Ja und nein.
Man kann sich natürlich zurücklehnen und sich sagen, dass die eigenen 18.000 Flugkilometer nicht relevant sind, weil ja schließlich hier, da, dort und dort sooooo viel mehr an Umweltschäden verursacht werden.
Und natürlich ist der Ansatzpunkt mit den "Verschmutzungsrechten" nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Aber letztlich wird wohl jeder immer Gründe finden so weitermachen zu können, wie er es tut.
Das tut auch die Industrie. Die kaufen sich auch ihre Ablassbriefe, die machen Publicity, wenn sie mit großem Brimborium Umweltschutzmaßnahmen ergreifen, die nur einen Teil der Emissionen besser reguliert und sie umsatzfördernd als Saubermänner dastehen lässt.
Fluggesellschaften haben Links auf Seiten, bei denen man eine Ausgleichszahlung für den durch den Flug enstandenen CO2-Ausstoß leisten kann und "engagieren" sich so für den Umweltschutz.
Letztlich können sich doch sogar Biertrinker auf die Schulter klopfen, weil ein Kasten einer bestimmten Biersorte angeblich einen qm Regenwald retten soll. Also Trinken für die Umwelt?
Wenn aber jeder die Verantwortung abschiebt oder nur so viel macht, dass es sich mit dem eigenen Vorteil vereinbaren lässt, dann geht es eben so weiter.
Und das merke ich ja an mir: Im Winter beim Lüften die Heizung ausdrehen oder bei schönem Wetter zu Fuß 10 Minuten zum nächsten Supermarkt gehen, das bekomme ich hin. Aber ein wirkliches Opfer ist das nicht. Mit dem Fahrrad die Elbe entlangzufahren im Urlaub statt in die USA zu fliegen, das kommt ja schließlich auch bei mir nicht in die Tüte.
Wenn mich nun aber ein Flugticket nach Portugal weniger kostet als eine Bahnfahrkarte an die Ostsee, wenn ich auf dem Weg an die Ostsee mit der Bahn wegen der vielen Umsteigerei und verpasster Züge länger unterwegs bin als mit dem Auto, dann wird aber umweltfreundliches Denken bei mir auch nicht gerade gefördert.
Insofern finde ich schon, dass das ein Thema zum nachdenken ist und nicht einfach so vom Tisch gewischt gehört.