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Autor Thema: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?  (Gelesen 7456 mal)

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lurvig

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JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« am: 22.03.2011, 09:30 Uhr »
Hallo allerseits,

da die Diskussion ja gerade in einem anderen Thread aufkommt und ich das Thema auch nicht uninteressant finde, starte ich hier einfach mal einen Thread dazu.

Also: lieber JPG? Oder lieber RAW? Oder gar beides? Und warum? Oder warum nicht?

Ich fang mal an:
habe jahrelang ausschliesslich JPG fotografiert. War einfach bequem: die Bilder kommen aus der Kamera und sind - entsprechende Kameraeinstellungen vorausgesetzt - meist "fertig". RAW-processing war mir eigentlich immer zu mühsam. Allerdings habe ich auch ein oder zwei Reisen komplett in RAW fotografiert. Danach per batch-job die RAW in JPG gewandelt. Da hat man natürlich wenig Kontrolle drüber, aber das Ergebnis ist nicht schlechter als ein JPG, das fertig aus der Kamera kommt. Also kein Verlust, nur ein paar Stunden Rechenzeit. Aber man hat die RAWs und kann bei einzelnenen Bilder, wenn man Zeit und Lust noch einiges herausarbeiten. Nicht bei tausenden, aber bei ein paar ist das akzeptabel und lohnt sich.
Seit ich nun eine Kamera habe, die RAW und JPG parallel aufzeichnen kann (und das sogar auf zwei verschiedene Karten), mache ich das bei Reisen meist auch so. Die JPG für den "allgemeinen Gebrauch", die RAWs sozusagen als "Luxus", für die Bilder, die man bearbeiten möchte(!). Natürlich frisst das Speicherplatz, aber damit kann man meist leben: ein paar Karten mehr, ein ImageTank, ein Netbook, etc. Dafür spare ich ja bei den Übernachtungen ;) . Die JPG werden allerdings trotzdem in der besten Qualitätsstufe aufgenommen. Ich sehe keinen Grund darin, um 2GB zu sparen da eine schlechtere Einstellung zu wählen. Wenn ich das Bild kleiner brauche, kann ich es verkleinern (das geht schnell und ohne weiteres zutun per batch auch für tausende Bilder). Und wenn ich das JPG in der vollen Grösse brauche, dann habe ich es ja schon. Aus einem kleinen JPG ein grosses zu machen geht zwar technisch schon, die Qualität leidet aber (natürlich) deutlich. Es gibt also keinen Grund, die maximal mögliche Auflösung und Qualität der Kamera nicht auch zu nutzen.


Lurvig

freddykr

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #1 am: 22.03.2011, 09:35 Uhr »
Ausschließlich RAW.
Ich habe bei der Entwicklung gerne alle Fäden selbst in der Hand und möchte mir nicht von der Kamera irgendwas vordiktieren lassen.
Speicherplatz ist egal, der ist eh günstig zu haben.
Viele Grüße,
Danilo


McC

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #2 am: 22.03.2011, 09:45 Uhr »
RAW (DSLR)... ermöglicht nachträgliche Änderung des WB, Verzeichniskorr., Vignettenkorr, Tiefen/Lichter-Korr. etc in Lightroom. Mache keine RAW/JPEG-Aufnahmen gleichzeitig, da die JPEGs qualitätsmäßig (Schärfe) doch stark gegenüber den RAWs abfallen, zumind. bei Nikon.

JPEG auf dem iPhone (hat meine Kompakte ersetzt), wobei ich dort durchgängig mit Filtern fotografiere: http://hipstamaticapp.com und CameraBag

lurvig

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #3 am: 22.03.2011, 09:47 Uhr »
JPEG auf dem iPhone

kann das etwa kein RAW? iRAW?  :lol:

Lurvig

Marterpfahl

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #4 am: 22.03.2011, 09:56 Uhr »
JPEG (höchste Auflösung) und RAW. Löschen kann ich später immer noch.

LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

zuehli

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #5 am: 22.03.2011, 10:04 Uhr »
Isch habe gar keinä RAW-Kamera...

Gruß Harald
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Moe

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #6 am: 22.03.2011, 10:29 Uhr »
Für unseren letztjährigen USA Urlaub habe ich mir eine Canon EOS 500D gekauft, da ich davor nur eine ziemlich alte Kompakte Digital Kamera hatte.
Hab im gesamten Urlaub JPEG und RAW fotografiert, um einfach die Möglichkeit zu haben, wenn die Bilder bearbeitet werden sollen auf das RAW zugreifen zu können.

MfG

Moe
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Netti25

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #7 am: 22.03.2011, 10:47 Uhr »
Ich bin ein ziemliche Neuling auf dem DSLR- Gebiet und also auch beim Thema RAW/ JPG.  :oops:

Also theoretisch ist mir schon klar, dass man bei RAW die Bilder hinterher digital "entwickeln" kann.
Was ich nicht ganz verstehe ist folgendes:
Ich kann doch JPG Bilder hinterher auch leicht bearbeiten. Helligkeit, Schärfe etc. kann man ja im Handumdrehen bei Photoshop anpassen.

Was ist der genaue Vorteil von RAW?
Gibt es gute kostenlose Programme um die Bilder zu bearbeiten?

Habe etwas von Raw Therapee gehört... kennt das jemand bzw. kann man das empfehlen?

