Amerikas Canyons
Berglöwen im Wilden WestenAlle Muskeln gespannt, schleicht sich der Berglöwe an. Er hat Maultierhirsche entdeckt. In der kargen Landschaft im Südwesten der USA wären sie ein Festmahl für ihn. Doch die Pflanzenfresser sind mit ungewöhnlich großen Ohren ausgestattet und hören selbst den kleinsten Laut.
Dramen wie diese spielen sich seit Jahrtausenden in Amerikas Canyons ab. Doch die "Bühne" ist noch viel älter - seit 320 Millionen Jahren formen Wind und Wasser die weltberühmten Schluchten. Im über 30 Meter tiefen Antelope Canyon zum Beispiel lässt das Licht den Sandstein in allen erdenklichen Farben leuchten. Bis zu 1.000 Meter tief und 450 Kilometer lang ist der legendäre Grand Canyon. Einst bedeckte ein Meer diese Region Nordamerikas. Als es für immer verschwand, hinterließ es eine Wüste.
In den Canyons von Utah und Arizona überlebt nur, wer sich anpasst. Unbarmherzig brennt die Sonne vom meist wolkenlosen Himmel, und die Hitze staut sich in den engen Schluchten. Regen verdunstet oft, bevor er die Erde überhaupt berührt. Selbst Opportunisten wie der Rotluchs haben es dort nicht leicht, ein Revier mit ausreichend Nahrung zu finden. Kojoten müssen sich vor der Klapperschlange in Acht nehmen, und der mächtige Steinadler ist eine ständige Bedrohung für die kleinen Präriehunde. Nur nachts sind die Temperaturen erträglicher. Dann jagen Grashüpfermäuse nach Insekten und kleinen Säugetieren, und Silberdachse plündern die Erdbauten von Nagern.
Der Film von Ann F. Kim gibt Einblicke in eine der schönsten und kargsten Landschaften Nordamerikas mit ihren gewaltigen Hochplateaus und tief in die Erde eingeschnittenen Schluchten, wo flirrende Hitze und erbarmungslose Trockenheit den Rhythmus vorgeben.
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