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Autor Thema: Storming the 50's  (Gelesen 19204 mal)

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Lal@

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Storming the 50's
« am: 20.01.2010, 16:32 Uhr »
Ich wurde gefragt ob ich nicht hier auch mal einen Reisebericht veröffentlichen würde.
Ok, mach ích....


Hier der Vorspann

Take Me Home Country Roads

Angie

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Re: Storming the 50's
« Antwort #1 am: 20.01.2010, 17:18 Uhr »

Hallo Volker,


also der Vorspann ist schon mal köstlich :lachroll: :lachroll:
Wenn das so weiter geht, ist der Muskelkater garantiert :lol:

Freue mich schon auf den Reisebericht :D


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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AndyOne

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Re: Storming the 50's
« Antwort #2 am: 20.01.2010, 18:55 Uhr »
Ah - mal wieder ein Reisebericht von Lala, da lasse ich mich doch gerne unterhalten und nehme Platz.  :D
bye
Andy

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Soulfinger

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Re: Storming the 50's
« Antwort #3 am: 20.01.2010, 19:12 Uhr »
 :clap: :applaus:
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

americanhero

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Re: Storming the 50's
« Antwort #4 am: 20.01.2010, 20:37 Uhr »
herrlich!!!  :groove: :lachroll:

ich freu mich schon auf mehr

PhilippJFry

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Re: Storming the 50's
« Antwort #5 am: 20.01.2010, 23:13 Uhr »
Klasse, bei einem Reisebericht von Lala bin ich natürlich mit dabei.
 :groove:

Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #6 am: 21.01.2010, 00:27 Uhr »
Vorwort


Uli hat mich ausgeschimpft.
Ein TomTom? Bist du verrückt? Du verlierst deinen tollen Orientierungssinn, wenn du dich auf so ein Ding verlässt.
Ja, ich weiss, man wird bequem und faul und verlässt sich auf so ein Teil. Aber ich nutze es ganz bestimmt nur in Städten, ganz viel bestimmt.

Wenn ich daran denke wie lange ich in St. Louis oder Nashville nach dem vorgebuchten Hotel gesucht habe - diese verlorene Zeit will ich jetzt tomtomisieren. In Baltimore, Philadelphia, Washington und Chicago kommt man mit so nem Ding einfach leichter ans Ziel - glaube ich. Und deshalb habe ich mir ein ehemals so verhasstes Navigationsgerät zugelegt, ein eigenes, kein geliehenes wie bei der letzten Tour.
Aber: Ich werde bestimmt auch künftig in Wien anhand des Sonnenstandes wissen, in welche Richtung wir mit dem Zug fahren müssen.....




Storming the 50’s


 

Zum letzten Mal wird Amerika “gestürmt”. Es sind wieder Betriebsferien im Sommer und ich habe 14 Tage Zeit. Die 10 letzten Staaten, 11 Capitols und 8-10 Hard Rock Cafes sind auf meiner Liste. Im Bild ist gut zu sehen wo ich hin fahren werde.....
 


Da ich bisher immer nur Meilen gesammelt, aber nie eingelöst habe wurde es Zeit, daß sich das ändert. Bei der Suche nach einem Prämienflug hatte ich die Auswahl zwischen Chicago//Washington Dulles mit Delta in der Economy - für 75.000 Meilen oder mit Air France Washington//Chicago in der Business Class - für 85.000 Meilen. Die Wahl fiel nicht schwer.
Bei einem Economyflug hätte ich 430 € sparen können, plus tax kamen ca. 670 € zusammen. War nicht besonders erregend. Preis für den Businessclassflug: 2300 € plus tax. Also hab ich 280 € tax gezahlt und 2.300 € gespart. Das ist mehr Geld als ich an Nebenkosten ausgeben kann, der Urlaub kostet also nicht nur nichts, ich bekomme sogar noch was raus.

