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Autor Thema: Reisebericht Nordwesten 2004  (Gelesen 20356 mal)

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Wolfgang

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Reisebericht Nordwesten 2004
« am: 16.08.2004, 12:21 Uhr »
Hi zusammen,

natürlich stelle ich nicht den kompletten Reisebericht auf einmal ins Forum. Ersten liest das kein Mensch am Stück, zumal die Mittagspause dafür nicht ausreicht  :wink:  und zweitens sind noch nicht alle Tage in den PC "geklopft".

Nun viel Spaß beim Lesen.


Vier Wochen durch den Nordwesten der USA

Auf unserer Reise wollen wir (Petra und ich) die Bundesstaaten Washington, Oregon und den Norden von Kalifornien erkunden. Schwerpunkte unserer Tour sollen wie immer die Naturparks, ergänzt durch die Küste Oregons, sein.

Reiseverlauf in Kurzfassung: Portland -> Olympic NP -> Washington und Oregon Küste -> Redwood NP -> Lassen Volcanic NP -> Crater Lake NP -> Mt. St. Helens NVM -> Mt. Rainier -> Columbia River Gorge -> Portland



Wir hatten die Reise bereits im September 2003 bei CANUSA Touristik gebucht, d.h. Flug Frankfurt nach Portland und ein 25 ft Wohnmobil mit unbegrenzten Meilen.
Dabei stellte sich uns die Frage, ob wir mit Delta für 600 Euro (mit Umsteigen) oder mit Lufthansa für 800 Euro (Nonstop) buchen. Da wir eine überaus nette und hilfsbereite LH-Mitarbeiterin kennen, hofften wir auf ein Upgrade für den Hinflug von der "Holzklasse" in die Business Class. Kurzum, wir entschieden uns für die LH-Variante.

Ein paar Tage vor Reisebeginn schauten wir bei weather.com vorbei und erkundigten uns nach der Wettervorhersage. Es sollte partly cloudy und bis 20 Grad C werden, hört sich doch gut an.


1. Tag, Donnerstag 10.06.04        
Die Anreise

Nachdem am Morgen die letzten Kleinigkeiten in die Koffer und im Handgepäck verstaut waren, wunderten wir uns doch sehr wie einfach sich unsere Koffer schlossen. Lassen wir uns überraschen was uns fehlen wird.
Um 10.00 Uhr saßen wir beim Schwiegervater im Auto und bereits um 10:30 Uhr standen wir bei unserer Bekannten am Check-in Schalter. Anstehen war nicht erforderlich, denn es war der First Class Check-In. Das lässt bereits erahnen, dass es mit dem Business-Upgrade geklappt hat.

Mit wenigen Minuten Verspätung hob der Airbus A340 Richtung Portland ab. Die Business Class mit dem komfortablen Sitzabstand ist echt ein Traum. Fußstütze ausgefahren, die Rückenlehne nach hinten geneigt und man fühlt sich, zugegeben etwas übertrieben, fast wie im Bett. Auf jeden Fall ist es überhaupt kein Vergleich zur engen "Holzklasse".
Zur Begrüßung gab es Sekt und nach Erreichen der Reisehöhe (ca. 10.000 m) wurde das Essen serviert. Es war ein leckeres Essen.
Nach einem Film (natürlich mit Filmauswahl) machten wir ein kleines Nickerchen und vor dem Landeanflug gab es noch einen Imbiss. Ja, so lässt sich ein Flug in die USA sehr gut aushalten. Wir dürfen jetzt nur nicht an den unbequemen Rückflug denken. Wäre die Business Class nicht so unverhältnismäßig teuer, nur so würden wir zukünftig fliegen.

