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Autor Thema: Mein armes Amerika  (Gelesen 3752 mal)

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Gast

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #30 am: 31.10.2011, 13:37 Uhr »
Wenn man die Gegebenheit kennt, fallen da schon Unstimmigkeiten auf. Warum zahlt sie ihre utilities nicht online (bei google leicht zu finden).

Möbel werden stehen gelassen. Hört sich für mich nach einer Zwangsräumung an. Diese Leute haben kein Geld für den Transport oder Unterbringung ihrer Möbel und müssen am neuen Ort von vorne anfangen. Hat die Autorin auch mal so weit gedacht? 

Sie träumte vom Glamour und Showbiz und die Realität ist eine andere, duh.  :roll:

Alles etwas selbstgefällig, schade. 


Reisefan62

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #31 am: 31.10.2011, 15:15 Uhr »
Haette sie sich ein KONTO angeschafft (hallo?????) braeuchte sie ihre Rechnung nicht persoenlich bezahlen.Sie vermittelt dem Leser aber den Eindruck das es im allgemeinen so laeuft.

Missy

Meine Tochter hatte sich für die 7 Monate, die sie in San Francisco gelebt hat, ein Konto eingerichtet und eine Kreditkarte erhalten. Sie mußte keine Rechnungen persönlich zahlen (oder per Money Order), sondern hat das alles über die Kreditkarte erledigt.
Und ihre Möbel nebst Fahrrad hat sie am Ende des Aufenthaltes auch verkauft und nicht einfach irgendwo "auf die Straße" gestellt. Und oh Wunder, es gab sogar Leute, die ihr die Sachen abgekauft haben. Offensichtlich gibt es auch in den USA sparsame Menschen :wink:

missy

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #32 am: 31.10.2011, 15:26 Uhr »
Haette sie sich ein KONTO angeschafft (hallo?????) braeuchte sie ihre Rechnung nicht persoenlich bezahlen.Sie vermittelt dem Leser aber den Eindruck das es im allgemeinen so laeuft.

Missy

Meine Tochter hatte sich für die 7 Monate, die sie in San Francisco gelebt hat, ein Konto eingerichtet und eine Kreditkarte erhalten. Sie mußte keine Rechnungen persönlich zahlen (oder per Money Order), sondern hat das alles über die Kreditkarte erledigt.
Und ihre Möbel nebst Fahrrad hat sie am Ende des Aufenthaltes auch verkauft und nicht einfach irgendwo "auf die Straße" gestellt. Und oh Wunder, es gab sogar Leute, die ihr die Sachen abgekauft haben. Offensichtlich gibt es auch in den USA sparsame Menschen :wink:
[/b]

Wie kann das angehen? Ich bin nun wirklich baff. Stellen also Leut ihre Sachen auf die Strasse (laut Autorin) um dann wieder von vorn anzufangen (laut Autorin), kaufen dann aber gebrauchte Sachen anderen Leuten ab????
Amis sind echt doof oder?

(und wo hat das arme Kind ueberhaupt gewohnt? Ich meine gelesen zu haben das man ohne credit history keine Bleibe bekommt? Hatte sie ein Zelt dabei?)

missy

thorsti

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #33 am: 31.10.2011, 15:46 Uhr »
Das einzige was mich positiv stimmt sind die vielen Kommentare von Ausgewanderten zu dem Artikel die offensichtlich das sehen was ich auch sehe.....

Ich weiss dass ich mit meiner Antwort jetzt eine Menge Protest provozieren werde, aber Menschen die ausgewandert sind, neigen meiner Erfahrung nach dazu, ihre alte Heimat (bei denen die ich kenne ist das immer Deutschland) deutlich negativer zu sehen und ihre neue Heimat deutlich positiver zu sehen, als sie wirklich ist.

Das ist meiner Meinung nach psychologisch auch absolut nachvollziehbar!

Möglicherweise gilt das auch anders rum. Menschen, bei denen das Thema Auswanderung mal auf der Tagesordnung stand, die sich dann aber fürs Bleiben entschieden haben (so wie ich) sehen ihre Heimat vielleicht positiver als sie tatsächlich ist.

