Das dem Verbrecher das Handwerk gelegt wurde, wird glaube ich niemand hier bedauerlich finden. Es werden sich bestimmt Nachfolger, Nachahmer und so weiter finden, aber Osama Bin Laden plant keinen weiteren Anschlag mehr, das ist seit gestern klar.
Fuer die Taten, die er veruebt hat, muss er zur Rechenschaft gezogen werden. Ich haette mir gewuenscht, dass er sich vor einem ordentlichen Gericht haette verantworten muessen. Ein Rechtsstaat, der selbst jemandem wie Osama Bin Laden einen fairen Prozess zugesteht, sendet ein starkes Signal und ist ein Vorbild weltweit.
Aber ich weiss selber dass das ein sehr naiver Wunsch gewesen ist, der mit der Realitaet wenig zu tun hat. Und damit meine ich gar nicht die angebliche "Kill Mission", von der playmaker11 hier zu wissen meint. Ich habe Berichte gehoert, dass die Festnahme fuer die Seals durchaus eine Option war, aber man davon ausging, dass es dazu wohl keine Gelegenheit geben wuerde, da Osama sich bis zur vorletzten Kugel wehren wuerde und die letzte fuer sich selbst reserviert haette. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass Osama sich nicht friedlich auf eine Anklagebank gesetzt haette, womit die Option ordentliches Gericht ausscheidet.
Ich kann es zwar nachvollziehen, dass es Amerikaner gibt, die jetzt in Feierstimmung sind, aber auf mich wirkt das ein wenig befremdlich.
Und ich moechte auch festhalten, dass hier der Kalifornier & Co. und die Leute vor dem Weissen Haus in ihrem patriotischen Ueberschwang nicht fuer alle Amerikaner stehen. Ich oute mich hiermit auch als Facebook-Nutzer (lurvig moege mich steinigen) und viele meiner amerikanischen Freunde haben ein Zitat von Martin Luther King als ihren Status am heutigen Tag gepostet:
"I mourn the loss of thousands of precious lives, but I will not rejoice in the death of one, not even an enemy. Returning hate for hate multiplies hate, adding deeper darkness to a night already devoid of stars. Darkness cannot drive out darkness: only light can do that. Hate cannot drive out hate: only love can do that."Das wirkt natuerlich im Fernsehen weniger spektakulaer als eine feiernde, fahnenschwingende Meute am Zaun des Weissen Hauses.
Die Bilder von den Jubelfeiern in den USA erinnern mich an die Bilder die man sonst aus dem Iran und anderen islamistischen Staaten sieht wenn bei Anti-USA-Massenkundgebungen amerik. Flaggen verbrannt werden.
Patriotismus-Darbietungen von einer blutrünstigen und rachsüchtigen Seite. Ich verstehe die Amerikaner nicht mehr.
Ich verstehe die Amerikaner sehr gut. So sind sie nun einmal. 
Ich werde Gewalt (hoffentlich) niemals bejubeln.
Also bitte nicht allzu platt verallgemeinern.