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Autor Thema: Floods Kill 2, Close Death Valley Park  (Gelesen 11252 mal)

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harro

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #15 am: 20.08.2004, 22:06 Uhr »
Zitat von: Heinz
Einige Postings nach dem Motto "besser aufpassen", finde ich völlig unangebracht und respektlos gegenüber den Betroffenen.


Dem kann ich jetzt nicht beipflichten, es geht ja nicht darum sich darüber lächerlich zu machen, sondern für noch Lebende die meist unterschätzten Gefahren gewisser Landschaften aufzuzeigen. Da kann nicht genug der Warnfinger gehoben werden, lieber Heinz!

Gruss Harro



Hatchcanyon

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #16 am: 20.08.2004, 22:14 Uhr »
Zitat von: Heinz
Einige Postings nach dem Motto "besser aufpassen", finde ich völlig unangebracht und respektlos gegenüber den Betroffenen.


Hallo Heinz,

das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Schliesslich schein ja uch hier wieder einmal Unkenntnis und Unterschätzung der Situation in einem Wüstengebiet zu der Katastrophe geführt zu haben.

Man schaue sich nur das Bild in deinem Link an, dann weiss man schon alles. Wo steht das Fahrzeug? Mehr als deutlich in einem Tal bzw. Wash. Hier wurden somit elementare Verhaltens-Grundregeln für Wüstengebiete missachtet.

Wen kann man dafür verantwortlich machen wenn nicht die Betroffenen selbst? Die Natur sicherlich nicht.

Gruss

Rolf

EasyAmerica

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #17 am: 21.08.2004, 01:27 Uhr »
@Hatch
Anscheinend kennst du die Gegend nicht. Da gibt es nichts zu befahren, außer der Straße. Und die wurde zum Wash.

Und wenn es anders wäre, es gäbe dir nicht das Recht, die Toten für ihr Leid auch noch verantwortlich zu machen.
Viele Grüße
Heinz

Elena

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #18 am: 21.08.2004, 09:21 Uhr »
Ja lieber Heinz,

ich möchte dir beipflichten. Wer den Artikel sorgfältig liest, wird dem entnehmen können, daß die Leute nicht "adventuremäßig" unterwegs waren sondern den Highway 190 bzw. andere Straßen nutzten.

Grundsätzlich kann ich natürlich auch den anderen zustimmen;
es gibt enorm viele Menschen die sich in der Natur fahrlässig verhalten.

Ich für meinen Teil habe jedenfalls einen Mordsrespekt vor diesen
Gewalten und würde mich wohl nicht sehenden Auges in Gefahr
begeben. Die Frage ist nur, wenn ich am 14.08. im Death Valley
gewesen wäre, hätte ich wohl die Zeit und Weitsicht gehabt bei
der ersten sichtbaren Gewitterwolke gleich eine Anhöhe zu erklimmen????
Um mich dann der Gefahr auszusetzen ohne Schutz den Blitzen
ausgeliefert zu sein?

Oder hätte ich vor einigen Jahren einem indianischen Führer
wiedersprochen, der mit massig Ortskenntnis ausgestattet seine
schutzbefohlene Wandergruppe trotz Regenwolken in weiter
Entfernung in den Antelope Canyon schickte???

Who knows?

Nachdenkliche Elena
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evaz

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #19 am: 21.08.2004, 10:11 Uhr »
Das mit der Alternativroute scheint mir immer mehr eine gute Idee, wenn ich Bilder wie diese hier finde:






EasyAmerica

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #20 am: 21.08.2004, 10:37 Uhr »
Zitat von: harro
Dem kann ich jetzt nicht beipflichten, es geht ja nicht darum sich darüber lächerlich zu machen, sondern für noch Lebende die meist unterschätzten Gefahren gewisser Landschaften aufzuzeigen. Da kann nicht genug der Warnfinger gehoben werden, lieber Heinz!

Hallo Harro,
dann darfst du gar nicht ins Death Valley fahren. Mindestens 90 % der Straßen führen über Geröllhänge und/oder über Sedimente, wie auch an der Unglücksstelle bei Zabriski Point. Das Tal ist 200 km lang und 25 km breit. Da ist allein wegen der Größe kein sicherer Hort zu erreichen.

Diese Schutthänge, über die die Starßen gebaut wurden, sind natürlich durch solche Ereignisse wie jetzt dort hingekommen. Und die von uns bestaunten Formationen am Zabriski Point haben Wind und Wasser geschaffen.

Wenn Baumeister Natur mal wieder an seinen Kunstwerken feilt und du bist zu diesem falschen Zeitpunkt an diesem falschen Ort , dann machst du nichts. Dieses weiche Sedimentgestein (wobei Stein ein zu hartes Wort ist) löst sich bei Regen und hat ja offenbar das Auto der Verunglückten umschlossen.

Ich bin alles andere als fatalistisch veranlagt, aber hier spreche ich von Schicksal. Es gibt dort kein Entrinnen, weder Flucht nach unten, wo die Schlamm- und Geröllmassen auch hin wollen, noch nach oben, dem Unheil entgegen.