 
Mt. Hood ragt aus den Wolken . . . . . . . . Columbia River

Gegen 14:30 Uhr landeten wir in Portland und in wenigen Minuten waren wir durch Immigration und Zoll. Es ist, im Gegensatz zu LA, SF, NY, Atlanta, usw., nur ein "Provinzflughafen".
Dann lernte ich noch Peter vom Informationsschalter kennen, von dem ich wissen wollte ob der Shuttle-Bus vom Best Western of the Meadows den Flughafen regelmäßig anfahre. Wusste er auch nicht und erkundigte sich direkt beim Hotel. War natürlich nicht der Fall, aber in 30 Minuten wäre der Shuttle-Bus am Flughafen.
Nach dem Einchecken ging es aufs Zimmer und das war dann wieder typisch Amerika - als wir unser Zimmer betraten, lief die Klimaanlage und das bei 16 Grad C Außentemperatur. Energie ist in den USA einfach viel zu billig. Ein paar wenige Sachen wurden ausgepackt und dann hieß es nur noch wachbleiben und nicht gleich einschlafen.
Gegen 19:00 Uhr aßen wir nebenan bei Burger King einen "Doppel-Knatschburger" und legten uns bereits am frühen Abend totmüde in die Falle.


2. Tag, Freitag 11.06.04        
Die WoMo-Übernahme

Vor einiger Zeit konnte man im Forum lesen, dass an der Dusche kein Umschalter vom Wanneneinlauf zum Duschkopf gefunden wurde. Wir hatten die Wahl zwischen drei Hebeln, auch nicht schlecht. Einer sitzt direkt in der Wanne, einer am Hahn, der die Wanne füllt und einer am Duschkopf. Der am Hahn war dann der Richtige.
Der Blick aus dem Fenster versprach nichts Gutes. Zwar trocken, aber der Himmel wurde von einer dicken, grauen Wolkendecke verhüllt. Die Wettervorhersagen von weather.com sind also nicht sehr zuverlässig. Von wegen partly cloudy und trocken. Der Weather channel im TV sagt für das Wochenende im nördl. Oregon und Washington Regen voraus, na prima. Soviel zu einer Urlaubsplanung im Nordwesten. Wahrscheinlich werden wir den Olympic NP vorerst auslassen und ihn erst zum Ende der Reise besuchen. Stattdessen wollen wir an die Küste und Richtung Süden fahren, schau'n mer mal.
Nach dem Wetterfrust ging es zum "Complimentary gourmet continental breakfast". Ha, dafür lohnt es sich kaum auch nur eine Zeile zu schreiben. Typisches Continental Breakfast mit Kaffee, Tee, Milch und Saft, Toast, Bagels, Muffins, Cereals, Joghurt, eiskalte Eier und Obstsalat. Hört sich im ersten Moment ja gut an, war es aber nicht.

Nach dem Check-Out machten wir uns auf den Weg zur Vermietstation, denn bei El Monte in Portland gab es keinen Transfer. Da man erst nach dem Mittag das WoMo übernehmen kann, hatten wir Zeit und verzichteten auf ein Taxi, das ca. 50$ plus Tip kosten würde. Also rein in den Hotel-Shuttle zum Flughafen und dort zwei Tickets zu je 1,60$ für die MAX (Metropolitan Area Express) gekauft. Mit einer Art Straßenbahn fuhren wir 4 Stationen Richtung Downtown, stiegen dort in die nächste Bahn Richtung Gresham um und weiter mit dem Bus zur Vermietstation (Anmerkung von Petra: wir schleppten ständig 3 Koffer und 2 Rucksäcke !). Der Busfahrer und wir hielten Ausschau nach einem El Monte RV Firmenschild, aber Fehlanzeige. Bei einer Ford-Station sah ich die angegebene Hausnummer 2020 und der freundliche Busfahrer machte einen unplanmäßigen Stop, herzlichen Dank dafür.



