10.12.2012 Übler ging es kaum.. Bereits vor dem Wochenende hatte es kräftig geschneit.. aber einen Tag vor unserem Abflug kriegten sich die weißen Wattbäuschchen überhaupt nicht mehr ein.. Der Flughafen Hahn liegt ja auch nur im Hunsrück.. Stündliche Anrufe einer besorgten großen Schwester, machten den Tag nicht leichter
Aber ich habe keine Angst…. oder etwa doch?
Unser Flieger sollte um 6:30 Uhr starten. Von meiner Haustür bis nach Hahn brauche ich normalerweise so 1 ¼ Stunde. Zunächst ist die Abfahrt für 4 Uhr geplant.. aber „dank“ Eis und Schnee, lege ich den Start auf 3:30 Uhr fest. Soooo früh…mit genügend Make-up wird die Müdigkeit überschminkt und wir schlittern los. 2 Stunden später erreichen wir in dichtem Schneetreiben den Airport.
Noch ein koffeinhaltiges Heißgetränk einverleibt und dann langsam zum boarding.
Just in dem Moment, als das Einsteigen beendet scheint, knarzt die Stimme des Piloten durch den Lautsprecher.. der Flugbetrieb ist eingestellt, bis die Start-und Landbahn wieder freigeräumt ist. Durchs Fenster beobachte ich 4 orangefarbene Schneeräumfahrzeuge, die im Konvoi hin- und herfahren.. gähn
Doch was fährt da vor’s Fenster? Ein Gerät, das mich an ein urzeitleiches Monster mit Fangarmen erinnert… doch die Fangarme versprühen irgendein chemisches Gemisch und wenig später fließt eine schaumige Pampe am Flugzeugfenster herab. Ist das ne Enteisungs-Maschine? Muss wohl so sein, denn dann wird auch die Tragfläche großzügig mit grünlichgelber Flüssigkeit eingesprüht.
Dann geht’s –mit 1 Stunde- Verspätung endlich los Richtung London-Stansted. Eine 4köpfige Frauen-Truppe behindert meine Schlaf-Bemühungen.. Na ja, der Flug dauert ja zum Glück nicht lange. Aber immerhin weiß ich später, was Klein-Marie von der Oma zu Weihnachten kriegt… daß sie auf Glitzer steht… die Mama, die Oma (Schwiegermutter) nicht besonders leiden kann.. und in London bei Gap Schlüpper für den Ehemann gekauft werden müssen. Jede Menge unnützes Wissen
Den Bus für den Transfer in die City hab ich im Vorfeld gebucht und wenig später sitzen wir im morgendlichen Verkehr gen London. Jetzt zuerst mal frühstücken!
In einer kleinen Shopping-Mall direkt an der Bus-Station finden wir ne passende Frühstücks-Location. Bratkartoffeln und Eier müssen als Stärkung her. Und Kaffee darf auch nicht fehlen..
Die Strasse runter trifft man auf den Buckingham Palace. Hier in London herrscht übrigens das schönste Wetter. Kalt, aber sonnig.. das ist o.k.
Lizzy ist wohl daheim..
Queen Victoria
Unser Hotel ist das Tune Hotel Paddington und ich meine, daß wir durch den Hyde Park problemlos zu Fuß bis dorthin gelangen können.. Nun ja – eigentlich schon.. Meine übliche „Weiten-Unterschätzung“ funktioniert also auch in London. Keine Ahnung, wie weit wir letztlich vom Buckingham Palace, durch den Hyde Park – Stopp im Winterwonderland – und fast die ganze Praed St. entlang, gelaufen sind. Aber wir waren über 2 Stunden unterwegs.
Es gibt ein bayrisches Dorf im Winterwonderland:
Am See macht Thomas den Fehler seine Bratwurst mit den Möwen zu teilen:
Im Hotel angekommen, sollte das frühere Einchecken 5 Pfund extra kosten. Mir doch egal.. nur noch den Trolley loswerden und mal ausruhen..