McC

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Doreen & Andreas

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #9 am: 22.03.2011, 11:00 Uhr »
Seitdem wir einer DSLR haben, werden JPG und RAW gespeichert.
Meist genügen die JPGs out of the cam, wie es Lurvig schon gepostet hat. Aber wenn doch mal von einem tollen Motiv ein Bild dabei ist, das nicht so optimal geworden ist, dann können wir auf das RAW zurückgreifen und nachträglich noch etwas dran drehen.
Diese Option haben wir uns zu Analogzeiten oft genug gewünscht und es wäre töricht, jetzt aus Speicherplatzgründen darauf zu verzichten.
Viele Grüße,
Andreas
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lurvig

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #10 am: 22.03.2011, 11:31 Uhr »
Ich kann doch JPG Bilder hinterher auch leicht bearbeiten. Helligkeit, Schärfe etc. kann man ja im Handumdrehen bei Photoshop anpassen.
Was ist der genaue Vorteil von RAW?

natürlich kann man JPGs auch bearbeiten. Bei RAW-Format hat man aber deutlich mehr Möglichkeiten, z.B. beim Thema Weissabgleich. Dafür ist - zumindest empfinde ich das so - die RAW-Bearbeitung deutlich zeitaufwändiger und setzt für halbwegs flüssiges Arbeiten schon einen recht potenten Rechner voraus. Ich verwende meistens ja auch meine JPGs so wie sie aus der Kamera kommen. Aber es ist schon nicht übel, für ein paar Highlights auf ein RAW zurückgreifen zu können. Und nicht nur für die Highlights, sondern gerade auch bei Bildern, die im JPG verloren scheinen, kann man aus dem RAW oft noch was machen.
Was mir nicht in den Sinn käme, wäre hunderte oder tausende Urlaubs-RAWs manuell und einzeln in JPG umzuwandlen. Das würde vermutlich länger als die Reise selber dauern. Daher fahre ich eben zweigleissig: JPG + RAW parallel. Wo das nicht geht, kann man immer noch per Stapelverarbeitung die RAWs in JPG wandeln. Schlechter als direkt JPG aus der Kamera wird das - bei richtigen Einstellungen des Konverters - definitiv nicht. Ehr besser.

Zur Software:
ich verwende derzeit Nikon View NX. Das gibts kostenlos. Gefällt mir zwar weder von Optik noch von der Bedienung her, liefert aber sehr ordentliche Ergebnisse. Eigentlich sollte es zu jeder RAW-fähigen Kamera einen hauseigenen RAW-Entwickler geben, sicher auch für Canon und all die anderen.
Mit den kostenlosen, universellen RAW-Entwicklern konnte ich mich nicht anfreunden. Da einige Kamerahersteller ihr RAW-Format auch nicht offenlegen, sind solche Fremdprodukte auch meist von der Qualität her nicht so überzeugend. Denn die kennen das RAW-Format des jeweiligen Herstellers eben nicht bis ins Detail (vermutlich wurde da per reverse engineering versucht, das bestmögliche zu machen).

Lurvig

McC

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #11 am: 22.03.2011, 11:42 Uhr »
Ich habe einige Zeit mit Capture NX gearbeitet... mittlerweile mache ich aber fast alles mit Lightroom. Nikons RAW-Konverter liest zwar mehr interne Kameraparameter aus, aber die furchtbare GUI und lahme Geschwindigkeit, selbst auf den schnellsten Rechnern, verleiden einem das Arbeiten mit Capture NX. Die vielleicht 1% bessere Bildqualität von Nikons eigenen Konverter ist vernachlässigbar.

http://ishootshows.com/2010/01/22/lightroom-3-vs-nikon-capture-nx-2/

lurvig

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #12 am: 22.03.2011, 11:52 Uhr »
...aber die furchtbare GUI und lahme Geschwindigkeit, selbst auf den schnellsten Rechnern, verleiden einem das Arbeiten mit Capture NX.

wohl wahr. Mit View NX ist das natürlich genau so (komisch anzusehen und nicht unbedingt schnell). Für Gelegenheits-RAWer aber ausreichend. Lightroom ist auch nicht gerade eine "Augenweide", finde ich ;)

Lurvig

stephan65

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #13 am: 22.03.2011, 12:03 Uhr »
Ausschliesslich JPG. Ich nehme mir etwas mehr Zeit bei der Aufnahme und spare diese beim "workflow", ich habe auch keine Lust auf die Einarbeitung in das Thema. Ich muss in den wenigsten Fällen was korrigieren, und wenn, dann nur marginal. Im Zweifel mache ich eine Belichtungsserie, und ganz selten erreiche ich die Grenzen des machbaren.
Mit Kunstlicht und den daraus eventuell eingeschränkten Möglichkeiten des nachträglichen Weissabgleichs habe ich z.B. nur selten zu tun, und wenn, gelingt es notfalls mit Blitz meist auch so, dass ich damit leben kann.

mrh400

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Re: JPG vs. RAW. Wer machts wie und warum?
« Antwort #14 am: 22.03.2011, 12:08 Uhr »
Hallo,
vielleicht muß ich mich doch irgendwann einmal etwas näher mit den RAW-Umwandlungsvarianten befassen.

Ich lasse bei manuellen Einstellungen RAW "mitlaufen" (bei guten Lichtverhältnissen und Automatikeinstellung macht die Kamera - EOS 400D - nur JPG und das auch zu meiner vollen Zufriedenheit). Wenn ich die Ergebnisse anschaue, bin ich in 98% der Fälle mit JPG insbesondere von den Farbstellungen her spürbar zufriedener als mit den RAWs - die sind in aller Regel zudem auch nicht detailgetreuer.

Vielleicht liegt das auch an den verwendeten Programmen. Ich lasse mehr oder weniger automatisch über alle Bilder DxO drüberlaufen (Verzerrungskorrektur und soweit nötig Grundaufhellung), wo die RAWs am Bildschirm auch nicht überzeugender dargestellt werden und aus den RAWs dann regelmäßig mäßige JPGs werden. Feinkorrektur anschließend soweit aus meiner Sicht notwendig mit PSE 8.
Gruß
mrh400