Grundsteuern kosten hier schon etwas, weil das Schulsystem ueber die Grundsteuern finanziert wird
Hm....
heisst das jetzt dass nach dem Blasen der Immobilien-Blase das Schulsystem am finanziellen Krückstock daherkommt...?
Das wäre natürlich doppelt hart - viele Eltern kurz vor der Pleite und die Schulen kriegen auch kein Geld mehr...
Das Schulsystem der USA ist doch schon seit Jahren, ich möchte fast sagen seit Jahrzehnten, auf Krücken angewiesen. Die Ausstattung ist nur so gut, wie die Finanzlage des Trägers es hergibt. So kommt es nun so hart, dass in manchen Schulen z. B. nur noch an 4 statt 5 Tagen in der Woche unterrichtet wird. Für mehr ist eben kein Geld da. Andererseits muss man dazu sagen, dass die Personalressourcen in amerikanischen Schulen im Vergleich zu deutschland noch immer oftmals üppig sind. Für alle möglichen Dinge gibt es Zusatzpersonal, Counselers usw. In Deutschland müssen sämtliche - z. B. administrativen - Zusatzarbeiten von den Lehrern selbst erledigt werden.
Eine oeffentliche Schule in den USA hat keinen "Traeger", sondern ist Teil eines School District. Ein School District kann in kleineren Staedten die gesamte Stadt und Aussenbezirke umfassen, und in groesseren Staedten halt nur ein Teilgebiet einer solchen Stadt. Ein School District wird immer von einem School Board verwaltet. Der School Board wird von den Buergern des Districts gewaehlt, und besteht immer aus Buergern des Districts. Lehrkraefte sind kein Teil des Scholl Boards. Der School Board legt auch den Steuersatz fest, der als Grundsteuer fuer die Schule bezahlt werden muss (das nennt sich Mill Rate). Der Scholl Board stellt auch den Superintendent (etwas wie ein Schulrat) ein, der der hoechste Angestellte des Distircts ist, und allen Schulen vorsteht. Als naechstes in der Hirachie kommen die School principals (Schuldirektoren).
Jede Schule unterhaelt, je nach Schuelerzahl, ein oder mehre Counsellore (Schulpsychologen), und auch Krankenschwestern in der Krankenstation der Schule. Zusaetzlich hat natuerlich auch jede Schule Administrative Angestellte und natuerlich den lehrkoerper. Im Gegensatz zu Deutsschland hat jeder Lehrer sein Klassenzimmer, welches auch sein Buero ist, und die Schueler kommen zum Unterricht in das Klassenzimmer (die Lehrperson geht nicht zu den Schuelern).
Da sich der District hauptsaechlich ueber die Grundsteuer der Haeuser des Districts finanziert, haengt das Einkommen natuerlich stark von dem Wert der Anwesen ab, und deshalb gibt es arme und reiche Districte. In vielen Staaten (meistens im noerdlichen Mid West) hilft der Staat zusaetzlich aus, und zahlt einen gewissen Satz pro Schueler. Dadurch wird auch den aermeren Disticts ein einigermassen anspruchsvoller Lehrplan ermoeglicht. In Minnesota und Wisconsin geht es sogar noch weiter, das die reichen Districte weniger Geld und die armen Districte mehr Geld bekommen. Dadurch gibt es in diesen beiden Staaten kaum Gefaelle in der Austattung und Qualitaet der oeffentlichen Schulen. Das koennte eventuell auch der Grund sein, warum das oeffentliche Schulsystem in diesen beiden Staaten als das beste in den USA gilt, da hier die hoechste Abschlussrate und College Eintrittsrate erreicht wird.