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Autor Thema: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten  (Gelesen 29215 mal)

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EasyAmerica

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Re: Erstes usa-reise.de-Reisebericht-Rätsel
« Antwort #60 am: 30.04.2009, 06:22 Uhr »
26.4.2009
Meaher SP (Mobile, Alabama) – New Orleans

Nur ein paar Meilen sind wir unterwegs, da sehen wir trotz ihres Tarnanstrichs das Schlachtschiff „Alabama“ und noch so manch anderes Kriegsgerät. Nun gut, ein Fort haben wir uns schon angesehen, an einem Kriegerdenkmal waren wir, da kommt es auf so ein Schlachtschiff auch nicht mehr an. Ich bin zwar kein strenger Pazifist, aber um solche kriegsverherrlichenden Dinge mache ich doch sonst stets einen großen Bogen.

Hier ein paar Bilder von dem gewaltigen Kriegsgerät:





Wir mögen uns immer noch nicht an die Campground-Preise hier im tiefen Süden gewöhnen. Gut! In Florida war es schon immer etwas teurer… Aber hier in Alabama 30 $ für einen staatlichen CG?

Vorsichtshalber erkundigen wir uns, was der KOA in New Orleans kosten soll: Über 60 $!!! Nein, das machen wir nicht länger mit. Wir kennen den CG. Er ist nun wirklich keine Schönheit oder wer-weiß-wie günstig gelegen. Für das Geld kriegen wir allemal ein Motel, das zudem wesentlich näher am French Quarter liegen und somit Taxigeld sparen wird.

Mit dem Texas-Motel ist auch schnell eines für 45 $ die Nacht gefunden. Unser WoMo steht sicher und bis zum French Quarter zahlen wir 16,30 $. Das ist etwa halb soviel, wie von dem KOA aus.

Von unserem letzten Besuch wissen wir, dass uns im French Quarter Remmidemmi statt gepflegter Jazz-Kultur erwarten wird.

So gedanklich vorbereitet machen wir jeden Sch…. mit. Auch das Reagenzglas-Saufen mit einer schwarzen Schönen.

Viele Grüße
Heinz

carovette

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #61 am: 30.04.2009, 09:45 Uhr »
Heinz, was tust du da? :nono:
Das sieht aber nicht nach "saufen" aus.... :lolsign:

lg caro :D

bin ürigens mittlerweile aufgesprungen, nachdem aus dem Rätsel ein RB geworden ist und habs mir im Womo gemütlich gemacht. Deine Coronas und deine Ribs sehen aber auch zu lecker aus....

zzyzx

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #62 am: 30.04.2009, 10:12 Uhr »
Zitat
Heinz, was tust du da?

... na die Abstellmöglichkeit für das Reagenzglas suchen  :lol:

Hallo Heinz,

eine schöne Route habt Ihr Euch ausgesucht - da kommen Erinnerungen wieder.
Die Preise sind ja ganz schön gewachsen - puh.
Wenn ich dann noch an die nicht gerade attraktiven CGs um New Orleans denke ...

Ich bestell´schon mal ein Bud und Pounder-Steak und hänge mich an Deinen RV dran  :D

greetz

Michel

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #63 am: 30.04.2009, 16:25 Uhr »
Zitat
Heinz, was tust du da?

... na die Abstellmöglichkeit für das Reagenzglas suchen  :lol:
:hand: :hand: :hand:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #64 am: 30.04.2009, 16:27 Uhr »
Die gute Nachricht: Alle Reservierungen wurden freudig angenommen. :D

Zitat
Heinz, was tust du da?

... na die Abstellmöglichkeit für das Reagenzglas suchen  :lol:
:hand: :hand: :hand:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #65 am: 30.04.2009, 17:48 Uhr »
27.4.2009
New Orleans - Lafayette


Heute soll ein langgehegter Wunsch von mir in Erfüllung gehen: Ich möchte mir unbedingt das Mississippi-Delta ansehen. Bereits vor "Kathrina" war es mir ein Rätsel, wie und warum sich Menschen hier so den Naturgewalten aussetzen. Jetzt, nach "Kathrina" wundert es mich umso mehr.

Hier im Forum wurde die Ecke als stinklangweilig beschrieben. Umso gespannter bin ich.  :wink: So wie andere nach Tijuana, muss ich da einfach mal hin.

