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Autor Thema: USA drohen mit Visumspflicht  (Gelesen 9305 mal)

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wolfi

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #15 am: 09.02.2015, 09:37 Uhr »
In den 80er Jahren war es viel einfacher, ein USA-Visum zu bekommen und es gab auch mehr Anlaufstellen (z. B. das Konsulat in Stuttgart ...) - mein B1/B2 Visum war "zeitlich unbegrenzt" - galt sogar weiter bei Passwechsel (man musste nur den alten Pas mit bringen zur Einreise).

Ich weiß noch wie ich dann auf einmal bei einer späteren Einreise (genaues Datum leider vergessen, 90er Jahre?) ganz verdattert in JFK vor dem IO stand und der mir erklärte, mein Visum gelte nicht mehr ...

Er hat mich dann zurück geschickt um das grüne (oder weiße?) Formular auszufüllen und dabei angemerkt, ich müsste mich aber nicht wieder in die Schlange einreihen sondern dürfte dann gleich zu ihm kommen - was ein Glück!

Wenn die USA wirklich den heutigen Visum-Formalismus auf alle Besucher anwenden würden wäre das eine Katastrophe!

PS:
Neulich habe ich einen interessanten Artikel gelesen (finde ihn aber gerade nicht mehr), dass die US Sicherheitsdienste die völlig falsche Strategie forcieren, alle Leute überwachen zu wollen - anstatt sich auf die wenigen wirklichen Risiko-Personen zu konzentrieren!

Alle (!) Anschläge von 9/11 bis Boston (und auch Charlie Hebdo) wurden nämlich von Leuten verübt, die den Sicherheitsdiensten bestens bekannt waren - und man hat sie trotzdem agieren lassen und (im US-Falle) sogar einreisen lassen ohne Probleme!

Dafür hat man dann harmlose >Touristen wegen irgendwelcher Namensähnlichkeiten oder dergleichen schikaniert ...

Die Sicherheitsdienste haben hier mehrfach total versagt - davon versuchen sie abzulenken ...

mrh400

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #16 am: 09.02.2015, 09:51 Uhr »
Mein erster Aufenthalt in den USA war 1980 - Schüleraustausch.
Irgendwie ist mir so, dass wir damals ein Visum beantragen mussten.
Wäre also nicht neu. Trotzdem natürlich unschöner als heute via Webpage und ESTA.
Früher gab es Visumpflicht; ich habe noch ein "unbegrenzt" gültiges Touristenvisum von ursprünglich 1968, das von Paß zu Paß übertragen werden konnte - die Gültigkeit wurde aber mit dem VWP aufgehoben :(

Zumindest die Übertragung, nach meiner Erinnerung auch die Erstbeantragung, konnte schriftlich durch ein Reisebüro oder eine Agentur abgewickelt werden. Während das für viele Länder (z.B. Rußland!) nach wie vor so funktioniert, muß man heutzutage für ein US-Visum nach Terminvereinbarung (die einem eine ggfs. mehrstündige Wartezeit aber nicht erspart) persönlich im Konsulat aufscheinen (in D nur in  Berlin, Hamburg oder München) und ein persönliches Interview mitsamt erkennungsdienstlicher Behandlung über sich ergehen lassen - und nicht vergessen: Handys und größere Handtaschen sind beim Betreten des Konsulats verboten!

Einen recht netten Leitfaden für Studentenvisa hat das Frankfurter Generalkonsulat entwickelt - der aber nicht auf der dortigen Seite zu finden ist, dafür aber bei der Uni Saarbrücken: Link
Gruß
mrh400

Tinerfeño

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Re:
« Antwort #17 am: 09.02.2015, 09:56 Uhr »
Braucht man für so einen Schüleraustausch nicht so oder so ein Visum? Auch heute noch?
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
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Fistball

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #18 am: 09.02.2015, 10:12 Uhr »
Die Visumbeschaffung war 1979 ein Kinderspiel Pass mit Visumantrag ans Konsulat nach München schicken und in kurzer Zeit war der pass mit dem Visum zurück.

Das Visum hatte damals unbegrenzte Dauer - war dann ja wohl doch nichts.

In den 90er brauchte man dann kein Visum mehr und mußte nur noch die Einreisekarte im Flugzeug ausfüllen.

