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Autor Thema: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?  (Gelesen 3934 mal)

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Drummond

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #15 am: 21.02.2016, 13:35 Uhr »
Man kann technische Entwicklungen nicht mit dem Hammer in den Markt drücken.
Der Käufer entscheidet immer noch.
In der Mehrheit nach Abwägung von Kosten/Nutzen.
Und der ist heutzutage nicht gegeben. Der Nutzen.
Naturgesetze, wie die von Elektroenergie-Speicherung lassen sich schwer aushebeln.

Es gab auch mal einen Hype um den Wankel-Motor.
War einleuchtend, das mit dem rund laufenden "Zylinder".
Hat aber offensichtlich nicht richtig für die Massenproduktion geklappt.
VG

wolfi

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #16 am: 21.02.2016, 15:39 Uhr »
Das Problem des Wankel-Motors ist/war die Abdichtung des rotierenden Kolbens - das ist ein zweidimensionales System, während die Kante eines auf- und abgehenden Kolbens ein eindimensionales Problem darstellt, welches leichter beherrschbar ist.

Da ging also zu viel Öl verloren, und die Abgaswerte waren ebenfalls schlechter - vor allem aber der Verbrauch:

Zitat
Die Dichtflächen des Wankelmotors sind erheblich länger als bei einem Hubkolbenmotor und führen zu höheren Druckverlusten.
Aus den vorgenannten Gründen ist der spezifische Kraftstoffverbrauch des Wankelmotors im Vergleich zum Viertakthubkolbenmotor um bis zu 16 % höher.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wankelmotor

Las Vegas Fan

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #17 am: 21.02.2016, 16:16 Uhr »
Wo hast du die Zahlen her?
2015 wurden in den USA 17,470 Millionen PkW verkauft. Die 22.000 Einheiten von Tesla stimmen, aber entsprechend sind es relativ noch weniger.

Stimmt - ich habe aus Versehen nur "Nissan" in den USA verkauft (keine Ahnung, wo mir der Fehler unterlaufen ist, aber es ist offensichtlich nur Nissan), die haben alleine die 1,35 Millionen Autos abgesetzt.... Macht es ja alles nur noch schlechter.

Was die Kostennutzung betrifft, VW gibt für den E-Golf einen Energieverbrauch von 12,7kwh/100km an, das wäre durchaus Konkurrenzfähig, in meinem aktuellen Stromtarif kostet 1kwh ca 23 Cent (inkl. MwSt.), das wären ca. 2,90 € für 100km. Das ist ein guter Wert, unser Turbo-Diesel kostet uns aktuell 5,60€ auf 100km (also fast das Doppelte) und ob das wirklich lange so bleibt, weiß man nicht, dieses "Fracking" ist jetzt schon ein Zuzahlgeschäft. Wir haben auch schon 1,50€ pro Liter Diesel bezahlt (dann wären wir bei fast 10€ auf 100km). Der E-Golf hat auch eine (realistische) Reichweite von ca. 135km (die 190km sind wieder die berühmten Laborbedingungen). So ein Auto ist für den Arbeitsweg und für Einkaufsfahrten sicher eine Überlegung wert, mehr fahren wir nur sehr selten am Tag. Aber in den Urlaub kann man damit gar nicht fahren, das ist sinnlos. Da müßte man einen Benziner mieten. Deswegen ist ja auch die vermeintliche Installation von Ladestationen in den USA ein Schuss in den Wind, wer soll das benutzen??

Es hat schon seinen Grund, dass die Autos so schlecht verkauft werden. Auch in den USA.

wolfi

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #18 am: 21.02.2016, 16:56 Uhr »
Was imho sinnvoll wäre (in USA wie im dicht besiedelten Europa):

"Normale" Autos nicht mehr oder nur begrenzt in die Städte fahren lassen - was man nicht mit dem Bus erreichen kann bzw erledigen kann (Einkauf und Transport) mit gemieteten /gesharten Elektro-Autos machen.

Langstrecken sind halt ein Problem für Akkumulatoren ...