Von Chicago nach DC wäre mir lieber gewesen, weil mir die nähere Umgebung der Hauptstadt noch völlig unbekannt ist und wir rund um Chicago und die grossen Seen irgendwann mal eine eigene Reise machen wollen. Aber - ging nicht, da hätten 50.000 Meilen mehr für hingeblättert werden müssen....
 
 

Bei der Planung machte ich mir Sorgen, ob ich ca. 350-400 Meilen an manchen Tagen “schaffen” würde - bis ich den ersten Teil der “Storming”-Trilogie gelesen habe. 627 Meilen gleich am ersten Tag, auch wenn ich damals noch 3 Jahre jünger war, da sollten 2/3 dieser Strecke auch heute noch zu schaffen sein....
Eine Geschichte wollte ich eigentlich gar nicht schreiben sondern nur die Schilderbilder in meine 50-States Sammlung einfügen, aber den einen oder anderen leckeren Lacher muss ich meinen Fans ja doch liefern, mal schauen ob mir das gelingt....
 

Genug gequasselt, jetzt geht’s los.
07:49 - Abfahrt mit der S-Bahn.
08:55 - Ankunft in Düsseldorf.
10:57 - Abflug mit AF 1307 nach Paris.
11:53 - Ankunft in Paris.
14:04 - Abflug mit AF 24 nach Washington.


Ich saß in Reihe 3 am Fenster, mit - natürlich - viel Beinfreiheit und einem sehr guten Essen. Aber, irgendwo ist immer ein Haken: Die Sitze in der Business Class bei Air France sind meiner Meinung nach Fehlkonstruktionen. Mit senkrechter Rückenlehne ist es unbequem, in der angeblichen Liegeposition nicht möglich, sich hinzulegen, weil man mit den Füßen an den Vordersitz stösst. Das Problem war nicht nur bei mir sondern auch bei anderen, kleineren Mitfliegern. Kinder konnten allerdings bequem liegen, aber was interessiert mich das.
Naja, schlafen wollte ich sowieso nicht, aber es muss ja alles getestet werden wenn man schon mal in einer teureren Klasse fliegt. Immerhin war das Essen ganz hervorragend.



Die Bildschirme waren für Augen um die 50 zu weit weg, aber auch nur Filme in englisch, französisch und portugiesisch im Angebot. Und keiner dabei, den ich gerne im Original sehen wollte. Also Kopfhörer auf und 6 Stunden Musik aus dem iPod gehört.
4:16 PM - Landung in Dulles, wie der internationale Flughafen Washingtons heisst.
Ein paar andere Maschinen waren scheinbar kurz vorher gelandet, eine Lufthansa, eine Austrian Airlines, eine British Airways und eine Air India standen schon am Gate. Beim rollen zum Terminal fielen mir einige merkwürdige Wagen auf, bei denen ich mir nicht vorstellen konnte wofür die wohl gut wären.


Scheinbar waren es Giraffentransporter - sie fuhren kreuz und quer von Gate zu Gate und von einem Terminal zum nächsten. Nach dem Ausstieg kam die Lösung. Mit diesen Wagen wurden alle Passagiere irgendwohin gefahren und an einer Art Lagerhalle angedockt, wo sich nach 5 Minuten Warten endlich eine Tür öffnete und wir in die Freiheit entlassen wurden.


Naja, die Freiheit war es nicht sondern die Immigrationhalle. Es warteten schon jede Menge Leute. Von Aussehen her erst die Lufthanseaten, dann die Inder. Ein paar Hundert Leute. Zwar waren alle Schalter besetzt aber bei dieser Menge nützt das auch nicht viel.
Nach ca. 80 Minuten kam endlich die erlösende Frage: Are you here for Business or Pleasure - und gerne könnt ihr auch schon wieder meine Fingerabdrücke haben.


