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Autor Thema: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA  (Gelesen 83993 mal)

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Marterpfahl

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #240 am: 22.11.2015, 15:22 Uhr »
Vielen Dank für Deine einseitige Beurteilung. Um Deinen Horizont etwas zu erweitern, möchte ich folgendes dazu vermerken:

Es gibt einmal die Branche, die im Trüben fischt. Ferner gibt es Firmen, die Software auf bestimmte Motoren entwickelt hat
und auf ihre Produkte bzw. Folgeschäden auf bestimmte Bauteile auch Garantien gibt. Hier kommt es auf die Firmen an, ob
darauf geachtet wird, dass das Tuning ordungsgemäß in die Papiere eingetragen wird. Ansonsten obliegt es dem Kfz.-Halter,
ob er mit dem Risiko leben will, den Versicherungsschutz + Garantien zu riskieren.

Übrigens finde ich deine Aussage , das dem Nutzer i.d.R. daran gelegen ist, keine Eintragungen vornehmen zu lassen, doch recht
abenteuerlich.

Und es gibt sogar Automobilhersteller ( u.a. BMW, Mercedes ), die bieten Chiptuning als Zubehör auf bestimmte Motoren an. Mit
voller Garantie.  Wenn hier der Chip verbaut wird, kommt das auch in die Papiere.

Auch Deine Aussage, das ein schlecht gemachtes Chiptuning ins "katastrophale" gehen kann, ist schlicht irreführend. Beim Chip wird
nur in das Motor-Management eingegriffen. Ob das Getriebe oder die Antriebswellen mit dem Leistungsschub klarkommen, ist eine
andere Geschichte. Das hängt wieder damit zusammen, bis zu welcher Leistungsstärke sie ausgelegt sind.

Die Moral von der Geschicht: Nicht alle Chiptuner und -Nutzer, sind böse Buben  :staunend2:

                                       Und die Moralapostel mögen bitte mal beide Seiten  beleuchten.   :idee:


LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

McC

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #241 am: 22.11.2015, 15:26 Uhr »
Ferner gibt es Firmen, die Software auf bestimmte Motoren entwickelt hat
und auf ihre Produkte bzw. Folgeschäden auf bestimmte Bauteile auch Garantien gibt.

Richtig, siehe Alpina, AMG, Schnitzer etc.

Smokey-the-Bear

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #242 am: 22.11.2015, 15:54 Uhr »
Mal ganz abgesehen davon, dass eine gewisse "Aufregung" im Nachgang zu meinem Chiptuning-Posting schon beinahe "erwartbar" war, fällt auch auf, dass mein Posting zuvor wahrscheinlich nur recht "selektiv" gelesen (oder: verstanden) worden ist.

Im Grund ist es aber sekundär.

Mag jeder damit umgehen, wie es möchte. Solange er es "offen" tut, ist es auch nicht weiter schlimm, kann sich dann doch jeder, der die Tatsachen kennt, ein eigenes Bild machen.
Viele Grüße
  Frank

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007monipenny

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #243 am: 23.11.2015, 23:21 Uhr »

Zitat
Volkswagen hat in der Affäre um manipulierte Abgaswerte für den Großteil der betroffenen Fahrzeuge technische Lösungen gefunden. Für mehr als 90 Prozent der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in Europa seien die Lösungen inzwischen bestätigt, sagte Konzernchef Matthias Müller in einer Rede vor rund tausend Führungskräften in Wolfsburg. Der Aufwand für die Nachrüstung sei "technisch, handwerklich und finanziell überschaubar", sagte Müller weiter.

Beim Zwei-Liter-Dieselmotor reiche ein Software-Update aus, dem das Kraftfahrtbundesamt bereits zugestimmt habe, sagte Müller. Auch beim 1,6-Liter-Motor habe VW grundsätzlich grünes Licht. Neben einer aktualisierten Software seien hier aber auch "Hardware-Maßnahmen" erforderlich, räumte der Konzernchef ein. Es handele sich aber "um relativ einfache Veränderungen am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette". Die Annahme, dass "grundlegende Eingriffe am Motor notwendig seien", habe sich nicht bewahrheitet.

