Ich hoffe, ihr nehmt das nicht zu uebel, aber das zeigt, dass ihr von den Leuten in den USA keine Ahnung habt.
Sicher, aus eurer (deutschen) Sicht kann man beeindruckt sein von Pickup oder SUV, weil sowas eben in Deutschland eher selten und dort vielleicht ein Statussymbol ist. In den USA sind es Allerweltsfahrzeuge. Pickups werden normalerweise gekauft, weil sie guenstig und flexibel einsetzbar sind. SUVs bieten Platz, Komfort und ausreichende Einsatzmoeglichkeiten.
Wer in den USA ein Auto als Statussymbol anschaffen will, kauft, Porsche, Mercedes, BMW oder Lexus.
Mit einem Ford F150 oder Chevy Tahoe laesst sich hier niemand beeindrucken.
Statussymbole im Sinne von "guck mal wieviel Kohle ich habe, was fuer eine tolle Karre ich mir leisten kann", sind die Trucks natuerlich nicht. Sind ja auch wie Du sagst eher guenstige Fahrzeuge.
Aber Symbole fuer einen besonderen Status sind sie schon. Guck Dir doch mal die Werbung fuer die Karren an: Mit einem Pickup kauft man sich offenbar ein Stueckchen heile amreikanische Welt. Der Pickup Fahrer steht morgens frueh auf, braucht sein verlaessliches praktisches Gefaehrt als unentbehrlichen Helfer fuer seine harte Arbeit, hat einen deftigen Burger zum Lunch und kommt abends nach Hause wo der dampfende Apple-Pie als Belohnung fuer den Schweiss des Tages auf dem Tisch steht. Und danach trifft unser Pick-Up Fahrer noch seine Freunde, es werden ein paar derbe Scherze wie unter rauhen Maennern ueblich gerissen und man guckt bei einer Flasche Budweiser Baseball oder Football.
Am Steuer eines Pick-Ups wird eben auch ein Sachbearbeiter in der Finanzbuchhaltung zum echten Kerl. Und dann erzaehl dem mal, dass er die Karre fuer die Fahrt zur Arbeit und zurueck eigentlich gar nicht braucht. Der wird Dir sonstwas erzaehlen, warum und wofuer er unbedingt einen Pickup noetig hat.
Wenn er seine Umzugskartons auch im Ford Focus Kombi transportieren koennte, waer er eben nur ein Sachbearbeiter in der Finanzbuchhaltung und kein Pick-Up-Kerl.
Dasselbe mit den SUVs. Die Dinger heissen ja nicht umsonst Escape, Explorer, Trailblazer, Navigator, Yukon, Denali oder was weiss ich. Da wird jeder Vorstadtpapi zum Weltreisenden, der mit der ausreichenden Wattiefe seines Wagens jeden Wildfluss durchqueren kann und mit seinen Gelaendegaengen die Eigernordwand hochfaehrt. Wenn Du dem erzaehlst, dass der seine Bodenfreiheit hoechstens beim missglueckten Einparken am Bordstein braucht, dann wirst Du bestimmt auch eine Litanei hoeren, wie er mal diesen einen dunklen Waldweg langgefahren ist oder damals als es geschneit hat....
Wenn er seine Fahrraeder auch auf dem Dachgepaecktrager seines Toyota Corolla transportieren koennte, waer er eben nur ein Vorstadtpapi und kein Globetrotter.
Autos werden doch weit mehr ueber Emotionen als ueber Sachargumente verkauft und dieser sehr emotionale Thread ist doch das beste Beispiel dafuer.