10 Minuten später stand ich bei National und hörte die unerfreulichen Worte: You’re not in the System.
??? - Ich hatte doch einen ausgedruckten Voucher - den ich mir jetzt etwas genauer anschaute. Und siehe da: Reagan Airport stand da als Mietstation, nicht Dulles. Da muss ich bei der Buchung irgendetwas verkehrt gemacht haben.
Und nu?
Umbuchen - ist das ein Problem?
We don’t have SUV’s...
Das hatte ich schon gesehen, der Parkplatz war voller Midsizelimousinen aber einen Suffi habe ich nicht gesehen.
Egal, i take another one.
You have to pay for the Upgrade - sagte die Filialleiterin, die sich mittlerweile dazu gesellt hatte.
Upgrade? Von SUV auf Midsize?????
Yes, upgrade - es war scheinbar das einzige Wort das sie kannte.
Ich ging mir ihr raus zum Parkplatz.
Der einzige SUV-ähnliche Wagen war in einer Ecke versteckt, eine Art Escalade, also viel zu groß.
Nächstes Besichtigungsobject: Ein Dodge Charger.
Very expensive - needs upgrade
Ich amüsierte mich nur.
Danach kam ein Ford Edge - upgrade - und irgendein Japaner - upgrade - dann hatte ich keine Lust mehr und ging wieder ins Büro. Der Nationalist hatte mittlerweile meine Reservierung auf diese Station geändert und entdeckt, daß ich ein Oneway Rentalist war. Er zeigte IHR das ausgedruckte Blatt.
Oh, oneway, you have to pay a lot for that.
And not for any kind of upgrade ....
Ich hatte keine grosse Lust mehr und fragte ob es eine Choice Line gäbe oder sie mir ein Auto allocaten möchte. Ihre Gesichtszüge fielen zusammen.
Oh, you know about Choice Lines - take any Car you want, no upgrade - und ich takete eins, einen Pontiac G6 GT, der mir ganz gut gefiel. Der Charger, der äusserlich gut aussah war innen völlig verschmutzt. Ein SUV war auch vor der Waschanlage nicht zu sehen...
Natürlich las ich den Mietvertrag genau durch, ob nicht irgendeine Art von Zusatzversicherung aufgeführt war, was man bei so upgradegeilen Leuten ja erwarten konnte. Aber es war alles in Ordnung. Insgesamt habe ich geschätzte 30 Minuten meiner Urlaubszeit verloren, was heute aber nicht viel ausmachte, da ich sowieso nichts mehr vor hatte.

3 Stunden vor mir ist eine Bekannte mit mit Austrian Airlines aus Wien kommend gelandet. Sie ist flott durch die Immigration gekommen und der Parkplatz war voller SUV’s. Und meiner stand am Reagan Airport und wartete auf mich.

Ich habe mal nachvollzogen, wie es zu dem Irrtum kam. Wenn man das Flughafenkürzel IAD eingibt ist auf der nächsten Seite die Abholstation Reagan Airport aufgeführt. Man muß ein scrolldown Menü bescrollen, um nach Dulles zu kommen. Darauf hatte ich nicht geachtet. Aber einem Neuling kann das passieren, es war ja schließlich meine erste Automiete - in Washington DC. Immerhin habe ich mich nicht soweit vertan daß Seattle in Washington State die Abholstation war.


80 Minuten später hatte mich TomTom zum Super 8 Motel in Joppa gelotst, ich aß mir ein richtig gut schmeckendes Pizzaslice vom Italiener nebenan und legte mich schlafen. Da ich nicht wusste was ich am frühen abend in Washington machen sollte habe ich die Zeit genutzt um ein paar Meilen zu fahren, die ich mir dann morgen sparen kann. DC kommt in ein paar Tagen nochmal dran....



1. Tag - 85 Meilen gefahren

Angie

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Re: Storming the 50's
« Antwort #7 am: 21.01.2010, 01:25 Uhr »

Zum letzten Mal wird Amerika “gestürmt”.

Aber nicht wirklich, oder?

