmal mit der Suche, da findest Du viele Meinungen und Erfahrungsberichte.

Wir sind gerade heute morgen von unserer 8. USA-Reise mit Kindern zurückgekehrt. Unsere beiden sind 7 und 9 Jahre alt, Du siehst also, es geht mit Kindern  :lol:

Das erste Mal sind wir rüber geflogen, als unsere Tochter 6 Monate alt war, der große Bruder knapp 3 Jahre. Wir haben mit einem Ferienhaus in Florida begonnen, da wir der Meinung waren, dass das dem Leben zuhause am nächsten kommt und für beide Seiten nicht zu viel Stress verursacht. Vor Ort haben wir dann eine Mischung aus Strandurlaub und Tagesausflügen gemacht. Das hat so gut geklappt, das wir im nächsten Jahr gleich wieder hingeflogen sind (wobei da der Flug recht problematisch war, weil Madame ihren Bewegungsdrang nicht ausleben konnte). Als die Kleine knapp drei Jahre alt war, haben wir die erste Rundreise im Westen unternommen und dabei ein bisschen experimentiert. Wir haben die Reise aufgeteilt in ca. 1 Woche fest in einem familienfreundlichen Hotel, 1 Woche PKW/Hotel-Rundreise und 1 gute Woche im Wohnmobil. Dabei hat sich das WoMo als klarer Favorit herauskristallisiert. Die Kinder haben ein halbwegs geregeltes Leben (Essen/Schlafen) und man kann trotzdem viele verschiedene Orte anschauen. Das Campingleben kommt bei Kindern natürlich auch gut an. Nur Hotel war auch ok. Gar nicht gut angekommen ist die PKW-Rundreise. Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte unsere Tochter noch kein Verständnis von gestern/heute/morgen sowie von Distanzen und schien überhaupt nicht zu verstehen, was da so vor sich ging. Der ständige Wechsel der Schlafstätten ist ihr nicht gut bekommen und sie war entsprechend knatschig. Das hat sich im WoMo sofort wieder gelegt. Daraufhin sind wir im folgenden Jahr wieder nach Florida geflogen und haben dann erst wieder eine PKW-Rundreise gemacht (allerdings in Südafrika), als sie 4,5 Jahre alt war. Das lief dann völlig problemlos. Seitdem haben wir immer wieder verschiedene PKW/WoMo/Ferienhaus-Urlaube gemacht und es ist immer relativ stressfrei verlaufen. Natürlich kann man nicht mehr wie früher riesige Tagesetappen mit 1000 ungeplanten Abstechern machen und abends noch bis Mitternacht in einer Bar hocken, aber mit ein bisschen Vorplanung und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Kindes kann man durchaus sehr schöne Urlaube in den USA machen. Es hängt natürlich auch vom jeweiligen Kind ab, unser Sohn ist absolut pflegeleicht, mit dem hätte man vielleicht auch schon mit 2 Jahren eine Rundreise machen können.

Viel Spaß bei der weiteren Planung.

Katrin
Viele Grüße
Katrin