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Autor Thema: Wave-Besucher zu Tode gestürzt  (Gelesen 2921 mal)

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EDVM96

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #15 am: 30.07.2011, 00:22 Uhr »
Vielleicht wollte er den Sonnenuntergang fotografieren?
Ja, das war eigentlich mein erster Gedanke. Er wäre in dem Fall nicht der erste, der für ein perfektes Foto Kopf und Kragen riskiert hat.

Zitat
Vielleicht wollte er so lange warten, bis alle weg sind und er alleine in Ruhe fotografieren kann?
Entweder das, oder er hat auf dem Rückweg richtig die Orientierung verloren. Natürlich sind das jetzt alles Spekulationen, aber wenn man alleine in solch einem Gebiet unterwegs ist handelt man doch entsprechend vorsichtiger.

Zitat
Und ob man in so einer Situation wirklich noch einen kühlen Kopf behält und realisiert, dass es besser ist, sich einfach auf die Nacht einzurichten und bei Tagesanbruch weiter zu laufen? Jetzt kann man leicht sagen, ich würde in so einer Situation aber besser reagieren.
Das sagt ja auch niemand: Bei entsprechender Planung wäre man eigentlich gar nicht erst in solch eine Situation gekommen, darauf wollte ich hinaus.
Ich gehe davon aus, dass im Falle eines Falles bestimmt 9 von 10 Leuten (mich eingeschlossen) noch versucht hätten, um jeden Preis den Wagen auch im Dunkeln zu erreichen.

Wobei man beim Rückweg von der Wave leider nicht mal einen sonderlich schlechten Orientierungssinn braucht um sich zu verlaufen...
Via Wire Pass? Da finde ich den Hinweg aber schwieriger.

Müßig, darüber nachzudenken.
Wohl wahr.

Zitat
Natürlich hatte es einen Grund. Sonst wäre es ja nicht passiert.
Aber das Unglück wäre sicherlich vermeidbar gewesen. Wie so oft.

Ich habe letztes Wochenende gerade wieder frische Urlaubsbilder von Bekannten aus dem Südwesten gesehen: Auf einem Foto turnten gleich 3 Personen auf einmal auf dem Mesa Arch (Island in the Sky) herum. Es waren angeblich Deutsche. Und die Krönung des ganzen: Einer von ihnen hatte tatsächlich Badelatschen an! Wer den Mesa Arch kennt weiß, dass es ganz und gar nicht ganz risikolos ist, dort raufzuklettern - selbst ohne Badelatschen. Da fehlen einem manchmal echt die Worte. Leichtsinn und fehlenden Respekt vor der Natur sieht man ja leider häufig. Badelatschen scheinen ja z.B. auch das beliebteste Schuhwerk für den Angel's Landing Trail zu sein.

Palo

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #16 am: 30.07.2011, 01:02 Uhr »
Vielleicht, vielleicht, vielleicht, ---- vielleicht war es Selbstmord  

Gruß

Palo

Doc Snyder

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #17 am: 30.07.2011, 01:08 Uhr »
... Einer von ihnen hatte tatsächlich Badelatschen an! Wer den Mesa Arch kennt weiß, dass es ganz und gar nicht ganz risikolos ist, dort raufzuklettern - selbst ohne Badelatschen. ...

Tatsächlich habe ich mich beim Abstieg vom Delicate Arch zur blauen Stunde auch gewundert, wieviele einem teilweise in Flip Flops noch entgegen kommen. Die Sonne war schon vor 20 Minuten untergegangen, also was will man da und wie leicht kann man bei Dunkelheit in Flip Flops da ausrutschen.

Canyoncrawler

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #18 am: 30.07.2011, 11:05 Uhr »
Gegen ein "Notbiwak" hat sicher kein BLM-Offizieller was einzuwenden, wenn der Grund für das Notbiwak nachvollziehbar ist.
Und das Gespräch am nächsten Morgen verläuft dann in etwa so:
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:

Wer zeltet hat schon verloren. Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ein Notbiwak findet immer ohne Zelt, Schlafsack und Isomatte statt, hat nichts mit Genussvollem Camping zu tun und es sollte auch keine Absicht dahinterstecken weil man mal eben schöne Sunrise-Fotos machen will.    :wink:
Ein Ranger der auf ein Notbiwak trifft, wird es dem übernächtigten Hiker schon ansehen, dass der Aufenthalt nicht freiwillig sondern strapaziös war.