Immerhin war das Essen ganz hervorragend.

Ich kann es nicht erkennen - was ist das für ein Ding, das rechts beim Hauptgang liegt?

Der Akt mit der Mietwagenstation war zwar leicht ärgerlich, aber trotzdem amüsant, vor allen Dingen deswegen, weil ich als Leserin deines Reiseberichtes nicht davon betroffen bin, sondern "nur" lesen muss, wie es dazu kam.

Viele Grüße,
Angie

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americanhero

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Re: Storming the 50's
« Antwort #8 am: 21.01.2010, 04:10 Uhr »
Ja, die komischen Viehtransporter, um da in Dulles von A nach B transportiert zu werden  :lachroll:
Diese Dinger habe ich auch nie wirklich verstanden. Und IAD ist ein total daemlicher Airport, ich mag ja DCA viel lieber.
Aber da waerst du ja auch viel lieber gewesen, hast ja schliesslich den Rental Car schon dort gebucht  :D

Route68

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Re: Storming the 50's
« Antwort #9 am: 21.01.2010, 10:33 Uhr »
Als den Film "Krieg der Welten" gesehen habe da fielen mir spontan die Dulles Gate-Transporter ein..
Die Dinger gibt es nur in IAD, oder?

Wieder ein Reisebericht gewohnt, gekonnt von Lala. Ich freue mich auf die Fortsetzung...

Bin in 9 Wochen in Philly, da können Profi-Tips nicht schaden.
1993 FLL, 1994 TPA, 1995 MCO
1996 LAX, 1997 SFO, 1998 IAH
1999 DEN, 2000 IAD, 2002 LAX
2008 MIA,2010 PHL, 2011 DEN
2012 SFO, 2013 MIA, 2014 IAD
2017 LAX, 2017 LAS, 2018 LAS
2019 RSW, 2022 LAX, 2022 LAX
2023 LAX

mrh400

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Re: Storming the 50's
« Antwort #10 am: 21.01.2010, 12:16 Uhr »
Hallo,
freue mich auf den schon zu Beginn sehr amüsanten Bericht in eine schöne Gegend!

Die Dinger gibt es nur in IAD, oder?
Ich bin aber auch schon mal in so was rumgefahren (worden), ohne je in IAD gewesen zu sein. Nach meiner vagen Erinnerung müßte das Paris gewesen sein, vermutlich CDG - aber auch Orly kann ich nicht ausschließen.
Gruß
mrh400

PrivatePaula

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Re: Storming the 50's
« Antwort #11 am: 21.01.2010, 12:24 Uhr »
Cool,ein neuer Reisebericht!Da will ich mit! :D
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Re: Storming the 50's
« Antwort #12 am: 21.01.2010, 16:58 Uhr »
Ach,wie  herrlich ist das zu lesen!

Endlich mal wieder ein Reisebericht, der den Namen "Reisebericht" verdient:
Berichten, texten, (be)schreiben..., (statt einer Fotoshow mit Kommentaren)!

Und dann das Intro-Video... :groove:

Ich hoffe, da kommt noch so das eine oder andere Filmchen...?

Deine "Visited Staes" Karte ist ja wohl die Frechheit!   :wink:


Cheers,
Manni & Co.








Lal@

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Re: Storming the 50's
« Antwort #13 am: 21.01.2010, 17:16 Uhr »
Bin in 9 Wochen in Philly, da können Profi-Tips nicht schaden.

Tips wird es nicht geben, ich rase durch's Land und schreibe ein paar sinnlose Zeilen, für Ratsuchende gibt's nix....


2. Tag



Wie geplant wurde ich früh wach und war kurz vor Sonnenaufgang on the Road. Ich hatte mir kurzfristig überlegt nicht direkt nach Philadelphia zu fahren sondern einen Umweg über Lancaster im sogenannten “Amish County” zu fahren. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Bericht im Fernsehen darüber gesehen und wollte mir mindestens eine dieser berühmten Kutschen kurz ansehen.