Reisefan62

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #34 am: 31.10.2011, 16:15 Uhr »
Haette sie sich ein KONTO angeschafft (hallo?????) braeuchte sie ihre Rechnung nicht persoenlich bezahlen.Sie vermittelt dem Leser aber den Eindruck das es im allgemeinen so laeuft.

Missy

Meine Tochter hatte sich für die 7 Monate, die sie in San Francisco gelebt hat, ein Konto eingerichtet und eine Kreditkarte erhalten. Sie mußte keine Rechnungen persönlich zahlen (oder per Money Order), sondern hat das alles über die Kreditkarte erledigt.
Und ihre Möbel nebst Fahrrad hat sie am Ende des Aufenthaltes auch verkauft und nicht einfach irgendwo "auf die Straße" gestellt. Und oh Wunder, es gab sogar Leute, die ihr die Sachen abgekauft haben. Offensichtlich gibt es auch in den USA sparsame Menschen :wink:
[/b]

Wie kann das angehen? Ich bin nun wirklich baff. Stellen also Leut ihre Sachen auf die Strasse (laut Autorin) um dann wieder von vorn anzufangen (laut Autorin), kaufen dann aber gebrauchte Sachen anderen Leuten ab????
Amis sind echt doof oder?

(und wo hat das arme Kind ueberhaupt gewohnt? Ich meine gelesen zu haben das man ohne credit history keine Bleibe bekommt? Hatte sie ein Zelt dabei?)

missy

Sie hat in einer WG gewohnt und in San Francisco ein Praktikum gemacht. Die WG hatte sie schon von Deutschland aus "gebucht".

Davidc

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #35 am: 31.10.2011, 16:16 Uhr »
Die Dame hätte ja auch mal über die Vorteile der USA berichten können, dass es

- auch als Ungelernter viel einfacher ist einen Job zu finden und das teilweise sogar gut bezahlt, wenn man nur willens ist auch mal am Fließband zu stehen. Man muss keine "Berufsausbildung" vorher haben.
- dass die Schule so sozial ist, den Schülern den Erwerb des Führrscheins fast kostenlos zu ermöglichen
- dass für Autos deutlich weniger Steuern als in D bezahlt werden müssen
- dass Strom oft 60 % billiger im Verglich zu D ist
- dass Autos ingesamt viel günstiger im Vergleich zu D zu haben sind (wenn dann auch deren Technik nicht ganz so hochgezüchtet sein mag)
- die USA teilweise besser für Arbeitnehmer sind, weil die Gewerkschaften - je nach Bundesstaat und Branche - mehr Macht haben
usw.

Grimmiger Wolf

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #36 am: 31.10.2011, 16:18 Uhr »

Wer in eine Gegend zieht, bei der Freunde fragen : „Da wollt ihr hin?“, der hat sich wohl mit Bedacht eine schäbige Gegend ausgesucht – offensichtlich muß es auch bessere Gegenden geben, aber dann könnte man ja nicht einen solchen Bericht für die Leser des Zentralorgans der Lehrer schreiben. Ich finde in Hamburg, Berlin oder Dresden auch Gegenden in die ich nicht ziehen möchte.

Wer die Energierechnung im Gas und Power Building in der Hope Street begleichen möchte, der könnte ja auch mal auf die Idee kommen, die PAYMENT OPTIONS des LADPW zu lesen http://www.ladwp.com/ladwp/cms/ladwp001855.jsp
und er müßte nicht solchen Unfug schreiben.

Am Wochenende bin ich von Hamburg nach Dresden, Berlin und weiter nach Stralsund gefahren. Es hat doch tatsächlich ein Autofahrer gehupt – in Dresden nämlich weil jemand bei GRÜN nicht losgefahren ist. Muß ich jetzt mißtrauisch werden, der neben mir Fahrende könnte sich ja angegriffen fühlen und eine Waffe ziehen?