Die Detailmaßnahmen für den 1,2-Liter-Motor will VW dem Kraftfahrtbundesamt bis zum Monatsende vorlegen, wie Müller ankündigte. "Auch hier genügt voraussichtlich ein Software-Update", fügte er hinzu.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-hat-Loesungen-fuer-fast-alle-Motoren-article16417226.html

Zitat
Volkswagen kommt bei den Kosten für die Nachrüstung der bis zu 10 Millionen vom Abgasskandal betroffenen Autos wahrscheinlich mit einem blauen Auge davon. „Der Aufwand für die Nachrüstung ist technisch, handwerklich und finanziell überschaubar“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller am Montagabend in Wolfsburg vor etwa 1000 Führungskräften des Unternehmens. „Das ist eine gute Entwicklung“, sagte er in seiner Rede, die der F.A.Z. in Auszügen vorliegt.

Müller berichtete, für mehr als 90 Prozent der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in Europa seien technische Lösungen inzwischen von den Aufsichtsbehörden bestätigt. „Bis Ende des Monats
    werden wir dem Kraftfahrtbundesamt die technische Umsetzung aller Maßnahmen im Einzelnen vorlegt haben.“ Auch bei den mittelgroßen 1,6 Liter-Dieselmotoren seien grundlegende Eingriffe am Motor – anders als zunächst vom Unternehmen angenommen – nicht notwendig, sagte der VW-Chef. Neben einem Software-Update seien zwar auch Hardware-Maßnahmen erforderlich, dabei gehe es aber um „relativ einfache Veränderungen“ am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette.
 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/vw-chef-mueller-sieht-vw-mit-blauem-auge-davonkommen-13928519.html#Drucken

Über die betroffenen USA Fahrzeuge hat er sich nicht geäußert. Ich gehe davon aus, dass es dort ähnliche Lösungen geben wird.

007monipenny

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #244 am: 23.11.2015, 23:58 Uhr »
[gilt für D]

Während Anwälte das große Geschäft wittern (und tausende Euro für die Werbung dafür ausgeben, VW "Geschädigte" zu vertreten) , raten Verbraucherschützer abzuwarten... Möglicherweise reicht es, den "Mangel" in einer bestimmten Frist zu beheben... 

Zitat
Um Risiken auszuschließen, sollten Käufer den Verkäufer bitten, auf die sogenannte Einrede der Verjährung zu verzichten. Während Kanzleien dafür oft Honorar verlangen, stellen Verbraucherzentralen den Musterbrief längst auch kostenlos zur Verfügung. Zumindest hier ist die Erfolgschance höher: VW sagte zu, bis Ende 2016 nicht auf die Einhaltung von Verjährungsfristen zu bestehen. "Deshalb entstehen VW-Kunden durch Zuwarten keine Nachteile", sagte ein Sprecher. Auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages geht davon aus, dass - zumindest bezogen auf den konkreten Mangel - VW das Thema mit einer Nachbesserung aus der Welt schaffen kann. Funktioniere das Auto nach der Rückrufaktion wie vorgeschrieben, "dürfte bezogen auf den konkreten Mangel eine wirksame Nachbesserung vorliegen", heißt es.


http://www.n-tv.de/ratgeber/Anwaelte-wittern-grosses-Geschaeft-article16414661.html

missy

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #245 am: 24.11.2015, 02:10 Uhr »

Zitat
Volkswagen hat in der Affäre um manipulierte Abgaswerte für den Großteil der betroffenen Fahrzeuge technische Lösungen gefunden. Für mehr als 90 Prozent der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in Europa seien die Lösungen inzwischen bestätigt, sagte Konzernchef Matthias Müller in einer Rede vor rund tausend Führungskräften in Wolfsburg. Der Aufwand für die Nachrüstung sei "technisch, handwerklich und finanziell überschaubar", sagte Müller weiter.

Beim Zwei-Liter-Dieselmotor reiche ein Software-Update aus, dem das Kraftfahrtbundesamt bereits zugestimmt habe, sagte Müller. Auch beim 1,6-Liter-Motor habe VW grundsätzlich grünes Licht. Neben einer aktualisierten Software seien hier aber auch "Hardware-Maßnahmen" erforderlich, räumte der Konzernchef ein. Es handele sich aber "um relativ einfache Veränderungen am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette". Die Annahme, dass "grundlegende Eingriffe am Motor notwendig seien", habe sich nicht bewahrheitet.