Da standen wir nun vor der Ford-Station und weit und breit kein Hinweis auf El Monte. Wir schlichen seitlich auf den Hinterhof und sahen dort jede Menge Ford Autos herumstehen. Erst auf dem aller letzten Meter sahen wir direkt hinter dem Gebäude 2 oder 3 El Monte RV's stehen. Aber wo war der verdammte Stationseingang. Dann kam die Rettung in Gestalt einer nette Dame aus dem Gebäude der Ford-Vermietung und sagte, wenn wir zu El Monte wollten, wären wir bei ihr richtig. Na gut, El Monte arbeitet in Portland also inkognito. Zuerst mussten wir das übliche WoMo-Video über uns ergehen lassen, da half auch der Hinweis nichts, dass dies unsere 7. WoMo-Übernahme sei. Das Video wäre ein muss, ok, schauen wir es uns halt an und erfahren .... klar, nichts neues. Während der Abwicklung der Formalitäten erfahren wir, dass das Wohnmobil leider erst in 1,5 h, also gegen 13:00 Uhr bereit sei. Aber damit hatten wir sowieso gerechnet. Dann die Schreckensmeldung; die Bremslichter funktionieren nicht und so wolle und könne man uns nicht fahren lassen. Wir sollten ein anderes in gleicher Größe erhalten, leider ein Fahrzeug vom letzten Jahr. War uns egal, wir hatten schon ältere Modelle. Der freundlichen Dame war das so was von unangenehm, wir dagegen sahen das locker. Der Papierkram wurde fortgesetzt und dabei stieß Sie auf eine Notiz, dass bei dem Ersatz-WoMo die Uhr am Generator defekt sei. Soll uns als Kunde egal sein meinte Sie, dann wäre er für uns eben kostenlos. Prima dachten wir, wieder ein paar Dollar gespart. Dann zwischendurch ein Anruf, der Fehler der Bremslichter am Ursprungs-WoMo wurde gefunden und bereits behoben. Auch gut, gibt es halt ein 2004er Modell. Die El Monte / Ford Dame erkundigte sich noch, ob wir nach der Rückgabe direkt zum Flughafen müssten. Wir bejahten dies und sie bot sich für diese Fahrt an, selbstverständlich zum Nulltarif. Hey, so was ist Service am Kunden!!!
Um uns die Wartezeit von einer Stunde bis zur Übernahme zu verkürzen, wollte uns der El Monte-Engel zu einer Mall fahren oder uns sogar einen Lunch besorgen, wow. Was ihr sonst noch so alles einfiel, will ich hier nicht weiter beschreiben. Es soll unser kleines Geheimnis bleiben und wir wollen sie nicht in Schwierigkeiten bringen.
Pünktlich um 13:00 Uhr wurde das WoMo vorgefahren und die Kurzeinweisung erfolgte. Neu bzw. uns unbekannt war eine Außendusche, Sachen gibt's.
Gegenüber den bisher von uns gefahrenen Wohnmobilen gab es folgende Neuerungen:
         - Elektrische Fensterheber
         - Radio mit CD-Spieler und Casette
         - Verriegelung der Fahrer- und Beifahrertür per Knopfdruck neben Fensterheber
         - Nachteil: Abzugshaube und Licht über dem Herd funktionieren nur mit 110 V

Erstes Fazit: die Station in Portland in sehr zu empfehlen, allerdings spricht niemand deutsch.
Da wir erst am Abend die Koffer auspacken wollten, fuhren wir nach der Übernahme mit einem Tachostand von 4500 Meilen und den Telefonnummern des El Monte Engels und eines Technikers (beide 24h erreichbar) vom Hof.

Der erste Einkauf führte uns zu Dollar Tree (alles für 1$) und zu einem Wal Mart Supercenter. Da wir gerne durch die Regalschluchten schlendern, ließen wir uns beim Einkauf ausgiebig Zeit, was sich aber noch rächen sollte. Mit Fahrzeiten, Einkauf und Verstauen ging der ganze Nachmittag vorüber und es wurde nun Zeit den geplanten Campground anzusteuern, den wir auch auf Anhieb fanden. Aber was war das, Office nur bis 6:00 pm besetzt und es war bereits 6:30 pm, ups. Es fand sich aber ein Hinweis, dass um 9 Uhr jemand dorthin zurückkehrt, na dann kommen wir doch wieder. Kamen wir auch aber sonst niemand und ein late arrival gab es auch nicht, oh, oh. Andere Campgrounds gab es in der Nähe nicht, außerdem, wenn die auch solche office hour haben. Mist!! Nicht weit von dem CG war das Best Western von unserer ersten Übernachtung und dort fragte ich, ob wir uns vielleicht auf den Parkplatz stellen dürften. Doch die Employees lehnten mit dem Hinweis ab, dass wir uns auf einen Parkplatz am Infocenter in der Nähe des Campgrounds stellen könnten. Na gut, also wir zu diesem Parkplatz und gegen 10:00 pm stellten wir uns zwischen drei Trucks in der Hoffnung auf, dass uns niemand vertreibt.
Gruß