Gerald

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #19 am: 09.02.2015, 10:22 Uhr »
Als ich 2000 für 8 Wochen in San Francisco war, wurde mir auch ein Visum in den Reisepass geklebt. Ich glaube, ich habe da auch per Post was verschickt.

Detritus

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #20 am: 09.02.2015, 10:30 Uhr »
Alle (!) Anschläge von 9/11 bis Boston (und auch Charlie Hebdo) wurden nämlich von Leuten verübt, die den Sicherheitsdiensten bestens bekannt waren - und man hat sie trotzdem agieren lassen und (im US-Falle) sogar einreisen lassen ohne Probleme!

Dafür hat man dann harmlose >Touristen wegen irgendwelcher Namensähnlichkeiten oder dergleichen schikaniert ...

Die Sicherheitsdienste haben hier mehrfach total versagt - davon versuchen sie abzulenken ...

So und nicht anders ist es...
Mal wieder typische Panikmache und blinder Aktionismus um eine nicht greifbare (und vor allem auch nicht durch Visa-Pflicht beherrschbare) "Gefahr" zu bekämpfen.

Mal unabhängig davon, dass man sich von US Seite aus her mal lieber zunächst Gedanken über die ganzen Extremisten, Spinner und potentiellen Terroristen machen sollte die man schon längst im Land hat - so naiv zu sein zu glauben man könne jemanden der ernsthaft einen Anschlag in den USA verüben will davon abhalten indem man das VWP aussetzt - man könnte lachen wenn es nicht so traurig wäre. Willkommen in einer globalisierten Welt liebe USA...

San Diego ist ja auch so eine bekannte Brutstätte für Attentäter - siehe James Eagan Holmes - bin mal gespannt wann es eine Visumspflicht für Reisen aus und nach San Diego gibt... :roll: :roll:

Tinerfeño

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #21 am: 09.02.2015, 10:44 Uhr »
Als ich 2000 für 8 Wochen in San Francisco war, wurde mir auch ein Visum in den Reisepass geklebt. Ich glaube, ich habe da auch per Post was verschickt.

Das war dann aber sicherlich kein rein touristischer Aufenthalt, oder?

Aber egal:

Man darf den Aufwand, so ein Visum zu beschaffen, nicht unterschätzen. Für einen längeren, nicht-touristischen Aufwand ist das kein Problem und da zahlt man auch gerne mal mehrere hundert Dollar, aber für eine simple Reise - und nach all den Jahren, in denen man nun kein Visum brauchte, wäre eine erneute Einführung absolut tödlich für den (spontanen), ungezwungenen Tourismus. Mal eben übers Wochenende nach New York ist dann nicht mehr drin.

Ich durfte mir übrigens letztes Jahr für Kanada ein Visum beantragen, zwecks Praktikum. Der formale Aufwand war nicht ohne, man konnte aber so gut wie alles online erledigen und brauche nicht einmal das Haus zu verlassen. Das ist ja bekanntlich bei den USA (noch) nicht so.
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Gerald

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #22 am: 09.02.2015, 10:45 Uhr »
Nein, Sprachkurs und (Pseudo-)Praktikum.  :D

mrh400

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #23 am: 09.02.2015, 10:47 Uhr »
siehe James Eagan Holmes
na ja, der hatte afaik wenigstens keine pseudopolitischen oder -religiösen Motive, so daß der "war on terror" nicht ihm gilt. Aber bekannt war auch bei ihm die Gefährlichkeit (im übrigen auch bei Markus Kaarma mit seinen unverhohlenen Drohungen - man stelle sich vor, bei der Einreise erzählt jemand fluchend, er werde den nächstbesten abknallen, der sich an seinem Eigentum vergreift). Außerdem ist das ein schönes Beispiel, daß die amerikanische Justiz auch nicht immer viel schneller ist als die vielgescholtene deutsche.
Gruß
mrh400

BigDADDY

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #24 am: 09.02.2015, 11:11 Uhr »
Das ist ja bekanntlich bei den USA (noch) nicht so.

Eben, sehe ja jeweils die Schlangen vor der Botschaft an der Clayallee wenn Öffnungszeiten sind. Schaffen schon heute die Visaanfragen kaum...
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Detritus

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #25 am: 09.02.2015, 11:56 Uhr »
na ja, der hatte afaik wenigstens keine pseudopolitischen oder -religiösen Motive, so daß der "war on terror" nicht ihm gilt.

Tja aber wie viele dschihadistische Terroranschläge gab es denn in den letzten Jahren in den USA und wie viele Amokläufe?

