Nö... ich finde das jetzt nicht primär eine von den Poli***-Pfui-Fragen.
Ich kenne nur kein anderes Land (es gibt sicher welche, ich war halt nur noch nicht dort), wo
die meisten Einreisenden schon im Vorfeld feuchte Hände kriegen, weil sie vielleicht eine 7 oder 1
falsch ins Formular gepinselt haben, oder das Datum auf die europäische Art eingetragen haben, um
dann wie dumme Kleinkinder wieder in die Schlange zurück geschickt zu werden.
Ich war noch in keinem Land, in dem ich ernstlich gefragt wurde, ob ich rauschgiftsüchtig, geisteskrank
oder ein Terrorist sei, auch keines, wo ich bei der Einreise fotografiert wurde und meine Fingerabdrücke
genommen wurden. Ich habe auch noch in keinem anderen Land 90 Minuten wie ein armer Sünder auf
einem Holzstühlchen gesessen (wie an der amerikanisch-mexikanischen Grenze bei der Rückreise), um
dann endlich unfreundlich und kommentarlos meinen einkassierten Reisepass wieder zu bekommen –
natürlich auch ohne jede Entschuldigung und erst auf Nachfrage gnädig mitgeteilt bekommen habe,
dass der Computer ein "Problem" gemeldet habe – aber es sei ein Irrtum gewesen.
Ich kenne auch kein Land, wo ein zusammen reisendes Pärchen auf's gröbste zusammengestaucht wurde,
weil die beiden es (unwissentlich) gewagt hatten, zu zweit zum Immigration Officer vorzutreten.
Versteht mich nicht falsch: ich hatte nie ein ernstes Problem bei der Einreise, zum einen, weil ich nach
25 Jahren nun langsam weiss, was sich empfiehlt, zum zweiten, weil ich mich bemühe, nett und
unvoreingenommen den Beamten gegenüber zu sein. Oft mit dem Ergebnis, dass die dann auch locker,
nett und freundlich sind, leider oft auch mit dem Ergebnis, dass sie sich trotzdem wie Halbgötter benehmen
und einem das Gefühl vermitteln, es sei eine Gnade, sein Geld in diesem Land ausgeben zu dürfen.
Und ich kenne kaum jemanden, der nicht unwillkürlich erleichtert aufatmet, wenn er die Immigration hinter
sich hat – ähnlich hat man früher immer bei der Einreise in die DDR empfunden.