Ich kann mir verschiedene Gründe für ein Notbiwak vorstellen, auch ohne Verletzung oder Krankheit.
Wir sind selbst schon mal im zerklüfteten, von Schluchten durchzogenen dinarischen Gebirge in die Situation gekommen, dass wir überlegen mussten, ob wir es noch im Hellen zum Auto schaffen oder uns ggf. auf ein Notbiwak einstellen müssen. Das hatte nichts mit schlechter Planung zu tun, sondern war dem schwierigen Gelände geschuldet, das wir so nicht erwartet hatten (nicht zu jedem Gebiet ist es so einfach Informationen zu beschaffen wie für die USA). Wir wären gerüstet gewesen mit unserem Notfallequipment und hätten uns gegen die Kälte in die leichten Notbiwaksäcke verkriechen können, hatten genug zu Essen dabei, eine Lampe, ausreichend Getränke und hätten auch ein Feuer machen können wenn wir Holz gesammelt hätten etc.
Es war trotzdem eine Entscheidung notwendig, ob wir versuchen, noch vor der Dunkelheit in dem unbekannten Gelände zum Auto zu kommen oder uns einen einigermassen ebenen Lagerplatz für die (unfreiwillige und ganz sicher ungemütliche) Nacht im Freien auf dem scharfkantigen Karst zu suchen. Glücklicherweise wurde das Gelände auf einmal sehr viel einfacher als die Wegstrecke die wir bis dato zurückgelegt hatten und wir haben es rechtzeitig zum Auto geschafft. Vor Erleichterung hätte ich weinen können, als ich unseren geparkten Skoda sah.
Bei der Heimfahrt dämmerte es und auf den schmalen Bergstrassen war die Fahrt in der hereinbrechenden Dunkelheit keine Freude.

Die Lehre aus dieser Tour: bei Zeitangaben von 10 Stunden für eine Wanderung in den Sommermonaten immer vor 8 Uhr am Startpunkt der Wanderung losgehen um noch genügend Tageslichtreserven zu haben.
Gruss Kate
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EDVM96

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #19 am: 30.07.2011, 11:13 Uhr »
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:
Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ich glaube du hast da einen Smiley übersehen.

Canyoncrawler

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #20 am: 30.07.2011, 11:22 Uhr »
"Hallo Herr Ranger, es ist gestern Abend urplötzlich dunkel geworden, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb mussten wir zelten"?  :wink:
Ich sprach von Notbiwak nicht vom geplanten Camp.  :roll:
Ich glaube du hast da einen Smiley übersehen.


Hm, ja.  :D
Gruss Kate
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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #21 am: 30.07.2011, 18:46 Uhr »
Ich kann mir verschiedene Gründe für ein Notbiwak vorstellen, auch ohne Verletzung oder Krankheit.
Ein Fehler in einer (Kompass-) Wanderkarte hat mir in den Dolomiten mal einen unfreiwilligen Abstieg von 1.000 m mit anschließendem Wiederaufstieg von 1.000 m beschert. Im Hellen war ich aber noch unten und im Dunkeln wieder am Haus. Es gibt 1000 Gründe, sich zu verspäten. Niemand macht das freiwillig.
Viele Grüße
Heinz

Anne05

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Re: Wave-Besucher zu Tode gestürzt
« Antwort #22 am: 30.07.2011, 20:35 Uhr »
Traurig!

Wir waren Ende Mai ja auch an der Wave, sind um 6 Uhr in Page aufgebrochen und waren demnach auch früh unterwegs.
Wir hatten einen Ausdruck des Hin- und Rückweges vom BLM aus der online-Lotterie dabei - leider mit inkorrekten GPS-Daten und mit Fotos, die so klein und dunkel waren, dass wir eine Lupe hätten dabei haben müssen - um selbst damit nicht weiter zu kommen ...
Wir taten uns sehr schwer, auf dem Plateau nach den Twin Buttes den Weg zu finden bzw. war es zunächst unmöglich für uns (wir sind sonst eigentlich nicht so "orientierungslos"); zu dem Zeitpunkt waren wir ganz alleine in der Gegend.

Zum Glück kam irgendwann ein junges Schweizer Paar mit einem Plan, den Sie am Tag zuvor bei der Vor-Ort-Lotterie erhalten hatten.
Die Fotos waren wesentlich größer und das Ziel klar erkennbar - auch die GPS-Daten stimmten, aber: es war keine Beschreibung des Rückweges dabei.

Da muss man beim Rückweg an der Sandstone Ridge nur rechts mit links verwechseln - und schon geht es geradewegs zum Buckskin Gulch ...



Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub :-)