aber in einem Laden wo ich es selber abhole sehe ich Trinkgeld gar nicht ein und dann auch noch 18% für was?
Wobei zugegebenermaßen bei einigen Burgerbuden jemand das Tablet auch an den Tisch bringt, u.a. bei Carls Junior eher der Normalfall. Aber ich gebe da natürlich trotzdem keine 18% Trinkgeld, ohnehin hätte ich das ja schon vorher getan haben müssen, bevor ich überhaupt bemerke, dass jemand das Tablet bringt.
In Moab haben wir sogar mal in einem mexikanischen Restaurant gegessen, da war auch direkt hinter dem Empfangstresen eine große Tafel und da standen die Speisen und Preise drauf, noch bevor man zum Tisch gebracht wurde, mußte man ein Essen wählen und ggf. Softdrinks mit an den Platz nehmen. Nur alkoholische Getränke wurden serviert und nachher auch einmalig das Essen. Die wollten dafür auch ganz normal 18-25% Tip haben. Ich finde es auch langsam immer unverschämter. Eigentlich habe ich sonst überhaupt kein Problem mit dem Tipping, aber wenn es so ausartet, dann macht es keinen Spaß mehr, da stimmt einfach das Preis/Leistungsgefüge nicht mehr.
In Las Vegas ist seit ein paar Jahren schon "eingerissen", dass der Bell Boy (Kofferträger) zwei(!) mal Trinkgeld bekommt. Einmal, wenn er die Koffer aus dem Wagen hieft und auf dieses Transportgestell legt und ins Hotel bringt, und das zweite Mal (das ist dann meistens jemand anderes), wenn die Koffer auf dem Zimmer ankommen. Früher war das absolut selbstverständlich, dass nur im Zimmer getippt wurde, wenn die Koffer auch heil angekommen sind. Heute begründen die Bell Boys ihren Anspruch damit, dass es ja zwei verschiedene Personen sind, die sich um die Koffer kümmern. Aber das ist eigentlich deren Problem, dafür muss der Tipp gesammelt und aufgeteilt werden. Das funktioniert heute nicht mehr, die halten jetzt alle ihre Hand auf. Ich find das unangenehm.
In dem von tom22 verlinkten Artikel steht übrigens auch, dass (in Kanada zumindest) sehr oft der Tipp, den man so automatisiert per Apparat autorisiert, gar nicht beim Kellner landet, sondern dass sich der Ladeninhaber den einheimst und dann seinerseits nur einen Bruchteil an die Angestellten weitergibt. Das ist zwar theoretisch verboten, ist aber dennoch angeblich sehr verbreitet. Es wird dort empfohlen, den Kellner zu fragen, wer denn den Tipp bekommt und dann ggf. entsprechend den Tipp anzupassen resp. dem Kellner cash einfach einen 10er geben oder so (das mache ich ohnehin auch gerne, wenn es geht, lasse ich den Tipp cash auf dem Tisch, dann kann der Kellner selbst entscheiden, was er damit macht).
Das ist ein Sumpf geworden, was mal vielleicht mal als Idee gedacht war, einen guten Service zu garantieren. Aber die heutige Abzocke hat damit nicht mehr viel zu tun, da geht es nur noch um Gewinnoptimierung.