Wir fahren über die Autobahn 310 nach Südwesten. Die Gegend ist stark besiedelt; der Verkehr entsprechend. Überall Landwirtschaft auf dem fruchtbaren Deltaboden, den der Mississippi über Jahrhunderttausende zusammengetragen hat.

Die von Kanälen und Mississippiarmen durchzogene Landschaft leert sich mehr und mehr, je weiter wir nach Süden kommen. Aber einsam wird es nicht. Die Toten werden oberirdisch beigesetzt. Die Lebenden wohnen (noch) zu ebener Erde.



Dann bekommen die ersten Häuser kurze Beine, dann werden die Beine immer länger.





Fortsetzung folgt. Sind in San Antonio und müssen auschecken. Ab jetzt kommt Wildnis, wohl ohne Internet.

Bis bald. :winke:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #66 am: 01.05.2009, 02:08 Uhr »
Sind auf einem CG in der Wildnis und haben Internet. Ich kann's kaum glauben. :shock:
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #67 am: 01.05.2009, 04:45 Uhr »
Nun gut, da wir sogar hier in der Wildnis Internet haben, kann es ja weitergehen. Vielleicht sind wir dann ja bald richtig live.

Wir fahren auf der SR 56 tiefer und tiefer ins Delta. Die Spuren von "Kathrina" sind allgegenwärtig und werden es wohl auch noch für lange Zeit bleiben, wie ich die Amis kenne. :wink:



Die Unterschiede zwischen Land und Meer verschwimmen mehr und mehr:





Aber ein Zäunchen darf in Amerika offenbar nirgends fehlen.  :lol:




Es ist eine unwirkliche Atmosphäre. Das Wasser auf den Bildern kommt nicht vom Regen, nein, es ist das Meer, das hier das Land beleckt.

Was suchen die Menschen hier? Pioniergeist ausleben? Bis an die Grenzen gehen? Wir finden es unglaublich spannend. So spannend, dass wir uns bei der Rückfahrt verfahren, obwohl es nur noch eine zweite Straße gibt. Wir haben nur Augen für diese - ja - postapokalyptische (?) preapokalyptische (?) Szenerie. Was wollen die Menschen hier???

Von wegen "Langweilig"! Ich habe selten etwas Spannenderes erlebt.

Viel, viel Zeit haben wir hier zugebracht mit dem Kühlen der Auslöser unserer Kameras.  :wink: Wir kommen daher nur bis Lafayette und zahlen für einen völlig unattraktiven CG wieder einmal stolze 30 $. Aber das ist ja inzwischen unteres Preissegment.
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #68 am: 01.05.2009, 05:32 Uhr »
28.4.2009
Lafayette - Houston


Wieder eine Überbrückungsetappe ohne besondere Höhepunkte, es sei denn, man findet es - wie wir - faszinierend, dass diese Sümpfe nach über 1.500 Reisemeilen doch tatsächlich einmal verschwinden. Aber das Wasser zeigt in Houston noch einmal seine Macht: Einige Straßen in Houston stehen nach schweren Regenfällen unter Wasser. Aber es gibt so viele davon, dass das kaum auffällt:



Wir belassen es bei ein paar Downtown-Eindrücken



und kratzen unsere Hunderter für den nächsten CG kurz hinter Houston zusammen.
Viele Grüße
Heinz

BigDADDY

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #69 am: 01.05.2009, 08:18 Uhr »
Hi, Heinz,

muss sagen, die Häuser auf Stelzen würden mich auch interessieren, wirklich witzig, vielleicht bauen an den Küsten wg. Klimaerwärmung bald alle so und überhaupt: wäre das nicht auch was für Holland?

Reducing Truck Traffic since 2007!

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #70 am: 01.05.2009, 15:19 Uhr »
Hi, Heinz,

muss sagen, die Häuser auf Stelzen würden mich auch interessieren, wirklich witzig, vielleicht bauen an den Küsten wg. Klimaerwärmung bald alle so und überhaupt: wäre das nicht auch was für Holland?
Die Holländer sind da ja schon etwas weiter. Sie bauen jetzt Häuser, die sich mit dem Wasserstand auf- und absenken. Eins davon habe ich auch hier im Delta gesehen.
Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #71 am: 01.05.2009, 16:56 Uhr »
29.4.2009
Houston - San Antonio
Teil 1: Bis New Braunfels


Die Küsten liegen hinter uns, die Wüsten liegen vor uns. Hier im Hill County von Texas befinden wir uns sozusagen im touristischen Niemandsland. Die Gegend ist Deutsch geprägt. Wenn die Straßen nicht so schnurgerade wären, könnte man glauben, irgendwo in Schleswig-Holstein zu sein.



