Ein Cafe in MN verlangt seit wenigen Tagen eine minimum wage fee von 35 Cents pro Rechnung:
http://fox59.com/2014/08/07/cafe-charges-customers-extra-35-cents-to-cover-the-minimum-wage-increase/Dort stieg die min wage von USD 7,25 auf USD 8,-, was ja meiner Meinung nach noch einigermaßen im Rahmen liegt.
Es gibt eine Kette in Los Angeles, die auf jede Rechnung 3% drauf schlägt, um die hohen Kosten seit Obamacare abzudecken:
http://eater.com/archives/2014/02/18/las-republique-defends-its-3-health-care-surcharge.phpMan ermutigt die Gäste, diese 3% wieder beim Tipp abzuziehen. Ein schöner Hinweis auf den Verursacher von Kosten.
Letztlich laufen alle diese Maßnahmen auf einen Punkt hinaus: Die Kosten werden erhöht und am Ende zahlt - der Kunde. So oder so. Sei es durch eine "Fee" oder durch einen Aufschlag von 3% oder durch kleinere Portionen oder wie auch immer.
Ehrlicher und klarer wäre es aber meiner Meinung nach, die Produktpreise zu erhöhen.
Zwar glauben die meisten User hier immer noch, wer nicht tippt, der ist ein "bad guy". Aber es gibt durchaus auch andere Menschen die meine Meinung teilen:
http://eater.com/archives/2013/06/05/tipping.phpDavid Kinch - der Chef eines Zwei Sterne Michelin Restaurants in Kalifornien - lehnt das amerikanische Tipping-System ab:
http://thebaddeal.com/post/52063538711/are-servers-hospitality-industry-mercenariesTipping finde ich auch deshalb unfair, weil es bestimme Personengruppen automatisch bevorzugt, z. B. bekommen gut aussehende und attraktive Menschen im Schnitt mehr Tipps als weniger gut aussenden Bedienungen. Unabhängig von der objektiv erbrachten Leistung. Wäre der Service bereits voll im Preis des Produkt inklusive, so gäbe es keine derartigen Ungerechtigkeiten.
Auch wenn ich zur Minderheit hier gehöre: Bei einer Minimum Wage von 15 Dollar / Stunde gibt es von mir keinerlei Tipps mehr. Schlichtweg weil sie unnötig sind.
Ich frage mich ob hier auch bei 100 Dollar Stundenlohn noch alle Tippbefürworter dabei wären und tippen würden.
Man sagt hier, dass der Kellner mit 1900 Euro brutto nicht reich wird und daher einen Tipp verdient hat. Frage: Wie oft habt ihr beim Passantrag für die USA-Reise bereits einen Tipp an die Mitarbeiter im Bürgeramt gegeben? Ich hoffe doch regelmäßig.
Die bekommen nämlich auch nicht mehr, teilweise sogar noch weniger. Warum also bekommt der Kellner einen Tipp und wenn nicht dann ist man kein guter Mensch, der Mitarbeiter in der Passstelle oder beim Einwohnermeldeamt aber nicht?
Die Logik hätte ich mal gerne erklärt.