Die Detailmaßnahmen für den 1,2-Liter-Motor will VW dem Kraftfahrtbundesamt bis zum Monatsende vorlegen, wie Müller ankündigte. "Auch hier genügt voraussichtlich ein Software-Update", fügte er hinzu.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/VW-hat-Loesungen-fuer-fast-alle-Motoren-article16417226.html

Zitat
Volkswagen kommt bei den Kosten für die Nachrüstung der bis zu 10 Millionen vom Abgasskandal betroffenen Autos wahrscheinlich mit einem blauen Auge davon. Der Aufwand für die Nachrüstung ist technisch, handwerklich und finanziell überschaubar, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller am Montagabend in Wolfsburg vor etwa 1000 Führungskräften des Unternehmens. Das ist eine gute Entwicklung, sagte er in seiner Rede, die der F.A.Z. in Auszügen vorliegt.

Müller berichtete, für mehr als 90 Prozent der betroffenen Diesel-Fahrzeuge in Europa seien technische Lösungen inzwischen von den Aufsichtsbehörden bestätigt. Bis Ende des Monats
    werden wir dem Kraftfahrtbundesamt die technische Umsetzung aller Maßnahmen im Einzelnen vorlegt haben. Auch bei den mittelgroßen 1,6 Liter-Dieselmotoren seien grundlegende Eingriffe am Motor  anders als zunächst vom Unternehmen angenommen  nicht notwendig, sagte der VW-Chef. Neben einem Software-Update seien zwar auch Hardware-Maßnahmen erforderlich, dabei gehe es aber um relativ einfache Veränderungen am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette.
 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/vw-chef-mueller-sieht-vw-mit-blauem-auge-davonkommen-13928519.html#Drucken

Über die betroffenen USA Fahrzeuge hat er sich nicht geäußert. Ich gehe davon aus, dass es dort ähnliche Lösungen geben wird.

Uiiiii.... Na das klingt ja toll, und so einfach, und billig!

Warum hat man dann um alles in der Welt
die VW Dieselfahrer erstmal nach Strich und Faden betrogen und dann auf Nachfrage der
EPA alles schoen abgestritten?



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007monipenny

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #246 am: 24.11.2015, 08:26 Uhr »
Der Betrug ging von wenigen Leuten aus. Der Rest der Mitarbeiter wusste schlicht nichts davon! Das wurde schon von Anfang an so berichtet. Das Debakel hat alle überrascht, auch 99,99 % der Konzernmitarbeiter!




Kauschthaus

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #247 am: 26.11.2015, 18:50 Uhr »


Ich fürchte, es wird so raus kommen, dass ich den Wagen irgendwann nächstes Jahr in die Werkstatt geben und mit der schwächeren Leistung hinterher leben muss.  :(

Grüße, Petra

Wie kommst Du darauf, dass Du hinterher mit eine schwächeren Leistung leben müßtest, Petra?

Die Leistung ist ebenso ein Bestandteil des Versprechens (Vertrag), wie Verbrauch bzw. Abgaswerte.

Abgesehen davon:
Da es den 2l VW-Diesel ja auch mit noch deutlich höhren Leistungen (als 140PS) gibt, wir VW eine Lösung finden, die auch alle versprochenen 140 Pferdestärken beisammen hält.

Ich habe keine Ahnung von den technischen Details. Der Autoschrauber meines Vertrauens vermutet das, rät aber dazu, einfach mal abzuwarten.
Und ich denke, wenn man bei gleicher PS Leistung weniger Schadstoffe in die Luft blasen könnte, hätten sie es ja getan. Dann wäre der Betrug doch erst recht völlig unnötig gewesen. :zuck:

Von Chiptuning halte ich nichts. Alle sonstigen "Hardware" Komponenten des Wagens sind doch auf eine bestimmte Leistung abgestimmt. Da muss ich nicht reinpfuschen.  :nono:

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

McC

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #248 am: 26.11.2015, 19:09 Uhr »
Von Chiptuning halte ich nichts. Alle sonstigen "Hardware" Komponenten des Wagens sind doch auf eine bestimmte Leistung abgestimmt. Da muss ich nicht reinpfuschen.  :nono:

Nicht ganz richtig. Viele Motoren werden abgeregelt, siehe die Oberklasse-Fahrzeuge von Audi, BMW oder Mercedes. Offene Motoren gibt es dann vom hauseigenen Tuner, siehe AMG.