Daß high fructose corn syrup für allerlei Gesundheitsprobleme ursächlich sein kann – na klar und Fettleibigkeit sieht ma ja so ziemlich überall, aber offensichtlich muß die Autorin ihr Vorleben irgendwo im Amazonas gelebt haben; daß sie aus Berlin kommt ist kaum zu glauben, wenn man ihre Unbedarftheit – sie nennt es Sorglosigkeit – zur Kenntnis nimmt. Ja es gibt schlechtes Eis und gutes Eis, hier und dort. Und wer „ohne Recherche … praktisch nichts mehr essen und trinken“ kann, der ist schon zu bedauern.
Das Traumland befindet sich für die Autorin am Rand des Abgrunds – na ich würde vorschlagen, schnell noch mal hinzufliegen.

Oder vielleicht lieber ein Bahnticket kaufen und nach Berlin fahren; dort gibt es immerhin Straßencafes und die Berliner genießen genetisch unbedenkliches Essen. Da wollen wir mal besser nicht genau nachschauen, sonst reist die Dame noch ganz verzweifelt nach Duisburg oder Wuppertal – aber auch dort wird sie feststellen, daß es mehr oder weniger anheimelnd ist und sie hat sich hoffentlich einige Packungen Antidepressiva aus Los Angeles mitgenommen.

Gruß vom Grimmigen Wolf

Davidc

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #37 am: 31.10.2011, 16:39 Uhr »
War das der erste Besuch der Dame in den USA?

Wie kann man als Journalistin denn so unvorbereitet in ein fremdes Land gehen? Ich habe mal nachgeschaut, denn bei Praktikantin dachte ich die ist er 20 oder so. Dabei ist sie schon 39. In dem Alter sollte man kindliche Naivität langsam wirklich abgelegt haben. Vielleicht hat sie sich bisher nur mit Osteuropa beschäftigt, das hat sie ja immerhin studiert.

Letzlich bleibe ich dabei: die linke Zeit kann doch einfach nicht einen Bericht über die USA bringen, in der diese positiv wegkommen, das geht einfach nicht.

missy

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #38 am: 31.10.2011, 16:48 Uhr »
Das einzige was mich positiv stimmt sind die vielen Kommentare von Ausgewanderten zu dem Artikel die offensichtlich das sehen was ich auch sehe.....

Ich weiss dass ich mit meiner Antwort jetzt eine Menge Protest provozieren werde, aber Menschen die ausgewandert sind, neigen meiner Erfahrung nach dazu, ihre alte Heimat (bei denen die ich kenne ist das immer Deutschland) deutlich negativer zu sehen und ihre neue Heimat deutlich positiver zu sehen, als sie wirklich ist.

Das ist meiner Meinung nach psychologisch auch absolut nachvollziehbar!Möglicherweise gilt das auch anders rum. Menschen, bei denen das Thema Auswanderung mal auf der Tagesordnung stand, die sich dann aber fürs Bleiben entschieden haben (so wie ich) sehen ihre Heimat vielleicht positiver als sie tatsächlich ist.

Du kennst also nicht einen einzigen Menschen der nach DE ausgewandert ist? Faszinierend!

Erklaer mal wieso das psychologisch nachvollziehbar ist? Ich bin noch nicht mal freiwillig ausgewandert und hab auch keinen Kindheitstraum vom Auswandern in die USA.

DocHoliday

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #39 am: 31.10.2011, 18:12 Uhr »
Schade, hätte ein interessantes Gespräch werden können aber nach den letzten Postings zu urteilen ist eine inhaltliche Auseinandersetzung ja offensichtlich nicht gewünscht.
Gruß
Dirk

dschlei

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #40 am: 31.10.2011, 18:34 Uhr »
Hallo,
Das absolut neuste politische Phaenomen ist die Occupy Wall Street Bewegung, die scheinbar mehr und mehr Zuspruch findet, und sich ja auch weltweit schon ausbreitet.
eine etwas eigenartige Bewegung, die - jedenfalls bislang in der Außenargumentation - jedwede Organisationsstrukturen ablehnt. Schon von daher kann das nichts dauerhaft bewirken.