Mein kleiner roter fahrbarer Untersatz - ein Pontiac G6 GT - entpuppte sich nicht als lame Duck sondern als richtiger Renner. Einmal kurz aufs Gaspedal gedrückt und der Tacho steht auf 90, ich musste häufiger hinsehen um nicht zu schnell zu sein.
Ich hab mich mal erkundigt: Der Kleine hat nen V6 Motor mit über 200 PS, sieht aber aus wie ne langweilige Familienkutsche.
Der Innenraum ist komplett in schwarz gehalten, ausser den roten Tacho- und Radioanzeigen. Mir hat er gefallen, auch wenn mir ein bißchen die Ein- und vor allen Dingen Aussteigehöhe der SUV’s gefehlt hat.


[

Kaum bin ich in Lancaster fährt mir so ein Ding auch schon vor die Linse. Sieht schick aus, wie ein fahrbarer Beichtstuhl. Dabei sind die Amish gar nicht soo religiös, haben noch nicht einmal Kirchen, sondern messen Sonntags reihum auf den Bauernhöfen. Das einfache Leben ist wohl das Entscheidende, ohne TomTom - weil, der Kutscher kennt den Weg.
Mit den Wagen kommt man sogar durch den deutschen TÜV, würde ich sagen. Beleuchtung, Strahler, Rückspiegel, drinnen sind bestimmt auch Sportsitze und das Pferd hat ein Automatikgetriebe.


Was man über die Amish wissen sollte: Auto- und Fahrradfahren ist verboten, Rollschuhe, Pferdewagen und Tretroller erlaubt. Keine Musikinstrumente, keine Schnurr- nur Vollbärte über Backen und Kinn.
Kinder werden zwischen 8 und 13 Jahren in einer Einraumschule von einem unverheirateten Amish Mädchen mit guten Leumund im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Mehr Bildung muss nicht sein. Es reicht wenn die Kinder - die meisten Familien haben 5-10 Stück davon - auf den Farmen arbeiten. Religion und Enthaltsamkeit kann man Unwissenden bekanntlich besser vermitteln.
Man spricht Pennsylvania Dutch, ein altertümliches Deutsch. Die Felder werden mit einem Pferdeflug bestellt (die sollten nach Kuba auswandern, da ist das auch üblich), Dieselmotoren sind als Stromerzeuger hier und da immerhin erlaubt. Waschmaschinen werden mit Druckluft betrieben (keine Ahnung, wo man die her bekommt), in den Häusern gibt es Gaslampen, Fernsehen ist verboten - wobei mir nicht klar ist wie man einen Flatscreen ohne Strom nutzen könnte.
Telefonieren war erlaubt - wurde aber wieder verboten als die Frauen nach Ansicht ihrer Männer zuviel Zeit beim “schwätzen” verbrachten.
Wo Amish wohnen ist leicht zu erkennen: Die Wäsche hängt zum Trocknen auf der Leine - ein “normaler” Ami würde sowas nie tun, der trocknet alles elektrisch.


Nach 5 Kutschen und einer Covered Bridge hatte ich genug gesehen und machte mich auf den Weg nach Philadelphia. Die Weiterfahrt war recht umständlich. Der Highway 30 war aus irgendeinem Grund wohl nicht befahrbar, 3 Auffahrten nacheinander wurden von Polizei oder Feuerwehr gesperrt und alle Autos und Trucks mussten über die Landstraße, was natürlich einen meilenlangen Stau verursachte. Nach ca. 60 Minuten Schleichgang fragte ich TomTom nach einer Ausweichmöglichkeit und wurde über diverse winzige und winzigste Wege relativ flott in die Stadt der Unabhängigkeit und dort gleich an den ersten gewünschten Ort, dem Hard Rock Cafe, gelotst. Der erste Bewährungstest war bestanden.