Kauschthaus

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #249 am: 26.11.2015, 19:18 Uhr »
Von Chiptuning halte ich nichts. Alle sonstigen "Hardware" Komponenten des Wagens sind doch auf eine bestimmte Leistung abgestimmt. Da muss ich nicht reinpfuschen.  :nono:

Nicht ganz richtig. Viele Motoren werden abgeregelt, siehe die Oberklasse-Fahrzeuge von Audi, BMW oder Mercedes. Offene Motoren gibt es dann vom hauseigenen Tuner, siehe AMG.

Ja, das verstehe ich durchaus. Aber sind dann alle anderen Komponenten wie Fahrwerk, Bremsen vor allem, auf die max. mögliche Leistung oder auf die abgeregelte Leistung abgestimmt?

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

dschlei

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #250 am: 27.11.2015, 02:43 Uhr »
Von Chiptuning halte ich nichts. Alle sonstigen "Hardware" Komponenten des Wagens sind doch auf eine bestimmte Leistung abgestimmt. Da muss ich nicht reinpfuschen.  :nono:

Nicht ganz richtig. Viele Motoren werden abgeregelt, siehe die Oberklasse-Fahrzeuge von Audi, BMW oder Mercedes. Offene Motoren gibt es dann vom hauseigenen Tuner, siehe AMG.

Ja, das verstehe ich durchaus. Aber sind dann alle anderen Komponenten wie Fahrwerk, Bremsen vor allem, auf die max. mögliche Leistung oder auf die abgeregelte Leistung abgestimmt?

Grüße, Petra
Nicht unbendingt.
Mein Sohn hat gerade die Kradanwellen an einem AMG 55 (also M-Klasse AMG) ausgetauscht.   Und man sollte es nicht glauben, aber die sind identisch mit denen des M-350, also eines Fahrzeuges, mit fast der Haelfte der Leistung.  Bei anderen Herstellern wird das auch aehnlich sein.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

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Re:
« Antwort #251 am: 27.11.2015, 07:46 Uhr »
Und wo ist er?

Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man recht haben und doch ein Idiot sein kann. (Martin Kessel 1901-90)

Gruss Patrick

Smokey-the-Bear

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #252 am: 27.11.2015, 08:44 Uhr »
Chip-Tuning kann eine sehr heikle Angelegenheit sein. Meine Sache wäre es nicht.

Viele Anhänger des Chip-Tunings argumentieren, dass der Chip-Tuner lediglich die ohnehin vorhandenen Reserven des Serienmotors ausnutzt, also alles im sicheren Bereich stattfindet.

Vielleicht hätte man einer solchen Argumentation vor Jahren durchaus noch folgend können. Heutzutage ist das aber weitaus weniger richtig. (Ich arbeite im Automotive-Bereich und traue mir dieses Urteil durchaus zu).

Moderne Motoren sind von Hause aus weitaus mehr belastet, als dies "früher" der Fall war. Schon die Hersteller gehen vielfach an die Grenzen des Machbaren.

Das eigentliche Problem sind aber viele (nicht alle) Chip-Tuner selbst. Diese mögen zwar durchaus Elektronik-Experten sein, die noch mehr PS oder Newtonmeter aus dem Motor herauskitzeln können, haben vom Antriebsstrang insgesamt aber keine oder nur wenig Ahnung bzw. kümmern sich nicht darum.

Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel. Es gibt durchaus einige wenige, die ihr Handwerk verstehen. Natürlich muß man "die Guten" kennen/erkennen. Hier ist es schon mal hilfreich, wenn man auf entsprechende Angebote aus der Bucht oder aus ominösen Kleinanzeigen von vornherein verzichtet. Man könnte z.B. mal in eine Vertragswerkstatt gehen und sich dort Rat einholen. Vielleicht kümmern die sich sogar selbst um eine Maßnahme. Dann hätte man zumindest mal einen Ansprechpartner.

Ein Indiz ist auch, ob die Tuning-Maßnahme durch eine Garantie abgedeckt ist, die in Art und Umfang mit einer Herstellergarantie vergleichbar ist, die im Regelfall bei einer Tuningmaßnahme verloren geht.

Man mag sich die unterschiedliche "Qualität", wie eine gewisse Motorleistung X zustandegekommen ist, auch wie folgt plausibel machen:

Wenn der Fahrzeughersteller z.B. aus einer vorhandenen 115 PS-Version eine 150 PS-Version bringen möchte, dann wird er nicht zu softwareseitig einige wenige Parameter verstellen, um auf diese Leistung zu kommen, sondern er wird auch einige Komponenten im Antriebsstrang daraufhin abstimmen und das Ganze im Anschluss ausgiebig erproben. Schließlich muß er für das Ganze hinterher gerade stehen.

