Grand Canyon Wanderung zum Grund und zurück

[Stephan_]

Auf den Nationalparkseiten des Grand Canyon habe ich an vielen Stellen Warnungen gelesen, eine Wanderung zum Grund des Canyons und zurück an einem Tag machen zu wollen. Da ich erst im Oktoober dort sein werde, ist schon mal das Hitzeargument etwas entkräftet.

Sind die Ranger nun mal wieder ganz besonders vorsichtig, oder ist das tatsächlich eine solche Strapaze?

Wie sieht es denn aus, hat hier schon jemand Erharung mit einer Tagestour?

stephan

[Easy Going]

Beim Wetter am Grand Canyon weiß man nie. Wir hatten letztes Jahr so um den 10.10. knapp 25 Grad (nicht Fahrenheit!).

Was die Wanderung anbelangt fällt mir dazu Grey Wolf's Bericht ein. Dem hat es dabei gleich die Schuhe ausgezogen.  
http://www.greywolfsreisen.de/frame5.htm

[Scooby Doo]

Es ist schon eine Strapaze. Du überwindest ja nicht gerade wenige Höhenmeter - und das zweimal an einem Tag.

Auch bergab ist nicht zu unterschätzen. Mit jedem Schritt musst du ja dein Körpergewicht bremsen. Das kann über längere Zeit auch ganz schön auch die Knie und Beine gehen.

Weitere Threads zu diesem Thema:
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=1418&highlight=
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=6782&highlight=
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=5834&highlight=
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=9189&highlight=
http://www.usa-reise.net/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=9189&highlight=

[Redsox]

Was noch viel weniger zu unterschätzen ist: du musst auf dem Weg zurück bergauf  
Das ist gerade auf dem Rückweg, wenn man schon den langen Weg nach unten in den Knochen hat noch wesentlich anstrengender.

Ich würde die Warnungen der Ranger hier nicht übergehen.

[User1211]

Die Gründe, die von einer solchen Wanderung an einem einzigen Tag abraten sind aus den vielfältigen oben verlinkten Threads und Homepages deutlich zu ersehen. Der Eine oder Andere wird jedoch auf die Idee kommen, dass man ja gut trainiert ist und einem soetwas nicht passiert. Daher bitte ich um besondere Beachtung des von Easy Going verlinkten Erfahrungsberichtes von GreyWolf. Darin heißt es u.a.:

Später habe ich ein Plakat der Park Ranger gesehen. Darauf sieht man einen jungen, durchtrainierten Mann und darunter steht: "Die Mehrheit aller Personen, die aus dem Grand Canyon gerettet werden mussten, sehen so aus".

Es wird dann weiter erklärt, dass viele der Leute, die man rausholen musste, gut sportliche Männer zwischen 20 und 40 waren. Insofern sind es also gerade die Leute, die es erwischt, bei denen man am wenigsten damit rechnen müsste.

Und das ist gerade das Problem. Wirklich keiner warnt vor einer solchen Wanderung, um den Leuten den Spaß zu verderben, sondern um sie am Leben zu halten!!

[grimmi]

Wichtig ist wohl eine gute Vorbereitung und gute Ausrüstung, von passender Kleidung bis hin zu Nahrungsmitteln und vor allem ausreichend Getränke (an einem wolkigen Tag bei ca. 20 Grad oder weniger hab ich schon 4 Liter verbraucht)

Dann sollte auch eine Tagestour machbar sein. Ein bisschen zäh sollte man allerdings schon sein da gerade die letzten paar Meilen bergauf doch etwas "schmerzen" können. Allzu unsportlich sollte man auch nicht sein.

Ausserdem empfiehlt es sich schon früh aufzubrechen.
Ich würde mal ca. 7 Uhr vorschlagen damit man gegen 10 Uhr am Colorado River ist, eine Stunde Pause machen und gemütlich zurück dann sollte man vor der Dunkelheit zu Hause sein.

grüsse
grimmi

[Scooby Doo]

Unterwegs zweigt doch auch noch ein Weg zu einem etwas vorstehenden Aussichtspunkt ab. Irgendetwas mit Garden, den genauen Namen habe ich vergessen.
Bis dahin und zurück müsste es an einem Tag doch gut zu schaffen sein.

