Ich bin eigentlich eher erstaunt, dass jemand aus dem Medien Business, Michael Moores Masche nicht gleich erkennt. Dann aber entrüstet über seine Machenschaften einen Film macht.
Michael Moore ist genial. Er weiss wie er das Ganze verpacken muss, um die Massen zu erreichen. Er macht es nicht anders als die Simpsons oder South Park, er benutzt die Satire. Aber anders als in einem Zeichentrickfilm nimmt er die Form des Dokumentarfilms und verleiht dem Ganzen eine gewisse Ernsthaftigkeit. Ich finde es aber so offensichtlich manipulativ, wie er das Ganze auf die Spitze treibt. Mir war eigentlich klar, dass der geklaute TV-Wagen inszeniert sein musste. Wäre einfach zu schön gewesen und solch eine Ironie des Schicksals. Nichtsdestotrotz ist seine Aussage im Kern richtig.
Hier sollte aber nicht vergessen werden, dass dies ein Film eines Amerikaners für Amerikaner ist, der Sachen aus linker Sicht anprangert. Mit Recht, denn das System hat viele Fehler und trotzdem ist es ein erfolgreiches System. Alles hat zwei Seiten und welchem System – mit allen Vor- und Nachteilen - man zugeneigt ist, ist Ansichtssache. Manche Länder Europas sind hier gute Beispiele, wie es auf die andere Seite ausarten kann.
Michael Moore hat mich doch überrascht, wie er es schafft so subtil manipulativ zu sein.
In Columbine fragt es sich, was mit den USA los ist. Auch die Kanadier haben Waffen, trotzdem gibt es viel weniger Morde. Heck, in Kanada braucht man seine Haustüre nicht mal zu verschliessen.
Ich sehe da Millionen von US-Bürgern die an dieser Stelle protestiert haben. Hey, auch in meiner Gegend ist es sicher, ich wohne ja nicht im Ghetto….ooops habe ich das etwa laut gedacht. Dann kommt das pc zum Vorschein, denn öffentlich darf über gewisse Sachen nicht gesprochen werden. Michael Moore weiss das auch, darum lässt er einiges an Fakten weg. Einfach brilliant.
Wenn Waffen da sind, werden sie benutzt und meistens eben nicht zum Guten, darüber müssen wir nicht diskutieren.
Trotzdem gibt es einige Aspekte zu diesem Punkt. 70 % der Morde finden in kriminalitätsgeplagten Inner Cities statt, die Mittelschicht und aufwärts wohnt da aber nicht. Ueber 53 % der Ermordeten sind schwarz, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur 12 % beträgt. 75 – 95 % (je nach Stadt) der Ermordeten sind vorbestraft.
Aber auch Michael Moore will die wirklich heissen Eisen nicht anfassen. Er profiliert sich lieber am bestehenden System und macht sich zum Nutzen, dass Amerikaner über gewisse Sachen nicht reden und darum von dieser Seite keine Gegenwehr zu erwarten ist. Schade, aber trotzdem Hut ab vor diesem Mann.