Wolfgang

Anonymous

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #1 am: 16.08.2004, 13:13 Uhr »
Na is ja toll, daß DU es in die Business geschafft hast. Ausführlicher ging es nicht?

Easy Going

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #2 am: 16.08.2004, 14:26 Uhr »
Danke für den ersten Teil Deines Berichts. Sehr gut geschrieben und hat heute wirklich optimal in meine verspätete Mittagspause gepaßt.
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

bejay

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #3 am: 16.08.2004, 15:17 Uhr »
Hallo,

Am 16.9. fliegen wir wieder nach Portland, allerdings vermute ich in der Holzklasse. Ich hoffe, dass Dein Reisebericht bis dahin 16.9. fertig wird. Man kann ja gar nicht genug Tips bekommen.
Wir waren im Juni schon da und haben auf den Walmart-Parkplätzen in Gresham und Vancouver übernachtet, aber der Tip kommt wohl für Dich zu spät.

Bin gespannt wie es weiter geht.

Gruss
Bejay

Angi

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #4 am: 16.08.2004, 18:20 Uhr »
Hallo,

schön, dass wir wieder eine Reise mitlesen dürfen. Kann dir nur zustimmen: Business ist schon erste Sahne, da könnte man sich schnell dran gewöhnen  :D .

Viel Spass noch und hoffentlich spielt das Wetter mit.

LG Angi
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Wolfgang

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #5 am: 16.08.2004, 18:23 Uhr »
Hi

@Bejay,

wir sind eigentlich keine Wal Mart Übernachter. Ständig das Gerassel von den Einkaufswagen, Autotüren schlagen zu, hell erleuchtete Parkplätze usw. Uns sind Campgrounds schon lieber.

@Gast
Wenn dir der Reisebericht zu ausführlich ist, dann lies ihn doch einfach nicht.
Gruß

Wolfgang

UncleSam

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #6 am: 16.08.2004, 19:30 Uhr »
Also ich finde Deinen Bericht super und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Stephan_

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #7 am: 17.08.2004, 07:09 Uhr »
Hallo Wolfgang,

ich bin auch gespannt, wie es weiter geht, vor allem die positiven Anmerkungen zu El Monte gehen mir runter wie nichts  :lol:

                      stephan
1991 San Francisco - 1993 Dallas - 1995 Seattle - 1997 Atlanta / Mexiko / Kanada - 1999 Seattle - 2001 Detroit / Chicago - 2004 Los Angeles - 2006 Los Angeles - 2008 Los Angeles - 2010 Denver 2012 Seattle - Boston 2013 Las Vegas - 2017 Las Vegas

KlausK

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #8 am: 17.08.2004, 09:32 Uhr »
Nur weiter so, ich will das mitverfolgen und dabei an unseren Traumurlaub vom letzten Jahr erinnert werden.

Utah

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #9 am: 17.08.2004, 09:37 Uhr »
Hi Wolfgang!

Wenn ich lese was ihr im Flugzeug gegessen habt, da läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
Laß uns bitte nicht so lange auf Teil 2 warten.
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Wolfgang

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #10 am: 17.08.2004, 12:16 Uhr »
Hi zusammen,

hier ist Teil 2 der Nordwest Tour.