Diese Extra-Kosten sind Teil des Hotel-Konzepts der Tune-Gruppe (ähnlich, wie bei Easyhotels). Das Zimmer kostete „naggisch“ 50 Pfund. Handtücher, Duschzeug, Fön oder TV kosten extra. Ebenso das Unterstellen des Gepäcks vorm Ein- oder nach dem Auschecken. Dennoch eine günstige Alternative! Das Paket mit TV, freeWiFi, Handtüchern und „bath amenities“ kostete z.B. 8,50 Pfund.
Das Zimmer ist klein, aber für eine Nacht bzw. eine Städte-Tour absolut o.k. Die Berührung unserer müden Körper mit den Betten, sorgen fast augenblicklich dafür, daß uns die Augen zufallen. Ich murmele noch „in ner halben Stunde ziehen wir weiter“.. schnarch
Zum Glück klingelt wie auf Kommando 30 Minuten später das Handy.. also kurz frischmachen und auf geht’s Richtung Harrod’s.
Ein kleines Lokal gegenüber von unserem Hotel:
Weil es schon so früh dunkel wird, verlegen wir die Besichtigung von Big Ben und Westminster Abbeye auf den nächsten Tag.
Der U-Bahn-Plan verwirrt mich zunächst ein bisschen. Jede Linie hat noch einen eigenen Namen.. Ich kenne nur die Orientierung an der Endstation, bei der Auswahl der Linie. Na ja, nach Kauf und Aufladen der sogenannten Oyster-Card kann es losgehen.
Steile Rolltreppen führten nach draußen:
Das altehrwürdige Kaufhaus Harrod’s ist wirklich beeindruckend. Wir schauen uns die schönen Schaufenster, die erlesenen Geschenke, Pet Fashion und die Spielwarenabteilung an.
Ägyptisches Treppenhaus:
Und am Fuße der Treppen steht der Schrein für Diana und Dodi... incl abgelaufener Sanduhr
Und noch mehr Schaufenster-Bilder:
Woody und ich
Auf der Oxford Street fällt uns ein, daß wir seit dem Frühstück weder was gegessen noch getrunken haben. Da kommt ein McD gerade recht.
Weiter geht’s zum Piccadilly Circus und zum Trafalgar Square. Dort bin ich etwas enttäuscht, weil ich vorher gelesen habe, daß es hier einen „prächtigen Weihnachtsbaum“ gibt. Na ja, da ist der in Neunkirchen vorm Saarpark-Center ja „prächtiger“..
Egal – in die U-Bahn und Richtung Covent Garden weitergedüst.
Hier gibt’s offensichtlich keine lange Rolltreppe, wie an den anderen Stationen vorher. Am Lift steht ne lange Schlange. Hey, wir sind doch sportlich! Also nehmen wir die Treppe. Ein Schild am Fuße warnt noch „diese Treppe hat 193 Stufen“…pah.. puh.. schnauf, röchel…
Anstrengend wars und ich hätte gern ein kühles Bier geschlürft. Die Pubs auf dem Weg waren total überfüllt, aber vor der ersten Markthalle kann man schön draußen sitzen. Leider gibt’s draußen nur Alkohol in Verbindung mit einem Essen. So ein Quatsch.. so ähnlich wie „draußen nur Kännchen“ oder wie? Na ja, dann halt was antialkoholisches.
Die Markthallen in Covent Garden gefallen uns total gut. Leider sind die meisten Läden und Stände schon geschlossen. Ist halt auch schon nach 18 Uhr..
Jedenfalls gibt’s hier schöne Weihnachtsbäume. Einen aus lauter Jack-Daniels-Fässern:
Freddy mit Nikolaus-Kappe:
Noch ein X-mas-tree mit Dame:
Die unvermeidliche Telefonzelle:
Und noch ein letztes Mal in die Tube:
Der Plan noch einen Absacker in der Nähe des Hotels zu nehmen, scheitert an mangelenden Lokalitäten. Zum Glück gibt’s gegenüber aber einen 24h-geöffnet-Tesco. Dort holen wir Bier und Pretzels zum „Abendessen“