Ich war vor ein paar Wochen bei einem Vortrag über Internet Gefahren für Schüler, der von der hiesigen Polizei regelmäßig für Schulen (bzw. für die Eltern) angeboten wird.
Schon vorher haben wir den Internet Zugang für unsere Kinder stark eingeschränkt. Die dürfen eher selten ins Internet und nur für bestimmte Zwecke. Mal ein Lied auf you tube hören oder nach Cheats für ein Spiel suchen. Klar, für die Schule was recherchieren, und unter strengsten Auflagen (nur mit persönlich bekannten Kindern und zeitlich limitiert) auch ins Schüler VZ.
Nach diesem Vortrag hatten wir das Gefühl, ahnungslos oder besser ahnungsvoll richtig gelegen zu haben mit diesen Auflagen.
Was für Schüler gilt, sollten so manche Ältere besser auch beherzigen. Es ist einfach ein riesiger Unterschied, ob man per Nickname in dem einen oder anderen Interessensforum unterwegs ist (und dann auch rational entscheidet, einige persönlich kennenzulernen) oder sein Leben breitgestreut und offenherzig der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Wahnsinn, was da in vielen Communities abgeht und m.E. schlichtweg naiv von jedem, der da mitmacht.
Nun wurde in dem vorliegenden Fall ja nicht per Internet, sondern persönlich in der Schule gemobbt. Ich denke, dass das Bewusstsein hier einfach noch nicht eingedrungen ist, wie grauenvoll manche Kinder/Jugendliche sein können. Man denkt immer unwillkürlich, dass in dem Alter ja noch nichts sooo schlimm sein kann. Von diesem Denken müssen wir uns wohl verabschieden.
Und es kann ja nicht sein, dass Jugendliche, die nicht ganz so stark sind, um sich zu wehren und deshalb gar nicht erst in diese Opferrolle geraten, selbst schuld sein sollen, wenn sie Opfer werden. So nach dem Motto, Mitschüler und Lehrer hätten das gar nicht mitbekommen. Hier sind einfach Strukturen erforderlich, die im Zweifelsfall lieber die "Flöhe husten hören" als wegzusehen. Und vor allem Eltern, die notfalls auf die Barrikaden gehen und sich nicht jeden Sch... verzählen lassen.
Grüße, Petra