3. Tag  Samstag 12.06.04
Portland

Die Nacht verlief ohne Störungen. Gegen acht Uhr machten wir uns auf den Weg zur Innenstadt. Wir fuhren zu einem P & R - Platz und von dort wollten wir mit der MAX in die Stadt. Nur haben wir die Rechnung ohne unser WoMo gemacht. Das passte nicht auf einen solchen P & R-Platz. D.h. Parken ging schon, wenn aber die anderen Plätze neben uns besetzt werden, können wir nicht mehr ausparken und wer weiß, wann die Plätze zum Rangieren frei werden. Wir hätten eine Station weiter auf dem EXPO-Gelände für 7$ parken können, aber es ging günstiger. Gleich in der Nähe der jetzigen Station sah ich einen Platz, auf dem sich Hunde austoben und schei....... können, lassen wir das. Da die Amis bekanntermaßen sehr lauffaul sind, fahren Herrchen und Frauchen ihre Vierbeiner per Auto zum Gassi gehen und somit gab es dort einen ausreichend großen Parkplatz. Hätte nie gedacht, dass ich mich mal über ein Hundeklo freuen würde.

Mit der MAX ging es anschließend nach Downtown, allerdings mit einem unerwarteten, aber netten Hindernis. Portland wird auch die Stadt der Rosen genannt und feiert jeden Juni das Rose Festival. An diesem Samstag fand die Grand Floral Parade statt und dafür wurde die Innenstadt gesperrt, auch für die Straßenbahn. Zufälligerweise war an der provisorischen Endstation gleichzeitig der Aufstellbereich der Parade und so nutzten wir die Gelegenheit, die mit Blumen geschmückten Motivwagen, Kapellen sowie Cowgirls und Indianer auf ihren Pferden anzuschauen.





Nach dem unplanmäßigen Stop und vielen Fotos fuhren wir weiter mit dem Bus nach Downtown. Dort steuerten wir den Saturday Market an, einen Trödelmarkt, der jeden Samstag und Sonntag (nicht ganzjährig) stattfindet. Aber irgendwie war uns nicht nach Trödel und wir liefen zum Old Town Bezirk. Im Reiseführer hörte sich das ja ganz nett an, restaurierte Häuser aus den 1890ern und so. Na ja, die Restauration lag wohl schon ein paar Jahre zurück und konnte bei uns keine Begeisterung auslösen. Dazu fiel uns in diesem und in den nachfolgenden Straßenzügen die vielen Homeless People auf. Diese saßen oder schliefen in Decken gehüllt vor den Häusern oder trieben sich so herum. Es war nicht bedrohlich, aber wir fühlten uns trotzdem unwohl. Da die Häuser für uns eher uninteressant waren, zog es uns zu der Parade, die sich durch Downtown schlängelte.



Zeitweise begleiteten wir den Zug, manchmal kürzten wir ab und so näherten wir uns dem nächsten Ziel. Vor uns lag nämlich noch der Besuch des Test Rose Gardens, einem Testgelände für neue und alte Rosensorten im Washington Park. Da die Parade die Bahnstrecke trennte, mussten wir die "Lücke" zu Fuß schließen und erreichten per Bahn und Bus gegen Mittag das Testgelände. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und wird am Wochenende gut besucht. Mittlerweile hatte sich das Wetter, entgegen der Voraussage, gebessert und so ließ sich zeitweise auch die Sonne blicken. Abgesehen von den schönen Rosen, hat man von hier oben einen guten Blick auf Teile der Stadt.



Nach unserem Rundgang durch die Rosenbeete trafen wir gegen 16:30 Uhr bei wieder stärker bewölkten Himmel und einzelnen Regentropfen bei unserem WoMo ein.
Welche Route werde wir morgen nehmen. Fahren wir zur Küste und weiter Richtung Süden oder doch Richtung Olympic NP ? Die Entscheidung wollten wir am nächsten Tag vom Wetter abhängig machen. Aber eines ist klar, beide Varianten beginnen im Norden von Portland und da wir nicht noch einmal in Portland übernachten wollten, suchten wir uns auf der Straßenkarte einen State Park mit Campground. Schon eine halbe Stunde später erreichten wir den Paradies Point SP am Interstate 5 und suchten uns einen freien Stellplatz aus. Preis 16$


4. Tag  Sonntag 13.06.04
Nisqually NWR

Heute sollte die Entscheidung über den weiteren Verlauf unserer Tour fallen und da der vorherige Tag gar nicht so schlecht war, wollten wir an unserem Plan festhalten und zuerst nach Norden fahren.



