Das übliche "Frau weg – Hund tot – Truck kaputt – und dann auch noch kein Bier im Fridge"-Gefiedel ist natürlich schwer zu ertragen
Schön formuliert
. Eine Bekannte von mir nennt diese Art Country nur "depressives Altmännergejaule".
Wobei auch solche Songs manchmal (eher selten) Spass machen können, wenn sie wenigstens gut gemacht sind.
Mit der klassischen Country Musik, die heute genauso glatt gebügelt ist, wie die übrige Chartsmusik, kann ich auch recht wenig anfangen. Bei mir kommen dann schon eher Johnny Cash oder auch mal Towns van Zandt oder Chris Whitley in den Player, wobei letztere eher Folkrocker sind. Ganz interessant finde ich auch Bands, die den Crossover zwischen traditioneller Country-, Folk- oder auch Bluegrass-Musik zu Hardrock oder Punk versuchen. Habe mir letztens 2 Platten von "Hayseed Dixie" gekauft. Hardrock (AC/DC u.ä.) in klassischer Bluegrass-Besetzung. Zum Teil Coverversionen aber auch eigene Stücke, macht richtig Spass
.
Zum eigentlichen Thema:
Menschen, deren Toeranz so gering ausgeprägt ist, dass sie nicht auch mal kritische Töne (sei es in der Presse, im Fernsehen oder in der Musik) ertragen können, und die am liebsten alles verbrennen oder verbieten würden, was nicht in ihr Weltbild passt, waren mir schon immer sehr suspekt. Leider gibt es davon auch in den USA eine Menge und durch die Regierungspolitik der letzten Jahre und die Aussagen von Bush, der ja ständig auf die Stimmen der christlichen Fundamentalisten schielt, sind solche Leute sozusagen wieder hoffähig geworden.
Wobei es bei uns sicherlich nicht weniger davon gibt (siehe Wahlerfolge der Rechten).
Dabei werfe ich ihnen nicht ihre Überzeugungen vor (auch wenn ich größtenteils grundsätzlich anderer Meinung bin), sondern die Tatsache, dass sie massiv versuchen andere Meinungen zu unterdrücken. Es ist elementarer Bestandteil jeder freien Gesellschaft sein, dass jeder seine Meinung frei und ohne Furcht vor Repressalien äußern kann.
Ich halte es da mit dem schönen Satz von Voltaire: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen."
Klingt ein wenig hochgestochen, trifft aber den Kern.