Putzig ist ja auch die Bravheit und Biederkeit der Teilnehmer; nach Zeitungsberichten besetzen die ja mitnichten Wall Street, sondern campieren irgendwo in einer Nebenstraße und halten sich auch noch an die verordneten Lautsprecherverbote  :lol: :lol:. Das paßt ganz gut zu unserem Eindruck, den wir an der Central Station in LA gewonnen hatten: da kam ein gutes Dutzend von Demonstranten offenbar vom Zug mit ein paar unter den Arm geklemmten Plakaten. Die fragten ganz unterwürfig bei den Sicherheitsbeamten, wo denn da jetzt was los wäre und wo sie denn hin müßten und welchen Weg sie dazu am besten nehmen  :roll:

Diese Bewegung ist nicht nur eigenartig, sondern auch dumm. Warum regen sie sich über die WallStreet auf? Weil da ein paar perverse Banken sitzen, die ihren Managern Millionenboni zahlen? OK, das ist unverhältnismäßig, kein Mensch ist so viel Wert für normale Arbeit. Aber dann sollten sie auch gegen ihre Footballstars und sonstige überbezahlte US-Showmaster demonstrieren. Die schaffen volkswirtschaftlich gesehen noch viel weniger Wohlstand.

Jedoch sollten sie sich mal überlegen, dass die US-Banken nur die laxen Regeln ausgenutzt haben, welche ihnen die Politik vorgab. Es waren doch die US-Regierungen die seit den 70er Jahren wollten, dass man in den USA nahezu ohne Eigenkapital und ausreichende Bonität einen Hauskredit bekam. Dass eben jeder der Lust hatte ein Häuschen kaufen konnte. Das war politisch erwünscht und löste die Immobilienblase aus. Hier wurde Wachstum auf Seifenblasen gebaut und die platzten dann. Die Politik hat das aber zugelassen und sogar gewünscht. Dass sich die Banken auf das Fressen stürtzten, nun dafür sind die eben Banken, die Geld verdienen wollen.
Es geht ja schon laengst nicht mehr nur um Wall Street, sondern um das System ueberhaupt.  Der Name aendert sich auch mehr in "we, the other 99%".  Hier sit mal ein artikel, der die zukuenftige Ausrichtung in etwa beschreibt.
http://www.nationofchange.org/warning-economic-and-political-elites-listen-now-1320076368
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #41 am: 31.10.2011, 18:42 Uhr »
Zur medizinischen Versorgung bzw. Krankenversicherung in den USA:
Hier wird immer so getan, als könnte jeder, der sich die "normale" medizinische Versorgung nicht leisten kann, in den nächsten ER eines Krankenhauses gehen und sich dort kostenlos versorgen lassen. Das gilt aber nur für lebensbedrohliche akute Erkrankungen. Was ist mit chronischen Erkrankungen? Diabetes? Krebserkrankungen? Bluthochdruck?
Da liegt eines der größten Probleme des amerikanischen Gesundheitssystems. Der Hochdruckpatient, der kein Geld für seine Medikamente hat, wird kostenlos behandelt, wenn er mit dem Herzinfarkt oder dem Schlaganfall in die Notaufnahme kommt. Nach ein paar Tagen wird er entlassen und wartet auf die nächste Komplikation.
Wenn dieser Patient sich etwas um die Regeln bemuehen wuerde, wuerde er feststellen dass Medicaid ihm hoechstwahrscheinlich alles Bezahlen wuerde.  Zusaetzlich haben die verschiedenen Staaten ihr eigenes System um untere Einkommensklassen zu versichern.  Bei uns ist das BadgerCare, welches Patienten abdeckt, die zu viel Einkommen fuer Medicaid haben (http://en.wikipedia.org/wiki/BadgerCare).

Eigentlich sollte heute, mit Obamacare, niemand mehr ohne Krankenversicherung sein, wenn man eine Versicherung haben will.

Es erstaunt mich immer wieder, dass auslaendische Journalisten jeden Fehler im US System aufdecken koennen, aber von den positiven Seiten scheinbar noch nie etwas erfahren haben!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #42 am: 31.10.2011, 18:49 Uhr »
Haette sie sich ein KONTO angeschafft (hallo?????) braeuchte sie ihre Rechnung nicht persoenlich bezahlen.Sie vermittelt dem Leser aber den Eindruck das es im allgemeinen so laeuft.

