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Autor Thema: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem  (Gelesen 1322 mal)

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Canyoncrawler

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Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« am: 23.12.2009, 08:02 Uhr »
Der Alltag mit dem US-Gesundheitssystem.
Dieser Beitrag im DÄB der auf den Erfahrungen eines in den USA tätigen deutschen Arztes beruht, beleuchtet die Schwächen und Nöte die sich aus dem derzeitigen System ergeben und unterstreicht, warum eine Reform dringend notwendig ist:
US-Gesundheitssystem: Revolution oder Scheitern


Wie "funktioniert" aber das Gesundheitssystem in den USA genau?
In diesem Beitrag aus dem Deutschen Ärzteblatt wird das Gesundheitssystem in den USA vorgestellt:
Gesundheitsreformen in den USA: Land der Gegensätze
Quelle: www.aerzteblatt.de
Gruss Kate
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Palo

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #1 am: 23.12.2009, 13:58 Uhr »
Leider hat der Kongress dieses "neue" Gesetz jetzt so verwurschtelt, dass es garnichts mehr wert ist. Also koennen sie's auch ganz sein lassen.

Meine Versicherungspraemie ist so gestiegen, dass es mich fuer 2010 das vierfache von der Pramie von 2008 kosten wird.

Zudem ist die Selbstbeteiligung jetzt hoeher.

Sobald ich von der Erhoehung erfuhr habe ich mich umgeschaut, um zu sehen ob ich eine gleichwertige oder aehnliche Versicherung billiger finden kann. Nix da, alle Versicherungsgesellschaften haben ihre Praemien drastisch erhoeht.

Ist ja kein Wunder, dass so viele sich das nicht leisten koennen.

Gruß

Palo

The Half-Blood Prince

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #2 am: 23.12.2009, 19:09 Uhr »
Na, da lobe ich mir doch meine private Krankenversicherung in D: Die ist für 2010 €0,51 teurer geworden - und davon übernimmt mein Arbeitgeber auch noch die Hälfte  :lachen07:

winki

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #3 am: 23.12.2009, 19:10 Uhr »
....ist ja auch kein Wunder wenn die Hälfte der Amerikaner einer Einführung einer Kranken - "Pflichtversicherung" mit Ausbruch des Kommunismus gleichsetzten.   :roll:

Obwohl sie laut WGO einer der besten Gesundheitssysteme direkt vor ihrer Haustüre hautnah als Beispiel vor Augen haben, wobei Kanada weit davon entfernt ist, ein Sozial/Kommunistischer Staat zu sein.

Mag man Michel Moore in SiCKO  übertriebener Publikations- Journalismus vorwerfen, zeigt er dennoch die Auswüchse eines Markbeherrschenden Gesundheitssystems in den USA auf, in dem sich nur noch Reiche eine Krankheit leisten können.

Davidc

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #4 am: 26.12.2009, 07:53 Uhr »
Na, da lobe ich mir doch meine private Krankenversicherung in D: Die ist für 2010 €0,51 teurer geworden - und davon übernimmt mein Arbeitgeber auch noch die Hälfte  :lachen07:

Na das ist schön bei dir, meine ist für 2009 um über 10 % teurer geworden. Und in 2009 werden sehr viele PKVs die Beiträge deutlich erhöhen.
Das sind die tollen Vorteile der privat Versicherten.

Bei wem bist du denn versichert?

Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).

Palo

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #5 am: 26.12.2009, 08:10 Uhr »
Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).


Nein
Gruß

Palo

The Half-Blood Prince

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #6 am: 26.12.2009, 21:53 Uhr »
Na, da lobe ich mir doch meine private Krankenversicherung in D: Die ist für 2010 €0,51 teurer geworden - und davon übernimmt mein Arbeitgeber auch noch die Hälfte  :lachen07:

Na das ist schön bei dir, meine ist für 2009 um über 10 % teurer geworden. Und in 2009 werden sehr viele PKVs die Beiträge deutlich erhöhen.
Das sind die tollen Vorteile der privat Versicherten.

Bei wem bist du denn versichert?

Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).


Axa, Vital750.

Canyoncrawler

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #7 am: 27.12.2009, 09:19 Uhr »
Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).


Nein
Das stimmt so nicht
Die Amerikaner haben die RBRVS (Resource-Based Relative Value Scale)-Gebührenordnung.
Für Medicaid-Versicherte ist die verpflichtend und findet auch sonst breite Anwendung, wenngleich die Verwendung der Sätze ausserhalb von Medicaid nicht berufsrechtlich verbindlich vorgeschrieben ist wie die GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) in Deutschland.