[Anette]

Scooby Doo, das ist Indian Gardens.
Bis dahin eine Tageswanderung haben wir auch gemacht, so ganz ohne ist das allerdings auch nicht. Ich war froh, als wir wieder oben waren. Ist aber zu schaffen.
Anette

[Daniel]

Indian Garden ist aber nur der Campground, der an der Abwzeigung zum Plateau Point liegt. Diesen Ausssichtspunkt hat Scooby Doo wohl gemeint.

[Anette]

Daniel, ja, Du hast ja recht    Ist mir doch tatsächlich ein Fehler unterlaufen, war wohl gedanklich so sehr beim Thema wandern....
Anett

[Wolfgang]

Hi Scooby Doo,

das ist der Trail zum Plateau Point. Der Abzweig vom Bright Angel Trail ist Indian Gardens. Die Gesamtstrecke hin und zurück beträgt knapp 20 km. Höhenunterschied ca. 1000m.

[Scooby Doo]

Thanks a lot folks.

Ich meinte tatsächlich den Plateau Point. Deshalb habe ich ihn in meinen Unterlagen nicht wiedergefunden, weil ich immer etwas mit "Garden" im Hinterkopf hatte.  

Na jedenfalls sit das wohl äußerste Schmerzgrenze für eine Tageswanderung. Weiter runter und zurück sollte man wirklich nicht machen, selbst wenn man sich topfit fühlt.

Wenn man unten ankommt, ist man sicherlich noch fit und denkt, ich komme da schon wieder rauf. Und nach der Hälfte des Anstiegs liegt man dann am Wegesrand - nein danke.

[Juergen]

Hallo,

neben der Frage, ob eine Tagestour möglich ist (ja, sie ist möglich - aber mit einem Risiko, dass man es "nicht schafft") kommt mir in den Diskussionen die Frage zu kurz, was man "davon hat".

Gut, wer "sich's beweisen will", für den mag die Tagestour irgendwie reizvoll sein (wie auch der Gänsemarsch mit 100ten anderen zum Basiscamp der Mt. Everest-Besteigung).

Wenn aber das Naturerlebnis im Vordergrund steht sollte meines Erachtens eine Tagestour ausscheiden (auch wenn man absolut topfit ist) - denn man "hat wenig davon".

Nach meiner persönlichen Meinung ist übrigens diese Wanderung keineswegs eine der schönsten im Südwesten - es gibt eine Unzahl anderer wunderschöner Abstiege zu beeindruckenden Flußtälern (bspw. Black Canyon of the Gunnisson mit mehreren Alternativen, Green River im Dinosaur Nat. Mon.), die mehr Naturerlebnis bieten als diese überlaufene Tour.

Jürgen

[Schneewie]

Wir sind 2002 nur bis zum 3-Milen-Resthouse gegangen. Sind eigentlich sportlich, und nachdem es runter ja nur super geht, haben wir an den Aufmarsch nicht so gedacht.

Aber wie gesagt, nach 3 Milen sind wir wieder umgedreht und ich muß gestehen, ich wäre fast nicht oben angekommen. Sind zwar auch leider während der Mittagshitze wieder hochgewandert, aber es war schon sehr anstrengend. Mein Kreislauf hat nicht mehr mitgemacht und mein Mann mußte beide Rucksäcke tragen, während ich mich an der Wasseflasche festgehalten haben und alle 500 m mich setzten mußte.  

Will damit ausdrücken, man darf es nicht unterschätzen  

[Schneewie]

Ich kann Jürgen nur Recht geben.
Beim Aufstieg hat man von der Umgebung nichts mehr gehabt, war einfach nur heftig - und das um zu sagen - war im Grand Canyon.

Wir werden uns diese Tortur nicht mehr antun.