Missy

Meine Tochter hatte sich für die 7 Monate, die sie in San Francisco gelebt hat, ein Konto eingerichtet und eine Kreditkarte erhalten. Sie mußte keine Rechnungen persönlich zahlen (oder per Money Order), sondern hat das alles über die Kreditkarte erledigt.
Und ihre Möbel nebst Fahrrad hat sie am Ende des Aufenthaltes auch verkauft und nicht einfach irgendwo "auf die Straße" gestellt. Und oh Wunder, es gab sogar Leute, die ihr die Sachen abgekauft haben. Offensichtlich gibt es auch in den USA sparsame Menschen :wink:
Deine Tochter waere sehr schlechtes Material fuer die Autorin gewesen!  Deine Tochter handelte so, wie die meisten Menschen, ob hier oder in Europa, aber das ergibt halt kein Drama!
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usa2008

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #43 am: 31.10.2011, 18:52 Uhr »
Zitat
Schade, hätte ein interessantes Gespräch werden können aber nach den letzten Postings zu urteilen ist eine inhaltliche Auseinandersetzung ja offensichtlich nicht gewünscht.

Vor allem keine sachliche Diskussion.
Ich finde es immer wieder faszinierend wie "schwarz/weiß" Menschen sein
können. Da kritisiert jemand Amerika, uuuu dass kann ja nur ein Volli.... ohne
Durchblick sein.

Der Artikel enthält sicher einige Übertreibungen bzw. falsche Aussagen, wenn die
"Kenner" des amerikanischen Alltags die richtigstellen, ist das sicher hilfreich und ich bin
dankbar dafür. Aber dafür muss ich auch als Amerikaner oder Amerikaliebhaber in der
Lage sein, zutreffende Aussagen zu bestätigen und nicht platt zu reden. Die Grundaussage des Artikels "Da hat
sich so einiges negativ entwickelt in (Teilen) Amerikas" ist sicher richtig und darüber sollte
sich Amerika Gedanken machen. Ich jedenfalls sehe das mit Sorgen á la Einstein:
Probleme löst man nicht mit der Denkweise durch die sie entstanden sind.


Und übrigens: das deutsche Sozialsystem ist sicher nicht ideal, wie ich leider jeden Tag wieder erlebe.
Nur durchschnittl. eines von 3 Kindern aus "Sozialhilfeadelfamilien" schafft es, ein Leben ohne ALG 2 zu führen.

Gaby






dschlei

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Re: Mein armes Amerika
« Antwort #44 am: 31.10.2011, 18:56 Uhr »
Das einzige was mich positiv stimmt sind die vielen Kommentare von Ausgewanderten zu dem Artikel die offensichtlich das sehen was ich auch sehe.....

Ich weiss dass ich mit meiner Antwort jetzt eine Menge Protest provozieren werde, aber Menschen die ausgewandert sind, neigen meiner Erfahrung nach dazu, ihre alte Heimat (bei denen die ich kenne ist das immer Deutschland) deutlich negativer zu sehen und ihre neue Heimat deutlich positiver zu sehen, als sie wirklich ist.

Das ist meiner Meinung nach psychologisch auch absolut nachvollziehbar!Möglicherweise gilt das auch anders rum. Menschen, bei denen das Thema Auswanderung mal auf der Tagesordnung stand, die sich dann aber fürs Bleiben entschieden haben (so wie ich) sehen ihre Heimat vielleicht positiver als sie tatsächlich ist.

Du kennst also nicht einen einzigen Menschen der nach DE ausgewandert ist? Faszinierend!

Erklaer mal wieso das psychologisch nachvollziehbar ist? Ich bin noch nicht mal freiwillig ausgewandert und hab auch keinen Kindheitstraum vom Auswandern in die USA.
Mir geht es so wie Dir, wenn ich nicht hierhin versetzt worden waere, lebte ich immer noch in Deutschland.  Meine amerikanische Frau wollte eigentlich nicht mehr in die USA zurueck, ihr gefiel Deutschland zu gut.  daher nehme ich von mir an, dass ich beide Laender recht objektiv beurteilen kann.
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