Hallo,
das Problem der Amerikaner ist es, dass ihr Horizont begrenzt ist.
Das betrifft nicht jeden Amerikaner, aber eine große Mehrheit. Der Durchschnittsbürger dort kennt NUR die USA, wenn er weit kommt auch noch ein Teil von Kanada oder Mexico. Dann aber ist meist Schluss. Die Welt endet an den Grenzen nordamerikanischen Kontinents. Andere Kulturen und Sichtweisen werden kaum erfasst.
Selbst in D stationierte Amerikaner können oftmals kaum Deutsch, leben in einer eigenen abgeschirmten Welt und bekommen außer Oktoberfest in Co. nicht viel vom Gastland mit. Müssen sie in den Irak, dann leben sie dort auch im BurgerKing und Co.
In der Heimat lernen sie kaum etwas über den Rest der Welt, eine Fremdsprache lernen ist nicht Pflicht.
Ja und nein. Ich gebe dir zwar Recht, aber kann dafür auch Gründe dafür nennen.
- Die USA ist flächenmäig fast 30 mal so groß wie Deutschland und gesellschaftlich gesehen praktisch alleine auf dem Kontinent (Kanada mit seinen 25 Mio Einwohnern sowie Mexico als Schwellenland spielen keine wirklich riesige Rolle für den normalen Alltag eines Amis), die amerikanische Wirtschaft 4 mal so groß wie der zweitplatzierte, Japan, und auch touristisch gibt es praktisch fast nur Inländer (denn wir europäische Touristen machen nur einen kleinen Bruchteil aus!).
Warum sollte also der Durchschnittsamerikaner Bescheid wissen, was außerhalb seines Kontinents passiert?
Könntest DU auf Anhieb 20 afrikanische Staaten aufzählen - und sagen, wo sie liegen?
Dass sie keine Fremdsprache lernen ist doof, aber eben auch nachvollziehbar - 98% aller Amerikaner werden sie in Ihrem Leben nicht brauchen, denn selbst wenn Sie ins Ausland kommen, spricht dort jeder IHRE Sprache.
Sicherlich sind das Dinge, die wir nicht verstehen. Aber wir haben durch die Tatsache, dass wir politisch inmitten einer VIELZAHL von Nationen leben, die sich dazu auch noch ständig verändern - und von denen wir wirtschaftlich auch noch abhängig sind, lässt uns eben in einem ganz anderen Bewusstsein aufwachsen.
Allerdings muss ich auch MacClaus Recht geben. Praktisch alle Amis, die ich persönlich kenne und mit denen ich Kontakt habe, wissen sehr wohl Details über Europa (allerdings halten die, die sich auskennen manchmal mit ihrem Wissen hinterm Berg, warum ist mir noch unklar - hab da doch schon einige Überraschungen erlebt!) - gleichzeit ist es aber in der Tat auch so, dass viele Europäer GENAUSOWENIG über die USA wissen - der Unterschied ist nur: Wir GLAUBEN, viel mehr zu wissen, als wie wir wirklich WISSEN (und genau DARAUS, dass wir glauben, unsere Gesellschaft wäre prinzipiell gleich wie die Amis entstehen dann Missverständnisse, die dazu führen, dass wir manches in USA für "unverständlich" halten).
(Ein gutes Beispiel ist das "mit Messer und Gabel essen". Praktisch jeder Europäer hält - solange es ihm nicht ausdrücklich gesagtt wird, Amis für "unkultiviert", weil sie nur mit Gabel essen und die linke Hand auf dem Schoß liegen lassen.).
Ich kann in diesem Zusammenhang wieder einmal nur
USA Erklärt ans Herz legen. Ein Blog, welches JEDEM, den es interessiert, beibringen kann, das WESEN der amerikanischen Gesellschaft besser zu verstehen.
Viele Grüße
Matze