FBI Studie zu Amokläufen:
http://www.fbi.gov/news/stories/2014/september/fbi-releases-study-on-active-shooter-incidents/pdfs/a-study-of-active-shooter-incidents-in-the-u.s.-between-2000-and-2013

Im Schnitt 12 Amokläufe im Jahr  (also 1 pro Monat) - Tendenz steigend. 486 Tote und 557 Verwundete.

Aber die große Gefahr kommt ja von den bösen Terroristen aus dem Ausland... Ja ne ist klar.

Da ist es doch viel wahrscheinlicher (und gefährlicher) in der Schule einem nicht-"terroristischen" Anschlag zum Opfer zu fallen. Aber das man jetzt dringend mal was an den Waffengesetzen ändern müsste - da hört man erstaunlich wenig von.

Wilder Löwe

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #26 am: 09.02.2015, 11:58 Uhr »
Wenn das kommt, sind wir sicher auf lange Zeit das letzte Mal in den USA gewesen. Irgendwann reicht's mit der Bürokratie und Schnüffelei. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, wenn man Leute, die einem gewissen Profil entsprechen, genauer unter die Lupe nimmt, aber wenn ich dann für vier Leute, die seit Jahren jedes Jahr für zwei Wochen in die USA ein- und auch wieder ausreisen, bei jedem Urlaub für teures Geld und mit hohem bürokratischen Aufwand ein Visum beantragen muss, dann sollen die das Spiel ohne uns spielen.

Es gibt so viele schöne Urlaubsziele, wo man problemlos am Flughafen seinen Stempel in den Pass gehauen bekommt, da fahren wir dann halt dorthin.
Viele Grüße
Katrin

McC

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #27 am: 09.02.2015, 12:01 Uhr »
Amoklauf gehört zum American Way of Life einfach dazu.... wie Superbowl o. Chips auf der Couch.

CK

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #28 am: 09.02.2015, 12:01 Uhr »
na ja, der hatte afaik wenigstens keine pseudopolitischen oder -religiösen Motive, so daß der "war on terror" nicht ihm gilt.

Tja aber wie viele terroristische Anschläge gab es denn in den letzten Jahren in den USA und wie viele Amokläufe?

FBI Studie zu Amokläufen:
http://www.fbi.gov/news/stories/2014/september/fbi-releases-study-on-active-shooter-incidents/pdfs/a-study-of-active-shooter-incidents-in-the-u.s.-between-2000-and-2013

Im Schnitt 12 Amokläufe im Jahr  (also 1 pro Monat) - Tendenz steigend. 486 Tote und 557 Verwundete.

Aber die große Gefahr kommt ja von den bösen Terroristen aus dem Ausland... Ja ne ist klar.

Da ist es doch viel wahrscheinlicher (und gefährlicher) in der Schule einem nicht-"terroristischen" Anschlag zum Opfer zu fallen. Aber das man jetzt dringend mal was an den Waffengesetzen ändern müsste - da hört man erstaunlich wenig von.

Sorry, aber auf der einen Seite belächeln, dass die Abschaffung des VWP nicht viel gegen Terroristen machen kann,
im anderen Atemzug aber eine Verschärfung der Waffengesetze gegen Amokläufe zu fordern, klingt für
mich irgendwie schizophren.


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2011 : 89109-93309-93720-94133-93449-90028-92101-92262-89109
2013 : 33027-33040-33175-33928-33617-34429-32821
2015 : 30329-37334-38118-37214-39056-70130-39565-36105-31904-30331

Detritus

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Re: USA drohen mit Visumspflicht
« Antwort #29 am: 09.02.2015, 12:05 Uhr »
aber eine Verschärfung der Waffengesetze gegen Amokläufe zu fordern, klingt für
mich irgendwie schizophren.

Habe ich das gesagt bzw. gefordert? Nein - lediglich darauf hingewiesen, dass man in diesem Bereich nicht so mit blindem Aktionismus reagiert wie bei den bösen Terroristen.
Natürlich bekommt man auch mit einem strikteren Waffengesetz das Problem nicht komplett in den Griff (auch wenn erwiesenermaßen die leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen bestimmte Tötungsdelikte begünstigen) - aber man bekommt es auch nicht in den Griff wenn man es einfach ignoriert sich gleichzeitig aber auf andere vermeidliche Gefahren stürzt.