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Rene

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Jahrhundertealtes Schiff an Land entdeckt
« am: 24.03.2006, 20:32 Uhr »
FLORIDA

Jahrhundertealtes Schiff an Land entdeckt

Bauarbeiter sind in Florida auf ein altes spanisches Holzschiff gestoßen. Archäologen vermuten, dass ein Hurrikan das Wrack an Land gespült hat. Es könnte aus dem 16. Jahrhundert stammen.

Pensacola - Elizabeth Benchley ist begeistert. Die Direktorin des Archäologischen Instituts der University of West Florida hat zwar schon öfter alte Schiffswracks untersucht. Aber noch nie war sie dabei, wenn Funde aus einem Wrack herausgeholt werden, denn Benchley ist keine Taucherin.


Wrack an Land: Werk eines Hurrikans
Bei dem alten spanischen Holzschiff, das Bauarbeiter jetzt auf dem Marinestützpunkt Pensacola in Florida entdeckt haben, ist das anders. Benchley ist bei den Ausgrabungen vor Ort, denn das Wrack liegt im Trockenen in einer Grube, die ausgehoben wurde, um eine Schule für Rettungsschwimmer zu bauen.

Das Wrack stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von den Spaniern, die 1559 in der Gegend ihre erste Siedlung auf dem Territorium der heutigen USA errichtet haben. Eine kurze Zeit nach einem Hurrikan wurde der Vorposten wieder aufgegeben. Erst 1698, mehr als hundert Jahre später, kehrten die Spanier wieder nach Pensacola zurück und gründeten die Ortschaft Presidio Santa Maria de Galve.

"Möglicherweise handelt es sich um eines ihrer ersten Schiffe", sagt Benchley. Die sichtbaren Teile des Wracks, insbesondere die eisernen Bolzen, deuteten jedoch auf eine spätere Epoche. "Es gibt Wracks spanischer Schiffe in der Pensacola-Bucht", erklärt die Archäologin, "wir haben an zweien gearbeitet: Eines war von 1559, eines von 1705." Aber noch niemals habe man Schiffe auf dem Trockenen gefunden. Wahrscheinlich habe ein Hurrikan das Schiff an Land gespült.

Bauarbeiter waren auf das Wrack gestoßen, als sie die Rettungsschwimmer-Schule der Marinebasis wiederaufbauen wollten, die vom Hurrikan "Ivan" zerstört worden war. "Ironischerweise hat ein Hurrikan das Schiff hierher gebracht, und jetzt entdecken wir es wegen eines Hurrikans."

Das Schiff liegt mit dem Kiel nach oben im Sand. Dass es bald ausgegraben wird, gilt als unwahrscheinlich, denn der Aufwand wäre hoch: Mehr als 20 Meter Sand müssten abgetragen werden, schätzen die Archäologen. "Das wird sehr teuer", meint Benchley.

hda/AP

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,407708,00.html