Bei einem 6.000 USD-Urlaub macht es, sofern alles in Dollar abgerechnet wird, momentan ca. 1.000 EUR aus (im Vergleich zu 1:1,40). Muss jeder selbst wissen, ob der Unterschied groß ist oder nicht. Bei 1:1 wären es 1.800 EUR.
Rein rechnerisch stimmt das so, aber es trifft nur schlecht die Planungsrealität. Man rechnet ja nicht einfach 6000$. Ich finde den anderen Beitrag nicht mehr, aber es gibt ja so Empfehlungen nach Durchschnittswerten. Und man muss berücksichtigen, dass 1,40 schon ein ziemlicher Spitzenkurs war, wir haben den nur sehr selten gehabt. In den Beiträgen von "RainerS" und mrh400 (stimmt das?) sind ja Wechselkurse drin, die lagen da bei ca. 1,25$. Ich kann mich sogar noch erinnern, das ist jetzt nicht ganz 10 Jahre her, da war der Euro auch auf 1,25$ und wir fanden das unglaublich billig.
Rechnen wir mal einen "Herr Mustermann" Drei Wochen Urlaub:
Herr und Frau Mustermann fliegen für p.P. 750,-€ Flugpreis in die USA. Ein guter Durchschnittspreis.
Sie mieten einen Wagen für 250$ pro Woche, also insgesamt 750$.
Vor Ort geben sie pro Person pro Tag im Schnitt noch einmal 100$ aus.
Das sind dann also:
1.500,-€ Flug
750$ PKW
21*200$ = 4200$ Kosten vor Ort.
Das runden wir auf, das macht einen Gesamtpreis von 1.500,-€ plus 5000$. Dann rechnen wir den aktuellen Eurokurs (1,12$) und einen Durchschnittskurs von 4:3 (so haben wir meistens gerechnet die letzten Jahre), also 1,33$.
In einem Urlaub vertankt Familie Mustermann ca. 175 Gallonen Sprit (das ist gemittelt, wir liegen meistens zwischen 150 und 200 Gallonen bei drei Wochen). Hängt natürlich von der Strecke und vom Wagen ab, aber irgendetwas nehmen wir jetzt einfach an. Der Spritpreis ist akuell ca. 1,50$/Gallone günstiger (teilweise sogar 2$) als in den Jahren davor. Runden wir wild auf 250$ Spritersparnis.
Dann ergeben sich diese Kosten:
1,500 + (5000-250)/1,12 = 1.500 + 4.241 = 5.741,-€
vs.
1.500 + 5000/1.33 = 1.500 + 3.759 = 5.259,-€
Insgesamt ergibt sich also ungefähr eine Gesamtdifferenz 520,-€ bzw. 260,-€ pro Person. Mehr ist es momentan nicht. Wir rechnen dann auch mal 1:1 für den Dollar:
1.500 + (5000-250) = 6.250,-€
und da haben wir dann wirklich 1.000,-€ Differenz, also ca. 19% Mehrkosten. Aktuell bei 1,12$ liegen die Mehrkosten bei ca. 10%.
So müßte man realistisch rechnen bei einer konkreten Urlaubsplanung, wobei ich ja schon gesehen habe, dass die einzelnen Ausgaben von Person zu Person auch weit auseinander liegen, durchschnittliche Übernachtungspreise von über 200$ liegt weit über dem, was wir ausgeben (meistens im Schnitt ca. 80-90$ inkl. Tax). Dann relativiert sich der Anteil der fixen Flugkosten natürlich mehr. Andererseits gibt es auch Leute, die Business Class fliegen, da liegt dann die prozentuale Preissteigerung deutlich niedriger als bei anderen.
Ich finde ehrlich, wer sich so einen teuren Urlaub leistet, der wird den doch nicht an ein paar Hundert Euro scheitern lassen?! Muss natürlich jeder selbst entscheiden, aber wir fahren seit vielen Jahren in die USA und die Ausgaben insgesamt waren bei uns viel mehr abhängig davon, was wir uns vor Ort geleistet haben, als vom Dollarkurs. Die teuersten Urlaube war lange nicht diejenigen, wo der Dollar am teuersten war. Wenn ich mich richtig erinnere, war 2001/2002 der Dollar sogar stärker als der Euro?! Ich kann mich auch erinnern (zu DM-Zeiten), dass der Kurs Ende der 90er bei 1,85 DM lag (aktuell: 1 Euro = 1,12 $ macht 1 $ = 1,75 DM). Da haben wir dennoch Urlaub gemacht. Es gibt für die meisten sicherlich Sparpotential bei Übernachtung und Verpflegung, wenn es dann wirklich kritisch wird. Ist der Dollar eben im Moment wieder so, wie wir ihn einige Jahre völlig normal fanden. Kurse von 1,40$ oder gar 1,50$ waren zwar erfreulich, aber nicht selbstverständlich.
Ich würde vermuten, dass sich das touristisch eher auf das Weihnachtsgeschäft auswirkt, ich habe mal irgendwo gelesen, dass in der Phase des ganz schwachen Dollars einige gezielt in die USA zum Weihnachtsshoppen geflogen sind. Das lohnt sich bei 1:1 dann nicht mehr. Aber bei einem ohnehin recht teuren Urlaub denken zumindest wir nicht groß über den Kurs nach.