04.09. - Tag 9: Newport - Coos Bay
Im „literarischen Hotel“ gibt es ab 8:30 Frühstück, das wir uns nicht entgehen lassen wollen und so erst etwas später wegkommen. Aufgrund der großen Tische im Frühstücksraum ergibt sich eine familiäre Atmosphäre, wir kommen mit einem Ehepaar aus Boston und einem Paar aus dem östlichen Oregon ins Gespräch. Erstaunlich schnell und entgegen aller Vorurteile „Don’t talk about politics or religion“ kommt das Gespräch auf eben jenes Thema. Alle vier sind mehr oder weniger überzeugte Demokraten und wollen von uns wissen, was wir von Barack Obama und Angela Merkel halten. Daneben wird die eigene Lebensgeschichte ausgebreitet und darüber erzählt, was man selber von Deutschland kennt. Das Frühstück ist super und auch dank des anregenden Gesprächs kommen wir an diesem Tag erst gegen kurz vor 10 weg.
Unser erstes Ziel ist dabei Yaquina Head, zwei Meilen nördlich von Newport gelegen. Dort gibt es wieder einige schöne Tidepools, ein paar Felsen mit Seehunden, einen schönen, aber geschlossenen, Leuchtturm und ein schön gestaltetes Visitor Center, das wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur im Schnelldurchlauf besuchen. Ein weiterer, dann auch geöffneter, Leuchtturm ist das Newport Bay Lighthouse, im Süden der Stadt gelegen. Dieses wie ein normales Wohnhaus wirkende Gebäude hat auf der Spitze ein Licht angebracht und ist im Stile der Wohnung eines „Lighthouse Keepers“ eingerichtet. Das „OSU Hatfield Marine Science Center“ hat leider in der Off-Season – in der wir uns seit heute befinden – erst ab Mittwoch geöffnet.
Yaquina Head Bucht
Tide Pool
Tide Pool
Seehund - Felsen
Seehund - Felsen
Yaquina Head Lighthouse
Blick auf die Brücke von Newport (Sonnenschein landeinwärts)
Blick aufs Meer (Wind und Nebel)
Newport Bay Lighthouse
Den nächsten Halt machen wir am Cape Perpetua, wo wir am Devil’s Churn parken und mit der ankommenden Flut genau die richtige Tide erwischt haben. Dazu ist es heute auch noch sehr stürmisch, so dass die Wellen mit viel Kraft in die schmale Felsspalte schlagen. Über einen kleinen Trail laufen wir nach unten auf die Felsen und nutzen die peitschende See zu einigen tollen Fotos mit aufschlagenden Wellen, nicht ohne dabei selbst von der Gischt getroffen zu werden. Wieder trocken im Auto sparen wir uns angesichts des zunehmend usseligen Wetters (trocken, aber sehr windig und neblig) den Hike zum Aussichtspunkt und fahren mit dem Auto dort hoch. Nach ein paar Schritten erreichen wir eine 1933 errichtete steinerne Schutzhütte, die bei klarer Sicht einen fantastischen Ausblick bieten muss. Wir sehen gerade mal auf die direkte Küste runter und keine halbe Meile aufs Meer hinaus, ein Blick der uns heute und morgen so erhalten bleiben sollte.
Devil’s Churn
Devil’s Churn - das Wasser peitscht hinein
Eine schöne Welle
Die perfekte Welle
Blick von der Schutzhütte
Mystischer Wald im Nebel
Auch den Hike zum „Sprouting Horn“, einem Geysir-ähnlichen Loch im Felsen durch das Wasserdampf bei Wellenschlag nach oben entweicht, streichen wir von unserer Liste und nutzen stattdessen den Aussichtspunkt direkt am Highway. Dabei können wir auch wiedermal eine der vielen schönen Brücken fotografieren. Das Heceta Head Lighthouse können wir uns auch sparen, denn es ist eingerüstet und sowieso nicht zu besichtigen. Der meistfotografierteste Leuchtturm der Küste Oregons bleibt unserer Kamera erspart. Stattdessen lassen wir uns ein bißchen vom Wind am Strand verblasen und steuern danach die Sea Lion Caves an. Gleich am Eingang werden wir darauf hingewiesen, dass sich gerade keine Seelöwen in der Höhle befinden, deshalb bieten sie uns fast 50% Discount an. Wir nehmen trotzdem an und finden zumindest die Höhle an sich recht beeindruckend. Seelöwen sehen wir dort tatsächlich keine, erst als wir mit dem Aufzug wieder oben sind, macht ein Seelöwe unten vor dem Eingang der Höhle einige Sprünge in der aufgewühlten See.
Brücke am Sprouting Horn
Sprouting Horn
Sprouting Horn
Wilde Küste am Sprouting Horn
Fotostopp am Strand
Sea Lion Cave ohne Seelöwen
Blick die Küste runter (rechts die Wolkenwand zu sehen)
Danach erreichen wir das kilometerlange „Oregon Dunes National Recreation Area“. Wir halten am „Day Use Parkplatz“ und machen uns auf einen gut eine Meilen langen Hike bis zum Strand. Dabei sind wir dort völlig alleine und der Wind pustet den Sand ganz schön herum, das Gefühl ist irgendwo zwischen Sandwüste und Schneewüste anzusiedeln. Erstaunlich viel Vegetation gedeiht unterwegs auf den Dünen, am Strand ist es dann vor allem stürmisch und menschenleer. Am Parkplatz stolziert dann noch ein blauer Vogel vor uns auf und ab.
Oregon Dunes National Recreation Area
Oregon Dunes National Recreation Area
Am Strand angekommen
Der blaue Vogel
Oregon Dunes 360° Panorama (Bild anklicken für Großansicht)
In Reedsport werden wir dann von einem Wegweiser zu einem kleinen Umweg gezwungen, die „Dean Creek Elk Viewing Area“ verspricht endlich „Elks“ und tatsächlich grasen dort eine Menge Roosevelt-Wapitis direkt am Highway. Zurück auf der Route steuern wir noch das Umpqua Lighthouse an, das aber bereits geschlossen hat. So bleibt uns nur der Blick von außen. Für die Nacht haben wir uns unterwegs im Old Tower House B&B in Coos Bay angemeldet, wir verhandeln mit dem Innkeeper und erhalten einen separaten und sehr urigen Cottage zum Preis eines regulären Zimmers, wenn wir dafür auf das Frühstück verzichten. Das kommt uns gelegen, da wir sowieso früh wegwollen. Zum Dinner geht es ins „Sizzlers“, eine Steakhauskette. Das Steak ist okay, dafür kann die „Endless Salad Bar“ überzeugen, zum ersten Mal sehen wir eine Salatbar, an der es Fleischbällchen, Chilli con carne, Tortillas, Fleisch, Calamares und vieles, vieles mehr gibt.
Elks
Elks
Umpqua River Lighthouse
Ivy Cottage
Ivy Cottage