Die Autoren berichten ja nur darueber wie das Problem in den USA selber wahrgenommen wird.
Und da habe ich schon mehrere Studien gelesen, dass die Schueler durch drei schulfreie Monate ziemlich zurueckfallen. Ist doch eigentlich auch klar, wenn man sich drei Monate lang mit etwas nicht beschaeftigt, sei es Schule, Sport oder anderes dann kommt man "aus dem Training". Und da denke ich macht es schon einen Unterschied ob man wirklich drei Monate am Stueck verpasst oder dieselbe Zeit in kleineren Brocken ueber das ganze Jahr verteilt.
Wo dann der soziale Unterschied zum Tragen kommt, das sind die Summer Camps. Waehrend die einen Kinder 3 Wochen vor dem Fernseher oder Computer sitzen, gehen die anderen z.B. zu Writing-, Math-, Science- oder Was weiss ich-Camps oder werden auf andere Art mit Bildung konfrontiert. Das haengt dann aber von den intellektuellen und finanziellen Moeglichkeiten der Eltern ab. Da muss man nur einmal die Schuelerschaft in so einem Camp angucken und mit der Gesamtbevoelkerung vergleichen, und man erkennt sofort, welche Gruppen massiv unter- bzw. ueberrepraesentiert sind. Ein konkretes Beispiel: 10 Schueler: 2 weiss, 1 Latino, 3 Schueler mit offensichtlich suedasiatischen Vorfahren und 4 mit ostasiatischen. Und das ist nichts Aussergewoehnliches.
Deswegen schlagen auch sehr viele Bildungsinitiativen genau in diese Kerbe. Die oeffentlichen Buechereien bieten Sommerlesewettbewerbe an, es gibt Stipendien fuer Camps etc.. Das gilt als eins der effektivsten Werkzeuge um Ungleichgewicht in der Bildung zu bekaempfen.
Es sind meiner Erfahrung nach also nicht nur die Autoren des Artikels, die das so sehen auch wenn sie es natuerlich sehr einseitig und verkuerzt formulieren. Aber ohne die reisserische Schlagzeile "eine Nation verdummt" waere davidc wahrschinlich gar nicht drueber gestolpert.
Dass Deutschland seine eigene Baustelle in der Richtung mit dem selektiven Bildungssystem hat will ich dabei ueberhaupt nicht bestreiten, im Gegenteil.
Endlich mal ein objektiver, sachlicher Beitrag zu einem interessanten Thema, das wieder mal durch unnötig aggressive Beiträge
verloren geht.
Wir haben im Verwandtenkreis einige Lehrer und am WE gerade über dieses Thema gesprochen. Ergebnis: Studien belegen (nein, ich kann keine Quellen nennen), dass längere Pausen durchaus die Lern- und Merkfähigkeit steigern und der erlernte Stoff nicht verloren geht (sowie beim Sportler in der Ruhephase). Allerdings sollte die "Ruhephase" nicht länger als 6 - 8 Wochen sein, da sonst die notwendige Auffrischung zu lang wird.
Aus der Aussage, dass die deutsche Ferienregelung sinnvoller ist, muss/kann man aber nicht schließen, dass das deutsche Bildungssystem insgesamt besser ist. Da habe ich viel zu wenig Infos, um darüber urteilen zu können, aber eines weiß ich sicher: Wenn wir Bildung in Deutschland weiter so vernachlässigen, haben wir in den nächsten Jahren nicht nur einen Fachkräftemangel.
Gaby
Aber wir sind WELTMEISTER
und darüber freu´ ich mich, obwohl ich kein Fußballfan bin, ich stehe zu meinem Nationalstolz.