Hi,
ich war mit einem Freund 1985 am Ausgangspunkt des Trails runter zu den Wasserfällen, aber nur am Ausgangspunkt.
Wir hatten nur oberflächliche Infos, die Bilder von den Falls zogen uns an.
Am Grand Canyon Village bekamen wir von den Rangern nur spärliche Infos, so spärlich dass wir verwundert waren warum man uns nicht mehr dazu sagen konnte ... oder wollte ...
Es gab nur die Info endweder über Stock und Stein mit 4wheeldrive zu fahren oder den langen Weg über irgendwelche Routen.
Wir sind dann 4 Stunden unterwegs gewesen, der Rand Mcnally Road Atlas war auch eher eine Vermutung als eine klare Roadaufzeichnung ....
Unterwegs kamen wir dann an Kreuzungen, die wir auf der Karte nicht klären konnten .... also fragten wir an einer Siedlung der Natives nach dem Weg.
Die waren nicht sehr kommunikativ, auch nicht wirklich abweisend, der Weg wurde uns nur mit einer kleinen Handbewegung gedeutet .....
Wir waren ein bischen erstaunt und sehr nachdenklich über diese Begegnung .... der Fingerzeig war aber absolut richtig.
Dann ging wirklich stundenlang fast gerade aus auf einer geteerten Strasse, aber innerhalb einer Stunde sahen wir am Rand nur eine einzige kleine verfallene Hütte ... wir brauchten fast 4 Stunden vom GC-Village zum Trailhead.
Am Trailhead fanden wir keine Infos, der Trail führte nur durch die pralle Sonne, es gab keine Wasserstation am Trailhead .... später bot uns ein Heliflieger eine Tour an, wir waren aber nicht drauf vorbereitet, unser Geld hätte nicht gereicht.
Später kamen zwei Natives auf Pferden ohne Sattel vorbei, die sahen wirklich super aus .... lange schwarze Haare, schöne Pferde, rote Haut - kein Witz - ..... wirklich freier Oberkörper und rote Haut.
Sie haben uns aber keines Blickes gewürdigt, wir waren für sie weniger als Luft .... für sie waren wir einfach nicht vorhanden.
Auf dem Rückweg zum GC-Village hielten wir nach an einem an der Strasse stehenden Fahrzeug an und fragten ob Hilfe benötigt wird ..... aber auch dort wurden wir beinahe völlig ignoriert .... es wurde nur mit einer kleinen Handbewegung abgewunken ....
Insgesamt möchte ich diese Tour nicht missen, die Landschaft ist interessant, der Ausblick in den Canyon ist wirklich beeindruckend .... wir fühlten uns nicht bedroht .... aber die geringe Infrastruktur kann man heute sicher besser ergründen.
Aber das Verhalten der Einwohner beschäftigt mich noch heute wenn ich Bilder von den Falls sehe.
Es war nicht offensichtlich abweisend, aber irgendwie spürte man sehr deutlich dass da ein tiefer Riss zwischen den Kulturen besteht.
Auch 1997 haben wir bemerkt dass es an einigen Stellen nicht so gut zwischen den Kulturen läuft ... diese Erlebnisse machen einen sehr nachdenklich.
Auf solchen Touren abseits der Hauptrouten muss man von wenig Infrastruktur ausgehen und lieber ein bischen mehr nachfragen und vorab erkunden als einfach drauf los zu fahren .... manches ist vor Ort leider anders als man es sich vorstellen konnte.
Grüsse von Andreas