Hinzu kommen ca. 10 - 12%, die einen Meisterbrief...
Die Meisterausbildung mit einem Hochschulabschluss in eine Reihe zu stellen halte ich für gewagt. Nach meiner Efahrung sind deutsche Meister (bestenfalls) gute Handwerker, aber schon in den Bereichen der Theorie (Buchhaltung, Werkvertragsrecht usw.) die sie unmittelbar betreffen und angeblich auch gelehrt werden, sind die meisten blank. Das betrifft die Kenntnisse ebenso, wie das Verständnis. Und die Ausnahmen, die es zweifellos gibt, sind eher
trotz der Meisterausbildung, oder zumindest unabhängig davon, schlau. Das verwundert nicht wirklich - die Ausgangsbasis ist meist sehr gemischt, v. Hauptschüler bis zum Abiturienten, aber auch Studenten können dabei sein, die die praktische Seite auch kennen wollen. Man denke z.B. nur an Restauratoren.
Die Ausrichtung der Ausbildung scheint eine andere zu sein und zahlende Kunden, die die Meisterschüler nun mal sind, verprellt man auch nicht so ohne weiteres.
Direkte Vergleichbarkeit fällt mir spontan nur bei Brautechnik ein: Hier gibt es eine Meisterausbildung, aber auch ein Studium. Die Absolventen konkurrieren auf dem Arbeitsmarkt direkt miteinander. Meister vs. Bachelor/Master/Magister usw. fällt mir sonst nicht ein.
Mal abgesehen davon, dass das deutsche Ausbildungssystem nicht mal halb so gut ist, wie man es hierzulande glaubt. Dass diese - nml. die Ausbildung - besonders "solide" sei, wird meist und gerne im Vergleich mit Ungelernten demonstriert. Der Satz "in Deutschland macht man es aber so" beeindruckt schon lange keinen mehr. Und jeder, der hier auch beruflich im Ausland unterwegs ist, hat es schon erlebt.
Ich wäre gerne stolz auf das deutsche Bildungssystem - vermutlich, weil ich recht lange daran partizipierte
- aber ich kann es eigentlich nicht.
Mic