War mal in der Diskussion die amerikanische Gebührenordnung für die Reform der GOÄ heranzuziehen. Davon ist man aber wieder abgekommen.
Die Bundesärztekammer hat in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden eine Gebührenordnung auf Basis des Schweizer Vergütungssystems TARMED erarbeitet, die aber teilweise auf der amerik. RBRVS beruht.
So teuer wie in den USA werden aber die ärztlichen Leistungen in Deutschland nicht werden.
Gruss Kate
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Palo

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #8 am: 27.12.2009, 15:50 Uhr »
Das stimmt so nicht
Die Amerikaner haben die RBRVS (Resource-Based Relative Value Scale)-Gebührenordnung.
Für Medicaid-Versicherte ist die verpflichtend und findet auch sonst breite Anwendung, wenngleich die Verwendung der Sätze ausserhalb von Medicaid nicht berufsrechtlich verbindlich vorgeschrieben ist wie die GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) in Deutschland.

War mal in der Diskussion die amerikanische Gebührenordnung für die Reform der GOÄ heranzuziehen. Davon ist man aber wieder abgekommen.
Die Bundesärztekammer hat in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden eine Gebührenordnung auf Basis des Schweizer Vergütungssystems TARMED erarbeitet, die aber teilweise auf der amerik. RBRVS beruht.
So teuer wie in den USA werden aber die ärztlichen Leistungen in Deutschland nicht werden.

Da hast du dir aber ein sehr schlechtes Beispiel ausgesucht.

Medicaid ist ein Programm, was sehr wenige haben. Es ist nur fuer die Aermsten der Armen. Fuer eine Eizelperson muss das Jahreseinkommen unter $11.000 liegen. Ausserdem sind nur ganz bestimmte Services authorisiert und das sind wenige.

Fuer Medicare muss man 65 Jahre alt sein, trifft also auch auf die Mehrheit der Bevoelkerung nicht zu. Uebrigens sind die Praemien fuer Madicare auch stark gestiegen.

Auf Medicare treffen die von dir genannten Regeln nicht zu und schon garnicht auf Privat- oder supplemental Insurance. Glaub nur nicht, dass Aerzte ihre Gebuehren runterschrauben. Nur sehr wenige Aerzte nehmen ueberhaupt Patienten mit Medicaid oder Medicare an. Die meisten Medicaid Patienten gehen deshalb einfach zum Notdienst.  

Das mit Deutschland zu vergleichen ist auch nicht richtig, USA hat ein ganz anderes System.

Gruß

Palo

Canyoncrawler

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #9 am: 27.12.2009, 18:47 Uhr »
Zitat
Da hast du dir aber ein sehr schlechtes Beispiel ausgesucht.
Das Beispiel habe ich mir nicht ausgesucht, dass hat Wikipedia für mich getan.  :wink:
Das es eine Gebührenordnung in den USA gibt weiss ich, da ich in D mit Gebührenordnungen und Arzthonoraren zu tun habe und schon häufiger Arztrechnungen aus den USA in deutsches Gebührenrecht umgesetzt habe.
Für welche Patienten die Gebührenordnung in den USA Anwendung findet wusste ich aber nicht - und habe daher danach gegoogelt und bin bei Wiki gelandet. Dort steht wörtlich:
Zitat
It is currently used by Medicare in the United States and by nearly all Health maintenance organizations (HMOs).
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Resource-Based_Relative_Value_Scale
Gruss Kate
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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #10 am: 27.12.2009, 19:31 Uhr »
Das es eine Gebührenordnung in den USA gibt weiss ich, da ich in D mit Gebührenordnungen und Arzthonoraren zu tun habe und schon häufiger Arztrechnungen aus den USA in deutsches Gebührenrecht umgesetzt habe.
Für welche Patienten die Gebührenordnung in den USA Anwendung findet wusste ich aber nicht - und habe daher danach gegoogelt und bin bei Wiki gelandet. Dort steht wörtlich:
Zitat
It is currently used by Medicare in the United States and by nearly all Health maintenance organizations (HMOs).
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Resource-Based_Relative_Value_Scale


Du siehst das aus deutscher Warte. In der Praxis sieht das in USA anders aus. Der Wiki Artikel ist da nicht vollstaendig.

Das es das gibt habe ich nicht kategorisch verneint, ist aber schlicht und einfach auf Medicaid beschraenkt. Obwohl Medicare das anwendet, bezieht sich es in dem Fall nur auf die Summe die Medicare dem Arzt / Krankenhaus verguetet. Die Differenz wird vom Patienten getragen. 