Ein völlig anderes Thema ist, wo endet Risikobereitschaft und wo beginnt Leichtsinn. Wäre ja vielleicht ein Pro & Contra Thema.  :)
Viele Grüße
Heinz

harro

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #21 am: 21.08.2004, 11:20 Uhr »
@ Heinz

Ich glaube allen hier ging es nicht primär darum, die Schuldfrage zu stellen, ob und wieviel diese Leute für ihren Tod selber Schuld waren.

Die Geschehnisse haben viele Leute aufgewühlt, viele von den Forum-Besucher waren sicher schon ein- oder mehrere Male im Death Valley.

Diese Unwetterkatastrophe ist jetzt geschehen, keiner von uns kann was dafür und wir können das alles nicht rückgängig machen.

Ich finde es aber wichtig, daraus zu lernen oder zumindest zukünftige Death Valley-Besucher oder Wüstengänger zu sensibilisieren.

Gruss Harro



Nobby

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #22 am: 21.08.2004, 11:25 Uhr »
Hallo zusammen,

...ein ernstes Thema...

Off Topic,
die Postings von Elena und besonders von Heinz sind sehr sachlich und kommentieren die schlimme Situation im Death Valley sehr zutreffend .

Chapeau, Elena+Heinz, Chapeau.

Anregung: Prämierung des besten Postings in einem bestimmten Zeitraum (Woche od. Monat). Natürlich müssten die Rahmenbedingungen festgelegt werden.
Liebe Grüsse
Nobbys WoMo-Welt

EasyAmerica

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #23 am: 21.08.2004, 11:29 Uhr »
Zitat von: harro
Ich finde es aber wichtig, daraus zu lernen oder zumindest zukünftige Death Valley-Besucher oder Wüstengänger zu sensibilisieren.

Und? Was hast du gelernt?
Viele Grüße
Heinz

Hatchcanyon

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #24 am: 21.08.2004, 15:05 Uhr »
Zitat von: Heinz
@Hatch
Anscheinend kennst du die Gegend nicht. Da gibt es nichts zu befahren, außer der Straße. Und die wurde zum Wash.

Und wenn es anders wäre, es gäbe dir nicht das Recht, die Toten für ihr Leid auch noch verantwortlich zu machen.


Hallo Heinz!

Ich kenne die Gegend, aber sicher nicht wie meine Westentasche. Es ist auch unerheblich, denn die Grundregeln für ein sicheres Verhalten in der Wüste sind nicht vom Ort abhängig.

Die von Evaz geposteten Bilder bestätigen meine Grundaussage: wenige hundert Meter entfernt gibt es höherliegendes Gelände, das man hätte aufsuchen können Und zwar nicht erst, wen das Wasser kommt, dann ist es zu spät! Vorab und präventiv beim Beginn des Gewitters wäre richtig gewesen! Das weiss jeder, der sich einmal mit den Gesetzen solcher Gebiete befasst hat. Die "Erkenntnis" kann, - wer lesen kann und will, - unzähligen Publikationen entnehmen.

Aber erstens macht das Mühe, der sich viele nicht unterziehen und zweitens ist es ggf. unbequem. Man könnte ja eine Stunde der kostbaren Freizeit verlieren. Und.....es wird schon nichts passieren! Pustekuchen, - es passiert eben doch.

Und by the way, nichts wird plötzlich zum Wash, was nicht schon zuvor einer war. Dass man da eine Strasse, Weg Trail, Trampelpfad durchgebaut hat, wird Mother Nature wenig interessieren und beeindrucken.

Das Geschehen muss genau so bezeichnet werden, wie es zustande kam, - durch grobe Missachtung der grundlegenden Verhaltensregeln in Wüstengebieten. Bei aller persönlichen Tragik für Individuen und ihre Angehörigen!  Pietät ist fehl am Platz,wenn andere ungewarnt dem gleichen Schicksal ausgeliefert werden könnten. Ich bin sicher, Offenheit kann in der Zukunft mehr Menschenleben retten als Schönreden vom unausweichlichen Schicksal.

Wer schon mal eine Flash Flood erlebt hat, wird wissen wovon ich rede. Ich bin allerdings sicher, dass es hier nur einige wenige gibt, die diese (nicht unbedingt wünschenswerte, aber grandiose) Erfahrung haben.

Gruss

Rolf

Hatchcanyon

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #25 am: 21.08.2004, 15:11 Uhr »
Zitat von: Elena
Die Frage ist nur, wenn ich am 14.08. im Death Valley
gewesen wäre, hätte ich wohl die Zeit und Weitsicht gehabt bei
der ersten sichtbaren Gewitterwolke gleich eine Anhöhe zu erklimmen????
Um mich dann der Gefahr auszusetzen ohne Schutz den Blitzen
ausgeliefert zu sein?


Hallo Elena!