Philadelphia - hier wurde der Frischkäse erfunden, hier steht das Original der Freiheitsglocke, hier wurde die amerikanische Verfassung geschrieben - oder unterzeichnet - oder irgendwas anderes damit gemacht.
Ich habe - unvorbereitet wie so oft - keine Ahnung was man in der Stadt besichtigen kann/soll/muss und beschränke mich deshalb auf’s örtliche Hard Rock Cafe, ein paar Häuser, die historisch wertvoll aussehen und suche ein paar wichtige Texte im Internet.
Dabei stelle ich erstaunt folgendes fest:
Der Spitzname Philadelphias lautet Philly oder auch City of Brotherly Love, was eine Übersetzung des griechischen Namens von Philadelphia ist (Phil-adel-phia griechisch: Stadt der brüderlichen Liebe). In der Geschichte der USA ist Philadelphia eine der bedeutendsten Städte. Nach New York und vor Washington war sie 1790–1800 Nationalhauptstadt und damals die größte Stadt der USA sowie nach London die zweitgrößte englischsprachige Stadt der Welt.

]

Die berühmte Freiheitsglocke, Liberty Bell, die zuvor als Symbol der Unabhängigkeitskriege durch das Land gereist war, befindet sich seit 1915 wieder in der Stadt und hängt seit 2003 in einem eigens zu diesem Zweck geschaffenen Ausstellungsgebäude. Zusammen mit der Independence Hall, in der sie einst hing, beherbergt Philadelphia damit zwei der wichtigsten symbolischen Stätten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Wo die Bimmel vor 1915 gewesen ist weiss ich nicht.


Die Glocke wurde anlässlich der Fünfzigjahrfeier der Charta über die Religionsfreiheit Pennsylvanias 1752 in London von Whitechapel Bell Foundry gegossen und 1753 im State House (heute Independence Hall) aufgehängt. Noch bevor sie aufgehängt wurde, entdeckte man in ihr einen Riss, den man auch bei einer im Land hergestellten Glocke hätte haben können, woraufhin sie neu gegossen wurde.
Das neue Giessen nützte aber wohl nicht viel - weil:
Es ist immer noch ein Riss im Klangkörper, der über mehr als die halbe Höhe der Glocke führt und sie funktionsunfähig macht. Wann genau dieser Sprung entstanden ist, ist bis heute unklar, so wie viele Geschichten um die Glocke nur unzureichend belegt und eher anekdotisch sind. Es ist nur bekannt, dass er zwischen den Jahren 1817 und 1846 entstand. Einem historisch umstrittenen Bericht zufolge soll Sie im Jahr 1846 zum Geburtstag von George Washington das letzte Mal geschlagen haben, wobei sich der Riss irreparabel vergrößerte.

Heute liegt die Glocke im Liberty Bell Pavillion, der zum Independence National Historical Park von Philadelphia gehört, und gilt immer noch als das wichtigste amerikanisches Symbol von Freiheit und Demokratie. Der Eintritt in den Pavillion ist frei. Die Geschichte der Glocke liegt übersetzt in mehreren Sprachen vor, darunter auch in Deutsch.
Die Liberty Bell gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.



Ich hatte keine Lust auf historischen Kram und fuhr weiter, nach New Jersey, historischen Kram anschauen.


Was ich erst später erfahren habe: Es gibt ein Fat Tuesday in der Stadt, bei dem man die weltbesten frozen Daiquiris bekommt. Ist zwar autofahrenderweise nicht gerade das Richtige - aber wenn man in der Nähe ist ....
Adresse: 431 South Street - das ist nicht Haus im Bild unten.


Nächstes Ziel: Ein Staat, den ich schon besucht hatte, von dem ich aber noch kein Welcome-Schild mein eigen nennen kann und der auch capitolmässig noch ein weisser Fleck auf meiner grünen Weste ist. New Jersey mit der Hauptstadt Trenton, die gar nicht weit weg ist, direkt nach der Grenze auf der anderen Seite des Flusses. Welchen Flusses? Keine Ahnung, irgendeines....