Es steht auch in dem Artikel woertlich: " One effect attributed to RBRVS is a lack of primary care physicians (PCPs) at the expense of specialists – because specialist services require more effort and specialized training, they are paid more highly, incentivizing physicians to specialize, leading to a lack of PCPs. "

Das schrieb ich ja oben schon, das Endresultat ist, dass Medicare und Medicare Patienten kaum Zugang zu Healthcare Providers haben.


Gruß

Palo

Davidc

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #11 am: 01.01.2010, 08:31 Uhr »
Na, da lobe ich mir doch meine private Krankenversicherung in D: Die ist für 2010 €0,51 teurer geworden - und davon übernimmt mein Arbeitgeber auch noch die Hälfte  :lachen07:

Na das ist schön bei dir, meine ist für 2009 um über 10 % teurer geworden. Und in 2009 werden sehr viele PKVs die Beiträge deutlich erhöhen.
Das sind die tollen Vorteile der privat Versicherten.

Bei wem bist du denn versichert?

Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).


Axa, Vital750.

Hallo,

ok Danke, das ist dann aber mit 750 Euro Selbstbehalt, den habe ich nicht.

The Half-Blood Prince

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #12 am: 01.01.2010, 14:05 Uhr »
Na, da lobe ich mir doch meine private Krankenversicherung in D: Die ist für 2010 €0,51 teurer geworden - und davon übernimmt mein Arbeitgeber auch noch die Hälfte  :lachen07:

Na das ist schön bei dir, meine ist für 2009 um über 10 % teurer geworden. Und in 2009 werden sehr viele PKVs die Beiträge deutlich erhöhen.
Das sind die tollen Vorteile der privat Versicherten.

Bei wem bist du denn versichert?

Gibt es in den USA keine feste Gebührenordnung für private Rechnungen? Ich habe schon für die gleiche Leistung einmal 40 Dollar und ein anderes Mal 100 Dollar bezahlt (beide Male mit grippalem Infekt zum Arzt).


Axa, Vital750.

Hallo,

ok Danke, das ist dann aber mit 750 Euro Selbstbehalt, den habe ich nicht.

Ich wußte schon genau, warum ich diesen Vertrag damals gewählt habe - mein Versicherungsknecht hat den gleichen und ihn mir gerade wegen der relativ sicheren Prämienkonstanz empfohlen. Ich will mal hoffen, daß es so bleibt. Selbst wenn ich die die Selbstbeteiligung mal in einem Jahr voll ausschöpfen sollte, habe ich dann immer noch weniger gezahlt bei der gesetzlichen Kasse.

HS777

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #13 am: 01.01.2010, 15:02 Uhr »



 














Ich wußte schon genau, warum ich diesen Vertrag damals gewählt habe - mein Versicherungsknecht hat den gleichen und ihn mir gerade wegen der relativ sicheren Prämienkonstanz empfohlen. Ich will mal hoffen, daß es so bleibt. Selbst wenn ich die die Selbstbeteiligung mal in einem Jahr voll ausschöpfen sollte, habe ich dann immer noch weniger gezahlt bei der gesetzlichen Kasse.
[/quote]

Freut mich das Du jung, ledig und gesund bist und auch noch über der Beitragbemessungsgrenze liegst.
Wäre allerdings Dein Ehegatte/gattin und Kind/Kinder auch in der PKV bei Dir mitversichert ,dann ändert sich aber der Beitrag ganz schnell nach oben und ist für sehr viele nicht mehr so interessant.
mfg

The Half-Blood Prince

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Re: Der Alltag im/mit dem US-Gesundheitssystem
« Antwort #14 am: 02.01.2010, 12:39 Uhr »
Ich wußte schon genau, warum ich diesen Vertrag damals gewählt habe - mein Versicherungsknecht hat den gleichen und ihn mir gerade wegen der relativ sicheren Prämienkonstanz empfohlen. Ich will mal hoffen, daß es so bleibt. Selbst wenn ich die die Selbstbeteiligung mal in einem Jahr voll ausschöpfen sollte, habe ich dann immer noch weniger gezahlt bei der gesetzlichen Kasse.

Freut mich das Du jung, ledig und gesund bist und auch noch über der Beitragbemessungsgrenze liegst.
Wäre allerdings Dein Ehegatte/gattin und Kind/Kinder auch in der PKV bei Dir mitversichert ,dann ändert sich aber der Beitrag ganz schnell nach oben und ist für sehr viele nicht mehr so interessant.
mfg
[/quote]

Ich finde es immer witzig, wie sich Leute mit unzureichenden Informationen ganz schnell ein Urteil bilden  :roll: Zu Deiner Info: Ich bin 46 und verheiratet - nur mt der Vermutung, daß ich gesund bin, liegst Du richtig   :P