Die Gefahr, vom Blitz getroffen zuwerden, ist sehr gering, wenn man sich richtig verhält. aber da wird man halt nass dabei. Und hätte man ein adäquates Fahrzeug mit einem gewissen Mass an Geländegängigkeit, dann wird selbst das nicht zutreffen.

Zitat von: Elena
Oder hätte ich vor einigen Jahren einem indianischen Führer wiedersprochen, der mit massig Ortskenntnis ausgestattet seine
schutzbefohlene Wandergruppe trotz Regenwolken in weiter
Entfernung in den Antelope Canyon schickte???


Vermutlich hättest du nicht, denn die Navajos vor Ort hatten deutlich gewarnt. Ins Unglück wurde die Gruppe von einem weissen Führer geführt - im Übrigen soweit mir bekannt, der einzige Überlebende.

Gruss

Rolf

EasyAmerica

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #26 am: 21.08.2004, 17:10 Uhr »
@Hatchcanyon
"Hättest du geschwiegen,
wärst du Philosoph geblieben."
Viele Grüße
Heinz

Hatchcanyon

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #27 am: 21.08.2004, 17:30 Uhr »
Zitat von: Heinz
@Hatchcanyon
"Hättest du geschwiegen,
wärst du Philosoph geblieben."


Heinz,

du darfst das jetzt nicht persönlich nehmen, aber Philosphie wird in solch einem Fall keinem Menschen helfen. Aufzeigen der Sachlage vielleicht schon.

Gruss

Rolf

AZcowboy

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #28 am: 21.08.2004, 21:43 Uhr »
Gleich mal vorweg, ich war noch nie im Death Valley - trotzdem verfolge ich die Postings hier mit Interesse.

Ohne mich auf irgendeine obenstehende Meinung festzulegen, weil ich die Gegend und auch den genauen Ablauf des Geschehens nicht kenne, möchte ich hier ein paar Anmerkungen anbringen:

Dieses Unglück ist in einem Nationalpark passiert, der doch sehr gut vom Parkpersonal überwacht wird. Konnten diese mit Ihrer Erfahrung betr. Wetter eine solche Situation nicht abschätzen? Sollten sie so etwas befürchtet haben, dann wären doch sicher entsprechende Warnungen und Sicherheitsmaßnahmen (Sperrung von Straßen,...) getroffen worden sein. Ich weiß leider nicht, ob gerade zu diesem Zeitpunkt eine speziele Warnung o.ä. erfolgt war. Wenn die Ranger es nicht abschätzen konnten, dann dürfte es für den normalen Besucher des NP ohne spezielle Kenntnisse kaum möglich sein, die tatsächliche Gefahr zu erkennen.

Nochmal anführen möchte ich, daß es im Bereich des Flashfloods/Wash nicht unbedingt regnen muß. Der Startpunkt des Flashfloods kann sich ein gehöriges Stück entfernt befinden. Gerade schnell aufkommende, heftige Gewitter zeichnen sich oft durch einen sehr begrenzten Niederschlagsbereich aus, von wo die Wassermassen in tieferes Gelände abfließen.
Im August kann ich sehr oft in Arizona beobachten, daß es beispielsweise schweren Regen auf der einen Straßenseite gibt und auf der anderen ist es trocken!
Flashfloods passieren hier fast täglich, und genauso oft kann man Aufnahmen im TV sehen, die Hubschrauber-Bergungen von 'gestrandeten' Verkehrsteilnehmern zeigen. Damit meine ich nicht unbedingt aus wirklich unwegsamem Gelände, sondern vielfach im Stadtbereich oder der nahen Umgebung. Die meisten Betroffenen wohnen nicht mehr als 5 Meilen vom Unglücksort entfernt - sollten also, so würde man denken, mit der Situation und den Gefahren vertraut sein.

Winke aus AZ  :wink:
Besuche uns auf gmintheworld.

"Dreams are teachers - they tell us a story to follow."


EasyAmerica

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Re: Floods Kill 2, Close Death Valley Park
« Antwort #29 am: 21.08.2004, 23:56 Uhr »
@AZCowboy   :applaus: :applaus: :applaus:
Dem ist nur hinzu zu fügen, dass die Rangerstation mit Headquarter und Visitor-Center knapp 1.000 m vom Unglücksort (Abzweig Badwater Rd) entfernt ist.

Zitat von: Hatchcanyon
Die von Evaz geposteten Bilder bestätigen meine Grundaussage: wenige hundert Meter entfernt gibt es höherliegendes Gelände, das man hätte aufsuchen können Und zwar nicht erst, wen das Wasser kommt, dann ist es zu spät! Vorab und präventiv beim Beginn des Gewitters wäre richtig gewesen!


Ich wollte ja nichts mehr schreiben, aber ich stelle mir gerade vor, wie bei einem nahenden Gewitter Dutzende Reisebusse verlassen auf der Straße herumstehen und die Touris versuchen, hinter ihren mit bunten Fähnchen ausgestatteten Guides den nächsten noch freien Schuttberg zu erklimmen.
Viele Grüße
Heinz