PS und nicht ganz OT:

ich hatte ja mal bei einem USA-Urlaub einen Prius, weil Alamo und National in Nashville am Flughafen kein "kleines" Auto hatten und ich keinen großen SUV wollte.

Ich habe dann 10$ mehr pro Tag bezahlt - das Geld würde ich am Benzin wieder rein holen, meinte der ziemlich angepisste Alamo-Mensch ...  :lol:

Wir sind damit einiges gefahren in knapp drei Wochen - über Atlanta bis Savannah, runter bis zum KSC, quer rüber bis St Pete und zurück über Charleston ...
War sehr interessant, den Bordcomputer zu beobachten ...

45 mpg habe ich erreicht (55 heißt es in der Werbung) - es waren halt ein paar schnelle interstates dabei, da ging der Verbrauch auf etwa 25 mpg hoch ...
Mit einem Elektro-Auto und den heutigen Akkus keine Chance, so oft nachladen!

In-Tim

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #19 am: 21.02.2016, 18:34 Uhr »
Das ist aich das was ich sehe. Die Zukunft des E-Autos sind die Städte. Sort sind Verbrenner schädlich und unwirtschaftlich (Stop&Go, Abgase, hoher Verbrauch, hoher Verschleiß..)
Für die Langstrecke dann weiter ein Verbrenner. Da wir bewusst nur einen Kleinwagen und einen Kompakten haben mieten wir uns hier aber auch schon einen Wagen wenn es weiter weg geht. Ist auch einfach wirtschaftlicher als mit dem eigenen Auto >1000km an Wochenende zu fahren.
07-10 | 30 US-States; EU,NO,SE,MK
11-13 | SE,NO,DK,FR,SP | AU,TH,SGP,SA,IN,IDN,VAE | USA:CA,AZ
2014 | UK,SP,MK,AT,CH | VAE,MA,IDN,RU | USA:WA,OR,CA,NV,AZ;
2015 | EU,BY | USA:NY,DC,CA,NV,UT,ME,NH,VT,RI,CT,NJ | CAN:QC,NB

DocHoliday

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #20 am: 22.02.2016, 14:59 Uhr »
Ich kann mir gut vorstellen, dass in den Metropolen irgendwann Car-Sharing mit Elektroautos das Verkehrskonzept der Wahl sind, evtl. in Kombination mit großen P+R Parkplätzen am Stadtrand, wo man auf das Elektromobil umsteigt. Im ländlichen Raum und für Überlandfahrten sehe ich noch kein überzeugendes Konzept.
Gruß
Dirk

Las Vegas Fan

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #21 am: 22.02.2016, 15:07 Uhr »
Sort sind Verbrenner schädlich und unwirtschaftlich

Wobei man nicht vergessen darf, auch E-Autos verbrauchen Energie, deren Gewinnung nicht grundsätzlich unschädlich und unwirtschaftlich ist. Die "Energiewende" steckt noch in den Kinderschuhen und ein Kohlekraftwerk zur Erzeugung von Strom, der dann in E-Autos gespeist wird, ist auch eine Umweltkatastrophe in Reinkultur. Erst wenn auch der Strom "sauber" ist, sind E-Autos auch sauber, auch wenn sie heute schon so wirken, nur weil der Dreck an einer anderen Stelle erzeugt wird.

Microbi

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Re: Abgasskandal - Jetzt auch Daimler?
« Antwort #22 am: 22.02.2016, 17:03 Uhr »
Offenbar habe ich es wo anders geschrieben: Ich habe im Fernsehen einen Bericht gesehen, in dem auch BMW, Mercedes und Renault quasi "überführt" wurden, manipulierte Steuereinheiten zu verbauen.
Die erkennen die Testumgebung und drosseln den Stickoxidausstoß.

Und irgendwann wird der Kunde mit einem Wagen dastehen, der massiv an Wert verloren hat, weil der Hersteller alle zum Narren gehalten hat.

In dieser Sendung meinte ein Ingenieur auch, dass es technisch durchaus möglich wäre die Stickoxide, wie vorgegeben, zu senken, aber das würde den Profit der Hersteller schmälern. Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar, aber die Motivation is plausibel.

Mic