Doch schon nach wenigen Meilen auf dem Interstate 5 kamen uns Bedenken, denn ringsum war der Himmel grau bis schwarz und es regnete kräftig. Aber wir behielten die Richtung bei und fuhren bis zum Nisqually NWR, das südwestlich von Seattle bzw. Tacoma liegt.
Im Visitor Center kauften wir den Washington & Oregon Recreation Pass für 85$. Dieser Pass hat den Golden Eagle Pass als Grundlage und wird um die National Forest Gebiete und einige State Parks in Washington und Oregon sowie einigen Nat. Wildlife Refuges ergänzt. Die Dame im V.C. zögerte zuerst kurz, griff dann aber die richtige Mappe für diesen Pass. Sie hatte diesen Pass bisher noch nie verkauft, da er erst im März 2004 eingeführt wurde und nur sehr selten verkauft wird.
Anschließend liefen wir, bei inzwischen schönerem Wetter, ein Stück in diesem Wildlife Refuge, das ein Überwinterungsgebiet für Zugvögel ist, aber auch einige Dauergäste beherbergt. Die Überwinterungsgäste hatten das Gebiet schon verlassen, und die einheimische Vogelwelt war mehr zu hören als zu sehen. Dennoch konnten wir ein paar von ihnen fotografisch erlegen, hauptsächlich Haubentaucher. Ob die Fotos bei schlechtem Licht mit 400er Tele plus 1,4fach Konverter etwas geworden sind, werden wir leider erst nach der Entwicklung in Deutschland erfahren. Ist halt nix Digital! Ansonsten kann man am Nisqually NWR getrost vorbeifahren, es sei denn, man ist Hobby-Ornithologe.
Wir fuhren zurück auf den Interstate 5 und weiter bis Tacoma. Dort wechselten wir auf den State Highway 16 rüber zur Kitsap Halbinsel im Puget Sound. Leider sahen wir nur sehr wenig von diesem Meeresarm, denn die verzweigte Halbinsel ist viel mehr mit Wald bedeckt als ich je vermutet hätte. Weiter über die Hwys 3 und 101 ging es am frühen Abend auf einen CG im Olympic National Forest. Es war ein sehr einfacher und fast leerer CG für 10$. Außer uns stand nur noch ein Zelt und der Campground Host mit seinem Trailer auf dem Loop.
Fazit für diesen Tag: wenig ereignisreich. Sollte sich das Wetter die nächsten Tage so halten, wären wir doch schon zufrieden.
Gruß

Wolfgang

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #11 am: 17.08.2004, 12:44 Uhr »
Zitat von: Wolfgang


@Gast
Wenn dir der Reisebericht zu ausführlich ist, dann lies ihn doch einfach nicht.


Der Bericht ist gut, keine Frage, interessant und liest sich gut. Ich fand nur dieses "Business Class Gedöhns" albern. Kennt halt nicht jeder jemanden bei LH und wenn da mal jemand nachfragt, auf welches Basis Business an Eco-Zahler vergeben wird ...

User1211

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #12 am: 17.08.2004, 15:07 Uhr »
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für die Mittagspausenlektüre. Wie wäre es mit einer Frühstückspausenlektüre? Dann müssen wir nicht so lang warten, bis wir weiterlesen können.

Wie dem auch sei, bin gespannt wie es weitergeht, da ich einige von Euren Zielen vor 5 Jahren auch schon besucht habe.
Gruß
Thorsten


Wolfgang

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #13 am: 17.08.2004, 17:37 Uhr »
Hi Thorsten,

mit einer Frühstückspausenlektüre wird es wohl nichts. Morgens um halb sieben bin ich noch nicht im Internet und in der Fa. kann und will ich erst in der Mittagspause ins Forum.  :wink:
Gruß

Wolfgang

Hans

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Re: Reisebericht Nordwesten 2004
« Antwort #14 am: 17.08.2004, 21:06 Uhr »
jedenfalls ein ausgezeichneter Reisebericht und ich freu mich schon auf die Fortsetzungen.

Hans