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Autor Thema: Unfallflucht, unterlassene Hilfeleistung: "hit and run" in Hartford  (Gelesen 1559 mal)

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stephan65

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Eigentlich unnötig zu erwähnen in einem Forum für USA-Fans, trotzdem eine kleine Rechtfertigung, damit hier kein falscher Eindruck ensteht:
Meine Absicht war mitnichten USA-Bashing. Man muss ja aus einer Mücke keinen Elefant machen, es geht lediglich um rund 20 Leute in einem kleinen Kaff.
Obwohl vorallem früher aus monetären Gründen erst einmal dort gewesen, "liebe" ich die USA und ihre Einwohner, ein gut Drittel meiner Sippe besteht aus ebensolchen. Das nur nebenbei.

Ich dachte nur, wenn schon Meldungen über umgefallene Kräne hier gepostet werden...  :grins:

Nichts für ungut.

Kidrock

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Ich dachte nur, wenn schon Meldungen über umgefallene Kräne hier gepostet werden...  :grins:


Bin ich deiner Meinung,viel der News die hier in den Aktuellen Meldungen gepostet werden,können genau so gut im Rest der Welt auch passieren.
"And its one more day up in the canyons
And its one more night in hollywood
If you think you might come to california...i think you should"
Counting Crows-a long December

mrh400

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Hallo,
..in einem kleinen Kaff.
na ja, immerhin mit einem Einzugsgebiet von rund 1 Mio EW und die führende Versicherungsmetropole der Welt.
Jedenfalls hat der Thread ja auch zum Ausdruck gebracht, daß auch bei uns manche Verhaltensweisen zu wünschen übrig lassen (aber das wußten wir ja vielleicht auch schon vorher...)
Gruß
mrh400

playmaker11

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Moment !
Jeder kann bei seinen Reisen in eine ähnliche Situation kommen....
Das aber nur nebenbei.

Wichtig erscheint mir eines: Warum hilft niemand ?!
Ganz einfach:
weil es eine ganze Latte von Urteilen von US- Gerichten gibt, in denen die Helfer zu horrenden Schadenersatzleistungen verurteilt wurden, weil sie falsch geholfen haben.
Anders als bei uns, wo der Grundsatz gilt: "....lieber laienhafte Hilfe und dabei was falsch machen, als gar nicht zu helfen..." und dieser sich auch im Gesetz wiederfindet, gibt es etliche Fälle in den USA in denen die Helfer (verständliche) Fehler gemacht haben und dafür mit Schadenersatzforderungen durch das Opfer "belohnt" wurden.
Wer einen solchen Unsinn in seinem Rechtssystem duldet, darf sich übere gar nichts mehr wundern.
No retreat, no surrender !

ratlady

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Moment !
Jeder kann bei seinen Reisen in eine ähnliche Situation kommen....
Das aber nur nebenbei.

Wichtig erscheint mir eines: Warum hilft niemand ?!
Ganz einfach:
weil es eine ganze Latte von Urteilen von US- Gerichten gibt, in denen die Helfer zu horrenden Schadenersatzleistungen verurteilt wurden, weil sie falsch geholfen haben.
Anders als bei uns, wo der Grundsatz gilt: "....lieber laienhafte Hilfe und dabei was falsch machen, als gar nicht zu helfen..." und dieser sich auch im Gesetz wiederfindet, gibt es etliche Fälle in den USA in denen die Helfer (verständliche) Fehler gemacht haben und dafür mit Schadenersatzforderungen durch das Opfer "belohnt" wurden.
Wer einen solchen Unsinn in seinem Rechtssystem duldet, darf sich übere gar nichts mehr wundern.

...womit dieser thread dann ziemlich eindeutig wohl doch ins "Gesellschaftspolitische" abgerutscht waere...  :?

DocHoliday

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...womit dieser thread dann ziemlich eindeutig wohl doch ins "Gesellschaftspolitische" abgerutscht waere...  :?

@ratlady: Ja und? Gesellschaftliche Fragen dürfen einen als USA-Reisenden doch wohl auch interessieren, oder? Und in eine Situation, in der man Erste Hilfe leisten müsste oder sie vielleicht selber mal braucht, kann jeder von uns kommen.

@playmaker11: Ich dachte, dafür gäbe es in fast allen Bundesstaaten so genannte "Good Samaritan Laws", die das Haftungsrisiko für Ersthelfer minimieren. Das heißt, wenn man nicht wirklich groben Unsinn macht, der dem gesunden Menschenverstand widerpricht, hat man auch rechtlich nichts zu befürchten. Im Gegensatz dazu kann man aber wegen unterlassener Hilfeleistung verklagt werden, wenn man nicht hilft.

Gruß
Dirk

magnum

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Natürlich interessieren auch gesellschaftspolitische Themen. Ich befürchte nur, dass es wieder eine der berühmt berüchtigten ausufernden Diskussionen darüber geben wird.

EasyAmerica

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Bei uns ist es schon schlimmer, da werden die Rettungskräfte behindert und beschimpft - fast noch schlimmer :

http://www.morgenpost.de/content/2008/06/01/berlin/965428.html
In Essen ist vorgestern das gleiche passiert. Es waren Libanesen mit Hass auf deutsche Ordnungskräfte.
Viele Grüße
Heinz

playmaker11

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@ Doc: soweit ich weiß gilt folgendes: in Minnesota, Rhode Island, Vermont und Wisconsin gibt eine Verpflichtung zur Hilfeleistung, in allen anderen Staaten nicht.
Allerdings, erkennen Gerichte (die Amerikaner gründen ihr Rechtssystem ja auch Vergleichsfälle) meistens wohl auf eine Strafe, weil sie aus der räumlichen Nähe - Beziehung zw. Opfer und Helfer - eine Verpflichtung ableiten.
Daher sollte man also eher von einer Verpflichtung ausgehen.

Die "Good samaritian laws" sind Staatsgesetze, die nicht bei Bundeszuständigkeit gelten (aber doch auch herangezogen werden können).
Sie gelten nicht (oder nur eingeschränkt) für Leute die professionel helfen (jetzt frag mich nicht, wie das bei Ärzten ist, die helfen, aber dabei wie "jedermann" handeln, bei Polizeibeamten außer Dienst wurde so etwas mal verneint und sie als "Jedermänner" angesehen). Ansonsten gelten sie auch nur fahrlässige Handlungen, grob fahrlässige, mutwillige oder vorsätzliche Handlungen sind nicht gedeckt. Und dies dürfte der Knackpunkt sein, denn die Abgrenzung ist fließend, damit tun sich Juristen schon schwer, eine Jury kann das kaum fassen.
Zudem obliegen dem Helfer Sorgfaltspflichten gegenüber dem Verletzten. Verstößt er gegen diese, kann er auch deswegen belangt werden.

Man muß also abwägen und viele entscheiden sich lieber dafür ggf. eine Geldstrafe in Kauf zu nehmen, als eine horrende Zahlung leisten zu müssen.
Hier steht nur die unterlassene Hilfeleistung im Gesetz, den Fall, in dem ein Ersthelfer zivilrechtlich in D belangt werden würde, ist zwar ddenbkbar (vielleicht auch schon vorgekommen), aber eher theoretisch. Zudem halten sich hier die Kosten in Maßen.
No retreat, no surrender !