Die Aussage, dass die Komponenten von schwächeren und stärkeren Motorvarianten identisch sind, stimmt im Grundsatz sicherlich nicht. Im Einzelfall, bei der einen oder anderen Komponente, mag es aber der Fall sein, wenn es in der Herstellung ökonomisch ist.

Das allergrößte Manko sehe ich selbst aber beim Weiterverkauf für den dann folgenden Käufer:
Häufig sind die Tuningmaßnahmen so geartet, dass man sie - im Nachhinein - nicht mehr nachvollziehen/erkennen kann.

Der nachfolgende Käufer kauft dann in guten Glauben (z.B.) einen 115 PS-Diesel, der durch eine Chiptuning-Maßnahme zuvor jedoch auf 150 PS gebracht wurde. Der ursprüngliche Eigner mag damit vielleicht 75.000 km seinen "Spaß" gehabt haben (und den wollte er ja wohl - siehe Tuning). Wie lange der nachfolgende Käufer aber noch Freude an dem Wagen haben wird, steht in den Sternen. Sehr wahrscheinlich wird er sich weniger lange am Wagen erfreuen können, als es ohne die Tuning-Historie der Fall gewesen wäre. Das ist zumindest die eindeutige Tendenz, so haben es verschiedene Untersuchungen ergeben. Die Lebensdauer verschiedener Komponenten des Antriebsstranges (oder der Abgasanlage, siehe Partikelfilter) wird verkürzt, da sie einem erhöhten Verschleiß ausgesetzt war.

Daher würde ich mir wünschen:
Chip-Tuning muß auch gegenüber dem nachfolgenden Käufer offen kommuniziert werden. Dann kann dieser selbst beurteilen, ob er den Wagen auch weiterhin möchte.

Chip-Tuning sollte auch sonst immer offen "kommuniziert" werden, weil es z.B. die Abgas- und/oder Verbrauchswerte ungünstig beeinflussen kann. Dies wiederum hat dann im Regelfall eine entsprechenden Einfluss auf die Besteuerung bzw. auf die Versicherungsprämie.

All dies dürfte bei einer Vielzahl - Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel! - derjeniger, die ihr Fahrzeug "gechipt" haben, höchst unpopulär sein. Von daher wird die offene Kommunikation einer solchen Tuning-Maßnahme zumeist nur ein Wunsch bleiben.
Viele Grüße
  Frank

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #253 am: 27.11.2015, 09:17 Uhr »
Wer der Meinung ist, dass die "M Gmbh" oder "AMG" ihre Fahrzeuge nur anhand von Chiptuning autmotzt, der irrt gewaltig! Das sind meist extra dafür konzipierte Motoren mit mehr Hubraum usw. Ich war mal in Affalterbach bei AMG und die verwenden dort alles andere als einen Serienmotor. Soweit ich weis verwendet Opel OPC gezüchtete Serienmotoren für ihre Premiumsportler, aber sicher nicht M und AMG.
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Smokey-the-Bear

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Re: Bärendienst für die Dieseltechnologie in den USA
« Antwort #254 am: 27.11.2015, 09:35 Uhr »
Wer der Meinung ist, dass die "M Gmbh" oder "AMG" ihre Fahrzeuge nur anhand von Chiptuning autmotzt, der irrt gewaltig! Das sind meist extra dafür konzipierte Motoren mit mehr Hubraum usw.

Das ist so.

AMG, die M GmbH und auch Alpina sind eigene Hersteller.

Die Leistung, die diese Hersteller aus den jeweiligen Motoren generieren, basiert auf einer Vielzahl von aufeinander abgestimmten (und ausgetesteten) Maßnahmen. Teils werden auch eingeständige oder deutlich modifizierte Motoren verwendet. Das Ganze ist dann mit einer umfassenden Herstellergarantie versehen.

In den Kontext mit Chip-Tuning würde ich o.g. daher auch nicht setzen. Das ist eine "andere Welt".

... ich glaube nur, jetzt driften wir vollends ins off topic, in "Fachsimpeleien" ab ....   :oops:

Viele Grüße
  Frank

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