Das mögen auch Tausende deutscher Siedler so empfunden haben, wie man unschwer auf diesen Bildern erkennen kann:





Den Höhepunkt des doch eher seltenen Deutschtums in den Staaten bietet New Braunfels mit seiner Schlitterbahn, dem angeschlossenen Weihnachts-Laden - in meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viel Kitsch auf einem Haufen gesehen - und der Wurst-Fest-Halle.







Natürlich statten wir auch dem friesenhaus der Familie Dierks einen Besuch ab, die im America Journal mehrfach über Ihre Auswanderung berichtet hatten und kaufen mein Lieblingsessen: Bratwurst. :)


Viele Grüße
Heinz

EasyAmerica

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #72 am: 01.05.2009, 17:21 Uhr »
29.4.2009
Houston - San Antonio
Teil 2: New Braunfels - San Antonio


Wir mögen uns kaum von New Braunfels trennen, aber schließlich war nicht New Braunfels, sondern San Antonio als einer der Höhepunkte dieser Reise angedacht. Bereits heute morgen haben wir uns ein Zimmer im Travellodge Motel für 46,00 $ reserviert. Das Motel liegt direkt im touristischen Zentrum San Antonios. Ich habe es in einem Coupon-Heft für nur 49,99 $ entdeckt. So preiswert kann kein CG + Taxifahrt sein.

Als Nicht-Schnäppchenjäger bin ich gegenüber solchen Couponheften und anderer Billig-Billig-Werbung sehr skeptisch eingestellt. Und siehe da: Im Internet kostet das Zimmer keine 49,99 $, sondern nur 46,00 $.

Es sind wirklich nur ein paar Schritte zum Riverwalk und zur Alamo. Auf dem Weg dorthin sehen wir diese Stadtrundfahrts-Kutsche:



Die Atmosphäre des Riverwalk nimmt uns sofort ein. Kein Vergleich mit dem aufdringlichen New Orleans. Hier herrscht eine gepflegte Atmosphäre bei ganz zivilen Preisen.



Leider geht es meiner lieben Brigitte gar nicht so gut. Sie leidet an Bauchkrämpfen mit den damit üblicherweise verbundenen Nebenerscheinungen. Auch bei mir macht sich leises Bauchgrummeln bemerkbar. Wohl oder übel müssen wir den Besuch abbrechen. Aus der bei uns so beliebten Nachtschwärmerei wird heute leider nichts.
Viele Grüße
Heinz

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #73 am: 01.05.2009, 18:02 Uhr »
30.4.2009
San Antonio - Del Rio


Leider müssen wir unseren Aufenthalt in San Antonio abbrechen. Brigitte mag sich immer nur ein paar Meter vom WoMo-Klo entfernen. Schade! Da gefällt mir endlich mal eine Stadt in Amerika und es macht keinen Sinn, dort zu bleiben.

Aus dem Auto heraus schießen wir noch ein paar "Beweisfotos".



Ein Kurzbesuch von The Alamo ist auch noch drin,



aber dann beginnt auch gleich der zweite Teil unserer Reise: Es geht in die Wüste.

Die Besiedlung wird dünn und dünner. Mit Del Rio verlassen wir den letzten Ort kleinstädtischen Lebens. Die Zivilisation liegt hinter uns, bzw. weit vor uns. So glauben wir jedenfalls, als wir zur Übernachtung den Seminole Canyon SHP aufsuchen. Von wegen: Dieser CG hat neben Strom und Wasser sogar Internet!!! :shock: Und das für endlich normale 17 $.

Wir suchen uns auf einer Anhöhe eine schöne Site, verbringen in Ruhe den Abend und werden morgen keine Wanderung zu den 4.000 Jahre alten Wandmalereien machen. Ein tragbares Klo wäre Voraussetzung. :wink:


Blick auf die Grenze zu Mexiko
Viele Grüße
Heinz

Heiner

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Re: Im tiefsten Süden von Küsten zu Wüsten
« Antwort #74 am: 01.05.2009, 18:29 Uhr »
Hi Heinz!

Das tut mir aber leid, das ihr den Flair von San Antonio nicht richtig geniessen konntet. Aber jetzt hab Ihr wieder einen Grund dort hin zufahren. Und hoffentlich geht es Euch wieder gut.

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt