Ich denke nicht, dass human absolut ist
Weil dann kann ich auch argumentiere, dass wenn wir die Welt der Humanität eh verlassen haben, weil wir jemanden töten, dass es dann auch egal ist wie...
Und ist es nicht so? Die Todesstrafe verlässt die Welt des Humanismus, des langen Wegs der Aufklärung mit dem Ziel, die Welt besser zu machen. Und da reißen es Sekunden mehr oder weniger auch nicht raus.
Ein bisschen human gibt es genauso wenig wie ein bisschen schwanger.
Ich habe heute beim Aufräumen in diversen Reiseunterlagen einen Aufkleber von Utah gefunden. Da steht drauf "Life elevated". Ich dachte, den klebe ich irgendwohin, weil das ein schöner Staat ist, der wirklich beeindruckende Höhenlagen hat.
Aber nun schmeiße ich ihn wohl besser weg.
Es geht doch eigentlich gar nicht um Tötungsmethoden. Es geht darum, dass die Rückkehr zu Erschießungskommandos den Weg zur Abschaffung der Todesstrafe versperrt. Wer das okay findet, der macht sich sehr lange keine Zeit mehr Gedanken um die Abschaffung.
Ich bin entsetzt. Ich bin in den 60er, 70er Jahren aufgewachsen, wo diese Themen überhaupt keine Frage waren. Todesstrafe war ein No Go. Und wenn nicht, dann bei irgendwelchen entsetzlichen Alten, die ihre unsäglichen dümmlichen "Rübe ab" Sprüche geklopft haben, und die man noch nicht mal ansatzweise ernst genommen hat.
Und jetzt wird das alles wieder gesellschaftsfähig, und es wird ganz mainstream darüber diskutiert, welche Tötungsmethode mehr oder weniger human ist.
Wie widerlich ist das denn?
Gruß, Petra