Das Capitol war nicht zu übersehen, die Kuppel leuchtete goldig schon aus der Ferne. Sogar ein Parkplatz wartete auf mich, dazu begann in 5 Minuten eine geführte Tour.


Nachdem weder ich noch meine Cameratasche bei der Scannung gepiept hatten durfte ich ins Allerheiligste und war der einzige Zeuge, der sich das hohe Haus ansehen wollte.
Egal - Tour ist Tour, auch wenn nur einer redet und einer zuhört. Der Reiseleiter - eine etwas geräumige Reinkastration von Mahatma Ghandi -  sprach ein wunderbar verständliches englisch, erzählte mir Geschichten zu jedem einzelnen Bild, Zimmer, Kronleuchter, Kunstwerk - ob ich wollte oder nicht. Weitere Einzelheiten sind hier zu sehen.


Mehr wollte ich in New Jersey nicht sehen. Die Freiheitsstatue kannte ich schon und einer neuerlichen Besichtigung steht nur das Fehlen von Uli im Wege. Die will bestimmt auch mal einen in der Krone haben bzw. die Freiheitskrone von innen ansehen. Also wieder zurück nach Pennsylvania, irgendwann abgebogen und plötzlich war ich wieder in New Jersey - jetzt in Richtung Atlantik, dem namensgebenden Ozean für Atlantic City, dem Las Vegas des Ostens.


Ich hatte ein Bett im örtlichen Ramada reserviert, nach dem einchecken den Koffer aufs Zimmer gebracht und mich ins Getümmel gestürzt. Es gibt ein paar riesige relativ neu oder renoviert aussehende Casinobauten - aber dazwischen jede Menge 60er Jahre Hotels, an denen der Lack schon lange ab ist. Der Boardwalk wird hauptsächlich von Rentnern und Hartz IV - Empfängern bewalkt, es ist zwar sauber, wirkt aber trotzdem recht schmuddelig.




Ich war kurz im Hard Rock Cafe, habe ein bißchen den Möwen beim Leute anscheissen zugesehen, das Outlet, The Walk, im vorbeifahren angesehen und dann etwas essbares gesucht. Restaurants und Steakhäuser gab es genug - aber keine Parkplätze. Deshalb habe ich nach 20 Minuten Frau TomTom nach einem Outback gefragt und wurde 5 Meilen landeinwärts geschickt, wo nicht nur ein Parkplatz sondern auch ein Sirloin mit MushroomLobster Topping auf mich wartete.


Mein Eindruck von Atlantic City: Hier muss man nicht gewesen sein. Vielleicht ist es ganz nett wenn man Las Vegas nicht kennt.

2. Tag - 303 Meilen oder 487 km gefahren



Ramada Atlantic City
8037 Black Horse Pike, Pleasantville
Sehr gutes Frühstücksbuffet
44 $ = 31,25 €
Über die Hotelwebseite gebucht.

aa_muc

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Re: Storming the 50's
« Antwort #14 am: 21.01.2010, 17:37 Uhr »

Scheinbar waren es Giraffentransporter - sie fuhren kreuz und quer von Gate zu Gate und von einem Terminal zum nächsten. Nach dem Ausstieg kam die Lösung. Mit diesen Wagen wurden alle Passagiere irgendwohin gefahren und an einer Art Lagerhalle angedockt, wo sich nach 5 Minuten Warten endlich eine Tür öffnete und wir in die Freiheit entlassen wurden.

Hi.
Die Giraffentransporter (mein Bild davon) sind schon fast im Museum - eigentlich sollten sie im Herbst 2009 schon durch ein Bahnsystem erstzt werden, das aber wohl immer noch ein paar Testfahrten machen muss...
Die Fahrt damit ist also ein einzigartiges & historisches Erlebnis   :lachen35: :whistle: